unser vermaledeites Schulsystem und was da wohl falsch läuft

K

Krautwiggerl

Guest
Seit Col. Ash wissen auch hier alle, wo mangelhafte Bildung und Pokemon hinführen können :D
Mich wundert ja generell, dass jetzt jeder plötzlich Lösungsvorschläge für die Bildungsmisere präsentiert, wo doch der aufmerksame Beobachter schon seit Jahren bemerkt, dass wir uns mit dem Ausreizen des Hirnschmalzes im freien Fall befinden...
Bayern geht da mal wieder den falschen Weg und will alte "Tugenden" wieder einführen (z.B. das Kurssystem am liebsten abschaffen).
Meiner Meinung nach haben uns aber eben diese immer noch vorhandenen Tugenden die Suppe eingebrockt. Nämlich das dumpfe Auswendiglernen von Bücherwissen.
Ich sehe die Sache so:
Dies war früher mal ganz sinnvoll, da man schwer an Fachliteratur kommen konnte und auch nicht so mobil war. Da war es sinnvoll, mehr Faktenwissen im Kopf zu haben.
Heute sieht die Sache aber schon ganz anders aus:
der Wissenstand der Menschheit verdoppelt sich alle 5 Jahre (bald alle 4 Jahre), so dass das, was wir heute lernen, übermorgen schon von gestern ist. Zudem komme ich über elektronische Bibliotheken, Fernleihe und Internet in kurzer Zeit an reichlichen Informationen auch über noch so exotische Themen. Wozu etwas auswendig lernen, dass ich eh gleich wieder vergesse und das ich notfalls heute ohnehin einfach nachschlagen kann? Vielmehr muss den Schülern beigebracht werden, wie sie wichtige von unwichtigen Informationen unterscheiden können, wie sie selbständig mit dem Informationswulst fertig werden können, wie sie die aufgenommenen Informationen in einen Kontext einorden können, kurz, sie sollen lernen, autodidaktisch zu arbeiten. Das braucht man heutzutage nicht mehr nur im Studium, auch im Berufsleben wird das immer mehr gefordert.
Und gerade da kann ich nicht verstehen, wieso solche "Experten" lieber wieder einen Schritt zurückgehen wollen.
Pessimistisch stimmt mich, dass noch eine typisch deutsche Krankheit hier auftritt: man ist mal wieder nicht fähig, ein marodes System zu reformieren. Wir ham's schon immer so gemacht, und beibehalten ist allemal bequemer als an Änderungen zu arbeiten. Eine fürchterliche Mentalität ist das...
 
Sicher ist ne Bildungsreform von Nöten, ich sehe das Problem aber auch noch an ganz anderer Stelle: Nämlich bei den Schülern selber :). Solange man sich nämlich dafür schämen muss, gute Noten zu haben, weil das ja uncool ist, wundert es mich überhaupt nicht, dass die Kinder lieber dumm wie Toast bleiben, als sich jeden Tag ne ordentliche Tracht Prügel von den Mitschülern abzuholen. Und viele Eltern sind da inzwischen keine guten Vorbilder mehr, denn wer seine Bildung nur noch aus dem Fernsehen (und da bevorzugt bei billigen Privatsendern) bezieht, der animiert die Kinder sicher nicht dazu, mal ein bisschen was zu lernen... Hach ja, was waren das früher noch alles für goldene Zeiten *floskel*
roll.gif
 
Nagut, das Problem der schnellen Information kann sich nicht umgehen lassen.
Die Politiker haben aufgrund der pisa-Studie beschlossen, das Problem tiefer anzupacken: in den Kindergärten (zumindest in Bayern).
Inwieweit das zur Verbesserung der Situation beitragen wird, lässt sich meiner Meinung nach nicht abschätzen.
Aber ich kann nur sagen, dass ich ziemlich zufrieden mit dem Schulsystem bin,
das eigentliche Problem sind nunmal die Schüler selbst...
 
Das Problem auf die Schüler zu schieben sehe ich als keine Lösung. Und auch als keine Entschuldigung. Schüler sind halt so und man wird sie auch kaum ändern können (schon alleine, da die Schüler ständig ausgetauscht werden). Da gilt nunmal die devise das Schulsystem an die Schüler anzupassen und nivcht zu versuchen die Schüler an das Schulsystem anzupassen.

ein wirkliches problem ist die Situation an den Schulen. Ich kann nur von meiner reden, aber die ist sicherlich kein Einzelfall:

1.) Zu alte Lehrer, die nicht auf dem laufenden sind
2.) Zu wenig geld. Wenn ich mir die Ausstattung meiner Schule anschaue wird mir ganz seltsam. Hilfsmittel die über Tafel und alte Bücher hinausgehen gibt es nicht.
3.) Veraltete lehrmaterialien: Bei uns an der Schule sind zum Teil Schulbücher von 1974 im gebrauch
4.) Austattung wird nicht genutzt: Wir haben einen an sich recht gut eingerichteten Werkraum, der nur mal auf den neusten stand gebarcht werden müsste und schon könnte da Untericht gemacht werden. genauso eine Schulküche, die es gibt und die schons eit Jahren nicht benutzt wird. BTW: im Werkraum habe ich neulich Verbandsmaterialien mit der Aufschrift: Verwendbar bis: 03.89 Da fühlt man sich doch gleich viel sicherer...
5.) Veraltetes Schulkonzept an sich: es fehlt der Schule einfach an aktualität. Wenn ich mir anschaue, das ich mehr über die französichen Könige des 19 Jh. weiss, als über die deutsche Nachkriegsgeschichte, dann kann da etwas nicht stimmen. Genauso, das die Arbeit mit computern (Was heutzutage in der Berufswelt unumgänglich ist) eher eine seltenheit ist. Wir waren neulich mal im computerraum und da gab es 3 Leute, die noch nie, grösser mit einem Computer gearbeitet haben. Und sowas darf kurz vor dem berufslenben eigentlich nicht passieren. (Über die Hälfte waren noch nie im internet).

das sind sicherlich nur Teile des problems, aber sicher keine unwichtigen...
 
