Halbstaffelanalyse

Wie gefällt Euch Prolog (1x01-1x02) und Kapitel 1 (1x03-1x09)?

  • 5 - sehr gut

    Stimmen: 1 25,0%
  • 4

    Stimmen: 0 0,0%
  • 3 - mittelmäßig

    Stimmen: 1 25,0%
  • 2

    Stimmen: 0 0,0%
  • 1 - sehr schlecht

    Stimmen: 0 0,0%
  • X - habe es bisher nicht (komplett) gesehen und werde es auch nicht mehr

    Stimmen: 2 50,0%
  • Y - habe es bisher nicht (komplett) gesehen, habe es aber fest vor

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    4

Vulcan

Lieutenant
Skalen jeweils 0 bis 10

Gesamturteil: 2/10
Nichts neues und leider nur schlecht kopiert. Die Serie sieht (bis auf Lens-Flares und alles, was mit den Klinonen zu tun hat), ganz nett aus - sie ist aber inhaltlich schlecht gemacht und hat bisher kein "Star Trek" in sich. Häufiger als nicht unterstützt die Serie das Schlechtmenschentum.

Zukunftsprognosen:
- Maybe the series did not jump the shark yet, but it totally jumped out of the space whale.*
- If you think this series will boldy go, you haven’t been paying attention!

* Trope "Jump the Shark": Wenn eine einstmals gute Serie ihren Höhepunkt überschritten hat und mit absurden Neuerungen versucht, relevant zu bleiben. [http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/JumpingTheShark]
Trope "Jump out of the Space whale": Wenn eine Serie von Anfang an nichts Gutes an sich hat und unvermittelt absurd wird.

Episodenwertung:
1x01+1x02 Hello+Battle: 3/10 Prolog, der sich um eine hanebüchene Entscheidung dreht
1x03 Context: 2/10 Pilotfilm, der weder die Charaktere noch das Setting ordentlich einführt
1x04 Butcher: 2/10 Das kriegs-auslösende Klingonenschiff mit der fortschrittlichsten Technologie sitzt seit 6 Monaten (w)ehrlos auf dem Schlachtfeld - niemanden interessiert es
1x05 Pain: 2/10 Klingonenplot, um Schläfer auf die Discovery zu bringen - oder auch nicht?
1x06 Lethe: 1/10 Let's make the Vulcans fucking racist!
1x07 Magic: 3/10 Zeitschleife: schönes Thema, schwache Umsetzung
1x08 Bellum: 4/10 Endlich ein neuer Planet und neue Aliens - die sagen aber leider nichts.
1x09 Forest: 2/10 mittelmäßige Folge, bei der aber sowohl der Anschluss an die vorherige Folge als auch der Abschluss zur zweiten StaffelHälfte äußerst künstlich gestaltet ist.

Handlung 2/10
Bisher eine relativ langweilige Kriegs-Rahmenhandlung. Absolut nichts Neues, nicht besonders gut ausgeführt oder mit einem interessanten Standpunkt versehen. Die zwei bis drei eher abgeschlossenen Einzelfolgen lagen zwar über dem Niveau der Rahmenhandlung, wärmen aber auch nur alte Themen auf, ohne etwas Interessantes hinzuzufügen und erreichen bestenfalls Mittelmaß.
Offensichtlich besteht bei den Machern kein Interesse, sich technologisch/historisch/kulturell in den gegebenen Zeitrahmen einzupassen. Es ist bisher absolut nicht ersichtlich, warum der Zeitrahmen gewählt wurde - abgesehen von der ach so offensichtlichen Möglichkeit des Namedroppings bzgl. Spock.

Originalität 1/10
siehe Handlung

Message 0/10
Die Serie verzichtet komplett auf die positive Zukunftvision von Star Trek: Die Protagonisten handeln kindisch und irrational; es ist nichts von den erwachsenen Personen zu sehen, die man in Star Trek erwarten würden. Statt einer Crew, die trotz ihrer Unterschiede zusammenarbeitet, sehen wir eine Truppe von Nordamerikanern, die sich bei jeder Kleinigkeit beharken und die wenig vertrauenswürdig aufeinander wirken. Statt Konflikte im gemeinsamen Interesse aller Beteiligten zu lösen, wird nur auf Konfrontation gegangen. Es wird nicht in Betracht gezogen, das Gespräch zu suchen (außer in 1x06, wo die "Klingonen"(!) Verhandlungen vorschlagen, was aber natürlich - gemäß der Botschaft von Discovery - eine Falle ist).
Darüber hinaus legen die Protagonisten in keinster Weise ihre Motivation dar. Sie kämpfen einfach gegen "die anderen", weil es nun mal die anderen sind. Selbst die "Klingonen" und der geistig verwirrte "Vulkanier" legen ihre Motivation dar, nicht aber die Protagonisten.
Zusammen mit der extrem positiven Darstellung des Martialischen, wirkt es, als ob Discovery uns eine eher faschistische Botschaft vermitteln möchte.


