unser vermaledeites Schulsystem und was da wohl falsch läuft

@LarsT:
solche Massnahmen würde ich auch unterstützen. Bei uns gibbet Profs, die schicken die Leute aus dem Hörsaal, wenn einer mal wieder sein Handy klingeln lässt. Und das finde ich gerade richtig so, denn denjenigen, der sich konzentriert, stört das ungemein. Und nachvollziehen kann ich es auch, dass man so Handy-schüchtig ist, dass man keine Stunde ohne auskommt.
Aber das gehört in meinen Augen, wenngleich nervig, eher zu den Marginalien... die Crux liegt noch ganz woanders...
 
Ihh, lauter Gymnasiasten hier ;)

Hehe, ich bin bis letztes Jahr auf eine Realschule gegangen (einziger Vertreter davon hier?), davor war ich auf einer Hauptschule (da die 6-stufige RS erst vor ein paar Jahren eingeführt wurde). Seit diesem Jahr bin ich auf einer FachOberSchule (FOS).

Btw. mein Vater, meine Cousine, meine Nachbarin sind alle Lehrer, ich kenne also auch diese Fraktion :D

Zur finanziellen Lage der Schule kann ich nur sagen dass es bei uns ziemlich gut ist. Meine alte Realschule (RS) bekam einen Anbau (der leider schon wieder zu klein ist) einen Infosaal dort hinein und in den alten folgen neue PCs, meine jetzige Schule (FOS) bekam ebenfalls einen Anbau (weiß Gott wieso wir trotzdem kein Klassenzimmer haben) und dazu noch einen neuen Informatiksaal. Bücher sind alle relativ neu, bis auf das Physikbuch.

Zur Bewältigung des Stoffs: Eigenständiges Arbeiten wird höchst selten gefördert. Ein kleines Bsp.: Meine Englischlehrerin letztes Jahr gab immer Vokabeln auf, sprich man lernte die Definition auswendig und bei der Abfrage musste man diese ein wenig verändert (Zeit oder ähnliches) wiedergeben. Ich habe nie diese Definitions auswendig gelernt, überflogen ja, gelernt nein. Das Ergebnis war in den Abfragen einen Schnitt von 4,75 in den Schulaufgaben einen von 2,66, da ich dann genügend Zeit hatte meine eigene Erklärung zu formulieren. Dies war eine optimale Vorbereitung für meine Abschlussprüfung da dort Definitions von jedem Wort drankommen können und es unmöglich ist alle auswendig zu lernen. Das selbstständige Formulieren war die weitaus bessere Lösung. Btw. ich bekam eine 2+ und somit eine 2 ins Zeugnis :D
Noch ein Beispiel: letztes Jahr hatte ich einen genialen Mathelehrer, man erarbeitete eine Aufgabe und die mathematischen Erkenntnisse dazu rechnete eine weitere große Aufgabe und die meisten konnten den Stoff dann. Dieses Jahr: Man rechnet immer die gleichen monotonen Aufgaben, sobald eine kleine Abweichung kommt kann sie aber kaum wer lösen. Da keiner versteht was die gute Frau überhaupt will. Sie kann nichts erklären. Hier sollte mehr Wert bei neuen Lehrern gelegt werden.
Es stimmt übringens nicht das es zuwenig Lehrer gibt, im Moment gibt es meines Wissens sehr viele arbeitslose Lehrer (wobei sich das duch das hohe Durchschnittsalter in den nächsten Jahren ändern wird).

Zu den Schülern: Durch eine relativ strenge Probezeit hier, bleiben nur noch Leute an der Schule die wirklich bereit sind etwas zu lernen. Mitarbeiten tu ich auch selten aber dem Unterricht aufmerksam folgen, spart mir einiges Gelerne am Nachmittag. Wenn wer gut ist, ist das nicht schlimm, aber übermäßig mustergültig kann auch niemand leiden (nur das verhalten im Unterricht nicht die person)

Ach das muss erst langen zu dieser Zeit zu diesem Thema :D

mfg
B_J
 
pkk schrieb:
Hmm... Wenn ich mich recht entsinne hatte ich in den bisherigen 12 Jahren Schulausbildung immer nur Mathematiklehrer, die kurz vor der Rente standen und vom alten Eisen waren.

