Reduzierung der Bundeswehr

klar, lassen wir doch die kosovaren verrecken, stört uns doch nich, das china blockiert, die sich eh an keine Menschenrechte halten....
 
Sag ich ja!
Man könnte so eine Art "Prime Directive" durchziehen, aber dann dürften wir natürlich auch die Flüchtlinge nicht mehr hereinlassen, überhaupt keine Beziehungen zu den betreffenden Staaten haben und müßten überhaupt alle Nachrichten über Greuel und Unrecht ignorieren.
Wäre das humaner???
McLane

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DJ Doena schrieb:
klar, lassen wir doch die kosovaren verrecken, stört uns doch nich, das china blockiert, die sich eh an keine Menschenrechte halten....


genau, lasst uns lieber ein paar bomben auf zivilisten werfen, das hilft auch. nur um mal eins klar zu stellen:
ich fand das auch übel, was in kosovo passiert ist, aber es gibt gesetze, die uns verbieten andere länder anzugreifen. das hat auch seinen guten grund!
 
Ja, aber es heißt nunmal:
Inter arma enim silent leges!

Die Rüstungsindustrie brauchte diesen Krieg, um die neue Uranmunition zu testen.

Kapitalismus wiegt schwerer als jeglicher Idealismus bzw. Pazifismus!
 
Hä?
Die Uranmunition gibt's doch schon seid 30 Jahren! Was sollte denn da noch getestet werden? Diese Wuchtgeschosse sind doch ausgereift!
Aber sicher doch: Man hätte lieber Flugblätter verteilen sollen! Ihr bösen Serben, morden, vergewaltigen, plündern und vertreiben ist ungesetzlich. Sofort aufhören, Ihr Schlimmen!
Das hätte natürlich voll durchgeschlagen!
McLane



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McLane schrieb:
Ihr bösen Serben, morden, vergewaltigen, plündern und vertreiben ist ungesetzlich. Sofort aufhören, Ihr Schlimmen!

nach wessen gesetzen? dummerweise sind wir westlichen nato staaten so arrogant zu meinen, dass unser rechtsystem und unsere rechtsauffassung allgemeingültig für alle menschen (und sonstwas) gilt. dem ist aber nícht so. klingt hart, ist aber war. das problem ist, dass serbien kriegsverbrechen begangen hat, die wir teilweise verschulden, weil wir uns net zurückgehalten ham. letztendlich reine ansichssache, aber ein verbrechen mit einem anderen verbrechen zu straf´n ist keine lögung
 
Wie wärs mal anders, mit einem "indirekten" Angriff, Serbien unters Handelsembargo setzten, dass nichts rein und nichts raus darf, im Endeffekt hätten die Serben doch nachgeben müssen, da sie von vielem abgeschlossen wären!
 
Krieg ist gut fürs Geschäft!
Wahrscheinlich hat die Rüstungsindustrie volle Lager gehabt und diese nach diesem Prestigekrieg profitabel wieder aufgefüllt - es ist doch alles eine Sache des Lobbying!

Und:
Handelsembargos sind auch schlecht fürs Geschäft!
 
... und während ein Embargo in Kraft ist, kann weiter gemordet werden.
Ups, habe ich "gemordet" gesagt? Ich sollte meine westlichen Vorurteile ablegen! Ich meinte natürlich, man kann während eines Embargos weiterhin der individuellen Problemlösung interner Konflikte nachgehen.
McLane

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Man sieht, ein zweischneidiges Schwert!
- Sehe ich genauso. Durch den Krieg haben sich die NATO-Staaten schuldig gemacht. Aber die Schuld wäre noch größer gewesen, wenn wir einfach zugeschaut hätten, wie 1,8-Millionen Menschen ermordet un vertrieben werden. Es gab keine Möglichkeit, in dieser Angelegenheit unschuldig zu bleiben.

Im NATO-Angriffskrieg sind Zivilisten getötet worden. Das ist allen klar. Aber ohne den Eingriff der NATO wäre weit schrecklicheres passiert.

