J.J. Abrams zerstörte das Star Trek Universum

Star Trek hat aber bisher meißt versucht zu zeigen, das man sich auch mit "blutrünstigen" Kulturen verständigen kann, und jeden so toleriert wie er selbst ist. Man hat meist versucht die Dinge friedlich zu lösen, selbst bei den Borg hat Picard erst den diplomatischen Weg gewählt, auch wenn er spätestens beim 2. Treffen davon ausgehen konnte, das es nichts bringt.
Das war es, was mir an ST gefallen hat und auch immer noch gefällt, das es nicht wie diese einheits Sci Fi Serien ist (Babylon 5 usw wie der ganze Krempel auch heißt) die mich keinen Meter ansprechen.

So zum neuen Film:

Ich sags vorne Weg: Ich fand den Film als solchen gut, selbst mit diversen auch nicht Star Trek Logikfehlern.
Was macht Nero eigentlich 25 Jahre lang, als er auf Spock wartet?
Und wiso schickt die Sternenflotte keine Amarda los um Nero auf zu halten, oder ist die Sternenflotte jetzt zu blöd innerhalb von 25 Jahren ein feindliches Schiff aus zu machen?
Dann wäre da noch Kirk´s zu schnelle Beförderung zum Captain über das Flagschiff...

Aber der Film weis mich zu unterhalten, da er spannend gemacht wurde, Humor und Action gut dabei ist und da er, im vergleich zum "normalen" Star Trek mal frisch und nicht so abgenutzt wirkt.
Auch zerstöhrt er für mich nicht das "normale" Star Trek, denn die Filme und Serien sind ja immer noch da, und wenn man den Film außer acht in Bezug auf diese lassen kann, kann man sich immer noch dran erfreuen.

Eine neue Serie auf dieser Basis, mit neuem Canon, kann ich mir allerdings nicht vorstellen, das die es lange macht.
Ich kann mir mal EINEN Film auf dieser Basis angucken, aber jetzt 178 Folgen dumme Sprüche, oder rumgeballere brauch ich nicht. Wenn ich sowas hirnloses in Serie ansehen möchte guck ich sowas wie Spongebob.
Und wenn ich rumgeballere sehen will, dann tut´s auch sowas wie das A-Team.

Als Film finde ich das mal ne gelungene Abwechslung zum "normalen" Star Trek, aber als Serie brauch ichs nicht.
 
Also ich hab die Klingonen bisher noch nie als blutrünstig angesehen. o_O
Wenn ich an Klingonen denke, dann an Krieger, die jedoch einen sehr starken Ehrenkodex haben.
Das hat sich vielleicht ab TNG und DS9 so entwickelt, war aber gerade in TOS noch bei weitem nicht so.

Und auch in TNG hatte Worf immer Probleme, sich in die menschliche Kultur einzufügen. Und als er im Kampf ums klingonische Reich den Duras erschlagen hat, durfte er sich von Picard erstmal anhören, wie enttäuscht dieser doch von Worf ist.

Und auch Dax stößt bei Sisko nicht gerade auf viel Verständnis, als sie mit Kang, Kor und Koloth loszieht, um das Herz des Albinos zu essen.
 
Eine Serie unter Abrams kann ich mir sehr gut vorstellen. Bei Alias und Lost hat er ja gezeigt, dass er einiges auf dem Kasten hat.
Da könnte dann sogar eine Star Trek Serie heraus kommen die qualitativ an Babylon 5 heran reicht, und das ist (in Fersehform) das beste was an Sci-Fi in Sachen Verlauf/Handlung/Charakterentwicklung jemals da war.
 
Edit: rein prinzipiell muss man aber sagen: Abrams und Abrams neuen Stil haben sich die Fans selber eingebrockt.
Konnte nie verstehen, dass man jeden Film bzw. Serie so schlecht reden musste, wie man es immer getan hat.
Das Paramount nach dem Enterprise Desaster gesagt hat - wir sch... auf die Fans, wenn es ihnen gefällt ok, wenn nicht auch, kann ich irgendwie nachvollziehen.
Denn egal was sie gemacht haben - die letzten Jahre konnten sie es den meisten eh nicht recht machen. Fing ja schon in den anti DS9 - anti TNG- anti Voyager geflame an.
Fand ich immer recht interessant zu lesen, auch wenn ich das gegenseitige Ankeifen nicht nachvollziehen konnte.
Also probieren sie es gar nicht mehr erst *g*

Wahre Worte!
 
