Star Trek - Das Ende der Hemera

gefällt mir auch sehr gut, bin leider noch nicht so weit. hab eben mit meiner geshcichte viel zu tun und auch für die schule. aber sobald ich wieder zeit habe, lese ich weiter

in einem sind wir uns aber einig: die großartigen ideen, die man hat, in einem guten startrek-stil aufzuschreiben, ist gar nicht so einfach :D
 
so, weiter gehts

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Kapitel 8 - Katz und Maus

Der Bird of Prey enttarnte sich und flog eine riesige Schleife. Danach beschleunigte er immens und flog auf die Enterprise zu. Sein Disruptorfeuer prallte gegen die Schilde des Sternenflottenschiffs und brachte sie zum Aufleuchten. Im letzten Moment drehte das klingonische Schiff nach Steuerbord ab und entging so einer Kollision.
„Mr. Worf, die Backbord-Phaser ausrichten und auf den Bird of Prey zielen!“ Riker verkrampfte sich in seinem Sessel, während die Enterprise wieder heftig durchgeschüttelt wurde. Der Commander starrte auf den Hauptsichtschirm und beobachtete einen der beiden klingonischen Schiffe, wie er soeben nur einige Meter an ihren Schilden vorbeiflog. „Feuer!“
Drei Phasersalven trafen den Raubvogel an einem seiner Flügel, und die Schilde leuchteten grün auf. Kurz darauf tarnte sich das klingonische Schiff und das Zweite begann mit seinem Angriff.
„Vordere Photonentorpedos bereitmachen, Angriffsmuster Beta 7! Steuermann, Ausweichmanöver nach Backbord!“, befahl Riker. Der Commander hatte bereits sehr viele Kampferfahrungen gesammelt, und nun machte sich all dies bezahlbar. Vor seinen geistigen Augen spielte sich der Kampf ab, und Riker versuchte bereits vorauszuahnen, was die Klingonen als nächstes tun würden.
Noch bevor der Commander seine Befehle fertig ausgesprochen hatte, reagierten die Crewmitglieder bereits darauf. Die Enterprise flog eine kleine und schwache Kurve nach Backbord und präsentierte dem angreifenden klingonischen Schiff somit nur die Oberseite der Hülle. Wieder traf Disruptorfeuer die Enterprise, doch diesmal konnte Perim ein ausgezeichnetes Ausweichmanöver fliegen. Schon nach wenigen Sekunden konnte der Commander erkennen, dass sein Plan funktionierte. Der Bird of Prey drehte ebenfalls nach Backbord ab und überholte dabei die Enterprise.
Riker starrte auf den Sichtschirm, wo man nu das klingonische Schiff erkennen konnte. Seine Augen verengten sich, als er sich erhob und den Feuerbefehl gab. Sofort flogen sechs Torpedos dem Bird of Prey hinterher. Er versuchte auszuweichen, doch die Torpedos schlugen ein gewaltiges Loch in seine Hülle, woraufhin der Raubvogel explodierte und ein glühender Feuerball für ein paar Sekunden die Enterprise in einen rötlich-gelben Schimmer hüllte.
Auf der Hauptbrücke war es still. Die Offiziere beobachteten den schnell kleiner werdenden Feuerball mit gespannten Blicken. Erleichterung durchfuhr ihre Glieder, doch Riker besann sich schnell wieder. Noch immer war ein Bird of Prey da draußen und wartete nur darauf der Enterprise den entscheidenden Schlag zu versetzen.
Riker setze sich wieder und drehte seinen Kopf zu Data: „Irgendeine Spur von dem zweiten klingonischen Schiff?“
„Nein, Sir. Ich kann keine Neutrinokonzentration feststellen. Die gesamte Region ist mit Neutrinos überfüllt“, antwortete der Androide.
„Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel“, flüsterte Riker.
Jeder auf der Brücke beobachtete die vielen Sterne auf dem Bildschirm und wusste, dass sich der Raubvogel jeder Zeit enttarnen und das Feuer eröffnen könnte. Commander Riker bevorzugte selbst lieber einen Kampf gegen einen übermächtigen Feind, als hier zu warten und zu hoffen, dass die Enterprise zuerst ihre Torpedos abschießen könnte. Da sein Haar bereits durch den Kampf zerzaust und seine Stirn mit Schweißperlen übersäht war, merkte man dem Commander seine ständig wachsende Anspannung nicht mehr an.
Plötzlich bewegte sich etwas. Riker beugte sich etwas nach vorn und starrte auf den Bildschirm. Die Sterne begannen zu flackern und Verzerrungen wurden deutlich erkennbar. Sofort lehnte sich Will Riker wieder zurück und konzentrierte sich wieder auf die derzeitige Lage.
„Sir, der klingonische Bird of Prey enttarnt sich direkt voraus und ist auf einem Kollisionskurs.“
Der Commander konnte nicht feststellen, wer diesen Bericht ausgesprochen hatte, doch dies war im Moment auch egal. Befehle mussten gegeben werden, und zwar schnell.
„Steuermann, Ausweichmanöver!“, schrie Riker und beobachtete, wie sich der Bird of Prey auf dem Bildschirm langsam neigte.
Beide Schiffe flogen nur knapp aneinander vorbei, als der Bird of Prey seine beiden Disruptoren abfeuerte und die unteren Schilde der Enterprise schwer unter Beschuss nahm.
Funken stoben aus Konsolen und eine Deckplatte fiel zu Boden, als das Flaggschiff der Sternenflotte wieder einmal ordentlich durchgeschüttelt wurde. Riker hielt sich an den Armlehnen seines Stuhls fest und neigte den Kopf zu Worf. Er wollte gerade etwas sagen, als eine der wissenschaftlichen Konsolen auf der Brücke explodierte. Ein junger Crewman wurde zu Boden geschleudert. Sein Gesicht war mit schweren Verbrennungen übersäht.
Riker drehte sich wieder zu Worf und schrie: „Feuer!“
Der Klingone betätigte seine Konsole, woraufhin alle Phaser an der Unterseite der Enterprise auf den Bird of Prey abgefeuert wurden.
Die Schilde des Raubvogels flackerten auf, doch sie konnten nicht alle Phasersalven absorbieren. Die Außenhülle platzte an zwei Stellen auf, und die Impulsreaktoren fielen aus.
Die beiden Schiffe glitten aneinander vorbei und trieben teilweise im Raum ohne auch nur einen weiteren Schuss abzufeuern. Riker erhob sich und ging ein paar Schritte auf den Bildschirm zu. Neben ihm wurde der verletzte Crewman bereits von einem medizinischen Team versorgt. Vereinzelt stoben noch Funken aus Konsolen.
„Sir, wir werden gerufen“, meldete ein junger Offizier.
Riker drehte sich kurz um, wandte sich dann aber wieder dem Bildschirm zu: „Auf den Schirm!“
Sofort verschwand das Bild des Bird of Preys und ein Klingone wurde sichtbar. Riker erkannte ihn nicht, doch er wusste, dass es sich um Koroth handeln musste.
„Heute mögen Sie die Schlacht gewonnen haben, doch der Tag wird kommen, an dem ich Rache üben und mir meine Ehre zurückholen werde. Wir werden uns wieder sehen.“ Das Bild des Klingonen verschwand wieder, und auf dem Hauptbildschirm konnte man den Bird of Prey erkennen, wie er auf Warp beschleunigte.
Riker stand noch ein paar Sekunden reglos da, bevor er sich zu Data begab und die Konsole betrachtete.
„In welche Richtung ist die Relora geflogen?“, fragte der Commander.
„Laut den letzten Sensordaten in Richtung 150-20.“
Riker begab sich wieder zu seinem Sessel, setzte sich jedoch nicht hin. Sein Blick wanderte zu Deanna, die sehr besorgt aussah. Riker wusste, dass sie sich Sorgen um Captain Picard machte – genau wie er selbst. Er lächelte ein wenig, um sie aufzumuntern, wurde aber gleich wieder ernst.
„Steuermann, Kurs Richtung 150-20! Maximum Warp!“ Der Commander setzte sich und beobachtete auf dem Bildschirm die Sterne, wie sie sich durch die Warpgeschwindigkeit zu verzerren begannen.


Fortsetzung folgt...
 