Was mich an der Haltung vieler Pazifisten in Hinblick auf den Kosovo-Krieg stört, ist, dass sie ihre Ideologie höher gestellt haben als Menschenleben. "Waffen sind schlecht. Und die USA sind sowieso böse. Rechtlich gesehen dürfen wir nicht eingreifen" Augen zu und wegschauen. Das darf eigentlich nicht passieren. Es gibt Situationen, in denen man sich die Hände dreckig machen muss, um anderen zu helfen. Sollte man die Menschen im Kosovo verrecken lassen, nur um seine Ideologie einzuhalten? Weltanschauungen sind zwar sehr praktisch und helfen einem, sich im Leben zurechtzufinden, aber spätestens wenn es einem die Ideologie verbietet, anderen zu helfen, muss man sich fragen, ob die Ideologie immer angemessen ist. Und eines darf man nicht vergessen. Der NATO-Einsatz hat die Vertreibung der Kosovo-Albaner beendet.

Was wäre die Alternative zum NATO-Angriff gewesen? In Yugoslawien herrschte ein Diktator. Wie lange wurde mit ihm verhandelt? Könnt ihr euch noch daran erinnern? Es waren zig Versuche, die Vertreibungen und Morde mit Diplomatie zu beenden. Aber die Diplomatie hat versagt. Man hätte noch tausende Diplomaten nach Belgrad schicken können. Das hätte schön in die pazifistische Ideologie gepasst, hätte den Menschen im Kosovo aber rein gar nichts gebracht.

Man musste also Zwangsmaßnahmen anwenden. Viele haben ein Handelsembargo vorgeschlagen. Doch hätte das die Vertreibungen und Morde im Kosovo beendet? Schaut mal nach Kuba oder in den Irak! Von Handelsembargos lassen sich Diktatoren nicht beeindrucken. Die wichtigsten Ressourcen werden für die Regierung und das Militär gehortet, während es der Bevölkerung immer schlechter und schlechter geht. Mit einem Embargo hätte man nur die Zivilbevölkerung getroffen. Die Soldaten und Milizen im Kosovo hätten weiter gewütet und Fakten geschaffen.

Und was ist mit der UNO und dem Völkerrecht? Vertreibung und Mord sind völkerrechtlich geächtet. Im Sinne der UNO sind sie eine Rechtfertigung für einen Angriffskrieg gegen den Agressor. Dazu ist allerdings vorher ein offizielles UNO-Mandat vorgeschrieben. Wieso hat die NATO das nicht bekommen? Russland und China haben sich im UNO-Sicherheitsrat quergestellt - und zwar aus EIGENNÜTZIGEN Gründen! Zum einen haben sie genug Probleme mit ihren eigenen Minderheiten, zum anderen wollten sie den USA nicht zu viel Macht zugestehen. Sie haben also aus Konkurrenzdenken und innenpolitischen Gründen die Zustimmung verweigert. Damit haben sie den UNO-Sicherheitsrat zweckentfremdet. sehr edel.

Ich bin wirklich nicht mit allen Mitteln der NATO einverstanden, aber die Entscheidung zum Angriffskrieg finde ich gerechtfertigt. Und zwar weil die Rettung eines Volkes vor seiner Vernichtung wichtiger ist als das Einhalten formeller Verfahren, die durch das egoistische Verhalten zweier Staaten sowieso ad absurdum geführt werden.

Über viele Mittel kann man streiten, aber der grundsätzliche Einsatzbefehl war richtig. Denn dadurch wurden 1,8-Millionen Menschen vor Vertreibung und Tod bewahrt. Wollt ihr diese 1,8-Millionen Menschen auf dem Gewissen haben? ich nicht.

Ach ja. Bodenkrieg im Kosovo? Bei dem bergigen und bewaldeten Gelände? DAS wäre blutig geworden!

[Dieser Beitrag wurde von Gecko am 01. Februar 2001 editiert.]
 
Im Endeffekt hat man Menschen gerettet, nur wenn man es vom Anfang an sieht, man hätte mit Zivilen Opfern rechnen müssen, wieviele es entgültig sein würden, weiß man vorher nicht. Was wäre, wenn durch den Angriff zu viele Zivile Opfer enstanden worden wäre, wäre es dann recht gewesen, Zivilisten töten (unabsichtlich) und Kosovo Albaner retten? Ich weiß es nicht, jetzt sieht man, dass es gerechtfertigt ist, man hatte "geringe" Zivile Opfer und hat die Vertreibung beendet. Was hat man den Kosovo-Albanern zurückgelassen, zerstörte und beschädigte Gebäude.
Das war jetzt eine persönliche Zusammenfassung von mir und ich sage mir jetzt, der Angriff war nötig, ob "OK" oder nicht, ist im Endeffekt egal, man hat Menschen Leben gerettet.