Marc schrieb:
Schüler sind halt so und man wird sie auch kaum ändern können (schon alleine, da die Schüler ständig ausgetauscht werden). Da gilt nunmal die devise das Schulsystem an die Schüler anzupassen und nivcht zu versuchen die Schüler an das Schulsystem anzupassen.

Hmm, dann frage ich mich, wieso die Schüler auf einmal so sind... Als ich in der Schule war (naja, so lange ist das ja nun auch noch nicht her *lach*), da konnte man sich durchaus trauen, im Unterricht was zu sagen, ohne gleich einen reingewürgt zu bekommen. Inzwischen geht das halt nicht mehr. Meine Schwester ist Lehrerin, und die muss ganz schön leiden :(. Und das liegt sicher nicht daran, dass sie alt wäre (ist sie nämlich nicht) oder dass ihr Unterricht langweilig wäre (sie hat ne ganz schöne Arbeit damit, und das einzige Feedback der Kinders sind Stören und sich sch... benehmen!). Und noch eins: Du sagst ja selber, die Schüler wechseln ständig - tut mir leid, aber wie soll man es denen dann immer recht machen? Mensch muss sich halt auch mal anpassen, nur scheint das den kleinen verwöhnten Blagen, die heutzutage gerade die niedrigeren Klassenstufen besuchen, einfach nicht mehr klar zu sein, denn zu Hause bekommen sie alles in den Ar... geschoben. Es kann halt nicht immer alles nach der eigenen Pfeife tanzen, unsere Gesellschaft basiert auf gegenseitiger Rücksichtnahme.

2.) Zu wenig geld. Wenn ich mir die Ausstattung meiner Schule anschaue wird mir ganz seltsam. Hilfsmittel die über Tafel und alte Bücher hinausgehen gibt es nicht.
3.) Veraltete lehrmaterialien: Bei uns an der Schule sind zum Teil Schulbücher von 1974 im gebrauch

Hast du das Geld dafür übrig? Nein? Die Schulen auch nicht... Und ganz ehrlich, mit Geld alleine ist es in der Hinsicht auch nicht getan. Man kann zwar ne Menge kaufen, aber wenn die Schüler es dann eh nicht zu würdigen wissen, weil sie keinen Bock drauf haben...

Hmm, da fällt mir ein, ich hab grad mal wieder nen Bericht über Schummeln in der Schule gesehen.. 30% aller Schüler im Alter von 16 ziehen sich ihre Hausaufgaben aus dem Internet. Das nenne ich Bildung!
 
nur scheint das den kleinen verwöhnten Blagen, die heutzutage gerade die niedrigeren Klassenstufen besuchen, einfach nicht mehr klar zu sein, denn zu Hause bekommen sie alles in den Ar... geschoben.

Ayandra, wir sind fast selbes Baujahr, aber die Tatsache, dass du Prügel kriegst, wenn du gut in der Schule bist, gab's bei mir schon. Das weiss ich deshalb so gut, weil ich ein Opfer bin. Von rein physischer Gewalt verlagerte sich das in der Oberstufe eher auf seelische Grausamkeiten (ja, auch Leute, die erwachsen sind, haben's nötig, wozu gibt's denn Mobbing?). Es tut denen einfach gut (für ihr Ego), wenn sie bei Leuten, die augenscheinlich perfekt sind, einen Schwachpunkt suchen und reinbohren. Das ist einfach nur arm.
Schuld sind nicht die Kinder. Wie du da schon selbst festgestellt hast, liegt's vielmehr an den Eltern. Die ach so revolutionären 68er sind dem Kapital noch mehr verfallen als die von ihnen damals dafür angeprangerte Elterngeneration. Kind muss sein, aber dafür auch nur einen Abstrich bei Beruf und Kohle machen (z.B. die Frau oder der Mann arbeitet erstmal halbtags)? No way! Lieber übergibt man die quengelnden Bälger dem Fernseher, und wenn sie dann total gestresst von der Arbeit heimkommen, haben sie weder Zeit mit ihnen zu reden noch bleiben sie den Forderungen der Kinder gegenüber hart genug, nur um ihre Nerven zu schonen. Und dadurch werden die Bälger so verzogen. Und die Eltern kapieren es nicht, dass die ihren Kindern dadurch so viele Chancen im späteren Leben verbauen.

Die Schule muss durchaus auch sehr viel machen, denn immerhin liesse sich der Stoff auch etwas anders vermitteln (auf interessantere Weise, d.h. für mich mit Hilfe von neuen Medien und weniger detaillierte Fakten, sondern die Lieferung des Wissens eingeordnet in ein Gesamtpanorama -> so sieht man eher einen Sinn in der Schule und das Interesse wird noch eher geweckt).
Wann lernen Kinder am meisten, will sagen, in welcher Phase?
In dem Alter der Neugierde! Man dürfte den Kindern ihren Wissenstrieb nicht abschneiden, sondern versuchen, ihn so lange wie möglich zu bewahren.
 
Ayandra schrieb:
Hast du das Geld dafür übrig? Nein? Die Schulen auch nicht... Und ganz ehrlich, mit Geld alleine ist es in der Hinsicht auch nicht getan. Man kann zwar ne Menge kaufen, aber wenn die Schüler es dann eh nicht zu würdigen wissen, weil sie keinen Bock drauf haben...