Storytelling 2/10
- Die Entscheidung, mit Burnham nur einen Charakter als Protagonistin zu wählen, die noch dazu kein Captain ist, ist erstmal potentiell interessant. Spätestens in 1x07 zeigt sich aber das Problem, dass in jeder Story irgendwie die Protagonistin ins Zentrum gerückt werden muss, obwohl es inhaltlich keinerlei Sinn ergibt. Diesen Spagat zwischen Einschränkung möglicher Folgenideen auf Burnham-zentrierte Geschichten und vollkommen schwachsinniger Begründung zur Einbindung der Protagonistin wird uns wahrscheinlich noch häufiger begegnen.
- Die Serie war explizit als "serialisiert" angekündigt. Das Ergebnis scheint aber eher "The Worst of Both Worlds" zu sein: Es gibt kaum interessantes Handlungsvorankommen - auf der andere Seite nimmt man sich die Freiheit, lose Handlungsenden einfach unvollendet liegen zu lassen. Die vielbeschriebene Möglichkeit, "tiefer" in Themen einzudringen, wird sehr deutlich nicht ausgenutzt, stattdessen werden Themen nur sehr oberflächlich angeschnitten und dann weggeschmissen. So gab es durchaus einige Ansatzpunkte wie Folter, Kriegswirren, Darwin-Award-Bewerbungen, "Der Zweck heiligt die Mittel", Pazifismus usw., die eine nähere Untersuchung erfordern würden. Dennoch wird hier auch nicht im Ansatz eine so detaillierte Außereinandersetzung umgesetzt wie in Einzelfolgen mit den entsprechenden Themen bei TNG, DS9 und TOS.
Man muss traurigerweise sagen, dass nicht nur der serialisierte Teil des Dominionkriegs in DS9 sowie der Xindi-Arc in ENT sehr viel besseres serialisiertes Fernsehen war. Auch z. B. der Föderations-Gründungs-Handlungsbogen, der in ENT tatsächlich einfach aus Einzelepisoden bestand, die recht weit verteilt über die Jahre eingestreut wurden, war eine besser serialisierte Geschichte als DIS - allerdings ist es für diese Handlung sicherlich auch realistischer und hilfreich, dass sie eben über Jahre geht und man nur gelegentlich damit vorankommt, während die Zeit ansonsten mit "Aliens of the week"-Stories ausgeschmückt wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich sagen, dass absurderweise selbst der TimeWar-Arc in ENT besser serialisiert umgesetzt war als DIS - und das obwohl er vor Vollendung (zurecht) einfach abgebrochen wurde.

Editing 1/10
Es scheint an vielen Stellen so, als ob auf Überarbeitung der ersten Drehbuchversionen fast vollständig verzichtet wurde. In fast allen Folgen sind unzählige offensichtliche Logikfehler, unfertige Formulierungen und holzschnittartige Gespräche.


Interne Kontinuität 3/10
Es gibt eine Menge Logikfehler innerhalb der Folgen, teilweise sogar welche, die die Gesamthandlung vollkommen ad absurdum führen. Hinzu kommt, dass teilweise Bezeichnungen plötzlich mitten in der Handlung oder von Folge zu Folge geändert werden, wie z. B. die Benennung von Schiffen oder Technologien.
Im Vergleich schafft es z. B. The Orville - obwohl es episodenhaft angelegt ist - über die Folgen hinaus eine ordentliche Kontinuität zu wahren (vgl. das Kind von Bortus).

Externe Kontinuität 0/10
DIS zeigt kein Interesse, sich ernsthaft in die Kontinuität von Star Trek einzufügen. Es gibt halt einen Unterschied zwischen "Requisiten aus den bisherigen Serien willkürlich im Hintergrund auszulegen" und einem respektvollen Einbinden der neuen Handlung in das Vorhandene.
Auch zeigen die Design-Änderungen kein Gespür dafür, das Vorhandene zu modernisieren oder zu erweitern ohne dabei den Kern zu zerstören. TNG, DS9 und ENT haben alle eine gute Arbeit dabei geleistet, z. B. die Klingonen in TNG, die Tellariten in ENT usw. Es sah modern erneuert aus, aber man wusste sofort vom ersten Blick, dass man z. B. ein Klingonenschiff vor sich sieht. DIS hingegen hat das komplett geopfert. Mit dem Spruch "remain klingon" haben sie alles klingonische ausgelöscht und durch eine neue SpaceOrk-Rasse ersetzt.

Teil 2 folgt in einer Minute.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Design 4/10
Die Föderationsschiffe finde ich von innen und außen in Ordnung. Die Uniformen sind zwar im Prinzip ok, fallen aber leider auch in die "wir machen es neu, um es neu zu machen"-Kategorie - natürlich mit Goldkante, weil wir so toll sind.
Die Klingonenschiffe und die Klingonen sind in meinen Augen vollkommen misslungen. Das sieht alles ziemlich blöd aus und ermangelt jeglichen Wiedererkennungswert. Weder lassen sich die Klingonen voneinander unterscheiden, noch erkennt man die Klingonenschiffe beim zweiten Mal sehen wieder - vielleicht abgesehen vom Sarkophagschiff.
Einen faden Beigeschmack verusacht insbesondere die Kombination aus dem fremdartigerem Aussehen der Klingonen und dem deutlich antagonistischerem Ansatz: Hier wird offenbar wieder dem dümmlichen Klischee "Die Fremdartigen sind die bösen!" gefolgt.

