Ihr glaubt anscheinend, ich betriebe hier Haarspalterei. Aber die Unterscheidung von Spezies und Rasse in Star Trek ist durchaus wichtig.
Der Unterschied zwischen einem Wal und einem Menschen ist erheblich größer als zwischen einem Menschen und einem Vulkanier! Die Humanoiden in Star Trek unterscheiden sich oft lediglich durch kleine anatomische Abweichungen (spitze Ohren, Hautfalten, Knochenbau, etc.).
In der Biologie bezeichnet man mit Rasse eine Gruppe von Lebewesen, die sich soweit genetisch ähneln, daß sie Nachwuchs zeugen können.
Das ist ja wohl bei den verschiedenen Spezies in Star Trek der Fall (man denke nur an Spock oder Torres). Also gehört biologisch gesehen zumindest ein Großteil der humanoiden Spezies einer "Rasse" an und sollte deshalb in Spezies/Völker unterteilt werden (In der Folge "Das fehlende Fragment", TNG, wird doch, glaube ich, sogar auf einen gemeinsamen Ursprung aller Humanoiden Spezies hingeweisen).
Abgesehen davon sind die verschiedenen Spezies in Star Trek oftmals nur Projektionen von menschlichen Völkern der Gegenwart auf außerirdische Spezies: Klingonen -> Sowjetunion, Romulaner -> Chinesen (beide nur in TOS), Borg -> kollektivistische Gesellschaften in Ostasien (nur am Anfang von TNG), Föderation -> USA bzw. UNO, Xindi -> arabische Völker (Suniten, Schiiten, Kurden, etc.), Bajoraner -> Palestinenser.
Sicher kann man im richtigen Science Fiction von Alien-Rassen sprechen. Aber Star Trek ist nun einmal ein Sonderfall in diesem Genre und wird nicht umsonst als Sozio Fiction bezeichnet. Roddenberry hat sich mit ST schon ein wenig mehr als irgendeine unrealitische Zukunftsversion ausgedacht.
Deshalb sollte man bei der Wahl der Begriff auch eine entsprechende Sensibilität walten lassen.
@Windsor hab mich verlesen