Soziales Jahr

Welchen Ersatz für den Wehrdienst?

  • Soziales Pflichtjahr für Wehrpflichtige (nur Männer)

    Stimmen: 0 0,0%
  • Soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen

    Stimmen: 4 40,0%
  • Freiwilliges Soziales Jahr mit nachträglichen Vorteilen

    Stimmen: 3 30,0%
  • Nichts, der Pflegenotstand ist mir egal!

    Stimmen: 3 30,0%
  • Keine Meinung

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    10
B

Bernd das Brot

Guest
Wegen der Besoldungsdiskussion für Zivis bin ich auf diese Thema gekommen.
Wehr- und Zivildienst gehören zusammen. Über die Jahre hinweg sind beide verkürzt worden.
Nun über den Sinn oder Unsinn des Wehrdienstes kann man stundenlang diskutieren, aber darauf will ich nicht hinaus. Als ehemaliger Zeitsoldat und Unteroffizier der Luftwaffe kann ich nur anmerken, das die jetzige kurze Wehrdienstzeit meiner Meinung nach gegen eine sinnvolle praktische Verwendung der Wehrdienstleistenden spricht und eine Abschaffung des Wehrdienstes keine großen Probleme für die Bundeswehr bedeuten würde.
Fällt der Wehrdienst weg, bedeutet das zwangsläufig, das auch der Zivildienst wegfällt. Dieser Punkt bedeutet aber große Probleme. In vielen Bereichen würde der Wegfall von Zivis und deren Ersatz durch reguläre Arbeitskräfte eine nicht tragbare Kostenexplosion bedeuten.
Deswegen macht man Überlegungen für Ersatzlösungen im Falle der Abschaffung des Wehrdienstes.
Welche der folgenden Vorschläge würdet ihr befürworten:

1. Soziales Pflichtjahr für alle Wehrpflichtigen (Männer)

2. Soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen

3. Freiwilliges Soziales Jahr aus dem sich für den Ableistenden gewisse Vorteile ergeben, z.B. übernimmt der Staat für die, die studieren wollen dann die Studiengebühren, etc.

4. Nichts, der Pflegenotstand ist mir egal

5. Keine Meinung
 
Mich persönlich würde Version 3 sehr reizen, denn von nichts kütt nichts (soll heißen, was will ich mit nem sozialen Pflichtjahr, dass der Staat mir aufdrückt, wofür ich nichts kriege; da zieh ich lieber weg oder versuche mich zu drücken, weil ich meine Zeit ganz einfach sinnvoller verbringen kann) und außerdem würden mich die Vergünstigungen sehr reizen...
 
Ja genau, weil die Pflege zu teuer wird muss man die Bevölkerung zwingen.
Wie gut das es ein Grundgesetz gegen solche diktatorischen Ideen gibt.
 
@Peter
Interessanter Punkt Peter, nur gerade das Grundgesetz bietet die Möglichkeiten dafür.
Solltest mal einen Blick auf die Artikel 12 und 12a des Grundgesetzes werfen.

Ein Faktum bleibt aber, auch ohne die obengenannten Lösungen, würde der Pflegenotstand zu einem persönlichen Problem werden. Höhere Sozialabgaben und Steuern um dann die fehlenden Kräfte zu finanzieren, belasten langfristig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin für ein allgemeines Pflichtjahr für Männlein und Weiblein. Wo das dann geleistet wird, entscheidet jeder selbst bzw. wenn es erforderlich ist, werden die Leute zugewiesen. Das Jahr sollte man in allen Bereichen leisten können, also Militär, Sozialwesen, Hilfs- und Rettungsdienste etc.pp. Es gibt da wohl vielfältige Möglichkeiten.
 
Man kann aber nicht erst immer weniger junge Menschen einziehen (weil das Geld fehlt) und dann wegen fehlenden Zivis jammern. Wozu also die Geschichte mit dem sozialen Jahr, das Problem ist hausgemacht.
 
Mir ist's Wurst, ich hab' meinen Dienst geleistet. :baeh:
 
Also wenn ich so einige sehe, die in dem Alter sind und den Dicken machen, weil sie zum Bund gehen und andere, die Zivi machen vielleicht auslachen, oder sonstiges, dann bin ich absolut dafür, dass ein soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen geschaffen wird. Denn gerade solchen Leuten tut es sicherlich mal ganz gut sich sozial zu betätigen. Vielleicht lernen sie da auch was fürs Leben.
 
Genau. Geh zum Bund, da wird Dir mal richtig der Charakter geformt.
Mach ein soziales Jahr, da lernste was fürs Leben.

Das einzige was man da lernt, ist wie man ein Jahr seines Lebens verschenkt, in welchem man sich nicht um seine private Rentenvorsorge kümmern kann.

Was einem die Eltern nicht mitgegeben haben kann auch der Staat nicht mehr biegen.

Und warum sich jemand für den Bund oder den Zivildienst entscheidet ist seine Sache. Da muss sich niemand vor DIR rechtfertigen, wenn er andere Ansichten hat.
 