Kapitel 9 - Der Käfig

Picard betrachtete langsam die Wände der kleinen Gefängniszelle. Sie waren glatt, ohne Verzierungen, und wurde durch mehrere Lampen, die sowohl an der Decke, als auch im Boden angebracht waren, grün beleuchtet. Der einzige Ausgang war eine große viereckige Öffnung, an deren Kanten ein grün-gelbes Licht brannte. Es signalisierte, dass ein Kraftfeld aktiviert war, und Picard daran hindern sollte, sein Gefängnis zu verlassen.
Direkt gegenüber des Kraftfelds befand sich eine kleine Liege, die mit der hinteren Wand verbunden war und ebenfalls grünlich beleuchtet war. Picard hatte auch schon festgestellt, dass das Bett extrem hart war. Die Romulaner gönnten ihren Gefangenen auch nicht den geringsten Komfort.
Der Captain blickte durch das unsichtbare Kraftfeld und untersuchte den Raum. Er war nicht groß, doch führte er zu insgesamt fünf Zellen. Anfangs dachte Picard, dass der Raum rund war, doch bei genauerem Hinsehen, erkannte er, dass er eine Form ähnlich des romulanischen Raubvogels hatte. In der Mitte befand sich das Abbild des Vogels auf dem Boden und wurde teilweise von einer Computerkonsole bedeckt. Ein weiteres Abbild konnte man auf der Wand direkt hinter der Konsole erkennen. Links von Picards Zelle befand sich eine Tür. Sie war in schlichtem, dunklem Grün, doch in der Mitte befand sich ein weiteres Mal das Abbild des Vogels, doch diesmal nicht aufgezeichnet, sondern aus Metall.
Seit seiner ungewollten Ankunft, hatte kein Romulaner diesen Raum betreten. Es befanden sich auch sonst keine Personen in den anderen Zellen. Dies alles verstärkte Picards ursprünglichen Verdacht, dass die Relora nicht zufällig in der Nähe der Sternenbasis war, sondern dass sie ein neuer Prototyp war. Womöglich nur für einen Zweck entwickelt, an den Picard gar nicht erst denken wollte.
Plötzlich hörte der Captain eine Stimme. Gleich darauf begann sich der Raubvogel an der Tür „zusammenzufalten“. Picard konnte es nur schwer erkenne, wie sich zuerst die Flügel und dann der Körper in die Tür zurückzogen, bevor die Flügel in die Schotten zurückglitten. Prätor Sumalak betrat den Raum, gefolgt von zwei weiteren bewaffneten Romulanern. Er erhob leicht seinen Arm, woraufhin die beiden Romulaner umkehrten und sich die Tür hinter ihnen schloss.
„Freut mich Sie wieder zu sehen, Captain“, sagte Sumalak mit leiser Stimme.
„Ich kann dies nicht von mir behaupten“, antwortete Picard und trat einen Schritt näher auf das Kraftfeld zu.
„Seien Sie vorsichtig. Diese Kraftfelder hinterlassen schwere Verletzungen, und wir wollen doch nicht, dass Ihnen etwas passiert.“ Sumalak stand jetzt direkt vor Picard. Lediglich das Kraftfeld trennte die beiden von einander.
„Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, schlage ich vor, Sie tun es jetzt.“
„Sie haben völlig Recht, Captain. Wie immer nur auf die Pflicht bedacht, nicht wahr?“ Sumalak drehte sich um und ging auf die Konsole, die sich in der Mitte des Raumes befand zu. Er betätigte einige Kontrollen, die Picard jedoch nicht sehen konnte.
„Es ist gar nicht so lange her, da war auch ich hinter einem Kraftfeld eingesperrt. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass normale romulanische Gefängnisse kein Vergnügen sind“, Sumalak blickte nicht auf, er konzentrierte sich fast vollständig auf die Konsole, „Ich kämpfte für bestimmte Ideale, ich kämpfte für das Imperium. Während des Krieges sind wir Romulaner schwach geworden. Wir haben uns von der großmächtigen Föderation einschüchtern lassen, und sind nach ihrer Kampfstrategie vorgegangen. Das Imperium hatte damit jegliche Aussicht auf die Zukunft zunichte gemacht. Statt das Dominion zu erobern, ließen wir es in Frieden abziehen. Ein Vertrag wurde unterzeichnet … ein Vertrag. Jeder weiß, dass Verträge nur ein Zeichen von Schwäche sind. Ja, Captain, ich kämpfte für das Imperium. Ich wollte, dass das Militär die Romulaner wieder stark macht.“
Picard hörte Sumalaks Worte genau zu. Selbst jetzt, wo der Romulaner sehr viel von seiner Vergangenheit berichtete, erzählte er nur so viel, sodass Picard wieder keinen genaueren Einblick in die derzeitige Lage bekam.
„Für dieses Ideal wurde ich schließlich verbannt. Jedoch nicht aus dem Reich, nein, man warf mich in die dunkelste Zelle, die sie finden konnten. Wie in einem Käfig wurde ich eingesperrt, und man hoffte, mich nie wieder zu sehen.“
„Trotzdem sind Sie heute hier. Ich denke nicht, dass es irgendeinen Sinn ergeben würde, wenn ich Sie danach fragen würde, wie Sie entkamen.“
„Ihr Menschen nennt dies ‚Ironie des Schicksals’“ Zum ersten Mal blickte Sumalak auf. Ein kleines, hämisches Lächeln formte sich in seinem Gesicht.
„Macht ist ein gefährliches Spielzeug, Captain.“
„Vor allem in den falschen Händen.“
Sumalak trat von der Konsole zurück und blickte Picard direkt in die Augen. Beide versuchten einzuschätzen, was der Gegenüber wohl denken mochte.

Die Enterprise flog mit hoher Warpgeschwindigkeit durch das All, auf der Suche nach der Relora und Captain Picard. Während Data damit beschäftigt war, die restlichen Tricorderdaten, die er auf Sternenbasis 23 gesammelt hatte, zu analysieren, hielt sich Riker auf dem Holodeck auf.
Die Sonne schien durch die vielen Blätter der hohen Bäume und der Boden war mit verdorrten und braunen Blättern und Nadeln übersäht. Leichter Nebel breitete sich stellenweise auf dem Boden aus und in der Ferne konnte man leise Laute von Tieren vernehmen.
Deanna Troi marschierte langsam zwischen den dicken und hohen Baumstämmen hindurch. Nach wenigen Sekunden hörte sie das leise Rauschen eines kleinen Waldbaches. Als sie sich dem Bach näherte, entdeckte sie einen kleinen Baumstumpf, auf dem ein großer Mann in einer Sternenflottenuniform saß.
„Was ist das hier für ein Ort?“, fragte Deanna.
„Es ist ein Waldstück in Alaska in der Nähe des Hauses, in dem ich aufgewachsen bin“, antworte der Mann.
„Worüber denkst du nach, Will?“
„Ob Captain Picard noch lebt oder nicht.“
Deanna ging auf Riker zu und setzte sich neben ihm auf den Baumstumpf.
„Er lebt“, meinte sie, als Riker seinen Kopf zu ihr drehte, „ich fühle es.“
„Deinen Optimismus hast du von deiner Mutter geerbt. Stets hast du mich mit deinem Rat und deiner Hilfe geleitet und nie enttäuscht.“ Riker berührte ihre Hand.
„Die Zeiten haben sich geändert. Ständig ist die Föderation in Kriege oder Konflikte verwickelt. Meine empathischen Fähigkeiten werden ständig auf die Probe gestellt. Manchmal bin ich mir ihrer nicht mehr sicher, doch jetzt ist es anders. Ich weiß, dass der Captain lebt, und ich weiß, dass wir ihn finden werden.“
„Warum bist du dir dabei so sicher?“, fragte Riker und blickte Deanna dabei tief in die Augen.
„Wer hätte gedacht, dass wir beide jemals wieder zusammenkommen, geschweige davon, dass wir einmal heiraten werden?“, Deanna sprach mit leiser und sanfter Stimme, „Will, auf diesem Schiff ist alles möglich.“
Plötzlich ertönte Datas Stimme aus den Lautsprechern: „Data an Commander Riker!“
Will drückte auf seinen Insignienkommunikator und meinte: „Riker hier.“
„Sir, wir empfangen einen Notruf von einem tellarischen Schiff. Sie werden von Klingonen angegriffen.“
„Wir sind auf dem Weg.“

Die Türen des Turbolifts öffneten sich und der Commander und Counselor Troi betraten die Brücke.
„Bericht“, befahl Riker.
„Das tellarische Schiff wird von einem klingonischen Schiff angegriffen“, berichtete Data.
„Entfernung?“
„1,3 Lichtjahre, Sir.“
Der Commander musste nun eine wichtige Entscheidung treffen. Entweder verfolgte die Enterprise weiterhin die Relora und überließ dadurch mehrere Tellariten dem sicheren Tod, oder das Föderationsschiff half dem Schiff und riskierte dabei das romulanische Schiff zu verlieren.
„Sir, wenn wir dem tellarischen Schiff helfen, werden wir die Relora verlieren“, meinte Data.
„Und Captain Picard ebenfalls.“ Riker sprach zu sich selbst, doch diesen Satz konnten alle Offiziere auf der Brücke hören. Jeder wusste, dass er nun eine sehr schwierige Entscheidung zu treffen hatte, und jeder würde völlig hinter Riker stehen, wie dies auch immer ausgehen würde.
Ein paar Sekunden lang starrte der Commander auf den Hauptschirm und die vorbeifliegenden Sterne. Die Sekunden schienen Minuten, die Minuten Stunden, die Stunden Tage zu sein. All dies erschien wie eine Ewigkeit, eine Prüfung. Mit dem folgenden Befehl musste Riker jemanden opfern. Aber wen? Sollte er seinen Captain und Freund, dem er nun schon seit knapp sechzehn Jahren diente, oder mehrere unbekannte Tellariten opfern. Was sollte er nur tun? Riker spürte, wie Deanna ihm Kraft gab, er spürte, wie sie ihm half eine Entscheidung zu treffen, doch er wusste auch, dass er diese allein zu treffen hatte. Nur ihm war dies auferlegt und nur er konnte den weiteren Verlauf bestimmen.
„Fähnrich Perim, setzen Sie einen Kurs in Richtung des tellarischen Schiffes! Maximum Warp!“ Der Commander drehte sich um und setzte sich in den Sessel des Captains. Als er den weichen Stoff spürte und auf dem Hauptschirm sah, wie sich der Kurs der Enterprise änderte, glaubte er, Captain Picard dem Tod überlassen und ihn aufgegeben zu haben. Er wusste nicht, ob die restlichen Crewmitglieder auch so dachten, denn als er den Befehl gab, war kein einziger Protest, kein einziger Seufzer und keine einzige Reaktion zu vernehmen. Und Riker schätzte dies sehr.


Fortsetzung folgt...
 
das 8te kapitel war relativ...normal.
die raumschlacht war eigentlich nicht schlecht beschrieben, wieso hat sich die relora aber nicht getarnt?
das 9te kapitel fand ich jedoch sehr schön, schön beschrieben schön erzählt, besonders der innere Konflikt mit Riker gegen ende. Obwohl einige sätze am anfang recht plump klingen und du zu sehr auf die beschreibung der "zelle" eingegangen bist.

Nichtsdestotrotz das 9te kapitel war eine steigerung, sowohl vom inhalt als auch vom stilistischem
 
Hi muss sagen echt top die Geschichte obwohl ich Data in einigen stellen recht geben muss
aber ansonsten echt gut ach ja habe ich euch irgendwas getan ich bekomme keine antworten mehr und nichts und auf meine fortsetzungsgeschichte ist auch noch niemand eingegangen warum eigentlich ???? :cry: :cry:
 
sowas braucht zeit, keine sorge.
achja, danke für dein lob. ich weiß, dass ich manchmal etwas nachlasse, aber teilweise finde ich, dass es richtig gut is.

und deswegen gehts gleichmal weiter.

