So, ihr Nasen da auf der ersten Seite geht so ziemlich alle nochmal besser in den Politik-Unterricht, wie einer das bezeichnet hat. Im übrigen bin ich Politikwissenschaftsstudent und behaupte mal, dass ich schon Ahnung habe, bei dem, was ich jetzt schreibe:
zuallererst ist die Union nicht die Nachfolgepartei der NSDAP (und das finde ich auch als Scherz nicht lustig...bedenkt man, was diese Verbrecher alles angestellt haben), sondern des Zentrums. Tja, und gerade die Wählerschaft des Zentrums erwies sich 1932 und 1933 als am besten Resistent gegen die Propaganda und den Terror der Nazis. In der letzten Reichstagswahl zum 5. März 1933 war das Zentrum die einzige Partei, die ihre Stimmen gehalten hat und nix an die NSDAP verloren hat (aus diesem Grund machten die Nazis das Kirchenkonkordat, weil sie wussten, dass sie das Zentrum anders nicht kriegen konnten).
Und infolgedessen wurde auch die Religion in die neue Verfassung der BRD reingebracht, unter dem Eindruck, was die total säkularisierten Nazis so angestellt hatten und sich die Gläubigen Christen am resistentesten gegenüber den Nazi-Lehren gezeigt hatten!)
Die Union ist Nachfolgepartei des Zentrums, hat aber auch liberale aus DDP und DVP aufgesaugt sowie einige Konservative.
Die Union kann man auch nicht direkt als christiliche Partei einstufen, sondern eher als konservative Partei. Insofern ist es bezeichnend, dass gerade der linke Parteiflügel vehement auf das C im Namen hinweist!
Die Behauptung, die CSU wird vom Vatikan gesteuert, ist derart blanker Unsinn, dass ich das nicht weiter kommentieren mag. Der der das behauptet hat, ist selbst im letzten Jahrhundert steckengeblieben, bei Bismarck's Kulturkampf.
Die Kirche fungiert heute als "Einspeiser" von Moralvorstellungen, aber mehr auf die Politik insgesamt.
Die CSU selbst ist nicht erzkonservativ, sondern "nur" konservativ, aber auch nur im dem Sinne, dass sie in gesellschaftlichen Fragen, wie der Familienpolitik, den status quo erhalten wollen (konservativ = bewahrend).
Auf anderem Gebiet ist die Partei recht fortschrittlich, z.B. in der Wirtschaftspolitik und der Technologie.
Die Eigentlich konservativsten Elemente der Gesellschaft sind die Gewerkschaften, denn die sind ausschliesslich auf die Wahrung des status quo bedacht.
Und scheinbar kennt auch keiner von euch das Volksparteien-Konzept: es ist nämlich notwendig, um grosse Stimmenanteile zu erreichen, das Programm zur Mitte hin zu verschieben und es einfach zu gestalten. In Wirklichkeit nämlich sind die Unterschiede zwischen SPD und Union marginal! (was natürlich so nicht zum Vorschein kommt, wird im Bundestag und auf Länderebene ja was fürs "Schaufenster" geboten).
Auf der Bezirkseben sieht das anders aus, und fresst das mal: im Niederbayerischen Bezirkstag, der immerhin auch ein grosses Budget verwaltet, gibt es fast ausschliesslich (!!) einstimmige Entscheidungen, die von CSU, SPD und den Grünen getragen werden!!!
SPD und Union, auch die CSU, sind beides Parteien der Mitte und regieren auch in der Praxis "mittig", lediglich mit anderen Akzentuierungen.
Und wer jetzt da rumpöbelt und die Union zu den Paffen, den Rechten oder gar den Nazis stellt, dem sag ich: "Setzen, sechs!"
(das selbe gilt übrigens für die Leute, die die SPD ins linke Kämmerlein stellen wollen).
Habt ihr euch überhaupt schon mal die Programme der einzelnen Parteien angesehen? Bevor solch unqualifizierte Äusserungen fallen, solltet ihr das tunlichst tun. Oder ihr haltet euch das nächste Mal zurück.
Ich bin Mitglied der Jungen Union und weiss, was läuft. Natürlich foppen wir uns mit den Jusos, aber zumindest erlebe ich das mehr auf scherzhafter Basis, ich meine, wieso soll man sich auch gegenseitig bis auf's Blut bekämpfen, immerhin geht's hier um einen höheren Zweck. Und da gibt's bei uns Leute, die eher konservativ denken, aber auch Leute, die man eigentlich nur als links bezeichnen muss, so wie ich, die sich nichts aus der Kirche machen, die Ansichten der CSU zur Homoehe nicht teilen usw. Ein Aussenstehender würde sagen, ihr seid bei der falschen Partei, ihr müsstet eigentlich bei der SPD sein. Nun, ich persönlich bin dieser Partei beigetreten, weil sie Wirtschaftskompetenz zeigt und das allerwichtigste in meinen Augen ist, dass die Leute Arbeit haben. Ich bin absolut nicht mit allen Positionen einverstanden und äussere auch oft genug meine Meinung. Und wahrscheinlich noch eine Überraschung für euch: die darf ich da auch ruhig äussern. Eine Partei lebt gerade von solch kontroversen Diskussionen und das läuft bei uns nicht anders ab als bei der SPD oder den Grünen. Ich kann mich da eine Tagung des Arbeitskreises Umwelt erinnern, die zwar von MdBs geleitet wurde, aber wo das einfachste Parteimitglied seine Meinung kundtun durfte, genauso wie der Vertreter von Naturschutzverbänden, der da war. Tja, nicht nur, dass jedem einzelnen zugestanden wurde, seine Meinung zu äussern, es fand so gut wie jeder Ansatz Eingang in das abschliessende Programm. Soviel zum Thema, dass wir eine "antidemokratische Partei" sind.
Der Grund, warum ich bei diesem Thema so in die Luft gehe, ist, dass ich aktiv daran beteiligt bin, dafür zu sorgen, dass die Nazis hier ABSOLUT kein Bein mehr auf den Boden bekommen! Und ich mich dann indirket selbst als Nazi bezeichnen lassen muss, das macht mich stinkesauer!!!!
@Spike: jup, das stimmt, die Norddeutschen sind voller Vorurteile gegen uns. Warum weiss ich auch nicht. Zuerst über uns schimpfen aber dann... wenn man sich die Binnenmigration innerhalb Deutschlands ansieht, dann hat Bayern die grössten Einwanderungsquoten von Deutschland, wovon der grösste Teil aus Nordrhein-Westphalen kommt.