Episode 3x01: "That Hope Is You, Part 1"

Wie gefällt Euch diese Episode?

  • 5 - sehr gut

    Stimmen: 0 0,0%
  • 4

    Stimmen: 1 50,0%
  • 3 - mittelmäßig

    Stimmen: 1 50,0%
  • 2

    Stimmen: 0 0,0%
  • 1 - sehr schlecht

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    2

Vulcan

Lieutenant
Die dritte Staffel von DIS ist angelaufen.

Bemerkenswerte Info am Rande: Die nächste Folge hat nicht "Part 2" im Titel.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Ich fands ganz gut (Note 4). Es gab einen kleinen Einblick in die Zukunftstechnik und ein paar neue Charaktere wurden vorgestellt.

Burnhams Overacting fand ich ein bisschen übertrieben.
 
Also ich bin ja bekanntlich nicht der größte Fan von DIS, aber ich muss sagen: Dieses Review zu lesen tut einfach weh. Das Review offenbart weniger über DIS als über die Agenda des Schreiberlings. Statt auf die wirklichen Probleme richtig einzugehen - nämlich die (inhatliche bzw. fachliche) Inkompetenz der Autoren, weist er alle Probleme der aktuellen Star Trek-Serien einer fantasierten feministischen, schwulen, anti-rassistischen Weltverschwörung zu. Wir sollen glauben, dass PIC schlecht ist aufgrund von Feminismus und Anti-Rassismus? Wo bitte hat er das denn in der Serie gesehen? Noch dazu verstrickt er sich ständig in Widersprüche (z. B. dass im "neuen" Star Trek aus ideologischen Gründen generell kein Platz mehr für ordentliche, weiße Männer-Charaktere sei, nur um dann zu erwähnen, wie super Pike in Staffel 2 war). Schließlich versucht er, zu erläutern, dass er als Hauptproblem sehe, dass die Charaktere keine Helden mehr sein sondern gebrochene Gestalten. Nur dummerweise kriegt er auch das nicht hin, weil er für "Helden" vollkommen unpassenderweise den Begriff "männliche Figur" verwendet und somit wieder vollkommen unnötigerweise versucht, einen Geschlechterkonflikt herbei zu reden, wo einfach keiner ist. Ganz nebenbei hat das Review fast nichts mit dieser Folge zu tun oder mit der dritten Staffel von DIS.
Kurzum: Er spricht teilweise vorhandene Problemaspekte an, um sie dann seiner Agenda folgend mit kruder Logik als Folge eines großen fantasierten Geschlechterkriegs darzustellen.

Das heißt keinesfalls, dass DIS auf diesem Gebiet alles richtig macht (Doena hat ja als Beispiel am Anfang der 2. Staffel treffend den dummen Wissenschaftsoffizier gebracht). Aber die echten Probleme des "neuen" Star Trek haben damit wenig zu tun. Diese Probleme sind Logiklöcher, inkohärente Handlung, Einfalls- und Mutlosigkeit (=dem Mainstream nachhecheln), Planlosigkeit und die Aufgabe des Kerns von Star Trek – progressive Moral, Gesellschafts-Utopie, Erforschung des Weltraums, die Darstellung des erwachsen gewordenen Menschen.

Ich werde dann jetzt erst mal weiterschauen und wie Jonathan Frakes uns ja schon vorher verraten hatte, geht es in Folge 2
um die restliche DIS-Crew ohne Burnham und Booker, vgl. https://startrek-forum.doena-soft.d...trek-discovery-sammelthread.17707/post-215814

Live long and prosper,
Vulcan
 
Wir sollen glauben, dass PIC schlecht ist aufgrund von Feminismus und Anti-Rassismus? Wo bitte hat er das denn in der Serie gesehen?

Ich stimme ihm da allerdings zu. Bei den neuen Serien wird soviel Aufmerksamkeit auf alles gelegt, was heutzutage unter "Diversität" subsummiert wird (Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe), dass dabei vergessen wird, spannende Figuren und spannende Geschichten zu schreiben. Figuren werden als heroisch klassifiziert, weil sie schwarz und Frau sind, nicht weil sie etwas heroisches geleistet hätten.

Noch dazu verstrickt er sich ständig in Widersprüche (z. B. dass im "neuen" Star Trek aus ideologischen Gründen generell kein Platz mehr für ordentliche, weiße Männer-Charaktere sei, nur um dann zu erwähnen, wie super Pike in Staffel 2 war).

Pike wurde ja genau deshalb reingeholt, weil die Serie nicht richtig zünden wollte und kaum war er da, hat sie in seinen Augen besser funktioniert. Aber es ist schon augenfällig, dass das, was man als "klassisch männlich" bezeichnen würde, nicht gerade positiv dargestellt wird. Die Klingonen als die klassische Kriegerrasse sind zu Trump-Barbaren verkommen, Lorca war der zwirbelbartdrehende Schurke und Spock ist ein Weichkeks vor dem Herren. Nur Stamets durfte aufgrund seiner sexuellen Orientierung ein Guter sein.

Bleibt Pike.
 
Figuren werden als heroisch klassifiziert, weil sie schwarz und Frau sind, nicht weil sie etwas heroisches geleistet hätten.
Und PIC-Picard würdest Du als "schwarz und Frau" klassifizieren?