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Kapitel 10 - Unehre

Die schwere Tür glitt in die Schotten zurück und ein großgewachsener Klingone betrat den Speiseraum. An den vielen Tischen saßen unzählige klingonische Offiziere und schrieen, lachten und schimpften miteinander. Dazwischen wurde Qagh [„Gach“] verschlungen und Blutwein getrunken.
Der Klingone, der soeben den Raum betreten hatte, ging auf einen großen Tisch in der hintersten Ecke des Raumes zu. Nur ein einziger Klingone saß an diesem Tisch. Sein Kopf war geneigt und sein langes, schwarzes Haar hing ihm ins Gesicht. Auf der Tischplatte standen insgesamt fünf Trinkkrüge, von denen vier leer waren. Der sitzende Klingone hielt den fünften Krug in der Hand, der warme Blutwein dampfte leicht.
„Es war ein Fehler diese Schlacht abzubrechen“, meinte der stehende Klingone.
Sein Gegenüber erhob langsam den Kopf und fletschte dabei die Zähne, begleitet von einem tiefen Knurren.
„Koroth, wir hätten das Sternenflottenschiff zerstören sollen. Das Flaggschiff der Föderation, es wäre ein bedeutender Sieg für das Reich gewesen.“
Der sitzende Klingone sprang auf und warf seinen Sessel dabei zu Boden. „Der Kampf ist beendet, wenn ich sage, dass er beendet ist!“
Der Klingone warf den Tisch beiseite und schrie auf. Dann hielt er wieder inne.
„Du bist schwach, eines wahren Kriegers nicht würdig. Du erfüllst das Reich mit Schande.“
Koroth trat einen Schritt zurück. Er war so betrunken, dass er nicht einmal ordentlich stehen konnte.
„Du elender Feigling! Hier, trink noch einen Blutwein. Ich übernehme das Schiff. Dein Haus hatte schon immer nur Verräter hervorgebracht, aber mein Haus, das Haus von Karangh, erfüllte das Reich stets mit Ehre. Sobald ich weitere Schiffe hierher gerufen habe, werde ich die Enterprise zerstören!“
Der Klingone drehte sich um und ging in Richtung der Tür. Koroth blickte zu Boden, wo er den verschütteten Blutwein sah. Das rote Getränk erinnerte ihn an die glorreichen Schlachten von Kahless. Koroth fühlte bereits, wie sich seine rechte Hand um den Griff seines D’k-tahgs schloss. In seinen Gedanken ereignete sich eine große Schlacht. Es war die ehrenvolle Schlacht, in der Kahless das klingonische Reich geeint hatte. Viele Verräter wurden in jenen Tagen getötet. Für Koroth war auch sein erster Offizier ein Verräter. Er verriet soeben seinen Vorgesetzten, als auch die Ehre des Reiches.
„Mein Blut ist rein! Gre’thor wird dich erwarten!“ Mit diesen Worten stürmte Koroth auf seinen ersten Offizier zu und rammte ihn das Messer in den Rücken, bevor dieser noch auf seine Worte reagieren konnte. Als der Klingone zu Boden ging, hob der General sein blutverschmiertes D’k-tahg in die Höhe und gab ein Siegesgeschrei von sich.
Die anderen anwesenden Klingonen waren geteilter Meinung. Manche befürworteten Koroths Entscheidung, andere hielten diesen Angriff aus dem Hinterhalt für unehrenhaft. Doch niemand wagte es auch nur etwas zu sagen.
Danach verließ Koroth den Raum. Mit stolzen Schritten begab er sich auf die Brücke des Birds of Prey. Er setzte sich in den Sessel des Kommandanten und blickte auf seine Offiziere.
Ein Signal ertönte und ein etwas jüngerer Klingone dreht sich zu Koroth um: „Ein tellarisches Flüchtlingsschiff ist 0,6 Lichtjahre entfernt.“
„Gehe auf einen Abfangkurs, Maximum Warp“, Koroth drehte sich zu seinem taktischen Offizier, „aktiviere die Tarnung!“
Der Bird of Prey wendete und tarnte sich.

Auf dem Bildschirm wurde ein langes und recht großes Schiff erkennbar. Die brau-graue Außenhülle wies bereits ein paar Hüllenfrakturen auf, was auf die rauen Zeiten in der Galaxis schließen ließ. Die Brücke des Birds of Prey war nun ziemlich dunkel und lediglich durch ein paar rote Lampen erhellt. Leichter Rauch hing an der Decke, doch dies schien auf klingonischen Schiffen keine Besonderheit zu sein.
„Wir kommen in Waffenreichweite“, meldete ein klingonischer Offizier.
Koroth lehnte sich in seinem großen und majestätischen Sessel etwas nach vorn und betrachtete das wehrlose Opfer auf dem Schirm.
„Hat es wertvolle Fracht an Bord?“, fragte er.
Ein anderer Offizier überprüfte die Werte an seiner Konsole, ehe er den Kopf schüttelte.
Koroth beugte sich in seinem Sessel noch weiter nach vorn und in seinen Augen funkelte bereits der Ruhm des Kampfes, „Angriffsposition einnehmen.“
Das lange Schiff flog weiter durch das dunkle Weltall, ohne jegliche Ahnung, was gleich auf es zukommen würde. Die Sterne begannen zu flackern, als sich der klingonische Bird of Prey enttarnte. Seine Flügel befanden sich bereits unterhalb des Primärrumpfes und hatten somit eine bedrohliche Angriffsstellung eingenommen.

„Wie lange noch, bis wir das tellarische Schiff erreichen?“, fragte Riker und erhob sich dabei von seinem Sessel.
„Eine Minute und fünfzig Sekunden“, antwortete Data.
„Commander, ein klingonischer Bird of Prey hat sich enttarnt und fliegt auf die Tellariten zu.“
„Hoffen wir, dass wir sie rechtzeitig erreichen, Mr. Worf.“ Riker starrte auf den Hauptschirm und beobachtete die vorbeifliegenden Sterne, in der Hoffnung in der Ferne bereits die beiden Schiffe sehen zu können. Er wusste natürlich, dass dies völlig unmöglich war, doch was blieb ihm sonst anderes übrig, als zu warten?
Auch die Brückencrew war äußerst angespannt. Einerseits wusste man, dass die Tellariten gegen einen klingonischen Bird of Prey keine Chance hätten, andererseits erhoffte man sich, mehr über all die aufgetauchten Rätsel in Erfahrung bringen zu können. Warum befanden sich in diesem Sektor, einem Sektor der Föderation direkt an der romulanischen Neutralen Zone, keine Sternenflottenschiffe auf Patrouillenflug, und warum konnte man keine Verbindung mit dem Kommando herstellen? Klingonische und romulanische Schiffe waren in den Raum der Föderation eingetreten und attackierten zahlreiche andere Raumschiffe. Riker beschäftigte dadurch zur Zeit die Frage, warum kein Sternenflottenschiff zur Hilfe kam, mehr, als die Frage, ob Captain Picard noch am Leben war.
„Wie lange noch, bis wir die Tellariten erreichen?“, fragte er wieder.
„Noch Dreiundfünfzig Sekunden, Sir.“
Riker zählte leise die Sekunden, während er weiterhin auf den Hauptschirm starrte. Gleich hätten sie es geschafft, gleich wären die Tellariten in Sicherheit.
„Commander, der klingonische Bird of Prey hat das tellarische Schiff mit den Waffen erfasst“, berichtete Worf.
„Wie lange noch?“, schrie Riker. Die Zeit drängte, jetzt oder nie.
„Fünfundzwanzig Sekunden.“

Koroth hob den Arm als Zeichen, dass man sofort feuern sollte, sobald er ihn wieder senkte. Der Klingone genoss es, die Tellariten sehr lange in großer Furcht am Leben zu lassen, ehe er ihnen praktisch den Gnadenschuss gab. Blitzschnell sank sein Arm durch die Luft und schon drückte der Waffenoffizier auf einen großen roten Knopf.
Die Disruptoren feuerten mehrere grüne Salven ab. Die Hülle des tellarischen Schiffes wurde aufgerissen, Explosionen übersäten das Schiff, ehe es in einem riesigen Feuerball verglühte. Lediglich ein paar Trümmerstücke blieben von dem ehemaligen Schiff übrig.
„Koroth, ein Schiff der Föderation nähert sich uns. Es ist die Enterprise“, meldete der Waffenoffizier des Bird of Preys.
„Was?“, Koroth war sehr überrascht, denn er hatte nicht erwartet schon wieder auf das Flaggschiff der Föderation zu stoßen, „Die Enterprise wird noch bezahlen, aber nicht jetzt, nicht jetzt. Alten Kurs wieder fortsetzen und Tarnung aktivieren!“

„Noch fünfzehn Sekunden.“
„Commander, der Bird of Prey feuert!“ Worf starrte auf seine Konsole, wo er das Geschehen mitverfolgte.
„Das tellarische Schiff wurde zerstört“, meldete Data leise.
„Der Bird of Prey ist auf Warp gegangen und hat sich getarnt“, berichtete der klingonische Sicherheitschef.
„Auf Impulsgeschwindigkeit“, befahl Riker.
Die vorbeifliegenden Sterne wichen einem kleinen Trümmerfeld. Dies war alles, was von dem tellarischen Schiff und seiner Mannschaft übrig geblieben war.
„Nun haben wir sowohl das Schiff, als auch die Relora verloren. Wir haben keine Möglichkeit mehr, Captain Picard zu retten.“ Der Commander sprach sehr leise, doch jeder konnte ihn hören. Verzweiflung machte sich auf der Brücke breit. Man hatte alles versucht, doch nichts erreicht. Wie sollte es nun weitergehen?


Fortsetzung folgt...
 
Hi ich muss sagen die Geschichte ist cool
ich freue mich auf Kapitel 11 also respekt
das muss man erstmal schaffen :) :)
 
so, kapitel 11 ist da, doch bevor ihr das lest noch eine kleine gedenkminute zum todestag von gene roddenberry!

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Kapitel 11 - Emotionen

Tief in der Galaxie, inmitten der Sterne und fern jeglicher Zivilisation trieb die Enterprise umgeben von den Trümmern des tellarischen Schiffes. Das Flaggschiff der Föderation schien in diesen Weiten keine Bedeutung zu haben, ihre Anwesenheit völlig sinnlos. Was war geschehen? Weshalb drangen romulanische und klingonische Schiffe in Föderationsgebiet ein? Noch wusste niemand eine Antwort, doch die wohl größte Frage, die alle an Bord der Enterprise beschäftigte, war, warum zwei grundlegend verfeindete Völker nun zusammenarbeiteten.
All diese Fragen beschäftigten die Crew der Enterprise sehr. Fragen und Rätsel im Überfluss, und sie sie häuften sich. Auch die Brückencrew war äußerst gestresst und sehr besorgt. Sie versuchte es zu verbergen, doch Riker entging nichts. Obwohl er kein Betazoid war, verstand er seine Crew. Er verstand, dass jeder verzweifelt war. Man hatte sowohl das tellarische Schiff, als auch die Relora verloren. Und was das Schlimmste war, man hatte Captain Picard verloren. Riker redete sich ständig ein, dass der Captain noch lebte, doch dies genügte nicht. Man musste die Relora finden, um Picard zu retten.
„Data, was haben Sie gefunden?“, fragte Commander Riker.
Der Androide suchte bereits seit Stunden nach einer Möglichkeit das romulanische Schiff aufspüren zu können. Obwohl ihm der Captain sehr nahe stand, erledigte Data seine Aufgaben völlig emotionslos. Er hatte sich entschieden seinen Emotionschip während des Dienstes zu deaktivieren, was in seinen Augen seine Pflichten an Bord vereinfachte.
„Die Relora hat sich mit ziemlicher Sicherheit getarnt. Wir wissen jedoch, das ihre Tarnung nicht perfekt ist“, meinte Data.
„Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.“ Riker verstand den Androiden nicht ganz.
„Bevor sich die Relora bei unserem ersten Treffen bei Sternbasis 23 enttarnte, habe ich einen starken Anstieg an negativ geladenen Neutrinoemissionen registriert. Normalerweise sind diese Emissionen jedoch nicht negativ geladen.“
„Könnte es sein, das die Relora in getarntem Zustand diese Emissionsspuren weiter aussendet?“
„Das ist sehr wahrscheinlich, jedoch werden die Spuren durch das aktive Warpfeld zerstreut und überlagert. Ich konnte bisher noch keine Methode entwickeln, um die Restsignaturen aufspüren zu können.“
„Versuchen Sie es weiter!“ Beide Offiziere nickten sich gegenseitig zu, ehe Riker wieder den mittleren Teil der Brücke aufsuchte.
Aus den vielen funkelnden Sternen am Hauptbildschirm wurden unzählige Trümmer. Der Arm der Zerstörung griff nach der Enterprise und er kam immer näher. Hoffnung war nun der einzige Stützpfeiler der Mannschaft.