Da könnte dann sogar eine Star Trek Serie heraus kommen die qualitativ an Babylon 5 heran reicht, und das ist (in Fersehform) das beste was an Sci-Fi in Sachen Verlauf/Handlung/Charakterentwicklung jemals da war.

Hmm, naja. Darüber kann man geteilter Meinung sein. B5 war sicher damals ein Meilenstein und vollkommener Kontrast zur ST-Welt. Vor allem beeinflußte JMS durch neue künstlerische Mittel ST merkbar.
Ich finde B5 aber heute nicht mehr sehr zeitgemäß, auch wegen der Optik. Die Nachfolgeprojekte von JMS sind dann ja auch mehr oder weniger kräftig gescheitert.

Wenn du in deinem Zitat aber B5 durch BSG ersetzt, könnte ich dir 100%ig zustimmen. ;)

Das erfolgreichste SciFi-Format (Universum) der letzten Jahre ist eh Stargate.

Zurück zu Lück.

Ob der ST XI Film nun das Ende von ST oder eines Universums ist, möchte ich bezweifeln. ST war über die Jahrzehnte gesehen immer Wandlungen unterworfen. Eines ist doch klar, das Franchise war verbraten und ausgelaugt, weshalb man sich dann nach einer kurzen schöpferischen Pause dazu bewog, dem ganzen Spiel eine neue Richtung zu geben. Wem's nicht gefällt, kann sich ja anderweitig beschäftigen, z.B. Perry Rhodan Romane lesen. Bernd würde es freuen, dann hätte er endlich auch mal einen Gesprächspartner zu diesem Thema hier im Forum. Stimmt's Bernd? ;)
 
Hmm, naja. Darüber kann man geteilter Meinung sein. B5 war sicher damals ein Meilenstein und vollkommener Kontrast zur ST-Welt. Vor allem beeinflußte JMS durch neue künstlerische Mittel ST merkbar.
Ich finde B5 aber heute nicht mehr sehr zeitgemäß, auch wegen der Optik. Die Nachfolgeprojekte von JMS sind dann ja auch mehr oder weniger kräftig gescheitert.
Das stimmt, in der heutigen Zeit wirken die Außenaufnahmen etwas angestaubt ;)
Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass das Konzept auch heute noch gut ankommen würde, wo durch lange Handlungsbögen gerade "in sind".
Man könnte fast meinen, dass die Serie das überhaupt erst salonfähig gemacht hat.

Wenn du in deinem Zitat aber B5 durch BSG ersetzt, könnte ich dir 100%ig zustimmen. ;)
BSG ist definitiv die moderne Art einer Sci-Fi-Serie. Fand ich auch insgesamt sehr ansehnlich, bis auf diese Sache mit New Capricia, das war meiner Meinung nach nicht so der Bringer ;)

z.B. Perry Rhodan Romane lesen.
Jo, deshalb steht oben ja auch "in Fernsehform", denn es gibt nüscht, auch nicht Star Trek, das ansatzweise ein PR heran kommt. Ich hoffe ja auch da noch immer auf einen Film ;)
 
JJ Abrahms hat das Star Trek Universum nicht zerstört, er hat nur ein paraleles erschaffen das alte existiert immer noch:thumbup:
 
Sachen die heiß diskutiert werden hat der neue Film doch genug, oder?
Nicht inhaltlich... Es wird nur heiß darüber diskutiert, ob der Film als Star Trek Film scheiße war oder nicht.
Es gibt aber nichts Inhaltliches in dem Film, was eine inhaltliche Diskussion entfacht.

