Spike schrieb:
Aber du willst mir doch nicht erzählen, dass du tatsächlich glaubst, dass das in der Praxis anwendbar ist. Wäre doch total bescheuert, wenn sich irgendein Schuhverkäufer einfach so tatsächlich zum Besitzer des Mondes und aller Planeten im Sonnensystem erklären könnte. Welcher Staat, welches Gericht ist so blöd, diesen Anspruch zu unterstützen?
Spike, du machst den Fehler, das du europäische Rechtssysteme mit dem amerikanischen System vergleichst und das ist falsch. Es gibt gravierende Unterschiede. Ich kenn mich nicht mit dem österreichischen Recht aus, nur mit dem Deutschem, aber sicherlich ähneln sie sich. Unsere Gesetze umfaßen den Gesetzestext und klare Regelungen, wenn gegen diese Bestimmungen verstoßen wird. Auch wenn die Wortwahl mehr dem Strafrecht enspricht, so gilt es aber auch für das Zivilrecht. Verneifacht gesagt umfaßen unsere Gesetze den genauen Tatbestand, seine Feststellung und klare Regelungen wenn dieser erfüllt wird oder nicht, die Richter entscheiden hier nur die Schuldfrage und sind beim Urteil und "Strafmaß" an feste Regeln gebunden, mindestens so und soviel höchstens so und soviel. In den USA umfaßt ein Gesetz nur den Tatbestand, alles andere Regeln die Gerichte.
Deswegen sind sind die wichtigstens Entscheidungsgrundlagen vor amerikanischen Gerichten sogenannte Präzedenzfälle, nicht so sehr das Gesetz. Gibt es keinen Präzedenzfall wird die Ganze Sache verwohren und liegt im Entscheidungraum des Richters oder der Jury, insbesondere einer Jury, denn auch bei Zivilprozeßen kann ein Jury entscheiden.
Das Fatale an dieser Sache ist, das über das Strafmaß und die Strafart ohne feste Regelung vom Richter bzw. von der Jury willkürlich entschieden werden kann. wir kennen ja die Berichte über die Kreativität mancher US-Richter.
Insbesondere im Zivilrecht gilt, es gewinnt nicht der , der Recht hat, sondern der, der den fähigeren Anwalt hat, der die Jury besser beeinflußen kann. Insbesondere für den Anwalt ist es wichtig zu gewinnen, denn im Gegensatz zu uns, wo die Bezahlung der Anwälte festen Regeln unterliegt, geht der Anwalt abgesehen von ein paar Grundkostenerstattungen nämlich leer aus, wenn er verliert. Das zeigt sich insbesondere in Schadenersatzfällen, den die Schadenersatzsummen sind nur deswegen in den USA so hoch, weil die Anwälte einen prozentualen Anteil davon kriegen.
Mit unsere Maßstäben gemessen, gibt es in den USA keine klare Rechtsprechung, was solche Sachen, wie die Mondgrundstücke möglich macht.