Ich stimme ihm da allerdings zu. Bei den neuen Serien wird soviel Aufmerksamkeit auf alles gelegt, was heutzutage unter "Diversität" subsummiert wird (Geschlecht, sexuelle Orientierung, Hautfarbe), dass dabei vergessen wird, spannende Figuren und spannende Geschichten zu schreiben.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es gibt unzählige Serien mit weißen Hetero-Männern als "Helden", die irgendwie vergessen, spannende Figuren und spannende Geschichten zu schreiben. Es gibt ebenso Serien mit "diversifizierten" Charakteren, die spannende Figuren und Geschichten aufweisen.
Ob Diversität oder "Eintönigkeit": Es ist in beiden Fällen möglich, spannende Geschichten zu schreiben und es ist in beiden Fällen möglich, eben zu "vergessen", spannende Geschichten zu schreiben.

Und das Problem bei DIS und PIC ist eben, dass sie keine spannenden (oder sinn-ergebenden) Geschichten präsentieren und die Charaketere absolut nicht nachvollziehbar sind in ihren Handlungsweisen. Dass dabei eine schwarze Frau in der Hauptrolle gezeigt wird ist nun wirklich absolut nicht das Problem - ebenso wenig wie bei PIC das Problem ist, dass die Hauptrolle ein weißer Hetero-Mann ist.

Pike wurde ja genau deshalb reingeholt, weil die Serie nicht richtig zünden wollte und kaum war er da, hat sie in seinen Augen besser funktioniert.
Das geht aber am Punkt vorbei. Der Reviewer hat behauptet, dass aus ideologischen Gründen generell kein Platz mehr für ordentliche, weiße Männer-Charaktere sei in den "neuen" Star Trek-Serien. Dass sie in der zweiten Staffel dann Pike hatten widerlegt das eindeutig. Offensichtlich ist da ein Platz für solche Charaktere - und kein kleiner.

Aber es ist schon augenfällig, dass das, was man als "klassisch männlich" bezeichnen würde, nicht gerade positiv dargestellt wird.
Aber nur, wenn man das unbedingt mit diesen Scheuklappen sehen will.
Denn augenfällig ist, dass niemand in DIS positiv dargestellt wird: Burnham ist eine Drama-Queen und trifft ständig falsche Entscheidungen; Stamets ist ein unfreundlicher Sonderling; Tilly ist eine absolute Nervensäge; Cornwell ist ein Admiral, die vollkommen zusammenbricht, wenn es hart auf hart kommt; Georgiou ist eine Kriegsverbrecherin; Spiegel-Georgiou... na ja, wo soll man da anfangen?

Bleibt Pike.

Der EINZIGE positive Charakter in DIS ist also ein weißer Hetero-Mann.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Burnhams Overacting fand ich ein bisschen übertrieben.
Bei der Szene am Anfang, wo sie ihren Anzug nach Lebenszeichen fragt, war ich sehr überrascht. Die Szene war ja schon im Trailer und vom Trailer her hatte ich erwartet, dass Burnham nun ein Jahr nach den anderen gesucht hätte und dann - endlich - der Anzug diese Rückmeldung gibt.
Stattdessen spielte diese Szene nun 5 Minuten nach dem Finale von Staffel 2, Burnham hatte die anderen also gerade noch gesehen. Zwar war sie durch die Kollision natürlich in einer Krisensituation, wo nicht klar ist, ob die anderen noch leben, aber das ist bei Burnham ja im Prinzip immer so - meist schon zwei mal vor dem Frühstück. Ihr emotionaler Ausbruch war daher... merkwürdig und aufgrund der vom Trailer geweckten Erwartungen irgendwie enttäuschend.

Aber gut; ich denke, ich muss mit dem Setting noch etwas warm werden. Ob mir der Auftakt der Staffel wirklich gefällt oder nicht gefällt, kann ich wahrscheinlich erst nach der dritten Folge beantworten.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Dann wollen wir mal ein paar Beobachtungen zur Folge auflisten:

== Generelles ==
- Die Darstellungen neuer/veränderter Technologie fand ich ganz ok.
- Der Fokus auf Effekte und Action ist größtenteils gelungen, aber schade.
- Die Handlung ist daher sehr dünn.

== Infos ==
(in eckigen Klammern die Quelle, falls wir es nicht selber sehen durften)
- [Red Angel] Burnham ist im Jahr 3188.
- [Book] Die Gorn haben einen Subraumbereich von 2 Lichtjahren zerstört (was auch immer eine Längenangabe (1-dim) in Bezug auf einen Bereich (mehr dim) bedeutet).
- [Book] Sie befinden sich auf Hima statt(?) auf Terralysium.
- [Book] Vor etwa 100-120 Jahren gab es ein Ereignis namens "The Burn" - das spontane Explodieren des Großteils des Dilithiums.
- [Book] Die Föderation ist "gone" in Folge des Burns.
- Book kann Heilpflanzen wachsen lassen.
- Book weiß nicht, dass man bei einem Verband den Knoten möglichst nicht auf dem Wundbereich macht (sondern auf der anderen Seite).
- [Book] Alle Zeitreise-Technologien wurden zerstört und verboten nach den Temporalen Kalten Kriegen.
- [Sahil] Es gibt nur zwei Föderationsschiffe in einem 600-Lichtjahre-Umkreis
- [Sahil] Die Langreichweiten-Sensoren sind vor Jahrzehnten ausgefallen. Er bildet sich ein, dass es bei allen anderen auch so sei.