Zum Beispiel hab ich bei einem Lehrer eine 5 bekommen (3. Klasse), nur weil ich kein Lineal benutzt habe.

Später hab ich einen ähnlichen Lehrer gehabt, der auch nicht mehr ganz helle in der Birne war. ;) Aber Mathematik konnte er noch.

Nachdem ich die Schule gewechselt habe, bekamm ich wirklich den ältesten Diplom-Mathematiker den an der Schule niemand leiden konnte, dementsprechend sahen bei den Schülern auch immer meine Noten aus. Das beste war immer noch eine Arbeit in der 8. Klasse: 1x3, 1x4, 10x5 und 9x6. Obwohl es sich nur um eine Arbeit handelte mit Körperberechnung.

Die Schüler haben extra nie aufgepaßt, sodas die Noten dann dementsprechend auch aussahen. Ich hatte zumindest immer meine 2 gehabt und war deswegen ein Streber. ;)

Das ganze wurde dann so weit hochgetrieben, bis die Eltern von den Kindern überzeugt wurden, das es die Schuld des Lehrers ist, das die Schüler so schlecht sind. In der 9. und 10. Klasse bekamen wir dann einen 10 Jahre jüngeren Lehrer, und es sah dann auch nicht viel besser aus. Der Lehrer kam einfach nicht bei den Schülern an, der Lehrer ist einfach immer Schuld das die Schüler so doof sind. ;)

Später wärend meiner schulischen Ausbildung war ich in einer Klasse mit 10 Leuten (haben angefangen mit 28 Leuten), dort sah es ganz anders aus, weil wir ja Programmieren lernen sollten und dafür nunmal Mathematikkenntnisse hilfreich sind. Der Lehrer war auch schon 50 Jahre alt, aber das hat keinen gejuckt. Ich war mit 17 Jahren der jüngste in der Klasse, die älteste war 30 Jahre alt. :D

Also es liegt zum Teil an den Schülern, aber nur zu einem geringen Teil an den Lehrern. Die müssen ja auch nur ihren Stoff durcharbeiten, ein paar mehr Freiheiten wären meiner Meinung nach dort hilfreich, um den Unterricht etwas interessanter zu veranstallten. Zum Beispiel der einsatz von PCs im Mathematikunterricht, weil wer ein Programm zum errechnen des Kreisumfangs erstellen will, muß auch erstmal die Formel verstehen. ;) Mit TurboPASCAL hat man ja eine sehr einfache Grundlage und das können die meisten Lehrer auch ganz schell erlernen, falls sie es nicht können.

Ein bisschen mehr Deutschunterricht hätte dir tatsächlich nicht geschadet...

Hell!

Rock-N-Roll-666
 
Die Einstellung der Lehrer... Das ist das schlimmste... und... Lehrer, die meinen sie müssten Lehrer sein, aber keinen Schimmer von Pädagogik haben.

Die wenigsten haben Spass an ihrer Arbeit. Die wenigsten sind motiviert genug.

Als angehender Lehrer weisst Du heute:

Es ist kein Geld da.
Die Schüler sind schlimmer als früher.
Die Klassen sind grösser.
Imagefragen werden immer wichtiger. usw...

Das alles weisst Du vorher.

Und deshalb kann ich nicht verstehen, wie so viele angehende Lehrer im Referendariat plötzlich "dodaahl enttäuscht" sind und sich vor "unüberwindbaren Problemen" sehen...

Sie haben einfach nicht die Nerven für den Job. Und... die falsche Einstellung...

Rock.

and...

Roll.
 
B_J schrieb:
Ihh, lauter Gymnasiasten hier ;)

Hehe, ich bin bis letztes Jahr auf eine Realschule gegangen (einziger Vertreter davon hier?), ...
Nee, bist du nicht. ;)

Realschule -> Berufsfachschule (technische Informatik)/FOS-C
 
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