Michael schrieb:
Wenn es keine Wand oder Begrenzung gebe, dann würde man doch immer weiter fliegen können, in jede Richtung, die einem gerade einfällt! Aber ein Wurmloch ist ja nur eine kleine Abkürzung, sozusagen ein Schlupfloch, duch das man eine Abkürzung durch den Raum und die Zeit nehmen kann!
Es ist zu schade, dass ich mir dieses Problem nicht wirklich vierdimensional anschaulich vorstellen kann!

Ich versuche es mal wie folgt:
Stell' dir mal zwei Blätter vor, diese sind an einer Stelle durch einen Tunnel (z.B. ein kleines Pappröhrchen) verbunden. Jetzt setz' mal eine Ameise auf das Papier. Sie kann auf dem Papier entlang gehen. Kommt sie an den Tunnel, so kann sie auch hindurchgehen, aber nur auf dem Innenrand des Röhrchens. Versucht sie, im Tunnel eine 90° Drehung zur Seite und geht dann weiter, so bewegt sie sich an der Innenwand des Tunnels entlang (da sie ja nicht mitten im Röhrchen schweben kann), kommt irgendwann wieder an der Stelle des Tunnels an, wo sie die 90°-Kurve gegangen ist und kann auch immer weiter am Rand gehen über eine unendliche Strecke. Dabei würde die Ameise vermutlich nicht mal bemerken, wie blöd sie rumläuft, wenn sie nicht durch ihre eigenen Geruchsspuren darauf hingewiesen würde, dass sie an dem Punkt schon mehrmals vorbeikam.
Übertragen wir das wiederum auf das Wurmloch-Problem, so haben wir zwei dreidimensionale Raumgebiete (entsprechen den beiden Papierblättern), die durch ein Wurmloch verbunden sind (entspricht dem Pappröhrchen). Versucht nun ein Raumschiff im Wurmloch eine 90°-Drehuhng und will dann weiterfliegen, dann bleibt es auf dem Innenrand des Wurmlochs (ohne zu bemerken, dass es an einer Wand entlang fliegt, da es diese Wand nicht wahrnehmen oder durchfliegen kann, noch verlassen kann). Ebenso wie die Ameise muss das Raumschiff ein Wegpunkt (z.B. eine Warnboje) hinterlassen, um überhaupt zu bemerken, dass es im Kreis fliegt.
Insofern existiert da natürlich eine Begrenzung, eine Wand. Aufgrund ihrer dreidimensionalen Struktur im vierdimensionalen Raum ist sie aber von uns nicht wahrzunehmen (wir können sie weder sehen, noch dagegen stossen, noch sonst wie berühren). Daher hatte ich gesagt: Da ist keine Wand (halt keine, mit der wir, auf drei Raumdimensionen beschränkten Wesen, interagieren können). Ich hoffe, man kann meinen Gedankengang nachvollziehen...