Aber es war von Anfang klar, dass es ein Neuanfang wird.
Und das war es eben nicht. Batman Begins war ein Neuanfang, der die Story neu geschrieben hat und dabei die Essenz von Batman erhalten hat. Die Hintergründe der Person Batman wurden durch neue Ideen klarer und nachvollziehbarer.
"Star Trek Begins" ist kein echter Neuanfang. Man bedient sich bei der alten Version soweit, dass man keine eigenen Ideen hinzufügen muss und macht sich dabei nicht die Mühe, die Essenz der alten Version mitzunehmen. Ich habe dabei aber nicht das Gefühl, was Neues gesehen zu haben und ich fürchte, dass es genauso einfallslos weitergehen wird.

aber manchmal muss der Eingriff auch radikaler sein um den Patienten zu retten.
Nach dem Motto: lasst uns dem Patienten das Hirn rausnehme, damit er als leere Hülle noch viele Jahre weiter dahin vegetieren kann...

Bei Star Trek hat man da tatsächlich eher gekniffen, oder wie war das mit der Trill-Crusher-Folge in TNG?
Es sollte schon klar sein, dass Homosexualität respektieren eben nicht bedeutet, dass man das selber leben will. Wenn man nur das akzeptiert, was man auch selber zu leben bereit wäre, dann gibt es einen Begriff dafür: Intoleranz.
Crusher ist nun mal (rein) hetero, da kann sie nicht mal eben den Hebel umlegen, um sich auf eine lesbische Beziehung einzulassen - ebenso wenig wie eine (rein) homosexuelle Person mal eben schnell hetero werden kann.

Edit: mich würde auch mal interessieren, wie man das "Problem" mit den Banken angegangen wäre. Die Ferengie, die auf einmal Pleite sind? *scherz*
Ich fand es gut, dass in den letzten Folgen von DS9 noch etwas in die Richtung passiert ist: die Ferengi haben die Stromversorgung in die Hände privater Anbieter gegeben und schon gibt es nur noch giftigen Regen über Ferenginar.
Da sieht man, was passiert, wenn der Staat die essentielle Versorgung seiner Bürger aus der Hand gibt. :D

Beachtlich schon, aber das ist an sich noch kein Wert. Beahctliche Dinge haben viele Serien gemacht, zum Beispiel wurde in 24 ein schwarzer zum US-Präsidenten und jetzt sogar eine Frau..
Das kann man in dieser Zeit wohl kaum als beachtlich bezeichnen. Schwarze Präsidenten haben wir vorher schon gesehen und über eine weibliche Präsidenten gab es sogar bereits eine ganze Serie. Insofern ist 24 in der Hinsicht kein bißchen aus dem Mainstream herausgetreten.
Die Hauptbotschaft von 24 ist vielmehr, dass Du durch Folter ALLES erfahren kannst... egal von wem - was wiederum nicht beachtlich war, weil sie dabei einfach Bush und Cheney nachgeplappert haben.

Und was sich vom "Anfang" in ENT bis zum Ende in VOY nicht geändert hat, war, dass jeder außerhalb der Föderation mindestens semi-barbarisch war und den Födis an die Kehle wollte. Das ist ein recht banales und naives "Wir sind die Guten und Friedlichen, aber die anderen lassen uns ja nicht in Ruhe"-Weltbild.
Selbst wenn es so wäre, was es nicht ist: Es geht in der Story nicht hauptsächlich darum, ob Du jemanden initial als böse, blöd oder verfeindet darstellst. Es geht darum, wie Deine Protagonisten darauf reagieren und wie sich das Ganze dann entwickelt. Die Güte einer Gesellschaft zeichnet sich niemals darüber aus, wie viele Konflikte es gibt, sondern darüber, wie sie gelöst werden. Es ist ein gefährlicher Irrglaube, dass eine Gesellschaft ohne Konflikte eine gute Gesellschaft ist.
Da kann man sich dann entweder den Klingonen schnappen und ihn foltern, bis er einem sagt, welche Massenvernichtungswaffe die Cardassianer gerade entwickeln (in 24 würde er es einem dann sagen) oder man geht die Sache diplomatischer an.