== Anmerkungen ==
- Einleitungsszene: gut gemacht.
- Spinnentier verspeist Insekt vor Panorama: nett gemacht, gibt das erste Mal in der Serie das Gefühl, wirklich einen Planeten zu sehen. (Der Rebellenplanet und Talos IV wirkten doch eher wie ein kleines, hergerichtetes Studio. Ebenso sind die weiteren Panorama-Shots nett anzusehen.
- Offenbar verwendet Burnhams Sternenflotte wieder eine christlich-zentrierte Zeitrechnung - oder wenigstens der Red Angel Suit.
- Burnhams Freudenausbruch, dass es noch Leben gab, fand ich wie gesagt etwas übertrieben - wobei ich zugeben muss, dass ich dabei zuerst gar nicht an die Bedrohung durch CONTROL gedacht hatte, das macht es etwas nachvollziehbarer.
- Die ganze "Seriennummer aufsagen und sich zwingen, weiterzumachen"-Szene hat mich irgendwie nicht gefesselt. Sie kam etwas unmotiviert. Ist sie verletzt oder erschöpft oder nun doch traurig, dass noch Leben existiert; was ist da eigentlich los?
- Der Vorspann wurde für die neue Staffel wieder angepasst. Es sieht für mich zwar immer noch mehr wie der Vorspann zu "Blueprints of Star Trek" oder für eine AfterShow aus, aber nett, dass sie ihn für jede Staffel aktualisieren. Einzig, dass jetzt am Ende des Vorspanns das Wurmloch auftaucht, was ja die Handlung der letzten Staffel war und nun abgeschlossen ist, wirkt etwas befremdlich - aber vielleicht gibt es ja noch ein weiteres Wurmloch diese Staffel.
- Der Serien-Schriftzug sieht nun auch anders aus.
- Book ist nicht gerade der beste Taktiker: Wenn er Burnham das Messer an den Hals hält und sie ihn mit dem Phaser bedroht, ist das ein Patt. Sich darauf zu einigen, drei Schritte voneinander weg zu machen, nimmt ihm sein Druckmittel, während Burnham ihn immer noch mit einem Phaser bedroht.
- Von dem, was uns bisher präsentiert wurde, könnte es gut sein, dass die Föderation durchaus im Wesentlichen weiterhin so existiert wie bisher und das bloß diese eine Region des Weltraums geburnt wurde und weitgehend vom Rest abgeschnitten ist.
- Da die Geschäfte hier von Andorianern und Orionern geführt werden, ist wohl anzunehmen, dass Hima sich eher im ehemaligen Föderations-Kerngebiet befindet - also nicht nahe Terralysium.
- Books unnötiger Rassismus gegenüber Andorianern ist unangebracht - insbesondere, wo er gerade versucht, seine Leute zu überzeugen... und danach Burnham für ihren schnippschen Spruch zurechtweist.
- Die Burnham-Laber-Szene ist für meinen Geschmack etwas zu albern. Da hat man einmal eine Folge ohne Tilly - und sie ruinieren es, indem sie jemand anderem das nervige Geschwätz aufdrängen.
- Für meinen Geschmack ermorden Burnham und Book auf ihrer Flucht viel zu viele Leute. Dieses ganze "casual murdering" ist nicht wirklich, was ich in Star Trek sehen will. Nötig wurde das ja auch nur aufgrund von Books blödsinnigem Handeln, was ihn realistischerweise hätte umbringen müssen. Jedenfalls ist es schade, dass die Autoren sowas abliefern.
- Szene mit dem Viech vor Books Schiff: Wussten die Andorionen nicht, was sie da eigentlich suchen? Wie wollten sie es mitnehmen? Warum beamen sie es nicht einfach auf ihre Station?
- Burnham wird von dem Viech verschluckt... da muss ich doch direkt wieder an LD denken.


