Wie kann ein Prozeß eingeleitet werden, bzw. kontrolliert werden, wenn das dazu nötige Gerät, der Transporter des Deltaflyers zerstört ist?
Ich denke, dafür sollte man sich zum ersten Teil der Frage Gedanken machen. Wie kann überhaupt ein Prozess in der Ferne kontrolliert werden? Da am Zielort ja kein Kontrollgerät vorhanden ist, muss das Kontrollgerät am Startort eine Art von Strahlung oder Ähnlichem emittieren, welche - an der Zielstelle angekommen - den Materialisierungsprozess bedingt. Das Kontrollgerät kontrolliert die Materialisierung also tatsächlich VOR der eigentlichen Materialisierung durch die Abfolge der Strahlungsemissionen.
Bei jedem Transportvorgang, welcher nicht auf einer Transporter-Plattform endet, endet die Materialisierung also logischerweise zeitlich erst echt NACH dem Ende der Emittierung durch das Kontrollgerät.
Ist die Strahlung, die die Materialisierung bedingen soll, vollkommen emittiert, so ist der Fortbestand des Kontrollgerätes hiernach also egal.
Das Kontrollgerät kann also vor der Vollendung der Materialisierung zerstört werden, ohne, dass dieses negative Auswirkungen auf die Materialisierung haben muss.
Eine passende Analogie dazu ist die Kommunikation mit dem Mars-Rover. Angenommen, der Mars-Rover hat sich festgefahren. Nun sendet die NASA-Kontrollstation einen Korrektur-Befehl an den Mars-Rover. Dieses Signal braucht fast 10 Minuten zum Mars Rover. Angenommen, die NASA-Kontrollstation wird aber 1 Minute nach dem Absenden des Signals zerstört. Was würde daraus folgen? Das würde bedeuten, dass die Kontrollstation bereits zerstört ist, als der Mars-Rover durch das Signal 9 Minuten später befreit wird.
Nimmt man nun an, dass die NASA-Station stattdessen einen Mars-Rover auf den Mars beamen würde und das Beamsignal wiederum 10 Minuten brauchen würde für die Strecke, hätten wir die selbe Situation wie in Star Trek. Die Station ist bereits seit mehreren Minuten zerstört, als der Mars-Rover plötzlich auf dem Mars materialisiert.
Die zeitliche Abfolge, dass also ein Vorgang kontrolliert wird durch Signale bzw. Kontrollstrahlung von einem Gerät/ einer Station, die bereits vorher zerstört wurde, ist also nicht das Problem. Das Problem ist dabei höchstens das generelle Fehlen einer Zielstation - vollkommen unabhängig von der Startstaion. Ob das problematisch ist, kann man aber tatsächlich nur klären, wenn man wüsste, wie der Beamvorgang physikalisch abläuft. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen ist eine kontrollierte Abfolge durch gezielte Emissionsstöße einer bestimmten Strahlung zumindest denkbar.
Natürlich verfolgt ein Transporter-Chief für gewöhnlich den Vorgang der Materialisierung, um gegebenenfalls Korrekturschritte einleiten zu können, falls etwas schief geht. Dies erfordert offensichtlich wiederum einen Informationsaustausch mit dem Zielort, welcher aufgrund des Nichtvorhandenseins einer Zielplattform erneut durch Strahlungsemission oder Ähnlichem vorzunehmen ist. Die Notwendigkeit solcher Korrekturschritte sollte in der Regel gering sein - sonst wäre der Transporter wohl kaum als Transportmittel, sondern nur als Exekutionsvorrichtung geeignet.
Also in Bezug auf die Voyager-Folge: Ich halte den angesprochenen Vorgang für logisch und im Rahmen des Nichtvorhandenseins einer Zielplattform sogar gewisserweise für zwingend und konsequent in das bisher in Star Trek präsentierte Konzept des Transporters passend. Ich halte es dabei aber - aufgrund der kurzen Dauer von Transportvorgängen ebenso wie Jason Kelp für wahrscheinlich, dass die Szenen der Zerstörung des Delta Flyers und der Vollendung des Beamvorgangs weitgehend zeitlich parallel liefen, der Beamvorgang also tatsächlich nur Sekundenbruchteile nach der Zerstörung des Flyers abgeschlossen gewesen sein dürfte.
Oder um es als Replik auf eine andere Formulierung zu formulieren:
Klar dürfte der Transporter das Signal nicht zu Ende senden können wenn er selbst zerstört wird.
Aber es ist möglich, dass der Transporter das Signal zu Ende gesendet hat und danach zerstört wird, bevor der vom Transportersignal eingeleitete Materialisierungs-Vorgang abgeschlossen ist.
Ohne Transporter kein Transporterstrahl!
Entsprechend der obigen Ausführungen und unseres aktuellen physikalischen Wissens: Der Transportstrahl kann ohne Transport nicht weiter emittiert werden, bereits emittierte Strahlung verschwindet aber nicht einfach so, sondern setzt ihren Weg fort.
Es wird also Information (Aufbau der Person) und Materie übertragen. [...] Nun haben wir aber das Problem, das dieses Prinzip einigen Storys in Star Trek widerspricht. [...]
Nimmt man diese Folgen als Grundlage, so müsste die Erklärung die Eberhard gebracht hat richtig sein. Also ein durch Informationsübertragung durchgeführter Kopiervorgang mit der Zerstörung des Orginals, wodurch die Kopie zum Orginal wird.