Weltallpolizei, wenn man es mal ganz krass umschreiben möchte. Das was sie USA am liebsten tun. Alles in Gut (usa-freundlich-gestimmt) und "Achse des Bösen" aufteilen. ...
Aus Deinem Nick schließe ich, dass Du hauptsächlich Voyager gesehen hast. Da war das leider tatsächlich oft so.
In TNG findet man dieses Motiv nicht bzw. kaum wieder. Zwar greift die Picard-Crew durchaus auch mal ein, aber sie tut das entsprechend nicht zum einseitigen Vorteil und schon gar nicht zum eigenen Vorteil bzw. Vorteil der Föderaton.
Wobei man auch dazu sagen muss, dass schon der Begriff der "Weltpolizei" nicht unbedingt passend ist. Eine Polizei soll letzlich ein unparteisches Ordnungselement sein - hinter dem Begriff der "Weltpolizei" verbirgt sich ja aber vielmehr das Konzept der globalen Einflussnahme zur Unterstützung der eigenen Ziele und Festigung der eigenen Herrschaft.

Was bitte weißt Du über die Tzenkethi? Nach Allem, was wir wissen, könnten die durchaus der Föderation gesellschaftlich weit überlegen sein.
Selbst wenn alle Völer AUßERHALB der Föderation semi-barbarisch wären, könnte das möglicherweise auch daran liegen, dass die meisten der entwickelten Völker zur Zusammenarbeit bereit sind und der Großteil des Restes zumindest nicht in Konflikt mit der Föderaton gerät.
Es ist aber auch einfach nur logisch, dass nicht alle sofort freudestrahlend in der Föderation mitmachen und dass es gerade mit den "semi-barbarischen" Völkern zu Reibereien kommt, die dann gelöst werden müssen. Und da es - wie oben erläutert - bei der Idee von Star Trek essentiell um die Art der Konfliktlösung geht, zeigt man natürlich diese Geschichten.

Da JJA keinen Kurs bestimmt hat, sondern einfach nur geistlosen Fun unter die Menge bringen will, kann ich mir kaum vorstellen, dass wir den Aufbau eines neuen "canon-Lexikons" erleben. Allein der erste Film Abrams' hat ein mangelndes Gespür für konsequente und logische Erzählungen offenbart, aber beides wäre mMn eine Grundvorraussetzung dafür, dass ein canon entsteht.
Ich glaube, Abrams legt mehr Wert auf Konsistenz von Getränkarten oder der Würdigung seiner großen Verdienste: Uhura bekommt einen Slusho (den trinkt man also nicht nur in Abrams 21. Jahrhundert-Serien) und die Kelvin ist benannt nach - wer von Euch hat es schon geahnt? - nach Abrams Großvater.
Also wird der neue Canon vermutlich aus Querbezügen zu Lost und Selbstverherrlichung der Produzenten bestehen ;)

es hat Star Trek für die nächsten Jahrzehnte gerettet und auf ein solides neues Fundament gesetzt.
Er hat den Markennamen "Star Trek" für Paramount gerettet. Paramount verdient dadurch Geld, ich habe davon absolut nichts.

Live long and prosper,
Vulcan
 
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Ich hab zur später Stunde noch nicht alles aufgelesen, aber das musste ich aufgreifen:

und die Kelvin ist benannt nach - wer von Euch hat es schon geahnt? - nach Abrams Großvater.
Ich hatte eine letzte kleine Hoffnung: Benannt nach Kris Kelvin :D
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Genau das aber ist Star Treks Problem IMHO. Wo sich in anderen Serien Rotland und Blauland aus nichtigen Gründen sich den Schädel einschlagen, stellt man in Star Trek die Menschheit als geeintes, friedliches Volk da - das betonen ja Trekkies immer sehr gerne. Gleichzeitig hat man aus Rotland einfach nur Aliens gemacht. Damit die Menschen die Guten sein können, müssen die Aliens all die bösen Taten begehen. Denn verzichten mag auch Star Trek auf solcherlei Geschichten nicht.
Also so ist es gerade nicht. Es gibt in Star Trek keine böse Spezies. Sie haben eine Motivation für ihr Handeln und sie akzeptieren andere Optionen, wenn diese auch zu ihrem jeweiligen Ziel führen. Selbst Einzelwesen/-personen sind in Star Trek für gewöhnlich nicht einfach schwarz gezeichnet.