Meiner Meinung nach gehört jedem Zivildienstleistenden, der wirklich aus Gewissensgründen den Wehrdienst verweigert und seinen Dienst in einem Pflegeheim oder im Krankenhaus ableistet Respekt gezollt.
Es gab nur einen Zivi, den ich als kleines feiges Arschloch bezeichnet habe und wo ich persönlich seine Gewissensentscheidung nicht anerkenne.
Zur Zeit des zweiten Golfkrieges (Irak-Kuwait, Desert Storm) kam ein frischvereidigter Zeitsoldat nach der Grundausbildung ins Geschwader.
Weil man damals einen irakischen Angriff auf die Türkei nicht ausschloß, wurde über die Verlegung von Bundeswehreinheiten in die Türkei im Rahmen des Natovertrages nachgedacht. Als auch unser Geschwader in diese Gedankengänge eingeschlossen wurde, stellte der erwähnte Zeitsoldat den Antrag auf Kriegsdienstverweigerung.
Wer als Zeitsoldat unterschreibt, muß sich über die Folgen seiner Unterschrift im Klaren sein.
 
Klar ist jedem Zivildienstleistenden Respekt zu zollen. Ich glaube nicht das Zivildienst etwas ist, mit dem ich klarkommen würde.
Das ist aber immer noch meine Entscheidung.

Ein freiwilliges soziales Jahr (ob mit oder ohne Anreize) würde ich nur bei gleichzeitigen Ablassen von der Wehrpflicht (eine Berufsarmee ist in der heutigen Situation glaube ich eh sinnvoller) akzeptieren. Dann aber für Männlein und Weiblein.
 
Vor mir muss sich auch niemand rechtfertigen.
Nur wenn die angedeuteten Sprüche von Einigen hör(t)e, sehe was teilweise aus ner Kaserne abends rauskommt und von nem Berufssoldat höre, was teilweise beim Bund seinen Dienst ableistet, dann schüttel ich nur mit dem Kopf.
Wenn jemand zum Bund aus Überzeugung geht oder Berufssoldat wird, dann hebe ich meinen Hut davor. Aber nicht vor Leuten die dahingehen, nur um den Dicken machen zu können und weil ihnen Zivi zu blöd ist. Und davon gibt meiner Meinung nach einige. Und damit meine ich schlichtweg nur die Dummschwätzer.

Daher bin ich nunmal der Meinung, dass man es bei einer Berufsarmee belassen sollte, um wirklich die dort zu haben, die das wollen. Und der Rest macht ein soziales Jahr.
Ich glaube nicht das Zivildienst etwas ist, mit dem ich klarkommen würde.
Warum nicht?
 
Bernd schrieb:
Zur Zeit des zweiten Golfkrieges (Irak-Kuwait, Desert Storm) kam ein frischvereidigter Zeitsoldat nach der Grundausbildung ins Geschwader.
Weil man damals einen irakischen Angriff auf die Türkei nicht ausschloß, wurde über die Verlegung von Bundeswehreinheiten in die Türkei im Rahmen des Natovertrages nachgedacht. Als auch unser Geschwader in diese Gedankengänge eingeschlossen wurde, stellte der erwähnte Zeitsoldat den Antrag auf Kriegsdienstverweigerung.

Könnte glatt aus einer JAG-Folge stammen ;)

-Einem Pflichtjahr, so passend es für einige soziale Einrichtungen auch kommen könnte wird ohne Zweifel der internationale Demographie-Vergleich das Wasser abgraben, da es dadurch wieder ein Jahr länger dauert, bis 'die Jugend' mit dem eigentlichen Arbeiten beginnen kann.

1 & 2 kann man also schon mal vergessen.


-Das freiwilllige Jahr mit Vergünstigungen hört sich zu nett an, um wahr werden zu können. In der Realität muss man dann alerdings erkennen, dass es bei den Umlagerungen große Schwierigkeiten geben kann: Mischung unterschiedlicher Resort u.a.
Vor allem aber bleibt die Frage, wer bei den Rechenspielen auf der Strecke bleibt. Dieses System kann für den Staat schnell zum Verlustgeschäft werden. Anders herum wird das Angebot nur dann angenommen, wenn es Nutzen brächte. Eine Balance wird man hier kaum gut finden.

3 kann der Realität nur schwer standhalten.


-Der Pflegenotstand kann einem schon egal sein, dem Gesetzgeber wird er es aber nicht sein, und deswegen werden uns schon irgendwelche Sachen vorgesetzt werden.

4 & 5 bringen also auch nichts...
 