== Fehler ==
- Die Animation "Searching for Signals" in der Einleitungsszene zeigt die gesamte Galaxis. Später wird aber gesagt, dass nur noch das Scannen von unmittelbar benachbarten Weltraum-Regionen möglich sei.
- Burnhams Absturzstelle: Ist es normal, dass Vulkanasche so leicht in Flammen aufgeht? Hätte ich bei Asche nicht erwartet.
- Wieso war das ganze von Anfang an als "One-Way-Trip" geplant? Jetzt, wo wir gesehen haben, dass der Anzug wieder in die Vergangenheit zurückspringt, hätte Burnham doch einfach mit zurückspringen können - und dabei auch den Vorgang der Selbstzerstörung des Anzugs besser schützen können. So, wie sie es jetzt gezeigt haben, negiert das meinem Empfinden nach vollkommen den Grund, warum die Serie nun in der Zukunft weiterspielen muss. (Nicht, dass ich gewollt hätte, dass sie im 23. Jahrhundert weitermachen, aber instory-technisch ergibt das nun keinen Sinn mehr.)
- Burnham fragt Book bei der ersten Begegnung sinnvollerweise danach, wo genau sich Hima befindet. Ärgerlicherweise kommt sie auf diese Frage später nicht mehr zurück, obwohl es an mehreren Stellen offensichtlicht die Möglichkeit gäbe, die Antwort zu bekommen.
- Book bringt Burnham dazu, einen Sicherheitsverstoss zu begehen, obwohl er sie in den Laden reingebracht hat. Es müsste ihm klar sein, dass das sofort auf ihn zurückfällt - selbst wenn Burnham Grund hätte, ihn nicht zu verraten. Selbst wenn man annehmen würde, dass Book vorhätte, nie wieder hier herzukommen (was bei dem Setting mit verminderter Mobilität schon eine fragwürdige Entscheidung wäre), wird es durch diese Tat sehr wahrscheinlich, dass er recht schnell gefasst wird.
- Der mobile Transporter kann unter Wasser nicht geortet werden... Ja, nee, is klar.
- Burnham haut Book eine rein, weil er sie zur Rettung von einem Kliff geschubst hat? Dass er ihr vorher einen Einbruch angehängt hat, damit die Andorionen sie für immer wegsperren, ist aber scheinbar ok.
- Book kann sich nicht denken, wo die zeireisende Burnham herkommt, obwohl es wohl offensichtlich ist, wenn er selbst sagt, dass alle Zeitreise-Technologien NACH den Temporalen Kalten Kriegen zerstört wurden.
- Booker sagt, die Föderation existiere nicht mehr. Er kennt aber den Föderations-Verbindungsoffizier und den Sternenflotten-Außenposten als Anlaufstelle für Burnhams Suche.
- Beim Scan werden die Föderationsschiffe angezeigt, aber beide werden in der CGI - wenn ich es richtig gelesen habe - als "Unidentified Starship" geführt.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Nö, aber als gebrochenen alten Mann, der sich andauernd für sein Lebenswerk entschuldigen muss und keine echte Macht mehr hat und betteln muss, dass er mal ein Schiff geborgt bekommt.
Ja, und ganz ehrlich gefällt mir diese Ausgangssituation überhaupt nicht. Hat aber nichts mit Feminismus oder Anti-Rassimus oder woke zu tun. Mir gefällt auch die Ausgangssituation mit der gebrochenen jungen Frau namens Burnham in DIS nicht. Weißer Mann... Schwarze Frau... beide gleich blöd und gebrochen dargestellt. Das Problem ist also wohl kein Geschlechtsproblem.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Diese erste Folge hat sich für mich sehr oft wie Star Wars angefühlt. Die Han-Solo-Figur Booker fliegt doch auch eindeutig mit einem B-Wing-Fighter herum. Also, nicht dass das jetzt was ganz schlechtes ist, ich mag es eh, wenn Orte besucht werden, bei denen es viel Leben gibt und es unübersichtlich/wild hergeht. War nur eine Feststellung.

Abgesehen von den von @Vulcan sauber aufgelisteten Fehlern, dem Overacting am Anfang und den vielen Morden fand ich das ganz OK für diese erste Folge.

Da hat man einmal eine Folge ohne Tilly - und sie ruinieren es, indem sie jemand anderem das nervige Geschwätz aufdrängen.

Aber sowas von!

Ansonsten fand ich es gut, dass Burnham tatsächlich einmal menschlicher dargestellt wurde. Und Booker empfand ich als sehr sympatischen Charakter eigentlich. Zwar so ziemlich komplett vorhersehbar, etwas doof und eben das mit den Morden,.. aber in der einen Folge mochte ich ihn sehr.

Dass das ganze jetzt super weit in der Zukunft ist, gefällt mir gut. Die damit verbunden neuen Herausforderungen, die Zukunftstechnologien die bisher vorgestellt wurde und die Möglichkeit, so viel neues Entdecken zu können finde ich super. Das ist unter Anderem das, was ich bei einer neuen Star Trek Serie sehen möchte.

Ansonsten kann man nach einer Folge ja noch nicht viel sagen, ich bin nach den letzten Erfahrungen auch eher vorsichtig, was Optimismus anbelangt.

Effekte/CGI sind qualitativ gut, hat mir gefallen.
 
Schließlich versucht er, zu erläutern, dass er als Hauptproblem sehe, dass die Charaktere keine Helden mehr sein sondern gebrochene Gestalten. Nur dummerweise kriegt er auch das nicht hin, weil er für "Helden" vollkommen unpassenderweise den Begriff "männliche Figur" verwendet und somit wieder vollkommen unnötigerweise versucht, einen Geschlechterkonflikt herbei zu reden, wo einfach keiner ist.
Das ist nicht ganz falsch, im klassischen Verständnis des Begriffes "Heldentum" konnte nur ein Mann zum Held aufsteigen, indem er sich einer "erdmütterlichen Gewalt" stellte und durch Abgabe seiner "weiblichen" Aspekte "wahre Männlichkeit" und damit sein Heldentum entdeckte.
Das Phänomen, dass Frauen auch Helden sein können, gibt es maximal seit dem Mittelalter, wo ihnen aber auch nur ein Heldentum im religiösen Sinne als Verkörperung von Tugenden und Enthaltsamkeit zugebilligt wurde. Echte, weibliche Helden im Sinne von Heroen gibt es eigentlich erst seit weniger als 100 Jahre (und wo der Autor gerade den Begriff "gebrochener Held" bringt, bin ich mir auch ziemlich sicher, dass er sich auf einen mir ebenfalls bekannten Aufsatz von Dietmar Voss über Heldentypen und moderne Heldengestalten beruft, der dies eben sehr akribisch aufzählt).