Vom Mandat und von den Gesetzten war der Krieg nicht gerechtfertigt und ein Verstoß, aber von meiner menschlichen Seite her, war es nötig, denn ich kann nicht mit einer Schuld leben, dass Menschen gestorben sind, obwohl man sie hätte retten können.

Jetzt denken einige, ich habe meine Meinung geändert, ja teilweise, oben hab ich geschrieben, dass es ein Verstoß war von den Gesetzten her, aber da hatte ich meine menschliche Betrachtungsweise außer Acht gelassen, und jetzt erst geschrieben, weil ich eigentlich erst durch andere Argumente richtig nachgedacht hab.

Fazit:
1. Vom Gesetz her muss ich DF recht geben, man darf sich nicht über Gesetze hinweg setzten.
2. Jedoch von der menschlichen und ethisches Seite her gesehen, war der Krieg gerechtfertigt, man muss Menschen, die sich selber nicht helfen können, so gut es geht unterstützen.

PS: Ich hoffe ihr habt so einigermaßen Verstanden, was ich ausdrücken will.
 
Tja, da will ich mich mal zu diesem Thema auch äußern. (dabei bin ich nur Marineflieger)
1. Die Truppe wird von 320.000 auf 280.000 Mann verkleinert. Die Kasernen die geschlossen werden, sind die, die wo man weiß das es in Zukunft nicht mehr lohnt, dort Einheiten zu stationieren, da gibt es Zusammenhänge die nicht gennannt werden dürfen. Das Rheine geschlossen wird finden die dort nicht so toll.
Aber es wird Zeit, das so etwas passiert, damit die Bevölkerung aufmerksam wird. Denn jetzt merken sie was die Bundeswehr als Wirtschaftsfaktor ausmacht und in 5 Jahren wird sich noch eine Menge tun. Der Auftrag der Bundeswehr hat sich auch geändert, so daß jetzt mehr multinationale Einsätze folgen. Man braucht jetzt nicht mehr so viel wie früher. Vor 11 Jahren gab es noch den Ost-West-Konflikt. Der ist heute nicht mehr gegeben. Die Bundeswehr muß sich modernisieren und das kostet. Also bleibt nur eine Möglichkeit reduzieren und sanieren, um eine schlagkräftige Truppe zu haben.
2. Zum Kosovo: Milosevic war ein Diktator und wollte sich ein Weltbild schaffen wie früher Tito in Jugoslawien. Aber das klappte nicht.
Es ist auch so das die UNO in solchen Fragen an erster Stelle steht und eine fiedliche Lösung sucht. Sollte das scheitern, gibt sie einen Auftrag an die NATO diese Sachen militärisch zu lösen um die Diktatoren zur Einsicht zu bekehren.
Ein Bodenkrieg, wäre im Kosovo nie möglich gewesen. Die Armeen dort kennen das Gelände sehr gut und können sich dort sehr gut verstecken. Und dort diese aufzuspüren ist ein Ding der Unmöglichkeit, das hat schon in Vietnam und Afganistan nichts gebracht. Es geht auch nicht darum die Zivilbevölkerung leiden zu lassen.
Es reicht schon wenn man wichtige Strategische Ziele ausschaltet. Das geht nun mal am besten per Flugzeug und evtl. durch Hubschrauber. In der heutigen Kriegsführung ist es wichtig die Lufthoheit zu besitzen, das macht 60 % des Erfolges aus.
 
Alles schön und gut, aber während meine 30 Tage bei der Bundeswehr konnte ich feststellen, dass wir selbst mit 1.000.000 keinen krieg gewinnen können. Ich glaub die würden sich eher zu tote verwalten. „Alle man an die Front, aber bitte erst mal hier unterschreiben, und hier, hier, hier, ..., und hier. Jetzt aber los!“

Nicht zu vergessen, dass man zwischen jeder Unterschrift eine Stunde Wartezeit einplanen muss, weil mal wieder kein Arsch da ist, oder man den Solden Xyz einfach vergisst.
 
@AK
Das glaubst du doch selbst nicht, dass es den Ost-West Konflikt nicht mehr gibt.
Dasses den noch gibt, weiß ich sogar als Ösi
Oder meinst du politisch gesehen?
 
Admiral Kirk schrieb:

1. Das Rheine geschlossen wird finden die dort nicht so toll.

2. Denn jetzt merken sie was die Bundeswehr als Wirtschaftsfaktor ausmacht und in 5 Jahren wird sich noch eine Menge tun.

zu 1.) Wenn du die Leute meinst, die da arbeiten, ja, die finden das nicht toll, heute wurde ja auch schon in Rheine demonstriert!
Oder meinst du wen anders?
Woher weißt d das eigentlich, ich mein Rheine is ja nicht groß?

zu 2.) Ja, das wird man merken, da heir in der Umgebung viele von dem Militärflugplatz abhängig sind, und wenn dann alles weg ist und zich Soldaten auch, da wird sich viel ändern. Da werden bestimmt auch andere Geschäfte/Betriebe geschlossen!
 
Supernic schrieb:
Das glaubst du doch selbst nicht, dass es den Ost-West Konflikt nicht mehr gibt.
Die westlichen Staaten verstehen sich zwar nicht immer 100%-ig mit Russland, aber allzu schlecht ist das Verhältnis nicht. Früher als es den Warschauer Pakt noch gab, bestand unmittelbare Kriegsgefahr. Das ist heute nicht mehr so. Russland sucht heute keine Konfrontation mehr (zumindest keine ernsthafte), sondern will Partnerschaft.

Selbst WENN jemand einen Krieg anfangen wollte, wäre die russische Armee nicht gerade in einem Zustand, in dem sie Europa überrennen könnte. Wenn von etwas Gefahr ausgeht, dann sind es die Atomwaffen. Aber gegen die kommt man auch mit einer Million Soldaten nicht an.

@ Borg:
Wegen Hörstel würde ich mir nicht allzu große Sorgen machen. Hörstel ist eine relativ reiche Gemeinde, der es wirtschaftlich gut geht.
Andere Gemeinden könnten größere Schwierigkeiten bekommen. Aber - wie bereits gesagt - man kann die Bundeswehrstrukturen nicht auf ewig konservieren, nur um die Wirtschaft einzelner Gemeinden anzukurbeln.
 
@Gecko: Nein, man kann die BW nicht konservieren, es war ja nur eine Anmerkung, dass sich was/viel(?) ändern wird!

Die Wirtschaft in der Umgebung wird jetzt nicht zusammenbrechen, weil der Platz dicht gemacht wird, aber einige Betriebe werden es in bestimmter Weise merken, dass er weg is!

PS: Ich mach mir darum jetzt keine allzu großen sorgen.
 
@Gecko, AK
Uuups, das war dann ein riesen Missverständnis. Ich hab gedacht, Ihr bezieht euch auf Ossi-Wessi-Konflikt.
Ignoriert einfach meinen Kommentar. :)
 
@ Borg:
Es passt vielleicht nicht zum Thema, aber seit ich Anfang Januar für ein paar Tage im hannoverschen Wendland gewesen bin, ist mir klar geworden, wie gut es unserer Region hier geht. Ich denke, wir können echt zufrieden sein!
Es gibt wirklich bedauernswertere Gegenden, die BW-Standorte dringender nötig hätten.
Also, wenn du mal das Gefühl bekommst, in unserer Gegend sei nichts los, dann fahr für ein paar Tage ins Wendland und du wirst deine Heimat mit anderen Augen sehen. ;)
 
@Borg:

Du vergißt eines, ich bin beim Bund und solche Informationen erfahre ich immer aus erster Hand. Ich kenne auch noch ein paar andere Standorte die geschlossen werden. Ob diese allerdings für die Öffentlichkeit schon zugänglich gemacht worden sind weiß ich noch nicht. Aber schau mal unter http://www.bundeswehr.de nach, vielleicht findest du da etwas.
 
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