Spezialeffekte 4/10
Man sieht, dass die Effekte teuer sind. Leider ist teuer nicht immer auch gut. Effekte sollen die Handlung unterstützen, einem wie ganz natürlich vorkommen. Das schaffen sie in der Serie leider beides nicht. Die Schlachten in den letzten beiden Folgen sind allerdings - abgesehen von der Lens-Flare-Seuche - ganz ok gewesen. Diesen konnte man inhaltlich folgen, sie waren somit nicht nur sinnlose Blitzlichtgewitter.
Auf der anderen Seite sind die Effekte für Weltraumbakterien, Pilzsporen sowie Pahvo-Energiewesen kaum voneinander unterscheidbar und Weltraumnebel konnte man wohl in den 80ern bereits sehr viel besser machen.

Sets 4/10
Die Sets sind zum Großteil ganz in Ordnung gestaltet - außer wiederum die Klingonenbrücke. Insgesamt gibt es aber nur sehr wenige Sets - möglicherweise fehlt hier einfach der "Planet of the Week".

Cast 3/10
Der Cast der Serie ist sehr klein. Es gibt nur eine handvoll Hauptcharaktere, eine handvoll Nebencharaktere und eine handvoll Extras. Davon ab gibt es im Prinzip keine Gastcharaktere, selbst die "Aliens of the week"-Episode (1x08) hat keine Gastcharaktere geliefert.
Bzgl. schauspielerischer Qualität ist mir eigentlich nichts besonders aufgefallen - weder gut noch schlecht. Einzig die Chemie zwischen Burnham und Tyler sehe ich nicht.

Diversität 7/10
- 4 Männer, 2 Frauen
- 5 Menschen (offenbar alle Nordamerikaner), 1 Kelpianer
- 4,5 weiße, 1 schwarze, 0,5 pakistani
- Ein Abzug dafür, dass alle menschlichen Charaktere offenbar aus Nordamerika kommen. Nicht-Nordamerikaner sind keine Protagonisten, sie gibt es nur als Sklaven, ähh unbedeutende Nebencharaktere, die keine ernste Relevanz für die Handlung haben.
- Ein Abzug dafür, dass die Serie alle zwei Folgen einen weiblichen Beinahe-"Hauptcharakter" tötet (glücklicherweise hat Admiral Cornwell doch überlebt) und durch einen Mann ersetzt.
- Ein Abzug dafür, dass vorher so groß mit der Diversität geworben wurde, obwohl das Ergebnis jetzt nur "okish" ist.
- Falls sich nachher herausstellen sollte, dass der Pakistani ein Schläfer ist, gäbe das wegen des Klischeefaktors natürlich auch noch einen Abzug.

Charakteridentifikation 2/10
Die Protagonisten der Serie bieten nur wenig Raum, sich mit ihnen zu identifizieren:
Burnham startet mit einer hanebüchenden Blödsinnshandlung in die Serie und teilt mit den Vulkaniern leider nur ihre Arroganz.
Lorca verhält sich immer wie ein absolutes Arschloch.
Tilly ist ein nerviges Vehikel der Selbstüberschätzung.
Saru ist ein Möchtegern-"Feigling", der sich teilweise zwischen merkwürdigen Information zu seiner Spezies und absurden Zeitangaben verliert.
Stamets startet sehr unhöflich und stellt trotzdem später mehr oder minder den einzigen echten Identifikationspunkt dar.
Tyler ist bisher ein recht blasser Charakter, abgesehen von seinem Missbrauchshintergrund.
Zum Vergleich bietet uns The Orville auch Charaktere, die keinesfalls perfekt sind - teilweise sind sie sogar "Jerks" - und trotzdem fühlt man dort sofort mit ihnen. Das gelingt in Discovery leider gar nicht.

Titel 2/10
Die Folgentitel sind plump bis wirr im Vergleich zu früheren Star Trek-Serien. Der Brauch von TNG, Folgentitel so zu wählen, dass sie meist mindestens doppeldeutig die Handlung der jeweiligen Folge beschreiben, wurde ersetzt durch eher wirre Titel, die teilweise überhaupt nichts mit der Folge zu tun haben.
Noch ungeklärt ist für mich, ob ein Bibelbezug beabsichtigt ist bei den Charakternamen. In der Bibel gibt es zwei Erzengel: Michael und Gabriel. Gabriel wird dabei - obwohl anfangs männlich dargestellt, in der christlichen Lithurgie seit einigen Jahrhundert vermehrt weiblich wahrgenommen. Nun heißen die beiden Hauptcharaktere der Serie genau Michael und Gabriel, nur mit dem Twist, dass hier Michael nun weiblich wird.
Dass der Phlipperbrief von Paulus eher Zufall ist, kann wohl als gesichert angenommen werden.


Strange New Worlds 1/10
Nach der ersten Szene der Serie, wurde uns - von einem kurzen Shot der Kolonisten auf Corvan abgesehen - überhaupt nur ein einziger Planet gezeigt!

New Life, new civilizations 2/10
Als echter Teil der Handlung gibt es als neues Leben nur die Pahvo und die Weltraumpilze. Am Rande hören wir von Weltraumbakterien und Weltraumwalen. Dass drei von vier davon mit "Weltraum" beginnen, ist ja geradezu ein altes SciFi-Parodie-Klischee.

