Meine Antwort wird etwas unstrukturiert sein, ich schreib einfach mal so drauf los...
Die finalle und wichtige Frage ist doch: Angenommen man würde einem Nicht-Trekkie von dem Film erzählen, was würde man ihm sagen, warum man diesen Film unbedingt gesehen haben muss?
Erst wenn diese Frage beantwortet werden kann, können wir darüber reden, ob derartige Brüche mit der "Vergangenheit" gerechtfertigt sind.
Der Film ist ein Actionspektakel, unterhaltsam und kurzlebig, so wie es ein Großteil des Kino-Publikums haben möchte. Das ist deine Antwort, leider. Und es ist nicht berechtigt mit der Vergangenheit deswegen zu brechen. Eindeutig nicht!
Habe mir gerade den Film auf englisch angeschaut. Und ich bin eher entäuscht aus dem Kino gegangen, gemischte Gefühle, aber eher entäuscht. So habe ich auch Nemesis vor ca. 7 Jahren empfunden. Nemesis ist bestenfalls mittelmäßig.
Ich bin ein Mittelding zwischen dem klassischen -Ethik-geht-über-alles-Fan- und -Geballer-Ist-Geil-Fan (Das ist schwarz- und weißmalerei, ich weiß das). Kurz gesagt: Meine ST-Lieblingsfilme sind Teil 2 und 8 und die ST-Lieblingsserien sind TNG und DS9. Ohne Action ist ein Sci-Fi-Film meistens langweilig. Eine Film über "Wem-Gehört-Data" könnte man nicht bringen, für eine Episode einer Serie ist es ausgezeichnet. Ich habe den Dominion-Krieg wegen der Action genossen ganz klar, aber auch weil die Utopische Zukunft doch etwas düsterer unter Einfluss des Krieges dargestellt wurde (The Siege of AR-558, Section 31...)
Aber StarTrek ist nicht nur Action, ein wichtiger Teil ist die Darstellung diese Utopische-Zukunftswelt und wie diese Welt mit Problemen aus unserer Zeit umgeht bzw. thematisiert. Daher find ich Nemesis auch so schwach, da das Thema "Klone" nur sehr sehr schwach behandelt wurde + viele weitere Kleinigkeiten. Aber StarTrek 11 hatte glaub ich gar kein solches Thema, oder?
Ich bin ansich nicht kritisch gegenüber Neuem und ich kann auch einige schlechte Szenen verdauen. Werden es aber zuviele schlechte Szenen, wird der Film einfach schlecht. Auch gibt es einige Szenen die Filme ganz kaputt machen können: Star Trek 9 "Manuellen Steuerknüppel ausfahren"...
Ich schweife ab, nun zum Film:
Positives (wichtigstes zu erst):
- Darstellung und Besetzung der Charaktere, am besten fand ich Karl Urban alias Dr. Leonard „Bones/Pille“ McCoy. Ansich wurden alle Chars gut dargestellt, wobei Scotty mir etwas aufgedreht vorkam und Chekov einen etwas zu derben Akzent hatte.
- Kleine Geschenke für die Fans: Woher der Name "Bones" kommt, das piepen und schillern der Computer hin und wieder, das Ablehnen von Spock vor dem Rat etc.
- Der alte Spock
- Anfangsszene mit der Kelvin (wenn man die Tötungsszene des Captain beiseite lässt)
- Das Design der Brücke/Krankenstation
- Das Design der Enterprise (Bis auf die Warpgondeln) und das Design der anderen Schiffe und auch der Shuttles
- Spock + Uhura, find ich nett die Idee, warum net. Der junge, noch nicht so beherrschte Spock?
- Darstellung des Warpfluges
- Kobajashi-Maru Test (oder wie man den schreibt)
- Der Sicherheitsoffizier im roten Kostüm der vorher etwas gesagt hat und dann später gestorben ist (war nen Brüller)
- Das Eismonster - irgendwie wirkte das wie ein altmodischer Star-Trek-Trash
- Schertkampf von Sulu
- Effekte
Negatives (wichtigstes zu erst):
- Die alternative Zeitlinie - sorry Leute, aber damit kann ich mich nicht anfreunden. Denn das würde heißen das alle folgenden StarTrek Abenteuer quasie indirekt nicht mehr existieren. Nur um das canon zu umgehen hätte man auch andere Wege gehen können als ganz Vulkan zu zerstören. Wo ist denn die USS Relativity wenn man die mal braucht?
- Die sehr schwache Handlung - Zeitreise, schonwieder; Romulaner, schonwieder, Bösewicht mag Födi net etc, daher "red matter" direkt (und wirklich 100,00%tig genau) in den Planetenkern!
- Die Filmmusik - wo war mein geliebter StarTrek Theme? Wo war das Gänsehautfeeling welches durch die Musik hervorgerufen wird?
- Logikfehler (Wenn die Sonne von Romulus eine Supernova ist, dann ist ein schwarzes Loch als Ersatz doch auch net besser, wieso sind schwarze Löcher jetzt Zeitreisemaschinen, wo war die Erd/Vulkanflotte... und da sind weitere solcher Schnitzer)
- Beförderungssprünge von Kirk
- Bösewicht Nero - seine Motivation etc.
- Das Gefühl das ich nicht im Maschinenraum eines Raumschiffes bin, sondern in einem Maschinenraum eines Kontainerfrachters, Anfang des 21 Jahrhunderts
- Phaserstrahlen bitte! Nur die Defiant darf Pulsphaser haben

Und die Kampfszenen müssen auch nicht so fix sein - DS9 ist ein gutes Beispiel!
- Die endlosen Koinzidenzien, das Kirk gerade auf den alten Spock trifft
- Design der romulanischen ähhh achja: Bohrschiffes und dessen ähhh Plasmaraketen?
- Das Design der Warpgondeln
- Tatoos von den Romulanern (Ist wohl ne Modeerscheinung auf Romulus)
- 42 Klingonische Kriegsschiffe schaffen es nicht einen hässliches Bohrschiff platt zu machen? Laut TOS dürfte das die ganze Flotte der Klings gewesen sein...
- Kaputtknacken der Brücke unter Einfluss des schwarzen Loches
- Das 4 Klingonische D7 Schlachtkreuzer ohne Schilde durch 4 Torpedos zerstört werden
Hätten die den ersten Punkt der Negativliste weggelassen wäre ich sicher nicht sooo entäuscht aus dem Kino gegangen, denn die Action war schon ganz nett! Aber auch so gibt es viele Logikfehler... schade schade
Lets make sure history never forgets the name "Enterprise"
(This sentence could be spoken by "Captain Jean-Luc Picard"... depents on the timeline and by the way: There is nobody called "Tuvok" on the Voyager)
... aua das tut irgendwie weh das zu schreiben