Und auch in TNG hatte Worf immer Probleme, sich in die menschliche Kultur einzufügen. Und als er im Kampf ums klingonische Reich den Duras erschlagen hat, durfte er sich von Picard erstmal anhören, wie enttäuscht dieser doch von Worf ist.
Das war bei der Ernennung des neuen Kanzers - für Duras eine "Tödliche Nachfolge". Beim Kampf um das Klingonische Reich fast ein Jahr später, hat Worf die Sternenflotte zeitweise verlassen müssen, um sich einmischen zu dürfen :D
Picard ist halt nicht begeistert, dass Worf bei einem diplomatischen Treffen einen der Repräsentanten tötet... vielleicht hätte Worf das in seiner Freizeit machen sollen, wenn Picard nicht gerade die Leute zu Gast hat :D

Und auch Dax stößt bei Sisko nicht gerade auf viel Verständnis, als sie mit Kang, Kor und Koloth loszieht, um das Herz des Albinos zu essen.
Genau daran siehst Du es doch: Sisko findet es nicht gut, was Dax macht, sagt ihr das auch, wie es ein Freund nun mal macht. Aber er lässt sie es dennoch machen, weil es ihre Entscheidung ist, ob sie es tut.

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Vulcan
 
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Und das war es eben nicht. Batman Begins war ein Neuanfang, der die Story neu geschrieben hat und dabei die Essenz von Batman erhalten hat. Die Hintergründe der Person Batman wurden durch neue Ideen klarer und nachvollziehbarer.
"Star Trek Begins" ist kein echter Neuanfang. Man bedient sich bei der alten Version soweit, dass man keine eigenen Ideen hinzufügen muss und macht sich dabei nicht die Mühe, die Essenz der alten Version mitzunehmen. Ich habe dabei aber nicht das Gefühl, was Neues gesehen zu haben und ich fürchte, dass es genauso einfallslos weitergehen wird.
Doch genau das war es. Denn es hat sich auf das besinnt, was Star Trek ursprünglich mal war: nämlich ein Weltraum-Western. Es hat den Ballast von allem was danach kam abgeworfen, und ohne die Last eines für einen Anfänger undurchschaubaren Universum einen Neustart gemacht. Genau das ist auch bei Batman passiert. Man hat sich wieder an den Originalen, in diesem Fall den Comics orientiert, und die bisherigen Kinofilmen beiseite gelassen. Das mag einigen, teils verknöcherten, Altfans nicht passen, aber JJ hat eine Neuversion von TOS gemacht, nicht TNG und Co. Und die Essens lag nun mal bei der Crew und nicht bei irgendeiner ominösen, metaphysischen oder anderen Botschaft die nach Meinung einiger Star Trek ausmachen soll. Und ich kann mich da nur wiederholen: Wenn diese angeblichen Fans so unflexible sind, können sie sich in ihr Kämmerchen zurückziehen und die Botschaft von ihren DVD’s empfangen. Das Produktionsteam war sich bewusst, dass sie nicht alle früheren Fans erreichen werden. Haben diese Trekkies halt Pech gehabt.
Teilweise finde ich es zwar auch schade, aber kein Grund, um das neue Star Trek nicht genießen zu können.


Nach dem Motto: lasst uns dem Patienten das Hirn rausnehme, damit er als leere Hülle noch viele Jahre weiter dahin vegetieren kann...
Ansichtssache. Aber wenn JJ’s Werk hirnlos war, dann steckte hinter den Handkanteschlägen von Kirk in TOS auch nicht mehr Sinn dahinter. Und wie gesagt, es war erst der erste Film. Alles andere wird mit dem nächsten Film und den hoffentlich folgenden Serien kommen. Und Radikaleingriff bedeutete in diesem Fall auch, dass man das Gemeckere von Altfans ignoriert. Wie Tripple schon gesagt hatte: Was anderes taten einige dieser angeblichen Fans doch gar nicht mehr. Und dabei ist eine gute Film herasugekommen, der zu unterhalten weiß.

Er hat den Markennamen "Star Trek" für Paramount gerettet. Paramount verdient dadurch Geld, ich habe davon absolut nichts.