To boldy go, where no one has gone before 0/10
Fehlanzeige: keine neuen Ideen, die erforscht werden!

Live long and prosper,
Vulcan
 
Wen ich das lese dann bin ich froh, dass ich schon nach Folge 3 raus war.
Und da werde ich gewiss auch nie wieder rein kommen. Maybe the next series without anyone of the "Desaster-Trio" (Abrams, Orci, Kurtzman)
 
Ich habe gerade noch einmal "First Contact" angeschaut, und bin darauf gestoßen, das der Darsteller von Cochrane in den Knast geht wegen zivilem Ungehorsam.
Mir ist noch einmal vor Augen gehalten worden, dass das was Star Trek zeigt, hochgradig politisch ist und dass auch die Darsteller und Drehbuchschreiber die dem echten Star Trek angehören, diese positive Vision der Zukunft unterstützen. Ich hab dann gemerkt, dass ich selber sehr sehr sehr start von diesem positiven Zukunftsbild geprägt wurde als Kind. Mir war klar, dass die Menschheit irgendwann zu einer friedlebenden, interplanetaren Spezies wird.

Den Kindern von heute bleibt das verwehrt - oder gibt es vergleichbare Serien heutzutage? Mein Boykott von STD fällt ob der von Vulcan gut herausgestellten mangelhaften Qualität nicht schwer.
Ich sehe ihn aber auch als politischen Akt. Ich will nicht, dass authoritäres SJW Dogma und negative Düster-Action das was Star Trek immer ausgezeichnet hat überlagert. In den Köpfen ist schon genug pessimistischer, gewalttätiger Schrott.
 
Ich finde es auch sehr schade, dass unsere Jugend leider dieses positive Vorbild nicht hat, insbesondere in Anbetracht der Tatsache dass sie heutzutage wie selbstverständlich mit einer überbordenden Überwachungsideologie (sowohl staatlich als auch durch Konzerne) aufwachsen.

Ich will nicht, dass authoritäres SJW Dogma und negative Düster-Action das was Star Trek immer ausgezeichnet hat überlagert.
Da muss ich mal kurz einharken. Was genau verstehst Du unter "SJW"?
Vom Begriff her - "Social Justice Warrior" - wäre es ja jemand, der für soziale Gerechtigkeit kämpft. Das wäre in meinen Augen etwas positives, auch wenn ich - sollte ich einen Begriff dafür wählen - andere Worte gegenüber dem martialischen "Warrior" bevorzugen würde. Die meisten Charaktere in Star Trek (zumindest die positiven) sind Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, was ich auch denke in Deinem ersten Absatz wiederzufinden.
Falls der Ausdruck hingegen also etwas anderes transportieren soll, ist das nicht umittelbar ersichtlich. Dann wäre es wahrscheinlich gut, einen anderen - deutlicheren - Begriff zu wählen, um Missverständnisse zu vermeiden, damit Leute nicht denken, dass man z. B. das kranke Weltbild der Ultrarechten in der USA oder den Alten Naiven in Deutschland teilt, welche ja nun mal tatsächlich gegen soziale Gerechtigkeit sind.

Live lond and prosper,
Vulcan
 
Die Welt zu verbessern ist natürlich etwas, das anstrebenbswert ist. Wenn der Begriff SJW im negativen verwendet wird (insbesondere in den USA), dann wird darunter eine Gruppierung von Menschen verstanden, die augenscheinlich progressive Ideale auf authoritäre Art und Weise durchzusetzen versucht. Was die SJW vor allem ausmacht, ist der mangelnde Wille zur Kooperation und Verständigung, die herabwertung von Liebe und gegenseitigem Respekt zugunsten von dogma getriebenen Machtkämpfen um kulturelle Vorherrschaft. Typisch ist auch, dass in jeder Form der Kommunikation krampfhaft ein zu kritisierendes Thema gesucht wird um sich profilieren zu können. Themen sind z.B:

- Safe spaces & achten auf die Gefühle anderer anstatt Menschen in sich selbst zu bestärken
- Feminismus im Sinne von "Mehr Macht den Frauen, weniger den Männern" anstatt Gleich BERECHTIGUNG
- Bodyacceptance - aber nicht im Sinne von "Wir akzeptieren Menschen mit ner schiefen Nase" sondern das feiern von Menschen die ihren Körper zerstören durch Fettleibigkeit

Meiner Meinung nach hat Star Trek diese Ego Spielchen nicht nötig. Die Menschheit hat von sich aus festgestellt, dass es etwas wichtigeres gibt als diese Streitigkeiten (durch den Warpantrieb und den Kontakt mit anderen Welten). Was in STD plakativ zur Schau gestellt wird, aber auch in anderen Serien wie z.B den neuen Simpsons Staffeln will uns für blöd verkaufen.

Am Ende der Geschichte ist doch gegenseitiger Respekt & Austausch, Kooperation und gegenseitiger Förderung was zählt und was effektiv soziale Probleme beseitigt und/oder verhindert.
Was aber in der SJW Geschichte zum Ausdruck kommt, sind die gleichen, Authoritären Kackmuster, die uns in Europa und Amerika schon seit Jahrhunderten begleiten..und diesmal ganz perfide unter dem Deckmantel fortschrittlich zu sein....
 