Ich sehe da keinen Widerspruch - insofern als dass beim ersten Prinzip nicht gesagt wird, dass die Materie, die übertragen wird, aus dem Ursprungsobjekt extrahiert wird.
Der Mensch wird also entmaterialisiert, existiert dann nur noch als Information über Materie-Menge und Aufbau im Musterpuffer, dann wird eine entsprechende Menge Materie im Transporterstrahl entsendet und mit der entsprechenden Materialisierungsstrahlung emittiert, welche zur Struktur-Information korrespondiert.
Eine Dopplung im Musterpuffer ist wohl möglich wie die beiden angesprochenen Episoden zeigen. Die Frage dabei ist natürlich, wieso dieser Kopiervorgang nicht gezielt durchgeführt wird oder besser gesagt wieso wir dazu noch nie etwas gehört haben. Hier existieren einige Möglichkeiten:
- In der Föderation könnten schlicht Gesetze gegen das Transporter-Klonen existieren, welche im täglichen Leben nicht angesprochen werden, weil sie schlichtweg als selbstverständlich hingenommen werden. Das wäre moralisch zwar plausibel, ist aber weniger ansprechend und aufgrund der überraschten Reaktion über die Möglichkeit des Klonens der Vorta eher unpassend.
- Es ist technisch schwierig und mit hohen Verlustraten verbunden, Muster zu kopieren. Diese Erklärung erscheint mir in den Auswirkungen plausibel.* Dieses würde erklären, warum solche Aktionen offenkundig nicht beabsichtigt verfolgt werden und auch, dass die Föderation die Klontechnik des Dominions abseits der moralischen Diskussion als technisch fortschrittlich zu empfinden scheint.
Es stellt sich nämlich die Frage ob man ein Bewusstsein kopieren kann? Mal abgesehen von den metaphysischen Aspekten dieser Frage, hat Star Trek diese Möglichkeit verneint.
Aus rein wissenschaftlicher Sicht gibt es heutzutage keinen Grund anzunehmen, dass das menschliche Bewusstsein losgelöst von der körperlichen Form existiert. Es ist durchaus anzunehmen, dass bei einer auf Quantenebene korrekt erstellten Kopie eines Gehirns nichts Anderes herauskommen sollte, als der vorherige Mensch mit dem entsprechenden Bewusstsein desjenigen.
Denkbar ist auch, dass man entsprechende Informationen wie die Neurostruktur und elektrischen Spannungen, die im Gehirn herrschen, schlichtweg woanders zwischenspeichern kann oder gar ein anderes vorhandenes Gehirn bis zu einem gewissen Grad überschreiben und somit "Bewusstseinsübertragungen" herbeiführen könnte, wie wir sie z.B. in TOS häufiger antreffen.
Jedenfalls sehe ich da keine Probleme in Bezug auf die Transportertechnologie.
Ein vollkommen von jeder Materie/Energie getrenntes Fortbestehen des Bewusstseins ist ansonsten eher ein Thema für Geistliche. Geistliche sind aber bekanntermaßen keine guten Ratgeber für technisch Mögliches - sondern eher für moralisch und ethisch Vertretbares.
Selbst ein von den transportierten Personen mitgeführt wird, wäre unlogisch, wie kann ein Gerät funktionieren, das sich genauso wie die Personen in einem aufgelösten Zustand befindet
Einfacher wäre es dabei sicher gewesen, wenn dieser "Mobile Notfalltransporter" am Startort verbleiben würde.
Ansonsten wäre schon eine Umkehr des normalen Vorgangs notwendig. Das heißt: Beim Dematerialisierungsvorgang bleibt der Mobile Notfalltransporter noch ganz normal vorhanden und dematerialisiert nur das restliche zu beamende Objekt, sendet dieses ab inklusive einem Duplikat von sich selbst und zerstört sich nach dem Ende des Emittierens des Transportersignals.
Wenn ich micht recht entsinne, sieht es in Nemesis aber eher so aus, als ob das Teil zeitgleich mit Picard dematerialisiert wird...
Also kurzum: So wie es in Nemesis zu sehen war, passt das Gerät eher nicht zu den bisher gezeigten Transporter-Vorrichtungen in Star Trek. Ich stimme Dir in diesem Punkt zu.
Ich find es immer sehr lustig wenn der Transporter ausfällt!!!
Alle Schiffe haben doch X Shuttles an bord, die alle auch mit Transporter ausgestattet sind. Auch in ST 11.
Ja, das ist mir auch schon negativ aufgefallen. So oft, wie entscheidende Systeme des Hauptschiffes ausfallen, wäre es wohl zu erwarten, dass mal jemand auf die Idee kommt, bei Rotem Alarm standardmäßig ein Shuttle zu bemannen, um ein Back-Up für die Transporter und die Sensoren zu haben.
Live long and prosper,
Vulcan
* Wenngleich die technische Begründung hierfür wieder schwer zu erklären ist. Das hängt auf jeden Fall mit dem schnellen Verlust an Pufferintegrität und mit der Heisenbergschen Unschärfe zusammen und der Tatsache, dass der Heisenberg-Kompensator im Regelfall nur eine Kompensation pro Muster vornehmen kann.