eine geballte macht an altertümlichen Relikten
war sie, aber das ist jetzt gottseidank, will ich sagen, vorbei, bis auf ein paar Hinterwäldler dominiert, v.a. bei der Jugend, im Grunde das selbe Gedankengut wie im Rest von D
Als wir Ossis noch nicht zur BRD gehörten, war Bayern ein Agrarland und hat von allen Ländern Geld bekommen. Heute seid ihr reich und die bayrische Regierung versucht mit allen Mitteln die Finanzausgleich zu kippen, weil sie jetzt ein Zahlerland sind.
Und der Vorwurf ist auch mehr als berechtigt! Das ist eine Haltung, die ich gar nicht verstehen kann, und das ist auch einer der Punkte, wo mir die bayer. Regierung so richtig peinlich ist.
Was der Beckstein unter Innenpolitik und Rechtsstaatlichkeit versteht, ist mehr als abenteuerlich.
Na, da stimme ich dir auch voll zu! Meine Bedenken waren, dass im Falle eines Sieges Beckstein Ministerpräsident werden würde, denn im Vergleich zu dem ist Stoiber fast Anarchist!
Das sind zwei Punkte, dich ich selbst am liebsten gelöst haben möchte, weil sie von meinem Gerechtigkeitsempfinden her nicht in Ordnung sind.
Und Stoiber rennt gleich nach der Wahl wieder im Trachtenkostüm rum
ich find das auch etwas lachhaft, aber das sind ja nun wirklich nur margianle Äusserlichkeiten, so souverän sollte man dann schon sein, es mit einem Schmunzeln zu belassen und das nicht mit etwaigen persönlichen Defiziten von jemandem in Verbindung zu bringen.
Was soll man angesichts dieser Tatsachen denn nun von Bayern halten? Und ich würde niemals jemanden als Nazi tätulieren, das käme mir nicht in den Sinn
Das glaube ich dir auch, und ich glaube auch Diego, dass er keinen ganzen "Volksstamm" so aburteilen würde (hat er in der Vergangenheit in entsprechenden Themen auch nie getan), aber es gibt genug, die das tun. Und ich sehe es durchaus als problematisch an, wenn man diesen Leuten Munition liefert.
Ich bin in letzter Zeit oft als Nazi bezeichnet worden, und dass man das auf Dauer nicht mit einem Lächeln quittieren kann, sollte auch allen verständlich sein. Ich stoße keine Drohungen an Einzelpersonen hier im Board aus, sondern ich meinte damit, dass ich, sollte mir einer das nochmal ins Gesicht sagen, ich mich wirklich zu was hinreissen lassen könnte. Mir ist nämlich vorher das Blut wirklich voll in den Kopf gestiegen, weil einfach das Mass vorher schon weit überschritten war und ich inständig hoffte, man könnte jetzt nach der Wahl wieder friedlich seines Daseins fröhnen, ohne wegen seiner Herkunft blöd angemacht zu werden! Ich bin auch nur ein Mensch, und irgendwann geht's einfach nicht mehr...
Im übrigen möchte ich mich Roi Danton anschliessen, man kann nur dann ein Urteil abgeben, wenn man eine Zeit lang in betreffender Gegend gelebt hat.
Mir ist das ehrlich gesagt mittlerweile auch ein Dorn im Auge, dass solche Gegensätze noch forciert werden, anstatt zu kucken, wie man die Gegensätze überbrücken kann und wie man Vorurteile abbauen kann. Denn eins sollte klar sein: Umweltzerstörung, Krieg, Arbeitslosigkeit ist nichts, was vor Landesgrenzen halt macht. Deswegen sollte es jeden einzelnen auch interessieren, was bei den Nachbarn passiert.
Man sollte sich immer als Äquivalenz ein reales Gespräch vor Augen führen: bei konstruktiver Kritik ist der Partner noch am ehesten bereit, auf die Vorschläge einzugehen, spikt man das ganze aber noch mit einem Haufen haltloser Beleidigungen, hast du am Ende gewiss keine Verhaltensänderung, dazu noch einen handfesten Streit!
Aus dem Grunde finde ich es so bedenklich, dass die Gegensätze so forciert werden. Mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass das gute Ergebnis der CSU in Bayern nicht allein dadurch zustande gekommen ist, dass die CSU wirklich soviel Wählerpotential hat (das liegt etwa bei 50%), sondern dass sich viele wegen der Anfeindungen aus dem Norden aus Trotz auf die Seite gestellt haben. Das kann man kritisieren, sollte sich aber vor Augen führen, dass so eine Reaktion menschlich ist.
Ein Wort möchte ich noch zum Osten verlieren:
da offenbart sich für mich eine Schwäche unseres Systems: die "Ossis" werden solange stiefmütterlich behandelt, als sie allein nur einen geringen Teil der Wählerstimmen ausmachen werden. Meine Meinung ist, dass wir damals den Zusammenschluss wollten und jetzt auch dazu noch stehen sollten. Wenn von sozialer Gerechtigkeit die Rede ist, so kann sie sich meiner Meinung nach nicht nur auf den Ausgleich verschiedener Schichten beziehen, sondern sollte auch regional greifen.
Edit:
noch eine kleine Geschichte:
als die Flutwelle nach Sachsen-Anhalt rollte, trafen sich ein paar Traunsteiner (gewissermassen selbst nicht ganz von der Flut verschont) im Chat und beschlossen da, in den Osten zu fahren um dort bei der Flutbekämpfung zu helfen. Einer aus dem "Zielgebiet" meinte jedoch abfällig, dass man "aus dem Stoiberland keine Hilfe braucht".
Was soll man noch sagen, verständlich, dass sie nicht gefahren sind. Brauch wohl auch nicht erwähnen, dass solche Aktionen gewaltig an unserem Nervenkostüm zerren.