Scheinst ne schwere schulzeit gehabt zu haben. Klingt sehr nach nem Trauma... Naja, sicher kann man viel mit geld machen und auch viel sinnvolles. Aber wie ich angeführt habe Bücher von 74 und Verbandsmaterial auf dem noch 'Made in W. Germany' steht muss nun wirklich nicht sein.

Ayandra schrieb:
Hmm, da fällt mir ein, ich hab grad mal wieder nen Bericht über Schummeln in der Schule gesehen.. 30% aller Schüler im Alter von 16 ziehen sich ihre Hausaufgaben aus dem Internet. Das nenne ich Bildung!

Ich nicht, naja, bin auch keine 16... Und was lernen wir daraus? Die altbackene Art der HA ist einfach überholt. Man sollte vielmehr diese Möglichkeit in die HA integrieren und die schüler ganz bewusst mit dem INet arbeiten lassen. oder halt die HA so stellen, das man im INet nichts findet. Wenn man eine Interpretation über Faust aufgibt ist es klar, das was im internet gefunden wird. Wenn man die Aufgabe aber so speziell hällt, das nichts gefunden werden kann, dann muss der Schüler sein Zeug halt selber machen. Z.B.: Vergleiche die Aussagen in der Klasse mit den Aussagen Goethes. Da hat man auch den interpretatorischen Aspekt mit drinne, aber dazu findet man nichts im internet. Wenn es nun aber Lehrer gibt, die immer noch das Telephon für ne toll moderne erfindung halten, dann können die diese Gefahr des INet Missbrauchs gar nicht richtig einschätzen. Es geht natürlich auch anders (in meinem English LK hat der Lehrer neulich ner Schülerin die URL von der sie kopiert hatte präsentiert) aber dazu müssen auch die Lehrer auf einem aktuellen Stand gebarcht werden.

Ayandra schrieb:
Als ich in der Schule war (naja, so lange ist das ja nun auch noch nicht her *lach*), da konnte man sich durchaus trauen, im Unterricht was zu sagen, ohne gleich einen reingewürgt zu bekommen.

Damals nachem Krieg, da hatte mer ja nichts. da warn mer ja froh wenn mehr zur Schule gehn durften. Früher war alles besser :)

Also mir ist das nie passiert, obwohl ich eigentlich immer recht 'gut' war (Iss ja auch schon ne weile her, das ich in diesen Schuljahren war, wo das droht). Das ist sicherlich auch von Schule zu Schule verschieden. Aber du hast sicher recht, das sich da etwas geänderet hat. eben darum muss sich die Schule mitändern. Und da wir im moment nun mal in einer sehr schnellen zeit leben, muss sich die Schule genauso schnell mitändern. Anders gehts halt nicht.Zum besp. könnte auch mal das Konzept des lehrers überdacht werden. Wahrscheinlich muss zur Zeit wirklich auch in den Jahren 5-7 noch sehr viel mehr pädagogische Arbeit geleistet werden, als früher. Da ist diese trockene Art des Unterichts vielleicht auch einfach schon veraltet. Vielleicht müssen die Lehrer wirklich noch mehr den Part eines Erziehers übernehmen und auch die Eltern ersetzen/ergänzen. Das ist wohl einfach in Zeiten von zwei berufstätigen elternteilen nötig. Mehr Ganztagsschulen mit Betreuung wäre zum Beispiel eine Lösung. Aber auch einfach die Vermittlung von Werten statt nur den Stoff.
 
Scheinst ne schwere schulzeit gehabt zu haben. Klingt sehr nach nem Trauma...

*lach* Eigentlich garnicht, ich war auf ner Nonnenschule, da herrschte noch Zucht und Ordnung! :D In der Hinsicht hatte ich es wirklich gut... *kicher*

Aber wie ich angeführt habe Bücher von 74 und Verbandsmaterial auf dem noch \'Made in W. Germany\' steht muss nun wirklich nicht sein.

Beim Verbandsmaterial stimme ich dir zu, bei Büchern nur teilweise... Wieso soll man neue Bücher anschaffen, wenn in denen auch nichts anderes drin steht als in den alten? In manchen Fächern kommt einfach kein neuer Stoff hinzu (z.B. Mathe, aber auch Geschichte), und bloß dass neue Bücher vielleicht schöner aussehen, das macht sie noch lange nicht besser. *g*

Und was lernen wir daraus? Die altbackene Art der HA ist einfach überholt. Man sollte vielmehr diese Möglichkeit in die HA integrieren und die schüler ganz bewusst mit dem INet arbeiten lassen. oder halt die HA so stellen, das man im INet nichts findet.

Lehrer sind auch nur Menschen und haben besseres zu tun, als vor jeder Hausaufgabe, die sie stellen, das ganze Netz zu durchsuchen :). Hausaufgaben in anderer Form zu stellen, okay, die jüngeren Lehrer sind da auch durchaus zu in der Lage (ich denke nur zu gerne an die Veralber-Fragen meiner Schwester in ihren Mathearbeiten in der 6. Klasse...), aber man muss den Arbeitsaufwand auch in Relation mit den Resultaten setzen, und solange die Diskrepanz da dermaßen groß ist (nämlich viel reinstecken und nix rausbekommen), verstehe ich jeden Lehrer, der Standard-Hausaufgaben bevorzugt...

Ich meine, ich war auch nicht schlecht in der Schule, und ich konnte wie gesagt froh sein, an einem recht strengen Gymnasium zu sein, da war das mit dem Mobbing usw. kein großes Thema, aber anderswo schauts anders aus...
 
