Bernd schrieb:
Da du ja mit Vorsatz gehandelt hast, kann man die von dir begangene Tötung als Mord bezeichnen.
Eine kleine Berichtigung am Rande. Der Unterschied zwischen Mord und Totschlag ist (nach dt. Recht) nicht der Vorsatz (vgl. §§ 211 und 212 StGB).
Zurück zu Lück. Es gibt ja immer die zwei Seiten in einem (in mir), die eine ist verstandsorientiert und besagt, dass die Todestrafe nix nützt, weil der Täter einer Bestrafung im erzieherischen Sinne entgeht. Andererseits ist in uns noch die gefühlsorientierte Seite, die getreu dem biblischen Grundsatz "Auge um Auge, Zahn um Zahn", argumentiert. Wer tötet hat sein Privileg zu Leben verwirkt.
Die allgemeine Praxis, wie sie in den USA gehandhabt wird, halte ich für barbarisch. Unabhängig davon, wie man zur Todesstrafe steht, ist es doch beklemmend, wenn man hört, dass die Todeskandidaten 15-20 Jahre auf ihre Hinrichtung warten müssen. In diesen Fällen ist oftmals durch die lange Wartezeit ein erzieherischer Effekt eingetreten. So geschehen, bei den wenigen Fällen die in D bekannt wurden. Man hört dann oft, dass sich die Leute über die lange Zeit wirklich geändert haben.
Ob man jetzt die Täter direkt nach dem Schuldspruch, wie in vergangenen Zeiten üblich, hinrichten sollte, kann ich auch nicht beantworten.
Die Frage der Todesstrafe ist einfach zu vielschichtig, sie berührt soviel Aspekte des Lebens, der Moral, der Kultur etc. pp., als dass man sie wirklich 100%ig mit ja oder nein beantworten könnte (ich zumindest).
Was ich damit sagen will. Ich weiß nicht, ob ich dafür oder dagegen bin. Das hängt sicherlich, - ich gebs ja zu - , von den Umständen der Tat ab. Einem Mörder und Vergewaltiger eines kleinen Mädchens wünsche ich regelrecht, dass man ihn an seinen ... aufhängt und ...(ich will's nicht weiter ausführen).
In der TNG-Phase (alles ab TNG, bis hin zu VOY) von StarTrek sehen wir ja ein höheres, weiter entwickelteres Menschenbild. In diesem sind wir über die niederen Leitbilder unseres Rechtssystems, welche u.a. dem Rachegrundsatz folgt, hinaus. Deshalb nehme ich an, dass die Todesstrafe aufgegeben wurde.
Ein interessanter Ansatz wurde mal in B5 behandelt. In der Folge wurde dem Straftäter einfach eine neue Identität eingepflanzt, wonach er dann unbedingt der Gesellschaft dienen wollte. (Doena sag mal wie hieß die Folge.)