Picard passt da genauso ins Bild: Der gebrochene Held ist ein sehr modernes Phänomen und entsteht aus dem Spannungsfeld, das der antike Heros ausgelöst hat, indem er Aspekte seiner Persönlichkeit abgespalten hat, die ihn "schwach" erscheinen ließen. Im klassischen Heldenverständnis hätte Picard niemals seine Position aufgegeben, um nach dem Angriff auf den Mars auf die Maßnahmen der Föderation zu protestieren: Er hätte sich sofort noch in Rang und Mitteln dagegen aufgeschwungen und so gehandelt, wie es eben bei Burnham andauernd der Fall ist. Nur, dass wir Picard - im Gegensatz zu Burnham - als besonnenen Denker und Diplomaten kennen/gekannt haben. Wäre Picard also noch Picard, hätte er sich niemals auf das Weingut zurückgezogen und seine "Niederlage" eingestanden, sondern alles dafür getan, sie zum Guten zu wenden.
Der Bruch seiner Karriere war damit auch gleichzeitig der Bruch der Autoren mit der Figur des Picards, die sie in meinen Augen nicht verstanden haben. Denn der, den wir da jetzt sehen, ist nicht der Picard, mit dem wir groß geworden sind. Der ein Idol und eine moralische Instanz war, die sich aus Streben, immer das Bestmögliche und Richtige zu tun, selbst gegen Vorschriften und Befehle widersetzt hat, um daran am Ende zu wachsen. Um die Menschheit in neue Dimensionen voran zu bringen. Das war das ungeschriebene Gesetz von Star Trek, das Kirk mit Cowboy-Diplomatie gegründet und Picard zur Perfektion getrieben hat und das durch Sisko gebrochen wurde.

Dieses Star-Trek-Gesetz ist heute verpufft: Man kriegt den Eindruck, dass in Hollywood die Meinung herrscht, dass der Status-Quo bereits das Bestmögliche (erlaubte) darstellt und alles andere gar nicht mehr sein könne und dürfe. Es werden keine neuen Möglichkeiten mehr betrachtet und auch keine intelligenten und im Sinne der Philosophie, Ethik oder Moral besseren Zustände mehr angestrebt. Und in Anbetracht von DIS kann man schon fragen, ob der Umstand, dass "Heldentum" in dem Sinne nur noch weiblichen Charakteren zugemutet wird, weil es den klassisch männlichen Heros nicht mehr geben darf, davon ein Bestandteil ist. Denn - da möchte ich @Vulcan widersprechen: Burnham erscheint nicht als gebrochene Heldin. Sie hat ihre dunklen Seiten in der Vergangenheit. Aber mir ist bisher nicht aufgefallen, dass sie diese irgendwie brechen, zu einer Selbstreflexion oder zu einer charakterlichen Änderung geführt hätten. Meine Güte, sie kann ja sogar Crewmitglieder umbringen und ist darüber nicht einmal ernsthaft schockiert, während Picard nach seiner Assimilation durch die Borg sogar überlegt hat, die Sternenflotte zu verlassen. Aber das alles prallt an dieser weiblichen Wunderwaffe ab; Burnham agiert immer aus dem Selbstverständnis heraus, von Natur aus selber alles besser zu wissen und zu können - das ist nicht gebrochen, das ist heroische Anmaßung.
Der Autor spricht da in meinen Augen deshalb schon einen nicht von der Hand zu weisenden Diskussionspunkt an.
Ob man das jetzt aber an dieser einen Folge festmachen kann, das weiß ich nicht zu beurteilen, weil ich sie nicht gesehen habe und auch unschlüssig bin, ob ich das noch wirklich will. Denn ich habe genug von Menschen, die meinen, sie hätten die Wahrheit mit Löffeln gefressen und mit Weisheit gewürzt, nur um in ihrem eigenen, sehr eingeschränkten Denken dann von einer Katastrophe in die nächste zu stapfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Echte, weibliche Helden im Sinne von Heroen gibt es eigentlich erst seit weniger als 100 Jahre
Na ja, aber bei Star Trek sind ja selbst die ältesten Folgen nicht annähernd 100 Jahre alt. Und der Artikel versucht sich ja am Thema "Warum das aktuelle Star Trek im Gegensatz zum vorherigen so schlecht ist".

Im klassischen Heldenverständnis hätte Picard niemals seine Position aufgegeben[...]
Burnham erscheint nicht als gebrochene Heldin. Sie hat ihre dunklen Seiten in der Vergangenheit.
Aber da sehe ich eine Inkorrektheit bzw. Inkonsistenz bzgl. der Fakten:
- Dass Picard seine Position aufgibt und sich zurückzieht, liegt deutlich in der Vergangenheit. Das passierte über ein Jahrzehnt vor PIC. Die erste Staffel von PIC zeigt - spätestens innerhalb des Pilotfilms - wie er versucht, sich aus der Misere seines vergangenen Fehlers herauszukämpfen - oder zumindest im militär-klassischen Heroen-Sinne kämpfend in den Tod zu gehen.
- Burnham hingegen macht ihre schlimmsten Fehler erst in der Serie und ist dann so bestürzt von sich selbst, dass sie eigentlich lieber in eine Gefängniszelle gehen möchte. Selbst wenn man das wegargumentiert mit der Aussage, dass die ersten 13 % der Serie ja nur der Prolog wäre, wäre Burnhams Geschichte in DIS immer noch die einer gebrochenen Figur, die ab dem Pilotfilm (Folge 3) dann doch versucht, sich aus der Misere ihres vergangenen Fehlers herauszukämpfen.