Ayandra schrieb:
Eigentlich garnicht, ich war auf ner Nonnenschule, da herrschte noch Zucht und Ordnung!
Na toll, dann ist es ja kein Wunder das es dir gut ging. Sag das doch gleich... Aber wie gesagt ich bin auf nem weltlichen Gymnasium und auch noch am leben (und wie ich meine sogar glücklich und zufrieden).

Ayandra schrieb:
Beim Verbandsmaterial stimme ich dir zu, bei Büchern nur teilweise... Wieso soll man neue Bücher anschaffen, wenn in denen auch nichts anderes drin steht als in den alten?

1.) Unterschiedlicher erkentniss stand in der Lernmitteltheorie. Diese Uralten Bücher sind zum teil wirklich grausam.
2.) Es ist echt unschön, wenn man statt einem ganzen Buch 7 teile eines ehemals ganzen Buchs in der tasche hat. Zum Teil sind die Dinger mit tesafil geflickt und selbst das ist schon so alt, das es vergilbt und sich ablöst
Naja, und drittens sind die Bücher mkit denen ich erfahrung habe ein Geschi Buch (ziemlich schlecht, wie ich finde) und Atlanten. Ich glaube da ist statt Amerika noch ein weisser Fleck mit der Aufschrift "Unerforschtes Gebiet, hier leben Monster" eingetragen...


Ayandra schrieb:
ich denke nur zu gerne an die Veralber-Fragen meiner Schwester in ihren Mathearbeiten in der 6. Klasse...

Sag ihr sie solle sich schämen... So veralber Kram hasse ich... Nicht weil ich es nicht bemerken würde, sondern weil ich dann bis zur Rückgabe der Arbeit ständig am Grübeln bin "was wenn es jetzt doch kein veralber-kram war"...

Ayandra schrieb:
aber anderswo schauts anders aus...

Dann scheine ich wohl einfach Glück gehabt zu haben... *puh*
 
Moin,
bin Gy 10.Klässler in Bremen. Ja, Bremen, diese winzige Bundesländchen, in dem vor einiger Zeit der Manager eines Fußballclubs das Bildungsressort übernommen hat. Bei uns lherrscht eines der niedrigsten Bildungsniveaus der Bundesrepublik. Wenn ich mich recht an einen Zeitungsartikel von vor einiger Zeit erinnere, so gilt z.B. vielen Arbeitgebern eine bremer 2 in Mathe genausoviel wie eine niedersächsische 4. Nun ja...
Ich kann jetzt natürlich nur von meiner Klasse sprechen, da ich nicht soviele Klischees und Vorurteile aufgreifen und verbreiten will wie manch andere *richtung Ayandra schau*. Bei uns herrscht sowohl Geldmangel, der sich in marodem Zustand von Schule und altem, zerfleddertem Lehrmaterial ausdrückt, Lehrermangel und Überalterung, und teilweise einfach fehlender Respekt/ übertriebene Verwöhntheit der Schüler.

Zum 1. Punkt muss ich wohl nichts sagen. Der zweite ist auch recht klar. (Kennt ihr eigentlich auch solche Lehrer, die egal was man sagt, dies akustisch oder vom Sinn her nicht verstehen, manchmal beides, und einen dann anmotzen? Oder Lehrer, die einfach keine Ordnung und Reihenfolge einhalten können? In Geschichte und Gemeinschaftskunde kann in meiner Klasse einfach keiner eine vernünftige Mappe zustande kriegen, weil unsere Lehrerin einfach alles durcheinanderwirft. Andere Lehrer schweifen unglaublich ab: so sind wir einmal von der Völkerwanderung über Seuchen in Sumpfgebieten zu Pinguinen gekommen...)

Ok, nun der dritte Punkt: Bei mir in der Klasse gibt es drei Subjekte, einfach total verwöhnte Kinder recht wohlhabender Eltern, die, sobald vor allem meine bereits angesprochene Geschichts-und Gemeinschaftskundelehrerin irgendeinen Fehler macht, (und sei es nur ein Versprecher) sie total verarschen und den ganzen Unterricht runterziehen.

Aber glücklicherweise sind nicht alle heutigen Schüler so, bzw. so wie in vorherigen Posts beschrieben.(jedenfalls an meinem allerwelts-Gymnasium, was mit Haupt- und Realschule ist weiß ich nicht)

Und nochwas: Ja, diese ganzen Standard-Hausaufgaben nerven, vor allem weil sie häufig aus irgendwelchen Lehrerbüchern und total dämlich und stupide-sinnlos sind. Aber ich habe bisher noch nichts davon gehört, dass 30% der Schüler ihre HA aus dem Net ziehn sollen. Oder bezieht sich das auf die Oberstufe?
 
Ich kann jetzt natürlich nur von meiner Klasse sprechen, da ich nicht soviele Klischees und Vorurteile aufgreifen und verbreiten will wie manch andere *richtung Ayandra schau*.

Ich finde nicht, dass die Zustände an den Schulen, an denen meine Schwester und auch mein Schwager unterrichten, Klischees und Vorurteile sind... Aber danke für die hohe Meinung über meine Recherchen *ggg*. Soll ich ab jetzt alle meine Sätze referenzieren? Okay, ab jetzt kommt hinter jeden meiner Posts eine Literatur-Liste, wie sie an jeder schriftlichen Hausarbeit in der Uni hängen muss. Besser? Danke.
 
Ayandra schrieb:
Okay, ab jetzt kommt hinter jeden meiner Posts eine Literatur-Liste, wie sie an jeder schriftlichen Hausarbeit in der Uni hängen muss. Besser? Danke.