Ok, ich verstehe die Punkte, wobei ich den Begriff immer noch mindestens als ungünstig empfinde - auch weil die Punkte ja auch eher nicht "soziale Gerechtigkeit" sind. Somit werden durch den Begriff "SJW" die eigentlich erstrebenswerten Ziele der sozialen Gerechtigkeit mit den von Dir genannten unerfreulichen Tendenzen in einen Topf geworfen und somit die erstrebenswerten Ziele herabgewürdigt. Ich würde also empfehlen, da einen anderen Begriff zu verwenden.
Ich sehe mich selbst aber auch als "politisch-korrekten" "Gutmenschen", was natürlich normalerweise auch nur Kampfbegriffe von respektlos-arschlochigen (neudeutsch: politisch-inkorrekten) Schlechtmenschen sind. Da sieht man wohl schon, dass mir eine klare Begriffsabgrenzung wichtig ist.

In Bezug auf die genannten Themen, wo siehst Du da Beispiele in DIS, wo diese "plakativ zur Schau gestellt" werden? (Oder von mir aus auch andere Themen, die in den gleichen Bereich fallen, aber in Deiner Beispiel-Auflistung der Themen nicht vorkam.)

Live long and prosper,
Vulcan
 
Nun, "Social Justice Warrior" ist ein Feststehender Begriff wie "Gutmensch". Beides sind natürlich sarkastische Begriffe die den Kern der Bewegung kritisieren wollen: Beim Begriff des Gutmenschen wird auf die Selbstgefälligkeit und Arroganz abgezielt, bei SJW auf die Militanz und mangelnde Diskussionfähigkeit. Es wird kritisiert, das ein Teil der kulturellen "linken" versucht, durch plumpe Propagandataktik die durch falsche moralische Selbsterhöhung gerechtfertigt wird, abweichende Meinungen, notfalls mit Militanz auszumerzen.

Auch durch die Arbeit in linken Gruppierungen habe ich festgestellt, dass eine Menge dieser Leute nicht die Ideale vertreten, denen ich anhänge. Da ging es eigentlich nur um Radau und Selbstprodukion garniert mit Sinnlosdebatten über wer wenn mit welcher Meinung in seinen Gefühlen verletzt.

In STD gibt es einige zu kritisierende Punkte von klein bis groß. Die Klingonen als Trump Unterstützer die als Rassisten dargestellt werden (was an sich schon absurd an der Wahrheit vorbeigeht) und sich vereinigen um der Föderation ("Liberal/Progressive America) entgegen zu treten. Als böse, feige aggressive Männer. Die plakativ zur Schau getragene Diversität, die überhaupt nicht der Realität entspricht. Ich persönlich scheiss drauf ob ein Captain jetzt Transgender, schwarz weiss oder grün ist. Aber es ist schon sehr plump wenn die Diversität der "linken vs die rechten nazis (Klingonen) so plakativ und propagandistisch vorgetragen wird. Gibt auch kleinere SJW Zitate wie z.B Tilly die dick ist (body acceptance). Hatte auch ständig das Gefühl, die Serie dreht sich darum wie toll und stark Burnham ist und wie sie sich durch die Männerdominierte Welt kämpft (Patriarchatsmythos).

Habe jetzt TNG erneut gesehen und bin begeistert von Picards Weisheit. Folgende Stelle ist mir aufgefallen - interessant, dass ich sie im Zusammenhang mit der SJW Debatte wiederfinde:

 
Also da fallen mir doch gleich ein paar Ansatzpunkte auf in Bezug auf diese Begriffe "Gutmensch" und "SJW". Der offensichtlichste Punkt ist die Doppelmoral.
Ich habe noch niemals jemanden erlebt, der den Begriff "Gutmensch" abfällig verwendet hat und nicht bis oben hin mit Selbstgefälligkeit und Arroganz gefüllt war. Das ist gewissermaßen eine Voraussetzung, um den Begriff negativ zu verwenden. Es dann bei anderen zu kritisieren, ist bigott.
Ebenso fällt einem bei "SJW" doch auf, dass "plumpe Propagandataktik" zur Ausmerzung abweichender Ideologien wiederum nur bei "den Linken" kritisiert wird. Dass "die Rechten" seit jeher plumpe Propagandataktik zur Ausmerzung abweichender Ideologien verwenden, ist also ok? "Homosexualität zerstört die Moral!", "Steuersenkungen führen zu mehr Arbeitsplätzen!", "Schwarze sind von Natur aus gewalttätig!" sind ja z. B. Thesen, die seit langer Zeit gezielt propagandistisch eingesezt werden, um rechte, rassistische und diskriminierende Positionen zu verbreiten.
Dass der Begriff "SJW" in den USA auch gerade von Rechten sehr gerne verwendet wird, die eben z. B. die plumpe Propaganda von Breibart etc. gerne verbreiten, ist in meinen Augen entsprechend ebenfalls ein Teil der Bigotterie.
Verdammen sie also eigentlich nur, dass die angeblich Linken, die diese Mittel anwenden, dreisterweise die selben Mittel anwänden wie sie selbst?

