Also, erstmal muss ich was zu Schoggi schreiben. Nicht alles, was
neu ist, ist auch automatisch
Fortschritt. Man muss nicht alles übernehmen, bloß weil es neu ist. Man sollte erst prüfen, ob etwas neues sinnvoll und nützlich ist. Es gibt keinen Automatismus
"neu=gut". Und deine Ausführung von wegen
"Ketzer" ist doch wohl das letzte. Jeder, der neues nicht unkritisch übernimmt, sondern erst prüft, ob es auch sinnvoll ist, soll ein Inquisitor sein? Ich bitte dich! Schön auf dem Teppich bleiben! Nicht
diffamieren, sondern
argumentieren. Deinen ersten Beitrag fand ich - tut mir leid, wenn ich das so offen schreibe - arm.
Doch jetzt zum Thema. Ich habe generell nichts dagegen, wenn die deutsche Sprache auch englische Wörter aufnimmt. Aber das sollte dort geschehen, wo es auch sinnvoll ist. Sinnvoll heißt zum Beispiel dass in bestimmten Fachsprachen gehäuft englische Begriffe auftauchen können. Dazu gehört zum Beispiel der Bereich der Computertechnik. Wenn Jugendliche etwas
"totally interesting" oder
"absolutely boring" finden, ist das auch OK. Jede Generation hatte ihre Jugendsprache. Davon geht keine Gefahr für die deutsche Sprache aus.
Problematisch wird es meiner Meinung nach, wenn in Bereichen gehäuft Anglizismen auftauchen, mit denen sehr viele Leute zu tun haben und in denen bestimmte Bevölkerungsgruppen sehr leicht Verständnisprobleme kriegen könnten. Absolut nervig wird es, wenn überhaupt nicht geprüft wird, ob es angemessene deutsche Wörter gibt. Warum soll
"Snack-Center" besser sein als
"Knabberecke"? Was ist ein
Drugstore und was zum *** sind
Powerboots??? Warum muss es unbedingt
Service-Point heißen, wenn
Service-Schalter,
Service-Stelle oder
Service viel einfacher und verständlicher ist?
Ich finde es lächerlich, wenn man im Fernsehen von George "dabbelju" Bush spricht. Haben wir plötzlich kein "W" mehr im Alphabet? Warum sagt man "Ai.Es.Es." anstatt "I.Es.Es."? Sind plötzlich auch unsere Buchstaben amerikanisch? Da steckt doch gar kein System hinter! Ist denn alles toll, nur wenn man es englisch ausspricht?
Ganz kriminell wird es, wenn man bereits etablierte deutsche Wörter durch englische ersetzt. Neulich wurde mir auf einem Plakat des deutschen Sportbundes vorgehalten,
Rope-Skipping sei die neue Trendsportart. So etwas blödes! Da übersetzt man
Seilchenspringen mit
Rope-Skipping und schon soll das ganze ein Trend sein?

Oder die Telekom: Ersetzt das
Ferngespräch durch
Global Call! Kann mir jemand sagen, was das soll? Absolut unnötig und ein großer Teil der Bevölkerung versteht nicht mehr, worum es geht. Warum musste der
Leibwächter plötzlich zum
Bodyguard werden? Wurde dadurch auch nur ein Quentchen Information hinzugewonnen?
So etwas nervt wirklich! Der Nutzen von solchen Übersetzungen liegt bei Null! Und ein großer Teil der Bevölkerung wird ausgegrenzt.
Warum kann man nicht verständliche deutschen Begriffe suchen? Warum muss es bei jeder Kleinigkeit aus dem englischen kommen? Ich habe das Gefühl, dass es daran liegt, dass wir Deutschen uns für unser Deutsch-Sein schämen. Alles deutsche ist "uncool". Immer schön unterwürfig sein.
Ach ja. Wenn ihr meint,
Knabberecke höre sich albern an, was müsen dann die Engländer denken (Snack-center=Knabberzentrum)? Die Engländer/Amis finden es anscheinend normal, wenn Dinge offen und verständlich bezeichnet sind! Lachen Engländer/Amis über Begriffe wie
Airbag? Nein. Das tun sie nicht. Sie haben ein entspanntes Verhältnis zu ihrer Sprache. Wir Deutschen/Österreicher/Schweizer haben das leider nicht.
Englische Wörter in der deutschen Sprache? -Von mir aus. Aber bitte da, wo es sinnvoll ist.