Windsor schrieb:
Nur wenn die angedeuteten Sprüche von Einigen hör(t)e, sehe was teilweise aus ner Kaserne abends rauskommt und von nem Berufssoldat höre, was teilweise beim Bund seinen Dienst ableistet, dann schüttel ich nur mit dem Kopf.
Es gibt immer solche und solche. Viele werden nur wegen der Kohle Zeitsoldat, weil man wirklich gut beim Bund verdienen kann. Im Moment ärgere ich micht wirklich das ich mich nicht für 4 Jahre verpflichtet habe, beim Bund hätte ich wirklich mehr Kohle machen können als jetzt. In einem solchen Falle hätte ich mich aber auch nicht vor Auslandseinsätzen gedrückt, schließlich wäre das Teil des Deals gewesen.
Nach meiner Grundi (2 Monate) habe ich täglich von 7-16 Uhr im Kompanietrupp gearbeitet. Da war sicher auch viel rumpimmeln mit im Spiel, aber wenn man die ganzen Zusatzdienste wie Wachdienste, UvD und Bewachung fremder Kasernen hinzuzieht, sowie BIWAKs und Arbeiten am WE, dann ist das teilweise schon recht heftig. Nicht mal eingerechnet sind freiwillige Aktionen wie die Unterstützung von Behindertenkindergärten, soziales Engagement in Form von Konzerten, Blutspenden, Unterstützung von Leukämiekindern etc. Vielleicht lag es nur an unserem Hauptmann der sich für solche Dinge sehr eingesetzt hat, aber wir haben uns beim Bund doch schon sehr stark für die Hilfsbedürftigen eingesetzt.
Wenn man da so von einigen beim Zivildienst hört, die Essen auf Rädern machen oder für die alten Leute ein bisschen einkaufen geht, und dann gerade mal 4 Std. am Tag arbeitet frage ich mich wer hier den Larry macht.
 
Mein Zivildienst läuft Ende dieses Monats aus, und ich kann sagen daß es wirklich eine Bereicherung für mein Leben war. Ich muss allerdings auch erwähnen, daß ich in einem Krankenhaus auf der Augenstation war (bzw. noch bin) und man hier nicht wirklich die allerschlimmsten Sachen mitkriegt. Hart war es trotzdem, zur Genüge.

Trotzdem vertrete ich die Ansicht, daß die Wehrpflicht überholt ist, und auch die Zivis abgeschafft gehören. Mit den Zivis sehe ich vor allem das Problem, daß sie als absolut unerfahren in ein funktionierendes System geworfen werden, und erstmal ne Weile brauchen, bis sie sich akklimatisiert haben, zum Beispiel eben wie in meinem Fall in einem großen Krankenhaus auf einer Station. Teilweise dauert es recht lange, bis sie wirklich eingearbeitet sind (rückblickend kann ich sagen, daß ich wirklich erst gegen Mitte meiner Dienstzeit wirklich nützlich war für meine Station). Bis dahin sind sie eher eine Belastung, weil man ihnen immer erst alles erklären muss.


Ich hab eine komplett andere Idee. :thinker:

Ich finde, wir sollten die Bundeswehr (unsere Besoffskis bringen's eh nicht) komplett abschaffen. Dann geben wir den Amis ein bißchen Geld, daß sie uns verteidigen.
Mit einem Teil des BW-Equipments wird unsere Polizei aufgerüstet (Panzer, Helikopter...). Zusätzlich statten wir die Polizei mit mehr Befugnissen aus.
Der Bundesgrenzschutz (bzw. die "Polizei des Bundes") erhält ebenfalls seinen Anteil aus dem BW-Pool...
und den Rest...ja den Rest der Bundeswehrausrüstung verkaufen wir an Länder wie Irak oder Georgien, die es brauchen können.

Im Endeffekt sparen wir so ne Menge Geld. ;)
 
Captain Styles schrieb:
Mit einem Teil des BW-Equipments wird unsere Polizei aufgerüstet (Panzer, Helikopter...). Zusätzlich statten wir die Polizei mit mehr Befugnissen aus.
Der Bundesgrenzschutz (bzw. die "Polizei des Bundes") erhält ebenfalls seinen Anteil aus dem BW-Pool...
Das geht nicht, diese Gewaltenteilung wurde zurecht so beschlossen, damit nicht ein einzelner über soviel Befehlsgewalt verfügt. Ihr Zivis kommt teilweise auf echt lebensfremde Ideen.
 
Styles, etwas ungewöhnliche Idee, in meinen Augen idiotisch. Denk mal über die Ganze Irak-Geschichte nach. Aber bleiben wir On Topic, es geht hier um den Pflegenotstand, den der Wegfall des Wehr- und Zivildienstes bedeutet und die etwaige Lösung.
 
ich hab für 4 gestimmt da ich der meinung bin das es keinerlei plegenotstand gibt es sitzen nämlich genug qualifizierte schwestern zu hause ohne job die da auch nur sitzen weil der zivi billiger arbeitet in dem falle und der chef des pflegeheims wie überall maximale leistung bei wenn möglich null kosten hat
 
Jup. Wenn heute immer von "Pflege muss bezahlbar bleiben" geredet wird im Zusammenhang mit Zivildienst frage ich mich ernsthaft wie das vor der Möglichkeit den Dienst an der Waffe zu verweigern funktioniert hat.
 
Peter, denk mal daran, das sich die Bevölkerungszusammensetzung geändert hat.
 
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