Nein, mit diesem Film gab es die lange erhoffte Neugeburt von Star Trek. Einem Franchise dass sich seit Voyager im Abschwung befand. Einer jungen Generation wurde eine tolle Welt neu eröffnet, so dass sie vermutlich genau so viel Spaß daran haben werden, wie die alten Fans seit 20, 30 oder 40 Jahren. Und so wie ich das hier mitbekomme, sind auch viele der alten Fans von dem Werk angetan. Star Trek lebt und JJ hat das hingebogen. Kann ich nicht abstreiten. Und da es mir gefallen hat, wünsche ich ihm weiterhin Erfolg.
Und Star Trek war schon immer die Melkkuh von Paramount. Ob sie nun mehr oder weniger verdienen, kratz hier wohl niemand, da ich mal davon ausgehen, dass keiner von uns Anteile an den beteiligten Unternehmen hat. Der finanzielle Erfolg von Paramount interessiert mich höchstens dahingehend, dass ich eine Fortsetzung von JJ’s Star Trek haben will. Und ein Weiterleben von Star Trek hing nun mal auch von einen richtigen Erfolg an der Kasse ab.
Wenn mir der nächste Film nicht gefallen sollte, muss Paramount halt an den Anteil von meinen Kinoausgaben und DVD-Kauf verzichten. Aber bis dahin werde ich das neue Star Trek genießen.

Ich find es ja schade, dass es dir nicht zugesagt hat, aber ( und da wiederhole ich mich gerne) im Endeffekt ist es nur von Bedeutung, dass der Film mir gefällt.
 
Je länger ich der Diskussion folge, desto mehr verstehe ich, dass ich TOS nie mochte und Star Trek für mich erst mit TNG begonnen hat.

Ich spreche Star Trek XI nicht ab, dass er gut ist, oder dass er unterhaltend ist. Aber er hat rein gar nichts von der Grundidee einer in Frieden lebenden Menschheit, die sich weiter entwickelt hat in Umgang, Ökonomie und Mentalität. Die Neugeburt Star Treks ist gut und dringend notwendig... aber doch bitte in Zukunft dann auch mit etwas Tiefe und Niveau.
 
Wenn diese angeblichen Fans so unflexible sind
Was Du scheinbar als "flexibel" bezeichnen möchtest, nenne ich "anspruchslos". Einfach Alles undifferenziert zu akzeptieren, ist in meinen Augen keine Alternative.

Abgesehen davon hatte auch TOS seine Glanzpunkte der friedlichen Konfliktlösung und selbstlosen Hilfe:

  • In Pokerspiele ist Kirk bereit, die Crew des fremden Schiffes zu retten, obwohl es gerade noch die Enterprise im Traktorstrahl gefangen hielt.
  • In Ganz neue Dimensionen weigert sich Kirk, den Gorn-Captain zu töten, obwohl er dabei fürchten muss, dass er und seine Crew dieses bereuen könnten.
  • Horta rettet ihre Kinder und wird am Ende nicht wie ein böses Monster vernichtet - wenn auch Kirk anfangs andere Pläne hatte, hat er sich noch auf das Richtige besinnt.
  • usw. usf.
Sicherlich hat TNG das konsequenter aufgenommen.

Live long and prosper,
Vulcan
 
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Es sollte schon klar sein, dass Homosexualität respektieren eben nicht bedeutet, dass man das selber leben will. Wenn man nur das akzeptiert, was man auch selber zu leben bereit wäre, dann gibt es einen Begriff dafür: Intoleranz.
Crusher ist nun mal (rein) hetero, da kann sie nicht mal eben den Hebel umlegen, um sich auf eine lesbische Beziehung einzulassen - ebenso wenig wie eine (rein) homosexuelle Person mal eben schnell hetero werden kann.
Prinzipiell und von der Folge losgelöst würde ich dir da völlig recht geben. Wenn man sich die Folge aber genau anguckt, dann wird aber gezeigt, dass Crusher immer noch etwas für den jetzt weiblichen Trill empfindet aber dennoch sich in so einer Beziehung nicht wohlfühlen würde. Da schwingt sehr wohl etwas Homophobie mit. Das hätte man anders und besser lösen können.

Das kann man in dieser Zeit wohl kaum als beachtlich bezeichnen.
OK, akzeptieren wir mal, dass Uhura auf der Brücke eine beachtliche Leistung gewesen ist.

Und weiter? Macht das eine gute Serie? Erzählt sie dadurch bessere Geschichten? Zumal Uhura ja trotz allem ein Hintergrundcharakter war. War sie denn mehr als der typische "Dispatcher", der im klassischen Telefonamt per Kabel zwei Leute miteinander verbunden hat?