Ist das ähnlich wie die Alten Naiven in Deutschland, die bemängeln, dass der angebliche "Staatsfunk" einseitig berichte und im nächsten Satz angeben, dass sie - sollten sie an die Macht kommen -, dafür sorgen werden, dass der angebliche "Staatsfunk" nur noch die von ihen vorgegebene Meinung berichten darf?

Weil der Begriff halt gerne auch tatsächlich gegen positive soziale Gerechtigkeit gerichtet ist und eben weil ich ja weiß, dass Du kein Rechtsaußen bist, war das halt auch der Grund, warum ich oben nachfragen musste, was Du mit SJW meinst. Der Begriff ist ungünstig.

Bzgl. DIS:
Also dass alle Trump-Wähler Rassisten seien, ist natürlich nicht wahr. Aber die nicht gerade kleine Rassisten-Community in den USA sind Trump-Unterstützer und warum auch nicht, da Trump selbst ein ausgesprochener Rassist ist. Bei DIS dürfen ja sowieso nur wenige Klingonen sprechen. T'Kuvma ist offensichtlich - wie Trump - Rassist. Ob nun alle seine Anhänger Rassisten sind, wissen wir nicht. Mag also sein, dass ebenso wie in den USA nicht alle seine Anhänger Rassisten sind. Andererseits ist Burnham aber jedenfalls auch rassistisch und Lorca ist definitiv nicht progressiv. Dass also die SpaceOrks in DIS eine Metapher für Trump-Unterstützer sind, kann ich also nicht verneinen. Dass die Föderation in DIS das progressive Amerika darstellen soll, ist für mich sehr viel weniger treffend.
Tilly ist zwar moppelig, aber nicht krankhaft fettleibig. Wobei die ganze Fitness-Szene zugegebenermaßen merkwürdig war. Das Gefühl bzgl. Burnham teile ich nicht.

Bzgl. Picard:
Picard warnt Worf definitiv nicht vor einer SJW, er warnt Worf vor einer Hexenjägerin. ;)

Live long and prosper,
Vulcan
 
Ich habe noch niemals jemanden erlebt, der den Begriff "Gutmensch" abfällig verwendet hat und nicht bis oben hin mit Selbstgefälligkeit und Arroganz gefüllt war. Das ist gewissermaßen eine Voraussetzung, um den Begriff negativ zu verwenden.

Ich kann nicht erkennen, warum das zwangsläufig schlüssig sein muss. So wie ich es verstehe, beruht der Schluss auf deiner eigenen Erfahrung, oder soll das auch formallogisch so gelten?

Ebenso fällt einem bei "SJW" doch auf, dass "plumpe Propagandataktik" zur Ausmerzung abweichender Ideologien wiederum nur bei "den Linken" kritisiert wird. Dass "die Rechten" seit jeher plumpe Propagandataktik zur Ausmerzung abweichender Ideologien verwenden, ist also ok?

Ob das jetzt so stimmt, sei dahingestellt, aber es geht ja jetzt nicht um "die Rechten" sondern um die Methoden die in der Serie angewandt werden - oder nicht...

aber...mir ist aufgefallen, dass du ja auch selber solche Begriffe verwendest: "alte naive"...

Aber die nicht gerade kleine Rassisten-Community in den USA sind Trump-Unterstützer und warum auch nicht, da Trump selbst ein ausgesprochener Rassist ist.

Inwiefern ist Trump ein Rassist ? Ich finde es schwierig die Unterstützung von Trump pauschal als rassistisch darzustellen (Klingonen) nur weil ein Teil der Unterstützer von Trump rassistisch ist.

Picard warnt Worf definitiv nicht vor einer SJW, er warnt Worf vor einer Hexenjägerin.

Klar, aber es geht ja auch nur um die Grundstruktur. Selbst die Nazis haben sich ja so gegeben als die Retter der Deutschen vor der "bösen Judengefahr." Das soll jetzt keine reductio ad hitlerum sein; es gibt zig Beispiele wo unter dem Deckmeintel des vermeintlich guten agiert wird um authoritäre Strukturen zu etablieren...da find ich den Begriff SJW und Gutmensch eben doch treffend, weil entlarvend.... Ich muss aber zugeben, dass er durchweg auch inflationär gebraucht wird von ..sagen wir mal...hysterischen, undifferenzierten, panikerzeugenden Rechten..

und eben weil ich ja weiß, dass Du kein Rechtsaußen bist

Nein, sicher nicht..bin aber der Meinung dass sowohl rechte als auch linke oftmals ähnliche Ziele verfolgen, aber andere Methoden für richtig halten. Ich bin dafür, eben diese gemeinsamen Werte zu fördern und ohne ideologie darüber zu diskutieren was praktikabel ist. Stellt sich in der Praxis aber meist als schwierig heraus, da die Themen emotional sehr stark besetzt sind und man schnell in Hysterie gerät. Auch die Frage was rechts und was links ist...ist schwer zu beantworten...

Steuern zu befürworten ist ja allgemein sehr links mit der Idee der Redistribution von Werten durch den Staat als moralische Instanz, die durch das Volk legitimiert ist.

Aber was ist, wenn man Steuern als strukturelle Gewalt wahrnimmt, die das Individuum entmachtet und woanders eine Gewaltmonopolisierung ermöglicht?