Bitte noch in den posts Zitate mit Quellen-, Seiten- und Zeilenangabe kennzeichnen um die Üüberprüfung zu erleichtern... danke
 
tut mir ja leid, aber wenn ihr auf solchen schulen seit/wart, wo man wirklich dafür angemacht wird, wenn man was im unterricht sagt, dann is das wahrscheinlich ne drogenschule, sprich 80% der schüler nehmen dort diverse drogen.
Auf meinem Gymnasium ist sowas überhaupt kein problem
sie werden zwar auch nciht bewundert, sie werden genauso behandelt wie alle anderen auch, auch wenn die anderen nichts im unterricht sagen
wir haben auch 2 söhne sehr reicher eltern hier und die sind nciht anders als die anderen !!!
ich würde in eurem fall die schule wechseln udn auf ein anständiges gymnasium gehen !!!
 
Ich glaub jeder der hier bisher gepostet hat ist/war auf nem Gymnasium...
Diese Vorurteile über andere Schulen (Haupt, Real) kann ich nicht nachvollziehen. auch den Begriff Drogenschule (Vor allem würde ich ne Klosterschule nicht so nennen) nicht. Klar es gibt Schulen in den sog. sozialen Brennpunkten, aber auch wenn 80% der schüler Drogen nehmen (was wohl wirklich nur sehr selten der Fall ist solange man rauchen nicht als droge zählt, was es natürlich ist, da es aber keinen oder kaum einfluss auf das Verhalten hat...) muss das noch lange nicht heisen, das man da ständig eine aufs maul bekommt. Ich finde diese verallgemeinerung wirklich zu stark...
 
Hmm... Wenn ich mich recht entsinne hatte ich in den bisherigen 12 Jahren Schulausbildung immer nur Mathematiklehrer, die kurz vor der Rente standen und vom alten Eisen waren.

Zum Beispiel hab ich bei einem Lehrer eine 5 bekommen (3. Klasse), nur weil ich kein Lineal benutzt habe.

Später hab ich einen ähnlichen Lehrer gehabt, der auch nicht mehr ganz helle in der Birne war. ;) Aber Mathematik konnte er noch.

Nachdem ich die Schule gewechselt habe, bekamm ich wirklich den ältesten Diplom-Mathematiker den an der Schule niemand leiden konnte, dementsprechend sahen bei den Schülern auch immer meine Noten aus. Das beste war immer noch eine Arbeit in der 8. Klasse: 1x3, 1x4, 10x5 und 9x6. Obwohl es sich nur um eine Arbeit handelte mit Körperberechnung.

Die Schüler haben extra nie aufgepaßt, sodas die Noten dann dementsprechend auch aussahen. Ich hatte zumindest immer meine 2 gehabt und war deswegen ein Streber. ;)

Das ganze wurde dann so weit hochgetrieben, bis die Eltern von den Kindern überzeugt wurden, das es die Schuld des Lehrers ist, das die Schüler so schlecht sind. In der 9. und 10. Klasse bekamen wir dann einen 10 Jahre jüngeren Lehrer, und es sah dann auch nicht viel besser aus. Der Lehrer kam einfach nicht bei den Schülern an, der Lehrer ist einfach immer Schuld das die Schüler so doof sind. ;)

Später wärend meiner schulischen Ausbildung war ich in einer Klasse mit 10 Leuten (haben angefangen mit 28 Leuten), dort sah es ganz anders aus, weil wir ja Programmieren lernen sollten und dafür nunmal Mathematikkenntnisse hilfreich sind. Der Lehrer war auch schon 50 Jahre alt, aber das hat keinen gejuckt. Ich war mit 17 Jahren der jüngste in der Klasse, die älteste war 30 Jahre alt. :D

Also es liegt zum Teil an den Schülern, aber nur zu einem geringen Teil an den Lehrern. Die müssen ja auch nur ihren Stoff durcharbeiten, ein paar mehr Freiheiten wären meiner Meinung nach dort hilfreich, um den Unterricht etwas interessanter zu veranstallten. Zum Beispiel der einsatz von PCs im Mathematikunterricht, weil wer ein Programm zum errechnen des Kreisumfangs erstellen will, muß auch erstmal die Formel verstehen. ;) Mit TurboPASCAL hat man ja eine sehr einfache Grundlage und das können die meisten Lehrer auch ganz schell erlernen, falls sie es nicht können.
 
Aus meiner peröhnlichen Sicht ergeben sich folgende 3 Punkte.

1.) Wissen. Ja älter und je klüger wir werden (ich=12 Klasse), desto mehr erkennen wir, dass das Wissen, was wir bekommen absolut sinnlos ist, dass es unnütz ist und nichts bringt. Da schreibt man dann halt hin, warum eine Pflanze so und so welche Zellkerne hat und vergisst es wieder. Wenn man natürlich weiß, dass das alles sinnlos ist, fällt es einem schwerer sich dazu zu zwingen da was auswendig zu lernen, oder Hausaufgaben zu machen.