Picard stand auf seinem harten Bett und hatte eine kleine Abdeckplatte an der Wand heruntergenommen. Grünlich schimmernde Leitungen und Schaltkreise erhellten den spärlich beleuchteten Raum. Captain Picard waren romulanische Computersysteme durchaus vertraut, doch hier hatte er Schwierigkeiten die Systeme zu erkennen. Plötzlich hörte Picard hinter sich die Tür, und das leise zischen, als diese sich öffnete.
„Geben Sie sich keine Mühe, Captain. Das Kraftfeld besitzt ein externes Computer- und Energienetzwerk.“ Picard stieg von dem Bett herunter und drehte sich um. Auf der anderen Seite des Kraftfelds stand Sumalak. Wie immer strahlte sein Gesicht etwas Geheimnisvolles und Bedrohliches zugleich aus.
„Es stimmt mich nachdenklich, dass Sie versuchen, uns zu verlassen. Ich dachte, wir würden uns gegenseitig verstehen und sie würden es genießen, mit mir zu verkehren.“
„Es ist schwer, ihre Gastfreundlichkeit hinter einem Kraftfeld zu genießen. Aber ich denke nicht, dass Sie nur wegen meinem Wohlergehen hier sind“, Picard machte eine kleine Pause und trat näher an das Kraftfeld heran, „Ich finde Ihre Computersysteme recht interessant. Das Schiff, die Technik, Sie, all dies ist nicht typisch romulanisch. Verstehen Sie mich nicht falsch, aber vor einer Woche gab es auf Romulus noch einen Senat und nun…“
„Die Galaxie hat eine Kreuzung erreicht. Am Ende des Friedens werden nur die Starken siegen. Ihre Föderation ist alt, ihre Direktiven gefallen. Große Veränderungen überschatten die Weiten des Alls. Die Zeit liegt wie ein dunkler Schleier auf jeglichem Leben. Sie haben ja keine Ahnung, was hier geschieht, Captain. Die Föderation ist am Ende ihres Lebens und Sie werden es erleben, wenn ich auch die letzten Reste der Sternenflotte vernichtet habe.“
„Dazu lasse ich es nicht kommen“, wieder pausierte Picard, um Sumalak genau einschätzen zu können, was er wirklich vorhatte, „Sind Sie wirklich gewillt einen Krieg zu beginnen? Wollen Sie den gesamten Alpha-Quadranten ins Chaos stürzen? Es ist erst vier paar Jahre her, da starben Romulaner, Klingonen und Sternenflottenoffiziere gemeinsam im Kampf gegen das Dominion. Schon damals waren wir beinahe dem Untergang geweiht, nur mit letzter Kraft konnten wir überleben – gemeinsam. Und wird der Frieden, für den wir so hart gekämpft haben, erneut gefährdet.“
„Das romulanische Sternenimperium ist für den Krieg geboren. Und ich glaube, dass uns die Klingonen in diesem Fall zustimmen. Alles hat irgendwann einmal ein Ende, denn dunkel sind die Wege, die das Schicksal geht.“
„Auch Euripides hat sich mit diesen Dingen beschäftigt. Mit seinen Komödien hat er den Menschen gezeigt, dass Frieden tausendmal stärker sein kann, als Krieg.“
„Sie werden diese Stärke jedoch nicht mehr erleben. Das Zeitalter der Menschheit endet hier.“ Sumalak drehte sich um und ging auf die Tür zu. Als diese sich öffnete, drehte sich der romulanische Prätor noch einmal um: „Ich nehme an, Sie kenne das Sprichwort: Tempus fugit! Die Zeit verrinnt schneller, als man denkt.“
Danach verließ er den Raum, und Picard stand allein in seiner Zelle, nachdenkend über all die Worte, die gesprochen wurden.

„Ich denke, ich habe einen Weg gefunden, die Relora aufzuspüren“, berichtete Data.
Riker erhob sich aus seinem Sessel und ging auf Data zu. Der Commander blickte dem Androiden an, als sich dieser im Sitzen umdrehte.
„Mit einer entsprechenden Modifikation am Hauptdeflektor könnten wir sämtliche Restsignaturen von Warpantrieben eliminieren und die übrig bleibenden Neutrinoemissionen orten. Die Sensoren müssen ebenfalls modifiziert werden, sodass sie die größte Konzentration der Emissionen herausfiltern und einen Kurs berechnen können.“
„Wie lange würde dies dauern?“, fragte Riker.
„Etwa dreißig Minuten, Sir.“
„Tun Sie es!“ Riker drehte sich um und kehrte an seinen Platz zurück. Data erhob sich von seiner Station und ging zum Turbolift. Bevor sich die Türen wieder geschlossen hatten, hatte bereits ein anderer Offizier die Ops übernommen.
„Hauptmaschinenraum“, befahl Data. Leise konnte man die Bewegung des Turbolifts hören. An der Wand befanden sich mehrere kleine Vierecke, an denen immer gelbe Lichtstreifen vorbeizischten. Inmitten der kleinen Kapsel stand ein Androide. Die Enge schien die Einsamkeit zu verdeutlichen, doch Data spürte von all dem nichts. Er war ein Androide, ein Roboter, eine künstliche Intelligenz. Er besaß weder Emotionen, noch konnte er Schmerzen spüren. In den Jahren seines Seins hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als ein Mensch zu sein. Oft kam er diesem Wunsch beachtlich nahe. Data liebte es auch mit Deanna Troi zu sprechen. Er erkannte, dass dabei eine gewisse Ironie existierte. Er, der Androide, der nichts fühlte und sich auch nicht immer vorstellen konnte, was ihm Troi sagte, sie, der Counselor, die Data mit Hilfe ihrer empathischen Fähigkeiten nicht genau durchschauen konnte. Trotz ihrer Gegensätze zogen sie sich an, es schien als würde es über Freundschaft hinausgehen.
Plötzlich hielt der Turbolift an. Die Türen glitten in die Schotten zurück und in dem Gang stand Deanna Troi.
„Counselor“, grüßte Data, als Deanna den Turbolift betrat.
„Data. Deck 14.“
Die Türen schlossen sich wieder und der Lift fuhr weiter. Ein paar Sekunden standen beide reglos da und starrten die Türen an. Obwohl sie sich sonst oft sehr viel zu erzählen hatten, wusste sie jetzt nicht, was sie sagen sollten.
„Counselor, darf ich Sie etwas fragen?“
„Nur zu, Data.“
„Obwohl ich die Entführung Captain Picards als großen Verlust ansehe, kann ich die Emotionen, die Sie alle damit in Verbindung bringen, nicht nachvollziehen.“
„Vielleicht sollten Sie Ihren Emotionschip doch wieder aktivieren. Sie werden dann verstehen, was es für uns bedeutet unserer Captain und Freund zu verlieren.“
„Ich weiß Ihren Rat sehr zu schätzen, aber logisch gesehen sollte ich Ihm nicht folgen.“
„Emotionen kann man nicht mit Logik sehen. Es gibt keine Logik bei Gefühlen.“
„Dessen bin ich mir durchaus bewusst, Counselor, jedoch kann ich es nicht verantworten die Crew einer Gefahr auszusetzen.“
„Computer, Turbolift Stopp!“, Deanna verstand nicht ganz, „Gefahr?“
„Ich aktivierte meinen Emotionschip zum ersten Mal bei Sternzeit 48650.1 und habe durch mein emotionales Verhalten Geordi im Stich gelassen. Aufgrund meines Verhaltens, wurde er entführt und von den Klingonen gefoltert. Dadurch gelang es den Duras-Schwestern die Enterprise zu zerstören. Bei Sternzeit 50893.5 wäre ich beinahe auf das Angebot der Borg-Königin eingegangen. Sie gab mir etwas, das ich mir schon immer gewünscht hatte – Fleisch und Blut. Dadurch gefährdete ich nicht nur die Crew der Enterprise, sondern die Menschheit und die gesamte Föderation. Bei einer Außenmission auf der Ba’ku-Heimatwelt nahm ich sowohl Ba’ku, als auch Offiziere der Sternenflotte und der So’na als Geiseln.“
„Data, dies sind alles Vorfälle, die jedem passieren hätten können. Wir alle sind fehlerhaft, wir alle können uns irren. Das einzige, das zählt ist, dass alle Situationen letztendlich gut ausgegangen sind. Sie haben weder den Borg geholfen, noch ist Geordi getötet worden, noch wurde jemand auf Ba’ku verletzt. Das einzig wichtige ist das Jetzt. Zweifeln Sie nicht an sich selbst, sondern tun Sie das, dass Sie immer schon tun wollten, was Sie immer schon werden wollten – ein Mensch sein. Meistern Sie diese Situation mit Emotionen, so wie wir alle. Emotionen helfen uns, die Lage besser zu verstehen, und sie treiben uns an. Da wir den Captain als Freund sehen, versuchen wir alles, was in unserer Macht steht, um ihm zu helfen.“
„Diese Sichtweise habe ich noch nie betrachtet. Ich werde es versuchen“, Data schüttelte ein Mal schnell seinen Kopf, ehe er meinte: „Ich habe den Emotionschip aktiviert. Es ist ein irritierendes Gefühl.“
„Versuchen Sie es zu kontrollieren.“
„Es ist schwierig, aber machbar. Durch meine Arbeit scheine ich etwas von den Gefühlen abgelenkt zu werden.“
Deanna lächelte: „In Ordnung, Data, versuchen Sie es weiter. Computer, weiterfahren!“
Beide blickten sich noch einmal an, ehe sich die Türen des Turboliftes öffneten und der Counselor Deck 14 betrat.
Data fuhr nun allein weiter, doch dadurch hatte er noch etwas Zeit, sich seiner derzeitigen Gefühle bewusst zu werden.


Fortsetzung folgt...
 
so, kapitel 12 und 13!!!!