D.h ist Anarchie jetzt links oder rechts?

Star Trek ist für mich eher anarchisch als links....

Durch den Kontakt mit anderen Welten wird die eigene Bedeutung abgeschwächt und es kommt vermehrt zu freiwilligen Kooperationen. Wer darauf kein bock hat, kann jederzeit auf irgendeinen M Klasse Planeten auswandern. Replikatoren beseitigen die Not materielle Güter zu erwirtschaften und darüber Machtmonopole zu etablieren.

Die Kommandostruktur auf Raumschiffen scheint dem entgegenzustehen, aber ist eventuell nötig um in Krisensituationen schnell zu reagieren.
In TNG sehen wir auch öfter, dass jedes Schiff an sich ein hohes Maß an Freiheit hat, wenn es um Entscheidungen geht ...zwar Starfleet command unterstellt ist aber selbst die Verletzung der Prime directive hat nicht notwendigerweise ein Court marshall zu folge.
 
Ich kann nicht erkennen, warum das zwangsläufig schlüssig sein muss. So wie ich es verstehe, beruht der Schluss auf deiner eigenen Erfahrung, oder soll das auch formallogisch so gelten?
Sowohl als auch. Der Begriff wird ja normalerweise verwendet, um jemanden in eine Ecke zu stellen und seine Aussagen zu entkräften - statt ordentlich zu argumentieren, um seine Aussagen entgegenzutreten.
Natürlich ist das arrogant und selbstgefällig.

Zum Vergleich: Ich verwende den Begriff "Alte Naive" nicht statt Argumenten, ich verwende ihn nur, wenn ich in einem Argument ein Personalsubstantiv benötige für die Gruppe, die sich diesen Namen selbst ausgesucht hat, aber dabei ein wenig daneben gegriffen hat. Kann man die Verwendung des Begriffs "Alte Naive" trotzdem auch als arrogant bezeichnen? Klar, kann man das, aber selbst wenn: Meine zentralen Kritikpunkte an dieser Gruppe sind ja nicht, dass sie arrogant sind. Entsprechend ist die Verwendung des Begriffs "Alte Naive" eben nicht bigott und enthält keine Doppelmoral.

Abgesehen davon ist beim Begriff "Alte Naive" aber genau klar, wer gemeint ist - im Gegensatz halt zu z. B. "SJW", wo der Begriff selbst eine breite Möglichkeit an Missdeutungen anbietet.

Inwiefern ist Trump ein Rassist ?
https://www.huffingtonpost.com/entry/donald-trump-racist-examples_us_56d47177e4b03260bf777e83
http://theweek.com/articles/740134/just-say-already-donald-trump-racist
https://www.theguardian.com/us-news...ps-racist-retweets-are-offensive-to-all-of-us
http://www.independent.co.uk/news/u...em-leader-britain-first-twitter-a8084981.html
https://www.vox.com/policy-and-politics/2017/11/29/16713664/trump-obama-birth-certificate
http://www.motherjones.com/politics...s-false-conspiracy-theories-all-before-10-am/
https://www.theguardian.com/us-news...ed-says-husband-of-murdered-mp-jo-cox-brendan
http://www.independent.co.uk/news/w...president-white-house-historian-a8081991.html

Das ist nur eine sehr kleine Auswahl... allein aus der letzten Woche. Es ist bei Trump nicht so, als ob man lange zurückgehen müsste, um zu belegen, dass er Rassist ist.

Ich finde es schwierig die Unterstützung von Trump pauschal als rassistisch darzustellen (Klingonen) nur weil ein Teil der Unterstützer von Trump rassistisch ist.
Den Unterschied habe ich oben aber bereits dargelegt:
Vulcan schrieb:
Bei DIS dürfen ja sowieso nur wenige Klingonen sprechen. T'Kuvma ist offensichtlich - wie Trump - Rassist. Ob nun alle seine Anhänger Rassisten sind, wissen wir nicht. Mag also sein, dass ebenso wie in den USA nicht alle seine Anhänger Rassisten sind.

Klar, aber es geht ja auch nur um die Grundstruktur. Selbst die Nazis haben sich ja so gegeben als die Retter der Deutschen vor der "bösen Judengefahr." Das soll jetzt keine reductio ad hitlerum sein; es gibt zig Beispiele wo unter dem Deckmeintel des vermeintlich guten agiert wird um authoritäre Strukturen zu etablieren...da find ich den Begriff SJW und Gutmensch eben doch treffend, weil entlarvend....
Also würdest Du Hitler als SJW bezeichnen und Beseitigung der "bösen Judengefahr" als "SJ"?
Wenn man jeden Scheiß und jedes noch so abartige Drecksverhalten darunter zusammenfasst, ist das einzige, was Du damit erreichst, die Entwürdigung des Begriffes der "sozialen Gerechtigkeit". Damit unterstützt man, dass "soziale Gerechtigkeit" als etwas schlechtes wahrgenommen wird. Das ist durchaus von den Ultrarechten in den USA gewünscht, die diesen Begriff verwenden, deswegen verstehe ich, warum sie ihn verwenden.
Das ist aber doch von Dir nicht beabsichtigt. Ich kann Dir also nur empfehlen, nicht diesen Begriff zu verwenden und damit soziale Gerechtigkeit als etwas negatives darzustellen.

