1. Erstmal muß ich hier anmerken, dass der 11. September für die Amies ein Schock von gewaltigem Ausmaß war. Es war der erste Angriff von außerhalb der USA auf amerikanischen Boden seit mehr als einem Jahrhundert (die älteren unter euch erinnern sich vielleicht noch an den Amerikanisch-Mexikanischen Krieg vor 1850), nicht irgendwo weit außerhalb auf Pearl Harbour oder den Philippinen, nein unmittelbar das Herz Amerikas wurde getroffen, New York als Symbol ihrer Freiheit und ihre Hauptstadt Washington.
Aus diesem Hintergrund ist es verständlich, wenn auch TV-Serien diesen Aspekt thematisieren.
2. denken doch die Mehrheit der Amerikaner, dass Saddam unmittelbar an den Anschlägen beteiligt war. Und hier hatte die Propaganda des White House im besonderen Maße ihre Früchte gezeigt.
3. Kann man über die Middle-Class in Amerika eines festhalten. Sie interessieren sich nicht um die Geschehnisse in der Welt. und sie halten sich selbst für den Nabel derselben.
Wenn man jetzt o.g. 3 Punkte nimmt, kräftig umrührt und dann betrachtet, ergibt sich das Bild Amerikas, so wie wir es zur Zeit sehen müssen. Hinzu kommt eine zutiefst scheinbar religiös-erzkonservative Regierung, die diese Situation gnadenlos für sich ausnutzt. Das Resultat ist ein Krieg, den es so normaler Weise nicht gegeben hätte. Nun mag man über das Resultat denken, was man will, das Ergebnis rechtfertigt auch heute nicht die Wahl jeden Mittels.
Zu ENT:
Ich finde die Entwicklung der Serie bedenklich. Das Zurückgreifen auf aktuelle geopolitische Ereignisse ist nur vorübergend. Das stört mich nicht weiter. ST war immer bekannt dafür, wenn es sowas wie z.B. in ST VI thematisiert. Viel schlimmer finde ich die Entwicklung von ST allgemein. Das ist wie mit den Van Damme Filmen, nur weil er ein guter Martial-Arts-Kämpfer ist, ist er noch lange kein guter Schauspieler. Und es ist einfach um 45 min Hau-Drauf-Szenen noch einmal 45 min mit ein bisschen Handlung zu füllen. Anspruch? Fehlanzeige. Tiefere Erkenntnisse? Ja ok, man sieht wie toll er den Spagat beherrscht, aber sonst? Nix!
Mal eins kann man sich seine Filme angucken und sie erfüllen ihren Zweck, sind also kurzweilig. Aber auf lange Sicht? *puff*
Genauso ergeht es ST. Ich finde immer noch, dass ST einen Anspruch zu verteidigen hat. Und das setzen die Macher schon seit DS9 und insbesondere bei Voyager gewaltig auf's Spiel. Mir geht es jetzt hierbei garnicht um den metaphysischen Aspekt, den viele in ST zu ergründen versuchen, ihr kennt das: Toleranz sülz, laber, blub. Sondern mir geht es in erster Linie um die Qualität der Serie. Es ist ST und keine x-beliebige SciFi-Serie. Und genau zu so etwas ist ST verkommen. Es ist beliebig geworden, austauschbar, ersetzbar. Was motiviert mich noch ST zu gucken? Eigentlich nichts mehr, aber weil es ST ist, schaue ich es mir trotzdem an, nicht weil es z.B. was besonderes wäre oder gar gut wäre (zumindest nicht in jüngster Vergangenheit). Aus vorgenannten Gründen gucke ich auch keine Voyager-Wiederholungen an. Babylon 5 oder TNG dagegen kann ich jeden Tag kaum erwarten (kommt auf Premiere).
Andere Sci-Fi-Serien, die mir nicht gefallen werden entweder sofort von mir mit Nichtachtung bestraft (Mission Erde oder diese Serie mit den Compandians - War irgend so ein Wittwe-Roddenbarry-Sch***) oder ich schaue es aus Gewohnheit meistens noch bis zur nächsten Sommerpause

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Also ich erwarte von Enterprise, dass sie sich jetzt endlich mal auf ein vernünftiges Konzept einigen können und dann wirklich über das Unbekannte, die unendlichen Weiten des Weltraumes erzählen. Und bitte nicht jede Woche ein neues Alien, von dem später nie wieder was zu hören sein wird.
Was mir am Schiff unheimlich vorkommt: sollte so ein neuartiges Schiff und Prototyp seiner Klasse nicht schon ein paar Kinderkrankheiten zeigen?
In diesem Sinne...