Skalen jeweils 0 bis 10
Gesamturteil: 2/10
Nichts neues und leider nur schlecht kopiert. Die Serie sieht (bis auf Lens-Flares und alles, was mit den Klinonen zu tun hat), ganz nett aus - sie ist aber inhaltlich schlecht gemacht und hat bisher kein "Star Trek" in sich. Häufiger als nicht unterstützt die Serie das Schlechtmenschentum.
Zukunftsprognosen:
- Maybe the series did not jump the shark yet, but it totally jumped out of the space whale.*
- If you think this series will boldy go, you haven’t been paying attention!
* Trope "Jump the Shark": Wenn eine einstmals gute Serie ihren Höhepunkt überschritten hat und mit absurden Neuerungen versucht, relevant zu bleiben. [http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/JumpingTheShark]
Trope "Jump out of the Space whale": Wenn eine Serie von Anfang an nichts Gutes an sich hat und unvermittelt absurd wird.
Episodenwertung:
1x01+1x02 Hello+Battle: 3/10 Prolog, der sich um eine hanebüchene Entscheidung dreht
1x03 Context: 2/10 Pilotfilm, der weder die Charaktere noch das Setting ordentlich einführt
1x04 Butcher: 2/10 Das kriegs-auslösende Klingonenschiff mit der fortschrittlichsten Technologie sitzt seit 6 Monaten (w)ehrlos auf dem Schlachtfeld - niemanden interessiert es
1x05 Pain: 2/10 Klingonenplot, um Schläfer auf die Discovery zu bringen - oder auch nicht?
1x06 Lethe: 1/10 Let's make the Vulcans fucking racist!
1x07 Magic: 3/10 Zeitschleife: schönes Thema, schwache Umsetzung
1x08 Bellum: 4/10 Endlich ein neuer Planet und neue Aliens - die sagen aber leider nichts.
1x09 Forest: 2/10 mittelmäßige Folge, bei der aber sowohl der Anschluss an die vorherige Folge als auch der Abschluss zur zweiten StaffelHälfte äußerst künstlich gestaltet ist.
Handlung 2/10
Bisher eine relativ langweilige Kriegs-Rahmenhandlung. Absolut nichts Neues, nicht besonders gut ausgeführt oder mit einem interessanten Standpunkt versehen. Die zwei bis drei eher abgeschlossenen Einzelfolgen lagen zwar über dem Niveau der Rahmenhandlung, wärmen aber auch nur alte Themen auf, ohne etwas Interessantes hinzuzufügen und erreichen bestenfalls Mittelmaß.
Offensichtlich besteht bei den Machern kein Interesse, sich technologisch/historisch/kulturell in den gegebenen Zeitrahmen einzupassen. Es ist bisher absolut nicht ersichtlich, warum der Zeitrahmen gewählt wurde - abgesehen von der ach so offensichtlichen Möglichkeit des Namedroppings bzgl. Spock.
Originalität 1/10
siehe Handlung
Message 0/10
Die Serie verzichtet komplett auf die positive Zukunftvision von Star Trek: Die Protagonisten handeln kindisch und irrational; es ist nichts von den erwachsenen Personen zu sehen, die man in Star Trek erwarten würden. Statt einer Crew, die trotz ihrer Unterschiede zusammenarbeitet, sehen wir eine Truppe von Nordamerikanern, die sich bei jeder Kleinigkeit beharken und die wenig vertrauenswürdig aufeinander wirken. Statt Konflikte im gemeinsamen Interesse aller Beteiligten zu lösen, wird nur auf Konfrontation gegangen. Es wird nicht in Betracht gezogen, das Gespräch zu suchen (außer in 1x06, wo die "Klingonen"(!) Verhandlungen vorschlagen, was aber natürlich - gemäß der Botschaft von Discovery - eine Falle ist).
Darüber hinaus legen die Protagonisten in keinster Weise ihre Motivation dar. Sie kämpfen einfach gegen "die anderen", weil es nun mal die anderen sind. Selbst die "Klingonen" und der geistig verwirrte "Vulkanier" legen ihre Motivation dar, nicht aber die Protagonisten.
Zusammen mit der extrem positiven Darstellung des Martialischen, wirkt es, als ob Discovery uns eine eher faschistische Botschaft vermitteln möchte.
Storytelling 2/10
- Die Entscheidung, mit Burnham nur einen Charakter als Protagonistin zu wählen, die noch dazu kein Captain ist, ist erstmal potentiell interessant. Spätestens in 1x07 zeigt sich aber das Problem, dass in jeder Story irgendwie die Protagonistin ins Zentrum gerückt werden muss, obwohl es inhaltlich keinerlei Sinn ergibt. Diesen Spagat zwischen Einschränkung möglicher Folgenideen auf Burnham-zentrierte Geschichten und vollkommen schwachsinniger Begründung zur Einbindung der Protagonistin wird uns wahrscheinlich noch häufiger begegnen.
- Die Serie war explizit als "serialisiert" angekündigt. Das Ergebnis scheint aber eher "The Worst of Both Worlds" zu sein: Es gibt kaum interessantes Handlungsvorankommen - auf der andere Seite nimmt man sich die Freiheit, lose Handlungsenden einfach unvollendet liegen zu lassen. Die vielbeschriebene Möglichkeit, "tiefer" in Themen einzudringen, wird sehr deutlich nicht ausgenutzt, stattdessen werden Themen nur sehr oberflächlich angeschnitten und dann weggeschmissen. So gab es durchaus einige Ansatzpunkte wie Folter, Kriegswirren, Darwin-Award-Bewerbungen, "Der Zweck heiligt die Mittel", Pazifismus usw., die eine nähere Untersuchung erfordern würden. Dennoch wird hier auch nicht im Ansatz eine so detaillierte Außereinandersetzung umgesetzt wie in Einzelfolgen mit den entsprechenden Themen bei TNG, DS9 und TOS.
Man muss traurigerweise sagen, dass nicht nur der serialisierte Teil des Dominionkriegs in DS9 sowie der Xindi-Arc in ENT sehr viel besseres serialisiertes Fernsehen war. Auch z. B. der Föderations-Gründungs-Handlungsbogen, der in ENT tatsächlich einfach aus Einzelepisoden bestand, die recht weit verteilt über die Jahre eingestreut wurden, war eine besser serialisierte Geschichte als DIS - allerdings ist es für diese Handlung sicherlich auch realistischer und hilfreich, dass sie eben über Jahre geht und man nur gelegentlich damit vorankommt, während die Zeit ansonsten mit "Aliens of the week"-Stories ausgeschmückt wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich sagen, dass absurderweise selbst der TimeWar-Arc in ENT besser serialisiert umgesetzt war als DIS - und das obwohl er vor Vollendung (zurecht) einfach abgebrochen wurde.
Editing 1/10
Es scheint an vielen Stellen so, als ob auf Überarbeitung der ersten Drehbuchversionen fast vollständig verzichtet wurde. In fast allen Folgen sind unzählige offensichtliche Logikfehler, unfertige Formulierungen und holzschnittartige Gespräche.
Interne Kontinuität 3/10
Es gibt eine Menge Logikfehler innerhalb der Folgen, teilweise sogar welche, die die Gesamthandlung vollkommen ad absurdum führen. Hinzu kommt, dass teilweise Bezeichnungen plötzlich mitten in der Handlung oder von Folge zu Folge geändert werden, wie z. B. die Benennung von Schiffen oder Technologien.
Im Vergleich schafft es z. B. The Orville - obwohl es episodenhaft angelegt ist - über die Folgen hinaus eine ordentliche Kontinuität zu wahren (vgl. das Kind von Bortus).
Externe Kontinuität 0/10
DIS zeigt kein Interesse, sich ernsthaft in die Kontinuität von Star Trek einzufügen. Es gibt halt einen Unterschied zwischen "Requisiten aus den bisherigen Serien willkürlich im Hintergrund auszulegen" und einem respektvollen Einbinden der neuen Handlung in das Vorhandene.
Auch zeigen die Design-Änderungen kein Gespür dafür, das Vorhandene zu modernisieren oder zu erweitern ohne dabei den Kern zu zerstören. TNG, DS9 und ENT haben alle eine gute Arbeit dabei geleistet, z. B. die Klingonen in TNG, die Tellariten in ENT usw. Es sah modern erneuert aus, aber man wusste sofort vom ersten Blick, dass man z. B. ein Klingonenschiff vor sich sieht. DIS hingegen hat das komplett geopfert. Mit dem Spruch "remain klingon" haben sie alles klingonische ausgelöscht und durch eine neue SpaceOrk-Rasse ersetzt.
Teil 2 folgt in einer Minute.
Live long and prosper,
Vulcan
Gesamturteil: 2/10
Nichts neues und leider nur schlecht kopiert. Die Serie sieht (bis auf Lens-Flares und alles, was mit den Klinonen zu tun hat), ganz nett aus - sie ist aber inhaltlich schlecht gemacht und hat bisher kein "Star Trek" in sich. Häufiger als nicht unterstützt die Serie das Schlechtmenschentum.
Zukunftsprognosen:
- Maybe the series did not jump the shark yet, but it totally jumped out of the space whale.*
- If you think this series will boldy go, you haven’t been paying attention!
* Trope "Jump the Shark": Wenn eine einstmals gute Serie ihren Höhepunkt überschritten hat und mit absurden Neuerungen versucht, relevant zu bleiben. [http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/JumpingTheShark]
Trope "Jump out of the Space whale": Wenn eine Serie von Anfang an nichts Gutes an sich hat und unvermittelt absurd wird.
Episodenwertung:
1x01+1x02 Hello+Battle: 3/10 Prolog, der sich um eine hanebüchene Entscheidung dreht
1x03 Context: 2/10 Pilotfilm, der weder die Charaktere noch das Setting ordentlich einführt
1x04 Butcher: 2/10 Das kriegs-auslösende Klingonenschiff mit der fortschrittlichsten Technologie sitzt seit 6 Monaten (w)ehrlos auf dem Schlachtfeld - niemanden interessiert es
1x05 Pain: 2/10 Klingonenplot, um Schläfer auf die Discovery zu bringen - oder auch nicht?
1x06 Lethe: 1/10 Let's make the Vulcans fucking racist!
1x07 Magic: 3/10 Zeitschleife: schönes Thema, schwache Umsetzung
1x08 Bellum: 4/10 Endlich ein neuer Planet und neue Aliens - die sagen aber leider nichts.
1x09 Forest: 2/10 mittelmäßige Folge, bei der aber sowohl der Anschluss an die vorherige Folge als auch der Abschluss zur zweiten StaffelHälfte äußerst künstlich gestaltet ist.
Handlung 2/10
Bisher eine relativ langweilige Kriegs-Rahmenhandlung. Absolut nichts Neues, nicht besonders gut ausgeführt oder mit einem interessanten Standpunkt versehen. Die zwei bis drei eher abgeschlossenen Einzelfolgen lagen zwar über dem Niveau der Rahmenhandlung, wärmen aber auch nur alte Themen auf, ohne etwas Interessantes hinzuzufügen und erreichen bestenfalls Mittelmaß.
Offensichtlich besteht bei den Machern kein Interesse, sich technologisch/historisch/kulturell in den gegebenen Zeitrahmen einzupassen. Es ist bisher absolut nicht ersichtlich, warum der Zeitrahmen gewählt wurde - abgesehen von der ach so offensichtlichen Möglichkeit des Namedroppings bzgl. Spock.
Originalität 1/10
siehe Handlung
Message 0/10
Die Serie verzichtet komplett auf die positive Zukunftvision von Star Trek: Die Protagonisten handeln kindisch und irrational; es ist nichts von den erwachsenen Personen zu sehen, die man in Star Trek erwarten würden. Statt einer Crew, die trotz ihrer Unterschiede zusammenarbeitet, sehen wir eine Truppe von Nordamerikanern, die sich bei jeder Kleinigkeit beharken und die wenig vertrauenswürdig aufeinander wirken. Statt Konflikte im gemeinsamen Interesse aller Beteiligten zu lösen, wird nur auf Konfrontation gegangen. Es wird nicht in Betracht gezogen, das Gespräch zu suchen (außer in 1x06, wo die "Klingonen"(!) Verhandlungen vorschlagen, was aber natürlich - gemäß der Botschaft von Discovery - eine Falle ist).
Darüber hinaus legen die Protagonisten in keinster Weise ihre Motivation dar. Sie kämpfen einfach gegen "die anderen", weil es nun mal die anderen sind. Selbst die "Klingonen" und der geistig verwirrte "Vulkanier" legen ihre Motivation dar, nicht aber die Protagonisten.
Zusammen mit der extrem positiven Darstellung des Martialischen, wirkt es, als ob Discovery uns eine eher faschistische Botschaft vermitteln möchte.
Storytelling 2/10
- Die Entscheidung, mit Burnham nur einen Charakter als Protagonistin zu wählen, die noch dazu kein Captain ist, ist erstmal potentiell interessant. Spätestens in 1x07 zeigt sich aber das Problem, dass in jeder Story irgendwie die Protagonistin ins Zentrum gerückt werden muss, obwohl es inhaltlich keinerlei Sinn ergibt. Diesen Spagat zwischen Einschränkung möglicher Folgenideen auf Burnham-zentrierte Geschichten und vollkommen schwachsinniger Begründung zur Einbindung der Protagonistin wird uns wahrscheinlich noch häufiger begegnen.
- Die Serie war explizit als "serialisiert" angekündigt. Das Ergebnis scheint aber eher "The Worst of Both Worlds" zu sein: Es gibt kaum interessantes Handlungsvorankommen - auf der andere Seite nimmt man sich die Freiheit, lose Handlungsenden einfach unvollendet liegen zu lassen. Die vielbeschriebene Möglichkeit, "tiefer" in Themen einzudringen, wird sehr deutlich nicht ausgenutzt, stattdessen werden Themen nur sehr oberflächlich angeschnitten und dann weggeschmissen. So gab es durchaus einige Ansatzpunkte wie Folter, Kriegswirren, Darwin-Award-Bewerbungen, "Der Zweck heiligt die Mittel", Pazifismus usw., die eine nähere Untersuchung erfordern würden. Dennoch wird hier auch nicht im Ansatz eine so detaillierte Außereinandersetzung umgesetzt wie in Einzelfolgen mit den entsprechenden Themen bei TNG, DS9 und TOS.
Man muss traurigerweise sagen, dass nicht nur der serialisierte Teil des Dominionkriegs in DS9 sowie der Xindi-Arc in ENT sehr viel besseres serialisiertes Fernsehen war. Auch z. B. der Föderations-Gründungs-Handlungsbogen, der in ENT tatsächlich einfach aus Einzelepisoden bestand, die recht weit verteilt über die Jahre eingestreut wurden, war eine besser serialisierte Geschichte als DIS - allerdings ist es für diese Handlung sicherlich auch realistischer und hilfreich, dass sie eben über Jahre geht und man nur gelegentlich damit vorankommt, während die Zeit ansonsten mit "Aliens of the week"-Stories ausgeschmückt wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich sagen, dass absurderweise selbst der TimeWar-Arc in ENT besser serialisiert umgesetzt war als DIS - und das obwohl er vor Vollendung (zurecht) einfach abgebrochen wurde.
Editing 1/10
Es scheint an vielen Stellen so, als ob auf Überarbeitung der ersten Drehbuchversionen fast vollständig verzichtet wurde. In fast allen Folgen sind unzählige offensichtliche Logikfehler, unfertige Formulierungen und holzschnittartige Gespräche.
Interne Kontinuität 3/10
Es gibt eine Menge Logikfehler innerhalb der Folgen, teilweise sogar welche, die die Gesamthandlung vollkommen ad absurdum führen. Hinzu kommt, dass teilweise Bezeichnungen plötzlich mitten in der Handlung oder von Folge zu Folge geändert werden, wie z. B. die Benennung von Schiffen oder Technologien.
Im Vergleich schafft es z. B. The Orville - obwohl es episodenhaft angelegt ist - über die Folgen hinaus eine ordentliche Kontinuität zu wahren (vgl. das Kind von Bortus).
Externe Kontinuität 0/10
DIS zeigt kein Interesse, sich ernsthaft in die Kontinuität von Star Trek einzufügen. Es gibt halt einen Unterschied zwischen "Requisiten aus den bisherigen Serien willkürlich im Hintergrund auszulegen" und einem respektvollen Einbinden der neuen Handlung in das Vorhandene.
Auch zeigen die Design-Änderungen kein Gespür dafür, das Vorhandene zu modernisieren oder zu erweitern ohne dabei den Kern zu zerstören. TNG, DS9 und ENT haben alle eine gute Arbeit dabei geleistet, z. B. die Klingonen in TNG, die Tellariten in ENT usw. Es sah modern erneuert aus, aber man wusste sofort vom ersten Blick, dass man z. B. ein Klingonenschiff vor sich sieht. DIS hingegen hat das komplett geopfert. Mit dem Spruch "remain klingon" haben sie alles klingonische ausgelöscht und durch eine neue SpaceOrk-Rasse ersetzt.
Teil 2 folgt in einer Minute.
Live long and prosper,
Vulcan