2.) Aufgaben. Ganz ehrlich: Diese neuen angeblich so wertvollen pädagogischen Aufgabenstellung, die so komplex sind, dass die Komplexleistung des Schülers erkannt wird, gehen mir total auf den Senkel. Da heißt es immer, ja früher war's schlecht, da hat man nur auswendig gelernt, heute kann man einen freien Text mit Argumentation und eigener Meinung schreiben und so weiter bla bla bla. Wie es wirklich aussieht: Aufgabe: "analysiere das und das" so fertig. Das einzige, was wir Schüler dann versuchen, ist verdammt nochmal veraus zu finden, was die Deppen, da auf dem Papier stehen haben wollen. Da ist nix frei und komplex denken und sowas. Das ist einfach nur der Versuch, herausszufinden, was überhaupt die Aufgabe ist. Dann es steht ja nicht da, was man machen soll! Also lernt man neben dem Wissen halt auch noch die Aufgabe dazu, guckt sich den Lehrer an und erkennt mit viel Glück, was man hinschreiben soll und bekommt seine 1 Fertig. Wenn man nicht weiß, was man hinschreiben soll halt nicht. Und das obwohl man es eigentlich gewusst hätte. Bei der Arbeitsrückgabe geht dann immer ein resigniertes "Ööööhhh" durch die Klasse, wenn der Lehrer die "Anforderungen" darstellt, uns also hinterher sagt, was er gerne gehabt hätte. Das ist doch alles Schrott hoch 9.

3.) Die Bewertung
Ja, je intelligenter wir werden, desto eher erkennen wir auch die Fehler in der Bewertung durch den Lehrer. Wir erkennen sogar mehr als der Lehrer selbst. Wir erkennen, wann etwas ungerecht bewertet wurde. Ob zu schlecht oder zu gut ist ja egal. Auf jeden Fall kann man uns nicht mehr für dumm verkaufen und uns irgendwelche Noten vorsetzen, denn wir wissen nun wie es aussieht. Dass die Noten sowieso in den seltesten Fällen mit dem Können übereinstimmen ist uns klar. Wir erkennen die Bewertung durch die Lehrer nicht mehr einfach an. Aber, wenn wir tagtäglich merken, was da so sinnloses abgeht, kann man auch nix machen, denn Kritik geht nicht. Die Lehrer sehen es nämlich eh nicht ein. Und so grinst sich halt jedesmal die halbe Klasse gegenseitig zu, wenn der Lehrer mal wieder eine total sinnlose, seinem Klischee entsprechende Note verteilt hat.

Jo, das wär's dann von meiner Seite. Zum Glück bin ich bald fertig und dann braucht mich das alles nicht mehr zu interessieren. Aber ich sehe schwarz, denn das pädagoisch wertvolle Pseudozeugs ist auf dem Vormarsch. Was ganz beliebtes sind ja diese Projekte. Am besten noch fachübergreifen (<- ganz toll). Römer oder sowas, wo der Schüler dann ganz besonders motiviert wird und ganz besonders viel lernt. Haha! Müll sag ich da nur. Mindestens genauso blöd, wie früher stures Auswendiglernen.

Da fällt mir noch was ein: Seminar-Facharbeit! Ein absolutes Highlight. Wir sollen hier in Thüringen wissenschatliches und selbstständiges Arbeiten lernen und nach 2 Jahren eine 40 seitenlange Arbeit abgeben und das ganze dann noch in einem Vortrag präsentieren. Die größte Scheiße, die ich jemals gesehen habe! Wer es kennt, weiß, was ich meine.

Natürlich weiß ich dass alle Deppen im Kultusminsterium es gut meinen und die Lehrer und Schüler auch. Ich bin nur so gereizt, weil ich nach 12 Jahren Schule feststelle, dass ich nix sinnvolles gemacht habe. Ich kann lesen, rechnen, schreiben, super, das konnte ich auch schon nach der Grundschule, der ganze Rest war größtenteils unnütz. Und immer nur alles für die nächste Arbeit gelernt und dann vergessen.

Das sehe nicht nur ich so, sondern die schlechtesten Jungen in unserem Jahrgang und die fleißigsten und besten Mädchen, die immer nur 1+ bekommen, sehen das genauso. Vielleicht ist es nur an unserer Schule so und nicht überall. Keine Ahnung.
 
Wie es wirklich aussieht: Aufgabe: "analysiere das und das" so fertig

Hmm, aber gerade das sind die Aufgaben, an denen man erkennen kann, ob der Schüler wirklich was auf dem Kasten hat, immerhin gehts spätestens in der Oberstufe um selbstständiges Arbeiten und nicht mehr das bloße Durchkauen und vor allem Vorkauen von Stoff durch den Lehrer... Außerdem fand ich die Klausur, die exakt aus einem Text und der Aufgabe "Analysiere und interpretiere" bestand, besonders schön, denn nirgends kann man nach der Rückgabe der Klausur so schön mit dem Lehrer streiten *fg*. Aber mal ehrlich, unsere Lehrerin hat im Unterricht lang und breit klar gemacht, was sie erwartet; wer da gepennt hatte, der hatte halt Pech gehabt.

Ja, je intelligenter wir werden, desto eher erkennen wir auch die Fehler in der Bewertung durch den Lehrer. Wir erkennen sogar mehr als der Lehrer selbst. Wir erkennen, wann etwas ungerecht bewertet wurde. Ob zu schlecht oder zu gut ist ja egal. Auf jeden Fall kann man uns nicht mehr für dumm verkaufen und uns irgendwelche Noten vorsetzen, denn wir wissen nun wie es aussieht. Dass die Noten sowieso in den seltesten Fällen mit dem Können übereinstimmen ist uns klar. Wir erkennen die Bewertung durch die Lehrer nicht mehr einfach an. Aber, wenn wir tagtäglich merken, was da so sinnloses abgeht, kann man auch nix machen, denn Kritik geht nicht. Die Lehrer sehen es nämlich eh nicht ein. Und so grinst sich halt jedesmal die halbe Klasse gegenseitig zu, wenn der Lehrer mal wieder eine total sinnlose, seinem Klischee entsprechende Note verteilt hat.