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Kapitel 12 - Die Suche

„Geordi, wie lange brauchen Sie noch für die Modifikationen?“, fragte eine Stimme aus den Lautsprechern.
Commander La Forge blickte auf und drückte auf seinen Insignienkommunikator: „Noch etwa zehn Minuten, Commander.“
„Verstanden, Riker Ende.“
„Ich verstehe den Sinn bei der ständigen Erkundigung Commander Rikers nach dem Fortschritt unserer Arbeit nicht. Die Modifikationen werden insgesamt dreißig Minuten dauern, es spielt eine Rolle, ob er uns nun ständig fragt oder nicht.“ Data stand genau gegenüber von La Forge, zwischen den beiden Offizieren befand sich eine große Konsole.
„Jede weitere Minute, die wir hier benötigen, sitzt Captain Picard länger auf der Relora fest. Commander Riker erkundigt sich deswegen ständig, weil die Zeit äußerst langsam vergeht, wenn man darauf wartet, endlich wieder etwas tun zu können.“ Geordi versuchte Data die Situation klar zu machen. Der Chefingenieur der Enterprise, des Flaggschiffes der Föderation, wusste, dass der Androide, sein bester Freund, seinen Emotionschip wieder aktiviert hatte, doch er wusste auch, dass Data nicht in der Lage war, alle menschlichen Reaktionen und Verhaltensweise zu verstehen. Das Bestreben des Androiden war es immer gewesen, menschlich zu sein. La Forge sah darin eine Ironie, ein Androide, der menschlich werden wollte. Er verstand es bis heute nicht, doch er respektierte Datas Meinung und er versuchte ihn dabei so stark zu unterstützen, wie es ihm nur möglich war, denn schließlich war er sein Freund. „Kommen Sie, Data, arbeiten wir weiter.“
„Ich rekopple jetzt die Hauptdeflektorphalanx mit dem sekundären Sensorgitter.“
„Warten Sie, da ist eine Abweichung von dreizehn Nano-Cochrane in den Energietransferleitungen auf Deck 18, Sektion 12.“
„Ich umgehe die Transferprotokolle und reinitialisiere das Energienetz in dieser Sektion, erledigt.“
„Gut. Data, koppeln Sie jetzt die Phalanx mit dem Sensorgitter.“
Data bediente seine Konsole mit Bravur. Seine Finger huschten über die Bedienelemente, als würden sie direkt mit dem Hauptcomputer verschmolzen sein. „Erledigt.“
Geordi drückte erneut auf seinen Insignienkommunikator: „La Forge an Commander Riker.“
„Sprechen Sie“, drang eine Stimme aus den Lautsprechern.
„Wir haben alle Modifikationen abgeschlossen. Sie können die Sensoren wieder aktivieren.“
„Gute Arbeit. Riker Ende.“
„Jetzt sind wir einen Schritt weiter. Es erfüllt mich einerseits mit stolz, andererseits mit ein wenig Freude. Da wir die Sensoren jetzt modifiziert haben, könne wir die Relora vielleicht finden und Captain Picard retten.“
„Ich verspüre ähnliche Gefühle, doch empfinde ich sie nicht als sehr beruhigend.“
„Sie werden sich daran gewöhnen, Data.“

Majestätisch flog die Enterprise mit hoher Warpgeschwindigkeit durch die Tiefen des Weltraums. Endlich hatte man die Relora entdeckt, endlich hatte man wieder Hoffnung Captain Picard noch lebend zu retten. Eine weitere gute Nachricht war, dass die Relora lediglich 4,6 Lichtjahre dem Föderationsschiff voraus war. Sie einzuholen war dadurch keine große Schwierigkeit.
Während sich die Besatzung der Enterprise auf einen neuen Kampf einstellte, arbeitete Data wieder an den Tricorderdaten, die er auf Sternebasis 23 gesammelt hatte. Es gab zu viele Variablen, zu viele ungelöste Rätsel, und doch wusste der Androide, dass die Wahrheit näher lag, als man dachte, und, dass sie womöglich auch viel schlimmer war, als man angenommen hatte.
Auf der Konsole huschten tausende von Sensordaten umher, hunderte Analysen, die immer noch keinen Sinn zu haben schienen, wurden angezeigt. Data hatte bereits Stunden damit verbracht, diese Daten zu ordnen, zu analysieren, auszuwerten und zu begreifen, aber er wusste, dass ihm noch ein entscheidendes Detail fehlte. Er musste dringend einen Kontakt zur Sternenflotte herstellen, denn nur so bestand eine Chance aus alledem schlau zu werden.
„Computer, eine Verbindung zum Sternenflottenkommando herstellen!“
„Verbindung kann nicht hergestellt werden.“
„Begründung?“
„Es wird keine Antwort vom Sternenflottenkommando gesendet.“
Data saß allein vor einer Konsole in einem entlegenen Teil des Maschinenraums. Um ihn herum arbeiteten Techniker und Ingenieure daran, alle Waffen- und Verteidigungssysteme gefechtsbereit zu machen. Doch Data schien diese Aufgabe nicht wichtig zu sein, viel wichtiger waren jetzt seine Analysen, und die wollte er um jeden Preis zu Ende bringen.
„Computer, Langstreckenscan nach Föderationsschiffen durchführen.“
„Es befinden sich keine Föderationsschiffe innerhalb der Sensorreichweite.“
„Verbindung zum Föderationsaußenposten auf Qualor II herstellen.“
„Verbindung kann nicht hergestellt werden.“
„Computer, wie ist der Zustand des Außenpostens?“
„Es werden keine Energiewerte oder Lebensformen angezeigt.“
„Befinden sich noch andere Föderationswelten innerhalb der Sensorreichweite?“
„Positiv.“
„Werden auf diesen Welten Lebensformen angezeigt?“
„Negativ.“
Data war etwas überrascht, sofern man sagen konnte, dass ein Androide überrascht sein konnte. Zwei Föderationswelten befanden sich insgesamt innerhalb der Sensorreichweite, jedoch existierte auf keiner der beiden Planeten humanoides Leben. Könnte die Sternenflotte diese beiden Planeten so schnell evakuieren können? Es handelte sich zwar um zwei kleinere Außenposten, doch aus welchem Grund sollte man sie evakuieren? Wenn man einen Angriff der Romulaner befürchtete, hätte man garantiert eine Flotte zur Grenze geschickt, und keinen Planeten evakuiert.
„Computer, befindet sich eine Kommunikationsstation in Kommunikationsreichweite?“
„Es befindet sich eine Kommunikationsstation bei den Koordinaten 216.67.137!“
„Eine Verbindung herstellen.“
„Verbindung hergestellt.“
„Von der Station aus nun eine Verbindung zur Erde herstellen.“
„Verbindung kann nicht hergestellt werden.“
„Begründung?“
„Eine Subraumstörung befindet sich zwei Meter unterhalb der Station.“
Data betätigte seine Konsole, als plötzlich eine Art Diagramm am Bildschirm erschien.
„Diese Störung sieht wie eine Energieverzerrung aus. Wie stark ist die Verzerrung?“
„Die Verzerrung hat eine Stärke von drei Terrawatt.“
„Computer, könnte es sich dabei um ein Dämpfungsfeld handeln, das alle Commsignale stört?“
„Positiv.“
Der Androide versuchte das Dämpfungsfeld zu analysieren, doch die Station war zu weit von der Enterprise entfernt und das Feld blockierte auch den größten Teil der Sensoren der Station.
„Computer, befinden sich zurzeit irgendwelche Signale innerhalb der Kommunikationsreichweite?“
„Positiv.“
„Abspielen.“
„…Wir wurden bereits zum zweiten Mal von den Romulanern angegriffen … tsch … Wir konnten ihren Kurs in Richtung … tsch … zurückverfolgen, direkt nach Maldor. Seit diesem Angriff ist jedoch die Hauptenergie ausgefallen und unsere Sensoren haben weitere romulansiche Schiffe geortet … tsch … der Geheimdienst der Sternenflotte konnte eine geheime Nachricht zwischen Romulus und Maldor abfangen, bisher konnte sie jedoch nicht entschlüsselt werden. Wir werden versuchen…“
„Computer, Pause.“

„Ich konnte eine Verbindung zu einer unserer Kommunikationsstation herstellen, jedoch stört ein Dämpfungsfeld alle weiteren Signale“, berichtete Data. Der Androide saß links von Commander Riker, der Wand zugewandt.
„Wer konnte unbemerkt ein Dämpfungsfeld an einer Station der Sternenflotte installieren?“, fragte Riker.
„Die Energiesignatur ist romulanisch“, Data machte eine kleine Pause, als er merkte, wie seine Kameraden zu staunen begannen, dann fuhr er wieder fort, „jedoch denke ich nicht, dass die Installation unbemerkt durchgeführt wurde.“
„Glauben Sie an eine Verschwörung?“
„Ganz und gar nicht, Mr. Worf.“ Data blickte zu Worf, der ihm direkt gegenüber saß. Die Führungsoffiziere hatten sich wieder im Konferenzraum zusammengefunden, um Datas neue Erkenntnisse zu besprechen.
„Wie Sie wissen, konnte ich keinerlei Sternenflottenschiffe innerhalb der Sensorreichweite ausfindig machen, ich gelang mir auch nicht Kontakt mit der Sternenflotte herzustellen, und die beiden nächsten Außenposten, Qualor II und Grimas, wurden zerstört.“
„Romulaner?“, fragte La Forge leise.
„Absolut möglich.“ Data blickte zu La Forge. Geordi lief ein eiskalter Schauer über den Rücken hinab, als er merkte, wie der Androide noch etwas hinzufügen wollte.
„Ich entdeckte einen automatischen Notruf. Es handelt sich dabei um den letzten Logbucheintrag von Captain Richardson von der Agamemnon.“
„Die Agamemnon?“, fragte Riker.
„Kennen Sie Captain Richardson?“ Doktor Crusher war anscheinend eher an privaten Dingen interessiert, als an den Problemen, die die Enterprise zu bewältigen hatte.
„Ich war mit ihm zusammen auf der Akademie. Er hat einmal gegen mich in Ambo-Jitsu gewonnen, nur einmal, um es zu betonen. Mir war gar nicht bewusst, dass er bereits zum Captain befördert wurde. Ich hoffe er hält durch, bis wir dort eintreffen.“
„Sie wollen die Relora nicht mehr verfolgen?“ Worf gefiel diese Entscheidung nicht, er wollte unbedingt Captain Picard retten. „Wir dürfen den Captain jetzt nicht aufgeben.“
„Dies spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich denke, das Captain Richardson und seine Crew bereits tot sind.“ Data überbrachte die Todesnachricht mit einer gewissen Kühle. Er hatte den Emotionschip zwar wieder aktiviert, doch er versuchte seine Arbeit so gewissenhaft, wie nur möglich zu erledigen. Dazu zählte auch der emotionale Abstand.
„Woher können Sie das nur wissen, Data?“, schrie Riker. Richardson war ein Freund, und der Commander wollte den Tod des Captains nicht akzeptieren.
„Wie Sie bereits erkannten, ist Richardson laut unseres Computers Commander der Agamemnon. Dies ist jedoch das geringere Problem. Der Notruf ist bereits über vier Jahre alt.“
Alle verstummten völlig. Damit hatte niemand gerechnet, es war wie ein Schlag ins Gesicht.