Ich muss aber zugeben, dass er durchweg auch inflationär gebraucht wird von ..sagen wir mal...hysterischen, undifferenzierten, panikerzeugenden Rechten..
Natürlich, weil die die soziale Gerechtigkeit (zumindest den Teil, den wir als positiv empfinden - vgl. Star Trek) ganz generell nicht unterstützen. Ihnen kommt der Begriff natürlich gelegen, um jede Art von sozialer Gerechtigkeit herabzuwerten.

Auch die Frage was rechts und was links ist...ist schwer zu beantworten...
Ja, ich mag diese Begriffe auch nicht, weil jeder etwas anderes darunter versteht. Aber leider hattest Du "SJW" ja einem Teil der "Linken" zu geschrieben. ;)
Gut, wir müssen entsprechen auch nicht darüber diskutieren, was "links" und "rechts" bedeutet.
Wir sind uns wohl einig, dass wir ablehnen, Andersdenkenden die eigene Meinung aufzuzwingen.
Ich möchte Dich nur bitten, dafür nicht den Begriff "SJW" zu verwenden, weil man damit den Begriff "soziale Gerechtigkeit" generell negativ darstellt und denjenigen in die Hände spielt, die soziale Gerechtigkeit inbsesondere wie wir sie aus Star Trek kennen) generell ablehnen.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Hab mir den Huffpost Artikel mal durchgelesen und meiner Meinung nach sind 80% der Anschuldigungen entweder aus dem Kontext gerissen, nicht rassistisch sondern seperationistisch oder es wurde nicht auf die Intention von Trump geachtet. Die Sache mit den schwarzen Mietern bzw den Angestellten im Kasino ist mmN klar rassistisch aber entweder liegt es lang zurück oder ist nicht belegt. Ich persönlich würde schon vermuten, dass der Typ eine Menge Vorurteile hat und eventuell auch, ob bewusst oder unbewusst sich an Rassisten anbiedert. Das ist nicht schön, aber dass er ein ausgemachter Rassist ist, davon bin ich noch nicht überzeugt. Trump ist mir nicht sympatisch und so einiges was er da macht und anstrebt ist mir zu narzisstisch und/oder naiv.

Also würdest Du Hitler als SJW bezeichnen und Beseitigung der "bösen Judengefahr" als "SJ"?

Nein, mir ging es nur um die Wolf im Schafspelz Mentalität. Ich seh schon, die Verwässerung des Begriffs soziale Gerechtigkeit liegt dir am Herzen, aber für mich ist der Begriff ironisch und entlarvend und meine positiven Ideale bleiben davon emotional unberührt. Ich kann mir schon vorstellen, dass andere das anders empfinden aber am Ende der Geschichte muss man denk ich von sich selber ausgehen. Wie würdest du die Leute denn alternativ nennen? Ich denke ein Grund warum sich diese spöttische Bezeichnung durchgesetzt hat, ist weil diese Leute nicht diskutieren wollen (die rechten in den USA wollen durchaus diskutieren) sondern ihnen der Sinn nur nach Kampf steht.

Peace and long life
 
Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, welche Begrifflichkeiten am passendsten sind.
Zu erst dachte ich mir: Von dem, was Du sagst, was Dich stört, geht es ja am ehesten in Richtung autoritäte Bevormundung - auch wenn autoritär wohl meist eher einhergeht mit durch (z. B. staatliche) Authorität aufgezwungene Bevormundung. Und bei Fernsehserien passt das ja eher nicht, weil dort ja nur Handlungen präsentiert werden. Diese können vielleicht am ehesten "over-the-top preachy" (/"overblown preachy") sein, was dann bei DIS am stärksten auf das immer wieder wiederholte Dogma "Assholes get things done!" passen würde.
Dann ist mir aber klar geworden, dass mir Deine Antwort mit den konkreten Beispielen (also z. B. ala "Die Klingonen sind eine viel zu plumpe Trump-Metapher") für mich sehr viel ausdrucksstärker war und besser gefallen, weil mehr geholfen, hat als es ein einfacher Begriff könnte.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Darum ist es auch so wichtig, über diese Dinge zu sprechen, und es ist angenehm das mit dir so unaufgeregt haben tun zu können :) Das ist selten ..ob es nun SJW oder die heuchlerischen Moralapostel sind :p
 
Zum Vergleich habe ich nun zum Abschluss der ersten Staffel von The Orville eine analoge Staffelanalyse dazu geschrieben:
https://startrek-forum.doena-soft.de/forum/xf/threads/the-orville.17768/#post-214709

Daran lässt sich doch sehr deutlich der Unterschied erkennen. Im direkten Vergleich wird noch viel deutlicher, dass The Orville sowohl von der Kreativität, als auch ganz deutlich auf dem Standpunkt der Professionalität und dadurch der Qualität der Folgen um Längen vorne liegt. In der Hinsicht passend ist folgende Darlegung bzgl. (un-)Professionalität bzgl. der ersten Szene von Discovery: http://hoehl.blogspot.de/2017/10/star-trek-discovery.html

Live long and prosper,
Vulcan
 
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