Da sind die Worte jetzt nicht zufällig identisch. Das ist im Wesentlichen schon zwei mal die selbe Geschichte. In beiden Fällen ist es nicht besonders gelungen und definitiv ist bei Picard natürlich die Fallhöhe sehr viel höher (von "spitzenklasse" zu "ehhh" ist halt schlechter als von "kenn' ich nich'" zu "ehhh"). Trotzdem werden hier die Hauptcharaktere unabhängig ihres Geschlechts etwa gleich schlecht behandelt. Wobei ich wie gesagt sagen muss, dass die Serie PIC an sich - also rein für sich genommen - ein bißchen besser geschrieben ist als DIS; lediglich die ungleiche Fallhöhe/große Erwartung (und Folge 5) macht PIC gefühlt zur größeren Enttäuschung.

Meine Güte, sie kann ja sogar Crewmitglieder umbringen und ist darüber nicht einmal ernsthaft schockiert, während Picard nach seiner Assimilation durch die Borg sogar überlegt hat, die Sternenflotte zu verlassen.
Ist es ein schlechtes Zeichen, dass ich nicht weiß, welches Crewmitglied gemeint ist? Mirror-Connor?

Es werden keine neuen Möglichkeiten mehr betrachtet und auch keine intelligenten und im Sinne der Philosophie, Ethik oder Moral besseren Zustände mehr angestrebt.
Ja, die Kleingeistigkeit der Kurtzman-Produktionen ist schon sehr augenfällig.

Und in Anbetracht von DIS kann man schon fragen, ob der Umstand, dass "Heldentum" in dem Sinne nur noch weiblichen Charakteren zugemutet wird, weil es den klassisch männlichen Heros nicht mehr geben darf, davon ein Bestandteil ist.
Na ja, wie gesagt, der einzige Held überhaupt in DIS ist der weiße Hetero-Mann Pike.
Ansonsten ist es aber auch die Frage, was eigentlich mit "dem klassischen Heros" gemeint ist. Wenn es um so klassiche Drachentöter geht, kann mir das durchaus gestohlen bleiben. Der wahre Held, z. B. TNG-Picard war für mich immer interessant, weil er eben nicht dem grobschlächtigen Haudrauf-Typen entsprach; weil es ihm nicht wichtig war, jemanden zu besiegen oder besser zu sein als jemand anderes, sondern dem es um eine echte, nachhaltige (weil für alle annehmbare) Lösung des Problems ging. Er wollte zwar sich selbst verbessern, aber ihm war klar, dass man das nicht erreicht, indem man sich über andere erhebt.

Was mir ganz gut gefallen hat, ist LD. Oberflächlich betrachtet denkt da vielleicht manch einer, dass es dort auch klare Heldenzeichnungen gäbe - das stellt sich aber klar als Irrtum heraus. Jeder der vier Haupt-Charaktere (2 Frauen, 2 Männer) hat Schwächen (und "Nervigkeiten") und unterschiedliche, spezielle Stärken - aber ihre wahre Stärke ergibt sich daraus, dass sie zusammenarbeiten. Und das ist etwas, was ich in Star Trek sehen möchte.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Na ja, aber bei Star Trek sind ja selbst die ältesten Folgen nicht annähernd 100 Jahre alt. Und der Artikel versucht sich ja am Thema "Warum das aktuelle Star Trek im Gegensatz zum vorherigen so schlecht ist".
Es geht auch weniger darum, seit wann es das Phänomen gibt, sondern eher darum, dass man heutzutage versucht, diese Jahrtausende männlicher Heroen in ein paar Jahren durch Überkompensation auszugleichen. So stellt es sich zumindest dar.


Aber da sehe ich eine Inkorrektheit bzw. Inkonsistenz bzgl. der Fakten:
- Dass Picard seine Position aufgibt und sich zurückzieht, liegt deutlich in der Vergangenheit. Das passierte über ein Jahrzehnt vor PIC. Die erste Staffel von PIC zeigt - spätestens innerhalb des Pilotfilms - wie er versucht, sich aus der Misere seines vergangenen Fehlers herauszukämpfen - oder zumindest im militär-klassischen Heroen-Sinne kämpfend in den Tod zu gehen.
- Burnham hingegen macht ihre schlimmsten Fehler erst in der Serie und ist dann so bestürzt von sich selbst, dass sie eigentlich lieber in eine Gefängniszelle gehen möchte. Selbst wenn man das wegargumentiert mit der Aussage, dass die ersten 13 % der Serie ja nur der Prolog wäre, wäre Burnhams Geschichte in DIS immer noch die einer gebrochenen Figur, die ab dem Pilotfilm (Folge 3) dann doch versucht, sich aus der Misere ihres vergangenen Fehlers herauszukämpfen.
Muss jetzt gestehen, dass ich das bei Burnham nicht so in Erinnerung habe. Aber Staffel 1 ist auch schon ne Zeit lang her, vielleicht habe ich es inzwischen einfach nur verdrängt.
Wichtig ist jedenfalls, dass Picard in der neuen Serie noch nicht den heroischen Status eines Helden hat. Inhalt der Serie könnte vielleicht sein, wie er den zurückerlangt - das sollte dann aber möglichst bald passieren. In TNG war das seine Vorgeschichte auf der Akademie sowie auf der Stargazer, die ihn geformt haben. In PIC erscheint es, als hätten sie das alles über Bord geworfen, was ich dann doch sehr schade finde.
Hängt davon ab, was sie letztendlich aus der Serie machen werden, aber im Moment überzeugt es nicht.