Auch wenn es die Schüler ankotzt: Die Aufgabe des Lehrers ist es nun einmal, Noten zu verteilen. Dass er damit nicht immer den Geschmack der Schüler treffen kann, ist klar. Und dass die Schüler irgendwann denken, es besser zu wissen als der Lehrer (Intelligenz oder einfach nur Dummheit, was weiß ich :)), das ist auch klar. Ich hab mich oft genug mit meiner Deutschlehrerin um meine Noten geprügelt, gebracht hats nichts, und die Bewertung hat mir sicher nicht geschadet, sondern mich eher noch animiert, vernünftig zu arbeiten. Auch wenn es dem selbstständigen Denken widerspricht, in gewisser Weise muss man sich auch dem Stil eines Lehrers anpassen können, um vorwärts zu kommen. Die Kopf-durch-Wand-Methode war bislang für niemanden wirklich gesund...

Da fällt mir noch was ein: Seminar-Facharbeit! Ein absolutes Highlight. Wir sollen hier in Thüringen wissenschatliches und selbstständiges Arbeiten lernen und nach 2 Jahren eine 40 seitenlange Arbeit abgeben und das ganze dann noch in einem Vortrag präsentieren. Die größte Scheiße, die ich jemals gesehen habe! Wer es kennt, weiß, was ich meine.

Nach 2 Jahren eine 40seitige Arbeit? *weglach* Ich hatte für 2 Arbeiten, beide im Umfang von mindestens 20 Seiten, beides in Form einer schriftlichen Hausarbeit, wie man sie an der Uni vorlegen muss, gerade mal 4 Monate Zeit!!! (Und zwar nicht, weil ich wie immer zu faul war und erst 4 Monate vor Termin angefangen hätte, nein, wir hatten einfach nur 4 Monate Zeit...) Mal ehrlich, solche Arbeiten sind eher ein Gewinn als eine Belastung. Schnapp dir ein Thema, das dich einigermaßen interessiert, und dann gehts von ganz alleine. Ich habs damals auch gehasst, aber ich habs durchgestanden, und die Dinger waren jeweils ein Viertel meiner Note in dem Halbjahr wert, dafür sollte man sich schonmal anstrengen. Außerdem erfüllt diese Art von Semesterarbeit eine ganz einfache Funktion: Vorbereitung aufs Studium. Das Abitur ist leider immer mehr zu einem Was-weiß-ich-Luschen-Schulabschluss verkommen und nicht mehr das, was es mal war, nämlich die allgemeine Hochschulreife. Soll heißen: Wer Abi macht, geht eigentlich studieren. Fakt: Nur noch die Hälfte aller Abiturienten gehen studieren. Die anderen machen ihr Abi nur, weil die Firmen übertriebene Anforderungen für Ausbildungspläte stellen. *mööööp*

Und da das Abitur wie gesagt eigentlich dazu da sein soll, die Leutchens auf die Uni vorzubereiten, ist ne Semesterarbeit keine dumme Sache. Besser, man macht es in der Schule mal und kann da noch aus seinen Fehlern lernen, als dass man sich an der Uni abrackert und am Ende doch durchfällt und sich dann aufregt, und dann kommt raus, dass man nur wegen Formfehlern nicht bestanden hat... Okay, ich studiere jetzt Mathe und somit kein Fach, wo schriftliche Hausarbeiten anstehen, aber ich bin meinem Geschichtslehrer dankbar, dass er mich einmal durch den Sch... durchgequält hat. Jetzt weiß ich zumindest, wie mans richtig macht... *g*

Nothing more to say *hehe*
 
Bei diesen komplexen Aufgaben geht es mir ja hauptsächlich um den Selbstbetrug. Auf der einen Seite wird gesagt, dass man durch diese Art von Aufgaben viel freier ist. Auf der anderen Seite muss man ständig überlegen. Was kann ich schreiben? Was soll ich schreiben? Was muss ich schreiben? Was darf ich auf keinen Fall schreiben? Von daher könnte man auch gleich in die Aufgabe schreiben: "Schreibe das und das und nicht das und das." Würde auf's selbe hinauslaufen, aber nicht so toll pädagogisch aussehen.

Noten: Ja es gibt verschiende Standpunkte und vielleicht glauben wir auch einfach nur in unserer Arroganz es inzwischen besser zu wissen, als der Lehrer. Aber es gibt auch eindeutige Sachen:
Bsp.: Sport, Federball, 4 Leute, 2 gegen 2. Die beiden in Team A wissen, dass Spieler 1 in Team B besser ist und spielen extra auf den anderen Spieler 2. Lehrer sieht: Oh Spieler 2 ist sehr intensiv am Spiel beteilig, wenn auch mit Macken (-->gute Note)und Spieler 1 macht überhaupt nix (-->schlechte Note). Und das obwohl Spieler 1 eindeutig besser ist.
Bsp.: Vortrag von 2 Leuten. Einer macht den billigen und einfachen Teil, bekommt 'ne 1. Der Andere macht den schwierigen Teil, macht einiges falsch und bekommt 'ne 3.
Bsp.: Besonders willkürprädestiniert ist Deutsch. Weil es da in meinen Augen kaum Richtlinien für Bewertungen gibt. Also verteilt der Lehrer einfach pi mal Daumen irgendwelche Noten, die überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Oder es wird halt extra was gefragt, was sowieso niemand weiß.