Kapitel 13 - Auf der Jagd

Die in regelmäßigen Intervallen aufblinkenden, roten Alarmleuchten verliehen der Brücke einen düsteren und zugleich auch aggressiven Touch. Selbst die Konsolen und Displays jeder einzelnen Station hatten ihre Farbe vom Sternenflotten-Blau ins Alarm-Rot gewechselt. Während sich die Crewmitglieder abermals auf einen Kampf einstellten, versuchte Lt.Commander Data mit Hilfe der Ops die genau Position der Relora zu bestimmen.
„Data, haben Sie sie?“, fragte Riker. Er saß auf dem mittleren der drei Stühle im Zentrum der Brücke. Während der Abwesenheit des Captains, durfte er den Chefsessel benützen.
Deanna Troi saß direkt neben ihm, und sie spürte alle Emotionen, die ihr Verlobter gerade durchlebte. Wut, Hass und Zorn, aber auch Besorgnis, Nervosität und Angst zählten zu ihnen. Troi spürte aber nicht nur die Emotionen Rikers, sondern die der gesamten Mannschaft. Als Halbbetazoid hatte sie gelernt, mit solchen Erfahrungen fertig zu werden, doch dieses Mal konnte sie es nicht. Es war, als würden sämtliche Gefühle der Crew auf sie gerichtet werden, eine Abschirmung war vollkommen unmöglich.
„Die Relora ist direkt vor uns, Sir, aber ich kann ihre genaue Position immer noch nicht bestimmen“, berichtete Data. Der Androide versuchte alles, um das romulanische Schiff ausfindig zu machen, doch bisher hatte er nur wenig Erfolg.
„Commander, ich empfehle eine etwas härtere Maßnahme“, meinte Worf.
Riker drehte sich um und blickte dem Klingonen tief in die Augen. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass Worf sowohl zurückhaltend, als auch aggressiv und schnell handeln konnte, doch bisher wurde Riker nie enttäuscht.
„Ich kann drei Quantentorpedos so modifizieren, dass sie bei der Explosion Quantenpartikel aussenden.“
Dies hatte auch Data aufmerksam gemacht. Er drehte sich von seiner Konsole um und warf in das Gespräch ein: „Ein Quantenfeuer.“
„Exakt“, antwortete Worf.
„Besteht eine Gefahr für die Relora?“, fragte Riker.
„Wenn man die Frequenz der Quantenpartikel genau ausrichtet, so würde lediglich die Tarnvorrichtung ihre Stabilität verlieren. Die Relora würde sich zwar nicht enttarnen, aber man könnte sie sehen.“
„Tun Sie es.“
Worf nickte Riker zu und begann mit der Arbeit. Auch Data wandte sich wieder seiner Konsole zu, und Riker blickte zu Deanna, die sich ein kleines, hoffnungsvolles Lächeln in dieser schwierigen Situation abgewann.
Plötzlich drang eine bekannte Stimme aus den Lautsprechern: „La Forge an Commander Riker.“
Will drückte auf seinen Insignienkommunikator und antwortete: „Was ist los, Geordi?“
„Sir, ich konnte alle Fluktuationen im Warpkern beseitigen. Der Warpantrieb funktioniert jetzt wieder mit Höchstleistung.“
„Mir war nicht bewusst, dass wir Schwierigkeiten hatten.“
„Während die Enterprise an Sternenbasis 23 angedockt war, wurden kleine Veränderungen am Warpkern vorgenommen. Wir sollten die Tests durchführen, um zu sehen, ob der Antrieb dadurch mehr Leistung bekommt. Die Leistung hat sich zwar nicht verändert, aber Fluktuationen haben sich im Kern gebildet. Wie gesagt, ich konnte alles wieder korrigieren.“
„Verstanden, Geordi. Riker Ende.“
Data hatte dieses Gespräch sehr gut mitbekommen. Da er ein Androide war, konnte er mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen, und dieses Gespräch zwischen Commander Riker und Lt.Commander La Forge war äußerst interessant. Es bestärkte eine Theorie Datas, die der Offizier jetzt aber noch nicht offen legen wollte. Zuerst mussten noch mehrere Fakten und Beweise gefunden werden.
„Commander, alle Modifikationen an den Torpedos sind abgeschlossen“, berichtete Worf.
„Verstanden“, Riker wandte sich nach vorn, „Wie weit ist die Relora ungefähr entfernt?“
„Wir kommen in dreißig Sekunden in Waffenreichweite.“
Immer noch blinkten die roten Alarmleuchten und die Brückencrew versteifte sich langsam in ihren Stühlen. Gleich würde es losgehen, gleich würden die Torpedos abgefeuert werden.
„Fünfzehn Sekunden“, berichtete Data.
„Steuermann, sobald wir in Waffenreichweite sind und die Relora entdeckt haben, Kurs und Geschwindigkeit dem romulanischen Schiff angleichen.“
Obwohl Perim keine Antwort gab, wusste Riker, dass sie seine Befehle verstanden hatte und sie auch ausführen würde.
„Wir sind jetzt in Waffenreichweite, Sir.“
Riker hob langsam seinen rechten Arm: „Mr. Worf, Feuer!“
Der Klingone nickte und drückte auf ein Bedienelement auf seiner Konsole. Gleich darauf konnte man auf dem Hauptschirm drei bläulich schimmernde Punkte sehen, die ins All davonflogen.
„Detonation in sieben Sekunden. Fünf, vier, drei, zwei, eins, Zündung.“
Die drei Quantentorpedos explodierten und kugelförmige, ebenfalls bläulich schimmernde Schockwellen breiteten sich aus. Bevor sie sich gegenseitig überlagern konnten, trafen sie alle auf etwas Unsichtbares. Es war die Relora. Die Tarnvorrichtung begann blau und grün zu leuchten und Störungen traten zunehmend auf.
„Da ist sie. Mr. Worf, Photonentorpedos, auf ihren Antrieb zielen“, befahl Riker.
„Bereit.“
„Feu..“ Bevor der Commander seinen Befehl aussprechen konnte, wurde die Enterprise stark durchgeschüttelt. Die Relora feuerte Torpedos ab, die an der oberen Seite des Diskussegments aufschlugen und die Schilde des Sternenflottenschiffes aufleuchten ließen.
„Wir verlieren Energie“, berichtete Data, während er sich an seiner Konsole festklammerte.
„Ausweichmanöver, Hilfsenergie auf die vorderen Schilde transferieren. Worf, Torpedos abfeuern!“
Ein Torpedo traf den Backbordflügel der Relora, doch dies reichte nicht, um deren Antrieb auszuschalten.
Wieder erklang ein Signalton, ehe eine Stimme aus den Lautsprechern drang: „La Forge an Brücke! Commander, wir verlieren den Warpantrieb.“
„Versuchen Sie ihn noch ein wenig aufrecht zu erhalten!“
Doch es war bereits zu spät. Die Enterprise fiel unter Warp, wieder hatte man die Relora verloren.
Riker stand auf. Er war äußerst wütend über die Lage: „Verdammt, wie konnte das passieren?“
„Ich weiß es nicht, Sir“, antwortete Data.
„Dann finden Sie eine Erklärung!“
Riker drückte auf seinen Kommunikator: „Geordi, ich will den Warpantrieb und zwar sofort.“
„Ich gebe mein bestes, Sir.“

„Die Enterprise ist unter Warp gefallen“, meldete ein Romulaner.
Die Brücke der Relora war in einem dunklen Grün gehalten, nur wenige Lichter waren an den Wänden angebracht.
„Sehr gut. reparieren Sie den Hüllenbruch und setzen Sie einen neuen Kurs nach Belak!“ Sumalak lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme. Es gefiel ihm, die Enterprise immer und immer wieder zu besiegen, und es gefiel ihm, Captain Picard weiterhin als seinen Gefangene betrachten zu können.
„Prätor, ein Schiff nähert sich mit hoher Warpgeschwindigkeit. Es ist ein Schiff der Föderation!“
„Was?“, Sumalak sprang auf, „Dann müssen wir die Enterprise wohl vernichten.“
„Es ist nicht die Enterprise, es ist viel kleiner“, berichtete wieder der Romulaner, der sich an einer Konsole an der linken Wand der Brücke aufhielt.
Plötzlich wurde die Relora stark durchgerüttelt und Funken sprühten aus mehreren Konsolen.
Photonentorpedos schlugen auf der Außenhülle auf und die Tarnvorrichtung begann immer stärker zu fluktuieren.
„Tarnung abschalten und Schilde aktivieren!“, befahl Sumalak.
Wieder wurde die Relora stark durchgerüttelt.
„Torpedos auf Ziel ausrichten und Feuer!“
Mehrere grünlich schimmernde Torpedos steuerten auf das kleine Föderationsschiff zu und schlugen auf den Schilden auf.
„Die Schilde lassen sich nicht aktivieren.“
„Prätor, wir verlieren die Energie für die hinteren Waffensysteme.“
Immer mehr Schadensberichte wurden vorgetragen, und Sumalak schien vor lauter Zorn den Überblick zu verlieren.
„Prätor, ich registriere einen Transporterstrahl. Er ist auf die Arrestzellen gerichtet.“
„Was? Tu was dagegen!“, schrie Sumalak.

„Ich habe ihn erfasst, aber es wird schwierig ihn bei Warp herauszubeamen“, meinte ein junger Offizier.
„Wir haben keine Wahl. Erhöhen Sie die Energie für den Eindämmungsstrahl!“
„Ja, Sir.“
„Schilde senken“, befahl der Captain des Föderationsschiffes, „Energie!“


Fortsetzung folgt...
 
:thumbup: :thumbup: :thumbup:
Die Geschichte wird immer spannender mehr..... :D :D :D
 
danke vielmals für das tolle lob, die geschichte geht am montag weiter, bis dahin werde ich eifrig weiterschreiben.
 
Neeeeeeeeiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnn
shit shit shit ich habe am montag kein internet mehr weil wir aol gekündigt haben und über ewetel reingehen da ia nur das problem das sich der pc nach ner halben minute immer runterfährt ich weiss net warum und das ultimatum von aol geht nur bis sonntag schaade aber war echt spannend der Roman mein größtes lob
 
wenn es sich ausgeht, kann ich dir ja schon die ersten kapitel am sonntag schicken.
 
wäre nett wenn du das tuhn würdest wenn ich glück habe dann bleiben wir bei aol wir warten nur noch bis die uns nen "angebot" machen vieleicht ja noch diese woche wäre cool aol is better than ewe tel
 
endlich ist es soweit:

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UND, ein neues kapitel

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Kapitel 14 - Hoher Rat

Dichte Wolken bedeckten den Himmel und schütteten unaufhörlich blaugrauen Regen herab. Immer wieder durchzuckte ein Blitz das Gefilde und ließ selbst die kleinsten Ecken und Gassen der Ersten Stadt aufleuchten. Der darauf folgende Donner hallte über den Dächern wider. Obwohl in dieser Gegend von Kronos eigentlich Tageslicht schienen sollte, herrschte die Dunkelheit. Hie und da konnte man Lichter aus Fenster und offenen Türen erkennen, doch zum größten Teil war es Nacht.
Wahrscheinlich hatte diese Nacht etwas zu bedeuten, drohend, wie sie immer wieder hereinbricht. Dunkel war es in dem langen Korridor, lediglich ein paar rote Lampen erhellten die Wände, manchmal aufflackernd wie ein Blitz. Näher kommende Schritte konnten vernommen werden, es waren zweifelsohne mehrere Personen.
Drei Klingonen, mächtig glänzten ihre silbernen Uniformen, und bedrohlich wirkte der Umhang des Voranschreitenden. Alle drei blieben vor einer großen Tür stehen, das rote Symbol des Imperiums war darauf abgebildet. Erst nach ein paar Sekunden glitten die Flügel laut in ihre Schotten zurück und die Klingonen traten ein.
Eine große Halle erstreckte sich, spärlich beleuchtet, und mehrere Feuer brannten in kleinen braunen Schüsseln a den Wänden. Einige Klingonen hatten sich im Saal versammelt, doch am auffälligsten war derjenige, der in seinem riesigen Stuhl auf einer erhöhten Plattform saß. Als sich die Tür wieder schloss, waren alle Klingonen verstummt und aufmerksam. Die drei Besucher schritten auf die erhöhte Ebene zu, und hielten vor den Stufen.
„NuqneH [nook-NEKH; „Was willst du?“], Koroth?“, schrie der Klingone, der auf dem Sessel saß. Seine silberne Rüstung war mit Symbolen und Orden übersäht und sein linkes Auge war vernarbt.
„Kanzler Martok, es ist Zeit! Wir sollten uns endlich verbünden und zu unseren alten Wegen zurückkehren!“, antwortete einer der Besucher.
Der Kanzler begann laut zu lachen und ließ seinen Kopf etwas nach hinten fallen. Zur gleichen Zeit begannen die restlichen Klingonen einen Kreis um die drei Neuankömmlinge zu bilden.
„Du hast zuviel Blutwein getrunken, dein Geist ist vernebelt mit Kampfesgeschrei!“, Martok erhob sich und stieg eine Stufe hinab, „Das Reich erblüht und erholt sich endlich von den Verlusten unseres ehrenvollen Sieges gegen das Dominion.“
„Wir sind Klingonen! Wir sind zum Krieg geboren, der Kampf ist unsere Mutter, das Schlachtfeld unser Zuhause!“
„Wenn Worf dich nur hören könnte, Koroth, er würde dich sofort zum Kampf herausfordern, glorreich bis in den Tod!“
„Du kannst froh sein, dass dieser Verräter nicht hier ist…“ Koroth wurde plötzlich unterbrochen.
„Wage es nicht ein Mitglied meines Hauses einen Verräter zu nennen! Sein Blut ist reiner, sein Bat’leth glorreicher, als du es je sein wirst!“, Martok stieg eine weitere Stufe hinab, „Sei froh, dass Worf zur Zeit auf der Enterprise ist, Koroth.“
„Wie du meinst, Kanzler, aber es ist an der Zeit das Angebot anzunehmen. Gemeinsam mit den Romulanern sind wir wieder stark genug, um die Föderation herauszufordern. Der Name des Reiches wird jeden in Angst und Schrecken versetzen, der ihn ausspricht. Glorreiche Siege warten auf uns, glorreicher als alles andere. Kahless selbst würde es als Ehre empfinden mit uns Seite an Seite zu kämpfen.“
„Du übernimmst dich, alter Freund! Die Romulaner waren schon immer unsere Feinde, lediglich während des Krieges kämpften wir gemeinsam gegen das Dominion. Der Krieg ist beendet, und die Romulaner gehen wieder auf eine aggressive Stellung, sind sie den so verzweifelt, dass sie unsere Hilfe benötigen? Oder ist die Föderation einfach zu mächtig, um besiegt zu werden? Jahrzehnte kämpften wir gegen die Sternenflotte, ein Vertrag war notwendig. Die Föderation ist sehr mächtig, du solltest sie nicht unterschätzen! In einen offenen Krieg einzutreten könnte das Ende des Reiches und eine unehrenhafte Niederlage bedeuten. Mit Schande würde man für alle Zeit auf das klingonische Reich herabsehen!“
Koroth trat einen Schritt näher an die Stufen heran: „Mit den Romulanern an unserer Seite können wir nicht verlieren. Der Sieg ist unser, Kanzler!“
„YIjatlhQo’ [yi-jatl-KKHO; „Schweig!“]! Du besitzt keinen Funken Ehre, du verrätst das Reich an die Romulaner und willst es mit deinen Intrigen vernichten.“
„Es ist unsere letzte Chance, Martok. Der Hohe Rat muss dem Bündnis zustimmen! Schlag die Offerte nicht aus!“
Wieder begann Martok zu lachen und diesmal stimmten einige andere Klingonen mit ein.
„Ganz im Gegenteil, Koroth, es ist deine letzte Chance. Du sprichst immer von dem mächtigen klingonischen Reich, aber ich frage dich, wenn das Reich so mächtig ist, warum benötigt es dann die Hilfe der Romulaner, um die Föderation zu besiegen?“
„Gemeinsam können wir den Quadranten besitzen!“
„Yap [„Genug!“], Koroth“, Martok wurde ernst und seine Stimme hallte bedrohlich durch den Saal, „die Romulaner waren unsere Feinde und werden es auch immer bleiben. Ich werde die Ehre des Reiches nicht wegen deinem Blutdurst beschmutzen! Geh jetzt oder ich werde dich persönlich töten!“
Koroth stieg die erste Stufe empor und blickte dem Kanzler direkt in die Augen. Beide wussten, dass sie ihre Standpunkte nicht aufgeben würden, sie wussten, dass es zu einem Konflikt, ja vielleicht sogar zu einem neuen Bürgerkrieg führen könnte, alles andere war nur Gerede.
„Elender rejmorgh [„Feigling“]! Du bist es nicht wert das Reich zu führen!“, schrie Koroth.
„Und du bist es nicht wert mit deinem Blut die Große Halle zu beschmutzen. Du erfüllst das Reich mit Schande! Hiermit nehme ich deine Ehre, verlasse das Reich!“
Martok kreuzte abrupt seine Arme und drehte sich um. Nach einander taten es ihm die anderen Ratsmitglieder gleich. Koroth wurde die Ehre genommen, doch dies schien dem Klingonen nur wenig auszumachen. Es störte ihn vielmehr, dass der Hohe Rat mit den Romulanern nicht kooperieren wollte.
Koroth stieg noch eine Stufe empor und stand jetzt direkt vor dem Kanzler. Martok und alle Ratsmitglieder hatten den drei Klingonen ihre Rücken zugekehrt, doch dies beeindruckte Koroth nicht. Er hörte, wie einer seiner beiden Gefolgsleute sein Messer zog, doch Koroth winkte ab. Dies war nicht der richtige Weg. Stattdessen ergriff er noch ein letztes Mal das Wort: „Heghlu'meH QaQ jajvam! [„Heute ist ein guter Tag zum Sterben!“]“
Dann kehrte Koroth auch Martok den Rücken und verließ die Halle gemeinsam mit seinen beiden Gefolgsleuten durch die große Tür. Die drei schritten schnell durch den rötlich beleuchteten Gang, bedrohlich wirkten ihre Schritte. Koroth griff an seinen Gürtel und holte ein kleines viereckiges Gerät hervor. Er hielt es sich direkt vor den Mund und drückte auf einen kleinen Knopf an der Seite: „In’Cha! [en-TSCHA; „Beginn!“]“
Von einer Sekunde auf die andere begann der Korridor aufzuleuchten und die drei Klingonen wurden fortgebeamt.
In der Großen Halle herrschte Unruhe. Jeder wusste, dass Koroths Worte mehr als ernst zu nehmen waren und das beunruhigte Martok. Nicht weil er glaubte, es nicht mit Koroth aufnehmen zu können, sondern weil er glaubte, dass Koroth einen neuen Bürgerkrieg beginnen könnte.
Plötzlich ertönte ein zischendes Geräusch. Direkt vor Martoks Füßen materialisierte eine kleine Scheibe. Während die Ratsmitglieder die Scheibe anstarrten, öffnete sich diese und eine kleine silberne Kugel stieg empor. Etwa in ein Meter Höhe hielt sie und begann sich zu drehen. Das Silber funkelte und wurde immer greller, als die Kugel langsam zu glühen anfing.
„Tötet Koroth!“, schrie Martok. Doch es war bereits zu spät. Von der Kugel breitete sich eine grell-grüne kugelförmige Schockwelle aus. Als Martok von der Welle erfasst wurde, drehte er sich um und begann zu schreien. Sein Auge löste sich auf und dann der restliche Körper. Genauso erging es auch allen anderen Klingonen im Raum. In weniger als zehn Sekunden waren alle tot, niemand hatte diesen Anschlag überlebt. Es schien als hätte sich niemand im Raum aufgehalten.
Stille.


Fortsetzung folgt...
 