Da sind die Worte jetzt nicht zufällig identisch. Das ist im Wesentlichen schon zwei mal die selbe Geschichte. In beiden Fällen ist es nicht besonders gelungen und definitiv ist bei Picard natürlich die Fallhöhe sehr viel höher (von "spitzenklasse" zu "ehhh" ist halt schlechter als von "kenn' ich nich'" zu "ehhh"). Trotzdem werden hier die Hauptcharaktere unabhängig ihres Geschlechts etwa gleich schlecht behandelt. Wobei ich wie gesagt sagen muss, dass die Serie PIC an sich - also rein für sich genommen - ein bißchen besser geschrieben ist als DIS; lediglich die ungleiche Fallhöhe/große Erwartung (und Folge 5) macht PIC gefühlt zur größeren Enttäuschung.
Ja, da stimme ich dir zu. An etwas ganz Neues geht man auch schon deshalb mit weniger Erwartungen und Vorverurteilung heran. Das macht den Job bei Picard ungleich schwerer.
Am besten gelungen war noch der nachträgliche Abschied von Data - das waren die kleinen Höhepunkte der ersten Staffel. Den Rest drumherum um die Synths... ganz ehrlich, das hätte man sich auch sparen können. Insbesondere mit dem enttäuschenden Ende...
dass Picard nun selbst ein Synth (warum eigentlich nicht Andoide?) ist. Das ruiniert die Figur total, anstatt sie vor eine Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigenen Vergangenheit (Assimilation durch die Borg - altes Trauma erneuert durch erneutes Eindringen von Technologie in den eigenen Körper) zu stellen. Das wäre wahrhaft heroisch, wenn es ihm gelänge, seine Aversion gegen die Borg und Technologie dadurch zu verlieren, dass er sie als einen Teil seiner selbst annehmen und akzeptieren kann, aber daran haben die Macher wohl nicht gedacht.


Ist es ein schlechtes Zeichen, dass ich nicht weiß, welches Crewmitglied gemeint ist? Mirror-Connor?
Ich meine Airiam. Oder gibt es jetzt irgendein Schlupfloch, dass sie doch am Leben sein soll?


Na ja, wie gesagt, der einzige Held überhaupt in DIS ist der weiße Hetero-Mann Pike.
Absolut! Und das ist schade, weil sich die Macher ja letztendlich dadurch selbst und ihrem vorgestellten Credo widersprechen. Das merkt man ganz deutlich, dass sie eine Heldengeschichte über Burnham erzählen wollen und keine Ahnung von echten Helden haben.

Ansonsten ist es aber auch die Frage, was eigentlich mit "dem klassischen Heros" gemeint ist. Wenn es um so klassiche Drachentöter geht, kann mir das durchaus gestohlen bleiben. Der wahre Held, z. B. TNG-Picard war für mich immer interessant, weil er eben nicht dem grobschlächtigen Haudrauf-Typen entsprach; weil es ihm nicht wichtig war, jemanden zu besiegen oder besser zu sein als jemand anderes, sondern dem es um eine echte, nachhaltige (weil für alle annehmbare) Lösung des Problems ging. Er wollte zwar sich selbst verbessern, aber ihm war klar, dass man das nicht erreicht, indem man sich über andere erhebt.
Und das ist auch eine moderne Definition des Heldentums. Picard ist kein Haudrauf-Held - das war Kirk. Picard ist die intellektuelle Weiterentwicklung davon (gewesen) - der Durchgeistigte, der an sich selbst so sehr gewachsen ist, dass er Probleme nicht mehr durch Pathos, Kampf und Ehre löst, sondern durch Verstand, Logik, Moral und Ethik. Und das würde ihn auch heute immer noch zu einem gelungenen Helden-Rollenideal machen.
Ich würde mir sehr wünschen, dass die Macher von PIC das auch schnell begreifen, bevor sie die Figur noch weiter ruinieren.