Zur dieser Arbeit. Mir ging's da auch nicht um die Zeit, oder so. Und theoretisch mag das ja alles recht sinnvoll sein für die Studienvorbereitung. Aber darum geht es ja: Das was bei denen da oben im Kultusministerium schön und gut aussieht, wird in der Praxis zur absoluten Kathastrophe. Wir haben in der 10 Klasse extra ein neues Fach bekommen, dass uns auf diese Arbeit vorbereiten soll. Halt das ganze Psychopseudo-Zeugs in geballter Form. Wie lerne ich? Audio, visuell, oder sonstwie? Und was sitzt in der rechten und was sitzt in der linken Gehirnhälfte. Super! Und als ob das nicht genug wäre. Nein, man schreibt die Arbeit für 2 Jahre in ein paar Tagen irgendwie zusammen und bekommt auch noch eine 1+. Irgendwie stimmt dann da was nicht ;)

Und da hab ich noch was: Wochenplan! Lehrer verteilt am Montag ein Zettel mit Text und Aufgaben. Der Rest liegt beim Schüler. Ja, denkt man, da lernt man selbstständig erfassen und verarbeiten von Informationen und selbstkritischen und verantwortungsbeussten Vergleich mit den vorgegeben Ergebnissen. Was passiert? Man sitzt faul rum, schreibt sich die Ergebnisse ab und da keine Kontrolle stattfindet hat sich die Sache gegessen. Und dann wundert sich jemand das sich die Schüler nicht motiviert fühlen.

Vielleicht ist auch folgendes Problem:
Diese neuen Lernmethoden sind zu "anspruchsvoll", so dass man sie den älteren geben muss. Aber wir älteren Schüler lassen und schon lange nicht mehr zu irgendwas motivieren. Vielleicht würde es mit den leicht manipulier- und kontrollierbaren 5. und 6. Klässlern gehen. Dass man die begeistert und so weiter. Aber wenn ich mir da meinen Bruder angucke, funktioniert das wohl in keiner Altersstufe.

Okay, jetzt könnte man sagen, dass das alles die Schuld der Schüler ist, dass sie die schönen ausgeklügelten Sachen mit ihrer Faulheit kaputt machen. Und da ist auch was dran. Aber so ist es halt nun mal und man kann die Schüler nicht ändern. Und wenn dass trotzdem irgendwie durch genug Einreden und Propaganda funktionieren würde, fände ich das noch schlimmer. Wenn zum Beispiel in Internaten immer nur Leistung, Leistung, Leistung eingetrichtert wird und die Schüler vereinnahmt werden. Uahah *schauder* ;)
 
Okay, jetzt könnte man sagen, dass das alles die Schuld der Schüler ist, dass sie die schönen ausgeklügelten Sachen mit ihrer Faulheit kaputt machen. Und da ist auch was dran. Aber so ist es halt nun mal und man kann die Schüler nicht ändern.

Wie oben schon gesagt: Klar könnten die Schüler nen bissl besser mitarbeiten, aber wenn sie es zu Hause von ihren Eltern nicht vorgelebt bekommen... Da mag ich kurz ein Beispiel auspacken, dass Eltern selbst die Lehrer nicht ernst nehmen und ihre Kinder ja ach so intelligent sind, und natürlich ist NUR der Lehrer schuld, wenn was schief geht:

Also, der Rektor einer Grundschule in meiner Nähe wagte es, den Eltern eines seiner Schüler zu sagen, ihr Kind sei für das Gymnasium nicht geeignet. Was machen die Eltern? Hetzen dem Rektor einen Anwalt auf den Hals, weil ihr Kind ja sehr wohl für das Gymnasium geeignet ist (wenn auch nur sehr bedingt - wahrscheinlich nur in Sport und Pause *fg*). Nun der Gag: Sie haben sogar Recht bekommen. Der Rektor musste ihnen eine bedingte Eignung ihres Kindes fürs Gymnasium bescheinigen, Eltern stecken Kind aufs Gymnasium, alle glücklich, 2 Jahre später bleibt Kind sitzen und geht dann doch nur zur Realschule... Was soll der ganze Schrott?!

Und wenn ich das richtig mitbekomme, ist das kein Einzelfall, dass Eltern sich über jegliche Empfehlung hinweg setzen...
Vielleicht sollte man echt mal die Eltern erziehen. Meine Schwester (selber Lehrerin) meinte letztens, am schlimmsten sind Töchter von allein erziehenden Müttern... *hehe*
 
Hmm, ok, bin dafür... Stecken wir die Eltern in die Schule. Werde gleich mal meine auffordern morgen die GM Klausur mitzuschreiben...

Aber mal im ernst: Das von sovok geschilderte Schülerverhalten ist sicherlich keine Einzelfall, aber ich frage mich da ob man da nicht einfach sich denkt "na und" und im Stoff weiter macht: schliesslich ist Bildung keine Pflicht sondern ein angeboit. Wers nicht animmt und seine HA lieber aus dem INet holt ist selber Schuld. Das ist die eine seite...

von der Schule her müsste eigentlich deutlicher klar gemacht werden, dass Schule ab dem Hauptschulabschluss keine Pflicht mehr ist. In so fern wäre es vielleicht sogar ganz gut diesen ganzen Entschuldigungs Kram und so einfach weg zu lassen und alles offenener zu gestalten. wer da ist ist halt da und wer nicht da ist, muss halts ehen wie er den Stoff für die nächste klausur drauf kriegt. so sind keine Leute in der Klasse dir nur stören oder keinen Bock haben und die die an diesem Angebot interresiert sind. Im zuge dessen, und das ist das Problem, könnte dann die mündliche leistung aber nicht mehr bewertet werden, da es ja sonst wieder ein anwesenheitszwang wäre. Aber an sich wäre dieses System für den Lernvortschritt sicherlich besser...
 
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