Kapitel 15 - Voyager

„Es ist lange her, Captain, seit dem ich Sie das letzte Mal gesehen habe.“
„Verzeihen Sie mir meine Direktheit, aber ich habe Sie noch nie persönlich gesehen, Admiral Janeway“, antwortete Picard.
Wieder einmal hatten sich die Offiziere im Konferenzraum zusammengefunden, doch diesmal saßen einige Personen mehr am Tisch. Admiral Janeway hatte den Platz direkt links von Picard inne, wo sonst Data saß. Während sich die Crew der Enterprise nun rechts ausbreitete, hatten die Führungsoffiziere der Voyager links von Picard ihre Plätze gefunden.
„Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass dies nicht das größte Rätsel ist“, meinte Janeway.
„Das glaub ich Ihnen gern“, ein wenig Sarkasmus klang in Picards Stimme.
„Ich werde es genauso direkt sagen, wie Sie es getan haben, Sie sind seit fast fünf Jahren tot!“
Alle verstummten, die Offiziere der Enterprise waren geschockt. Der Captain nahm dies jedoch recht gut auf, es schien, als würde er wieder einmal alles mit seiner wissenschaftlichen Seite betrachten.
„Ich fürchte ich verstehe nicht ganz“, sagte er.
„Ich auch nicht. Das einzige, was wir wissen ist, dass Sie jetzt hier sitzen und anscheinend von den letzten fünf Jahren keine Ahnung haben“, antwortete Janeway.
„Die Enterprise war das erste Opfer des Allianz-Krieges“, warf Tuvok ein. Er sah noch genauso aus, wie ihn Picard in Erinnerung hatte. Der Captain hatte den Vulkanier vor vielen Jahren auf einer Konferenz getroffen, er hatte jedoch nur wenig Zeit gefunden mit ihm zu sprechen.
„Des Allianz-Krieges?“ Commander Riker hatte keine Ahnung, wovon hier die Rede war.
„Vor fast genau fünf Jahren, bei Sternzeit 56650.9, wurde die Enterprise von einem romulanischen Warbird angegriffen und vernichtet. Als die Endeavour den Ort des gesandten Notsignals erreichte, fand sie lediglich einige Metallfragmente. Mehrere Analysen ergaben, dass es sich um Fragmente der Außenhülle der Enterprise handelte. Ein paar Wochen später zogen sowohl das klingonische Reich, als auch das romulanische Sterneimperium sämtliche Botschafter zurück. Bevor die Föderation darauf reagieren konnte, waren unsere Botschafter bereits ermordet worden“, berichtete der Admiral.
Die Crew der Enterprise hörte gespannt, aber auch geschockt zu. Es verstrichen einige Sekunden, ehe Picard wieder das Wort ergriff: „Vor fünf Jahren? Welche Sternzeit haben wir jetzt?“
„Sternzeit 61535,6 (15.7.2384)!“, antwortete Commander Chakotay, der sich bisher ruhig verhalten hatte.
„Das ist unmöglich! Es sind erst ein paar Tage vergangen, seit wir auf die mysteriöse Verzerrung gestoßen sind.“
„Verzerrung?“, fragte Tuvok.
„Wir waren unterwegs nach Maldor, wo wir die Behörden unterstützen sollten, den dort ausgebrochenen Bürgerkrieg zu beenden. Doch auf dem Weg wurden wir plötzlich von einem romulanischen Warbird angegriffen. Ehe wir auf die Bedrohung reagieren konnten, wurden wir in eine Verzerrung unbekannter Art gezogen. Wenige Sekunden später waren sowohl der Warbird, als auch die Verzerrung selbst verschwunden.“
„Es ist durchaus möglich, dass diese Verzerrung eine Art temporaler Riss gewesen ist“, meinte B’Elanna Torres. Die Halbklingonin saß am Ende des Tisches und hatte dem Gespräch bisher ruhig und interessiert zugehört.
„Insofern haben Sie die vergangenen fünf Jahre übersprungen…“
„…und sind direkt im Chaos gelandet!“, meinte Chakotay.
„Verzeihen Sie mir, aber ich habe keine Ahnung, wovon Sie alle überhaupt sprechen.“ Picard wollte unbedingt mehr erfahren. Während der Rest seiner Crew eher geschockt und zurückhaltend auf all die neuen Erkenntnisse reagierte, wollte Picard unbedingt mehr wissen, seine wissenschaftliche Neugier schien keine Grenzen zu haben.
„Captain, die Föderation existiert nicht mehr!“ Wieder verstummten alle Anwesenden im Raum. Während manche mit Trauer an die Vergangenheit dachten, versuchten die anderen die Worte des Admirals zu verstehen.
„Die Ermordung der Botschafter und die Zerstörung der Enterprise waren nur die ersten Schritte, die ersten Ereignisse eines langen und harten Krieges. Unser Geheimdienst fand heraus, dass ein Klingone namens Koroth Beziehungen mit einem romulanischen Admiral einging. Beide entwickelten Pläne für eine mögliche Allianz zwischen dem klingonischen Reich und dem romulanischen Sternenimperium. Als die diplomatischen Beziehungen zwischen der Föderation und den Romulanern immer schlechter wurden, sahen die beiden Verschwörer ihre Chance. Der romulanische Admiral konnte den Senat auf seine Seite ziehen, vermutlich wegen den schweren Verlusten des Imperiums während des Dominion-Krieges. Mit Romulus’ Hilfe verübte Koroth einen Anschlag auf den klingonischen Hohen Rat und tötete dabei alle Ratsmitglieder. In den folgenden Wochen formierten sich die Streitkräfte der neuen Allianz, einer Allianz, die man bis dahin für unmöglich gehalten hatte. Als die Föderation auf diese Bedrohung reagieren konnte, war es bereits zu spät.“ Janeway hielt inne, sodass Picard und seine Crew alle Informationen erst einmal verdauen konnten.
„In den folgenden zwei Jahren brach der heftigste Krieg des Alpha-Quadranten aus. Die Föderation verlor immer mehr Schiffe, und sämtliche Verbündeten zogen sich auf eine neutrale Ebene zurück. Jeder fürchtete die Flotten der Allianz“, berichtete Chakotay.
„Wir sollten uns der Flotte, die die Erde verteidigt, anschließen. Wenn die Klingonen erst einmal in ihren Blutrausch verfallen sind, werden sie früher oder später auch das Zentrum der Föderation angreifen.“ Worf sprach sehr laut. Es klang eher nach einem Befehl, als nach einem Wunsch.
„Verstehen Sie doch, die Föderation existiert nicht mehr. Die Romulaner haben die Erde bereits vor drei Jahren eingenommen. Es gibt weder eine Regierung, noch eine Sternenflotte, noch eine Verteidigungsarmee“, meinte Janeway.
„Wurden alle Föderationswelten erobert?“, fragte Riker.
„Nein, lediglich ein paar. Viele haben es schon früh gemerkt, dass die Föderation fallen würde. Einige schlossen einen Nichtangriffspakt mit der Allianz, andere haben sich komplett abgespalten. In den letzten drei Jahren hat sich eine Widerstandsbewegung gebildet. Mit einer Flotte von etwa einhundert Schiffen und sieben Planeten, dazu noch eine handvoll Stationen, versuchen wir gegen die Klingonen und die Romulaner zu kämpfen. Die Föderation wieder aufzubauen haben wir jedoch schon vor langer Zeit aufgegeben.“ Es klang eine Eiseskälte in Chakotays Stimme.
„Das war es, was Sumalak vor mir verschwiegen hatte“, meinte Picard leise.
„Sumalak?“, fragte Janeway. Der Captain der Enterprise nickte nur.
„Sie kennen ihn?“, fragte Tuvok, während er seine rechte Augenbraue etwas hochzog.
„Er war an Bord der Relora. Wir trafen ihn das erste Mal bei Sternenbasis 23.“
„Captain, Sumalak ist der romulanische Admiral! Wir suchen bereits seit zwei Jahren nach ihm. Er ist der Schlüssel zu allem!“ Janeway sprach sehr energisch. Seit Jahren suchte man den Prätor, und jetzt war er so dicht vor ihrer Nase gewesen.
„Seit sich der Widerstand gebildet hat, versuchen wir den Prätor zu töten. Es ist zwar nicht die Vorgehensweise der Föderation, aber…“, Torres wurde von Janeway unterbrochen, die nun das Wort ergriff, „… aber, es ist unsere einzige Chance. Uns ist völlig klar, dass wir dadurch die Föderation nicht wieder aufbauen können, aber die Romulaner hätten einen Rückschlag und die Allianz zwischen dem Imperium und den Klingonen könnte ins Wanken geraten. Sumalak ist der einzige, der sie aufrecht erhält, wenn er tot ist, bekämpfen sich die Romulaner und Klingonen vielleicht gegenseitig, und wir haben die Möglichkeit uns neu zu formieren und vorzubereiten.“
„Zur Zeit läuft es nicht gut, ich weiß nicht, wie lange sich der Widerstand noch halten kann“, meinte Chakotay.
„Ich denke, dass Sumalak nicht der einzige Schlüssel zu allem ist. Es gibt zu viele Variablen in der Gleichung, als dass nur ein Mann das Ergebnis bestimmen könnte“, warf Data ein.
Picard drehte sich zu dem Androiden: „Was meinen Sie?“
„Ich weiß es nicht, noch nicht. Es ist eine Art Gefühl.“
Bei diesem Satz verzog Tuvok wieder eine Augenbraue. Er selbst hatte als Vulkanier allen Emotionen den Rücken zugekehrt, und es überraschte ihn, dass ein Androide solche Gefühle haben konnte.
„Was ist mit unserem Informanten?“, fragte Tuvok.
„Admiral?“ Picard konnte dem Gespräch nicht ganz folgen.
„Wir haben einen inoffiziellen Verbündeten auf einer ehemaligen Sternenbasis der Föderation, auf Terok Nor!“
„Terok Nor?“, fragte La Forge.
„Früher nannte man die Station Deep Space Nine“, brummte Worf ein wenig. Erinnerungen kamen in ihm hoch, viel hatte er dort gewonnen, aber viel hatte er auch verloren.
„Unser Informant hat uns immer wieder gegen die Allianz unterstützt. In seiner letzten Transmission hat er uns sehr wichtige Informationen versprochen, doch seither ist der Kontakt zu ihm abgebrochen. Da wir in der ganzen Galaxie bekannt sind und gesucht werden, können wir uns dort nicht sehen lassen.“
„Hat die Allianz die Station übernommen?“, fragte Picard.
„Nein, die Bajoraner haben sie immer noch inne, aber sie steht wieder unter dem Schutz der Cardassianer.“
„Unter dem Schutz der Cardassianer?“
„Ich weiß, was Sie jetzt denken, Captain, aber in den letzten Jahren hat sich viel verändert. Auf jeden Fall müssen Sie sich dort umsehen, und unseren Informanten ausfindig machen.“
„Sie können aber nicht mit der Enterprise dort hin. Die Cardassianer sind zwar mit der Allianz verfeindet, aber sie wollen auch nicht wieder einer Föderation gegenüberstehen“, meinte Chakotay.
„Wie sollen wir dann die Station erreichen?“, fragte Picard.
„Uns schuldet da noch jemand einen Gefallen!“
Für ein paar Sekunden verstummten alle im Raum. Jeder betrachtete seine Kameraden und versuchte sich ein noch genaueres Bild über die Situation zu machen.
„Na schön, die Voyager wird sich unterdessen mit der Flotte treffen. Was auch immer geschehen wird, wir werden vorbereitet sein!“


Fortsetzung folgt...
 
Wow echt cool wie du die Voyager und ihre crew eingebracht hast. aber was hat die geschichte mit dem titel zu tun ? oder kommt eine Hemera dort noch vor ???
aber trotzdem großes lob echt spannend geschrieben.
*aufnächstenteilwart* :D
 
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