Was mir ganz gut gefallen hat, ist LD. Oberflächlich betrachtet denkt da vielleicht manch einer, dass es dort auch klare Heldenzeichnungen gäbe - das stellt sich aber klar als Irrtum heraus. Jeder der vier Haupt-Charaktere (2 Frauen, 2 Männer) hat Schwächen (und "Nervigkeiten") und unterschiedliche, spezielle Stärken - aber ihre wahre Stärke ergibt sich daraus, dass sie zusammenarbeiten. Und das ist etwas, was ich in Star Trek sehen möchte.
Ich habe LD nicht gesehen, aber anhand dessen, was ich gelesen habe, würde ich nicht sagen, dass das Heldenfiguren sind, mit denen wir es da zu tun haben, sondern eher Archetypen eines "Maschinenhelden" (ja, ich zitiere wieder Dietmar Voss) - auswechselbare Charaktere, die sich zwar in ihren Charakterzügen unterscheiden, jedoch in ihrer Aufgabe völlig auswechselbar sind, deren Existenzrecht nur daraus besteht, die eigene Auswechslung so lange wie möglich hinauszuzögern. Diese Archetypen bestehen keine Heldenprüfungen oder lösen Konflikte auf Basis des Bestrebens, sich über sich selbst hinauszuentwickeln. Sondern sie sind Randfiguren eines funktionierenden Systems, das durch sie und ihr Zusammenwirken als Ganzes existiert und ihnen gleichzeitig ihre Funktion zuweist.
Vielleicht irre ich mich, ich habe die Serie nicht gesehen. Aber von dem, was ich gelesen habe, kommen mir die Inhalte der Serie recht profan vor und weitaus weniger heroisch, als die echten Reisen auf der Brücke mitzuerleben. Insofern stimme ich auch dem Autor des Artikels zu, dass dies ein anderer Ansatz ist, den Star Trek so noch nicht kennt. Allerdings teile ich nicht seine Einschätzung, dass es dadurch schlecht wäre. Es ist eine völlig andere Ausgangslage, die auch viel Kreativität bietet. Man muss eben nur verstehen, dass man es da nicht mehr mit Heldenfiguren zu tun hat, die uns weiterentwickeln und inspirieren sollen, sondern mit Alltagsproblemen von gewöhnlichen Personen.
 
Ich meine Airiam.
Airiam bat Burnham, sie zu töten und Airiam wurde getötet - aber nicht von Burnham.

Oder gibt es jetzt irgendein Schlupfloch, dass sie doch am Leben sein soll?
Viel zu viele. Um nur zwei zu nennen:
Da wäre ja schon mal die erste Merkwürdigkeit, dass jemand, der einen Anzug trägt, der einen ausfahrbaren Helm zum Überleben im Vakuum hat, sich in den Weltraum pusten lässt und diesen Helm nicht aktiviert - möglicherweise weil sie unter Controls Einfluss stand und er keinen Nutzen mehr für sie sah? Wir werden es nie erfahren, weil die Autoren das nicht mal bemerkt haben.
Dann wäre da noch die Tatsache, dass sie als Vorbereitung für Airiams Tod die Darstellerin ausgetauscht haben und der alten Darstellerinnen einen neuen Charakter gegeben haben: Nilsson - die hat dann auch sofort Airiams Brückenposten übernommen nach dem Tod von Airiam 2.0. Wir sind also nur einen kleinen Shuttle-Unfall oder sonstigen Augment-Grund davon entfernt, wieder Airiam 1.0 zu haben:

Absolut! Und das ist schade, weil sich die Macher ja letztendlich dadurch selbst und ihrem vorgestellten Credo widersprechen.
Ihrem vermeintlichen Credo - und dieser Widerspruch belegt durchaus den Irrtum. Wobei "vorgestellt" ja durchaus in dem Sinne von "vermeintlich"/"angeblich" verstanden werden kann, also vielleicht meinst Du das ja.
In jedem Fall ist es aber nicht schade. Pike war ein Lichtblick der Serie und ich freue mich auf seine eigene Serie, mit der ja auch der Rekord der längsten Zeit zwischen Pilotfilm und Serien-Auftrag aufgestellt wird.

Und das ist auch eine moderne Definition des Heldentums. Picard ist kein Haudrauf-Held - das war Kirk.
Also genau genommen war ja auch schon Kirk nicht der klassische Haudrauf-Held, sondern mit einer Menge Ethik und rationalem Verantwortungsbewusstsein unterwegs. Das hebt ihn ja auch absolut vom geistig-kindlichen Halbstarken ohne Impulskontrolle Abrams-Kirk ab.
Gut möglich, dass ich mich sonst gar nicht für TOS interessiert hätte. Erst der Vergleich von Kirk zu Picard lässt Kirk etwas rabiater wirken.

Ich habe LD nicht gesehen[...]Diese Archetypen bestehen keine Heldenprüfungen oder lösen Konflikte auf Basis des Bestrebens, sich über sich selbst hinauszuentwickeln. Sondern sie sind Randfiguren eines funktionierenden Systems[...]
Also ja, die Charaktere sind natürlich aufgrund des Settings nicht das Zentrum ihrer Welt. Insofern hast Du schon recht, dass die Serie da einen ganz anderen Weg geht. Trotzdem sehen sie sich natürlichen alltäglichen und weniger alltäglichen Prüfungen entgegen und versuchen, sich selbst zu verbessern. Und sie haben auch realistische Schwächen wie z. B. zu sehr Karrierst/Schleimer zu sein oder absolut gar nichts für Karriere über zu haben. Klar ist jedenfalls, dass es keine klassische Abenteuer-Geschichte ist - aber das ist ja auch das erklärte Ziel der Serie und daher, wie Du schreibst, auch ok. LD ist nicht TOS oder TNG oder DS9 und sicher nicht meine Lieblingsserie, es ist sein eigenes Ding, aber LD fühlt sich für mich klar wie Star Trek an - während ich bei DIS und PIC immer etwas schaudere.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben