[Luke schrieb:
]
Du musst dich verlesen haben...
Das ein Tipp nur ein Tipp ist, weil er in seiner Mentalität auf etwas Besonderes weist, ist wohl klar.
Mainstram-Blockbuster mit Karacho und ohne Hirn sind weder besonders noch ein Tipp. Sie sind Geldmaschinen.
Übrigens kenne ich das Nachmittagsporgramm wohl nicht. Habe jedenfalls nicht die Sendungen gefunden, die du einschließt.
Keine wirklich authentisch wirkende, keine wirklich einfühlsame, keine selbstsprechende und schon gar keine leise... und erschreckende.
Mit Verlaub: Du bist abgestumpft und unsensibel - könnte man vorwerfen.
Aber... darum geht es hier ja nicht. Sondern um Filmtipps für besondere, kleine Filmchen.
Wie My own privat Idahoe z.B. ...
1. Äußerst elegante Lösung, einfach um gewissen Argumentationen aus dem Weg zu gehen, nachträglich den Topic-Titel ändern.
2. Bist du nicht auf die Kritik meines zweitens Post eingegangen. Ob nun Independend-Film oder Blockbuster, es sollte wohl klar sein, das ein Filmtipp eine korrekte Wiedergabe des Inhalts haben. Das ist der Punkt den ich bemängle.
3. Ich bin weder abgestumpft noch unsensibel. Von einem Film, der 2003 die Goldene Palme in Cannes bekommen hat, einen Preis der im Gegensatz zum Oscar wirlich die filmische Leistung beurteilt, erwarte ich eine gewisse Tiefe, die die Thematik mit der er sich beschäftigt auch zum Ausdruck bringt. Das hat dieser Film meiner Meinung nach nicht. Er hat nicht mal die Erwarungen gedeckt, die du Luke mit deinem Tipp erweckt hast. Es sind gewisse Dinge, die diesen Film kaputt machen.
Zwar ist es ein Film mit Laiendarstellern, aber auch von Laiendarstellern kann man eine gewisse Leistung erwarten. Nun versucht man bei Laiendarstellern ihre natürliche Persönlichkeiten und ihr natürliches Verhalten für den Filmzweck einzusetzen, es soll sich auch ein natürliches Spiel entwickeln und trotz Laiendarstellern soll nichts gestellt wirken. Leider gelingt dies nicht, insbesondere bei Carrie, Nicole und Brittany hat man teilweise ein dermassen aufgesetztes klischeehaftes Verhalten, das sie einem überaus gekünstelt vorkommen, selbst für Laiendarsteller. Gekünsteltes Verhalten findest du sehr oft in den von mir erwähnten Fernsehshows. In einigen Szenen spürt man fast eine gewisse Unlust der Darsteller. Man ist der Meinung sie labbern ihren Text runter nach dem Motto "Hoffentlich ist die Szene bald im Kasten, ich hab kein Bock mehr", bzw. man hat jemand genommen, ihn in die Deko gestellt und gesagt lies den Text dort auf dem Teleprompter. Genauso wie in den Fernsehshows. Ich würde sogar sagen, das Gus van Sant vergessen hat, das es auch zu Regiearbeit gehört, das man Schauspieler anleitet, anregt und motiviert, selbst bei Laien.
Der Schnitt ist etwas konfus, lässt sich aber nicht ganz beurteilen, da, wenn einem die Szenen von sich aus schon kaputt vorkommen, es auch keinen Eindruck durch die Schnittechnik gibt.
Gerade die wichtigsten Dinge die der Film darstellen soll werden zerstört.
Luke, ich wäre abgestumpft und unsensibel, wenn ich nicht erfasst hätte, das sich der Film um die Sorgen, die Ängste, die Einsamkeit etc., der Darsteller dreht, die stellvertretend für die amerikanische Jugend stehen. Es um den Schmerz und die Absurdität der Gewalt geht, die aus diesem Druck ensteht. Ein sehr gutes Thema, aus dem auch der Film, den du in ihm siehst, hätte werden können, wenn Guy van Sant mit den Darstellern umgegangen wäre wie man es von ihm gewohnt ist. Nämlich "My Own Private Idaho", "Even Cowgirls get the Blues" und "To Die For" sind empfehlenswerte Filme von ihm. "Finding Forrester" will ich hier gar nicht erwähnen, der würde bei dir ja fast als Mainstream-Blockbuster gelten.
Oderint dum metuant