Wartet wartet wartet mal...
Ich habe eine etwas andere Auffassung von Zeitreisen. Ich bin der Meinung, ihr denkt im Moment ein bisschen zu linear. Das soll jetzt nicht arrogant klingen und ich irre mich vielleicht auch, aber egal:
Zuerst mal etwas über die berühmt berüchtigten Paradoxen, die es in meiner Theorie nicht gibt:
Wenn ich in die Vergangenheit reise, dann bin ich in der Vergangenheit. Ich bin Teil der Welt, wie sie zu diesem Zeitpunkt ist und es gibt nichts, was mich von ihr unterscheidet. Ich bin Teil dieser Zeit. Wenn ich jetzt die Zukunft verändere, was sollte sich dann für mich, der ich in der Gegenwart bin, ändern?
Für mich ist doch die vorige Vergangenheit jetzt Gegenwart. Aber die Zukunft ist dann ja aus meiner Sicht noch nicht passiert, da sie sich durch mein Eingreifen in die Zeit verändert hat. Aber wenn die Zukunft aus meiner sicht noch nicht passiert ist, dann kann sie doch keinen Einfluss auf die Gegenwart (aus Sicht der Zukunft Vergangenheit) nehmen!
Was ich ausdrücken will ist: Wenn man über Zeitreisen nachdenkt, dann ist die Zeit, in der man sich grade befindet, für einen immer die Gegenwart! Man kann es als Vergangenheit interpretieren, oder aber auch als Zukunft, aber für einen selber ist sie in dem Moment, in dem man sich in ihr befindet, Gegenwart.
Mit diesem Gedanken im Kopf sind Dinge wie das berühmt berüchtigte Großvater-Paradoxon nichtig.
Was aber ist der Unterschied zwischen einer Zeitschleife und einer Änderung der Geschichte?
Ganz einfach: Wenn man die Geschichte so wiederherstellt, wie man sie kennt, dann ist die Zeitlinie noch lange nicht wiederhergestellt. Erst wenn man wieder in seine "Gegenwart" zurückkehrt und bemerkt, dass sich nichts verändert hat und das die Zeitlinie immer noch die Gleiche ist, wie vorher, dann schließt sich der Kreis.
Was aber, wenn man wie Adm. Janeway in "Endspiel" die Zeitlinie verändert? Könnte man dann noch in die Zukunft reisen? Natürlich könnte man das, aber es wäre nicht mehr die Zukunft, aus der man aufgebrochen ist. Denn man hat den Lauf der Dinge verändert.
Aber man selbst wird bei keiner der beiden Varianten von den Veränderungen der Zeitlinie erfasst, da diese sich ja nur auf die Zukunft auswirken. Ich wiederhole mich, aber ich sage es nochmals: Man ist nicht Teil der Zukunft, man ist immer Teil seiner Gegenwart. Aber da die eigenen Aktionen nur Auswirkungen auf die Zukunft haben, bleibt die Gegenwart unberührt.
Mit dieser Theorie kommt man zu dem Schluss: Nur Personen, die sich aus Sicht der Zeit-Veränderungen in der Zukunft befinden, können von der Veränderung erfasst werden. So auch man selbst. Man selbst wird also verändert, durch die Änderungen der Zeitlinie vielleicht grundlegend. Aber wenn man dann von der Zeitreise zurückkehrt, an einen Punkt nachdem man zu ihr aufgebrochen ist, dann wird einem klar, dass man sich in einer Zeitschleife befand.
Es kommt also ganz darauf an, wie eine Person sich während ihrer Zeitreise verhält. Wenn sie alles so wiederherstellt oder es dabei belässt, wie sie es kennt, dann könnte es sein, dass sie selbst von sich selbst beeinflusst wurde.
Allerdings muss ich zugeben, dass mir selber alles im Sekundentakt klar und wieder unklar wird. Also das hier war nur ein Versuch, das auszudrücken, was ich denke.
Zusammenfassend kann man aber sagen: Die Zeit ist das, was wir in ihr sehen.
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Das hat jetzt bestimmt keiner verstanden, oder? Kein Problem, bin ich gewöhnt, wenn ich über das Thema rede.
Ich denke aber, dass eine Diskussion hierrüber keinen wirklichen Sinn macht. Um (hoffentlich) abschließend jemanden zu zitieren, der einen sehr schlauen Spruch abgelassen hat:
Die Zukunft ist Vergangenheit oder umgekehrt. Ich krieg\' Kopfschmerzen davon.

:konfus:
PS: Wenn man nicht in die Zukunft, die eigene "eigentliche" Gegenwart, zurückreißt, dann bemerkt man doch die Veränderungen der Zeitlinie nur indirekt, indem man Ereignisse selber mit ansieht, die sich aber durch die eigene Anwesenheit anders abwickeln.
Greetings,
Jason Kelp