Ich mag ja Star Trek auch sehr, aber mir ist das immer zu schwammig, wenn die Leute immer erklären, welche Werte Star Trek doch angeblich vermitteln würde und wenn ich mir dann wirklich mal wieder ne Folge angucke und sich dann Kirk im Chicago der 1930er rumprügelt, oder mit einem Gorn oder im Kolloseum...

Selbst wenn es so wäre, was es nicht ist: Es geht in der Story nicht hauptsächlich darum, ob Du jemanden initial als böse, blöd oder verfeindet darstellst. Es geht darum, wie Deine Protagonisten darauf reagieren und wie sich das Ganze dann entwickelt. Die Güte einer Gesellschaft zeichnet sich niemals darüber aus, wie viele Konflikte es gibt, sondern darüber, wie sie gelöst werden. Es ist ein gefährlicher Irrglaube, dass eine Gesellschaft ohne Konflikte eine gute Gesellschaft ist.
Da kann man sich dann entweder den Klingonen schnappen und ihn foltern, bis er einem sagt, welche Massenvernichtungswaffe die Cardassianer gerade entwickeln (in 24 würde er es einem dann sagen) oder man geht die Sache diplomatischer an.
Das funktioniert aber nur, wenn die Gegenseite drauf eingeht. In ST passiert es aber zu oft, dass die Gegner einfach zu stur, zu unflexibel und zu uneinsichtig sind. Dadurch bekommen die Födis tatsächlich immer die Ausrede "Wir haben es doch versucht, aber die wollten einfach nicht...".

Ich finde es einfach ein wenig heuchlerisch, die eine Seite (praktischerweise die Menschen und die Föderation, wobei ja andere Föderationsaliens fast nur in homöopathischen Dosen auftauchen) immer als die "weiterentwickelten" dargestellt werden und alle anderen den Weg ins Licht einfach nicht erkennen mögen. Als die Tochter von Kanzler Gorkon gesagt hat, die Föderation sei nichts weiter als ein "homo sapiens club", lag sie damit gar nicht so falsch.

Was bitte weißt Du über die Tzenkethi?
Nicht viel. Aber ironischerweise ist einer der wenigen Fakten, dass sie mit der Föderation mal im Krieg waren.

Selbst wenn alle Völer AUßERHALB der Föderation semi-barbarisch wären, könnte das möglicherweise auch daran liegen, dass die meisten der entwickelten Völker zur Zusammenarbeit bereit sind und der Großteil des Restes zumindest nicht in Konflikt mit der Föderaton gerät.
Naja, wenn man die üblichen Karten anguckt, dann gibt es eigentlich nur die Föderation, die großen Reiche und Imperien und nicht viel anderes.

Und "zur Zusammenarbeit bereit" heißt, ich muss der Föderation beitreten, um ein guter Außerirdischer zu werden? Was genau hat sich eigentlich Bajor vom Beitritt in die Föderation versprochen? Doch eigentlich nur Wirtschaftshilfe und militärischen Schutz. Das klingt wie Beitrittsgründe von Kleinstländern in die EU und die NATO. Nicts beitragen, aber mal den Subventionssaugrüssel ausfahren.

Es ist aber auch einfach nur logisch, dass nicht alle sofort freudestrahlend in der Föderation mitmachen und dass es gerade mit den "semi-barbarischen" Völkern zu Reibereien kommt, die dann gelöst werden müssen. Und da es - wie oben erläutert - bei der Idee von Star Trek essentiell um die Art der Konfliktlösung geht, zeigt man natürlich diese Geschichten.
Welche Art der Konfliktlösung gab es denn bei TOS? Eine halbwegs friedliche Lösung gab es doch nur, als die Organier mal mit der Faust auf den Tisch gehauen haben.
 
Also so ist es gerade nicht. Es gibt in Star Trek keine böse Spezies. Sie haben eine Motivation für ihr Handeln und sie akzeptieren andere Optionen, wenn diese auch zu ihrem jeweiligen Ziel führen. Selbst Einzelwesen/-personen sind in Star Trek für gewöhnlich nicht einfach schwarz gezeichnet.
Klar haben sie eine Motivation: "Unser Volk braucht Raum". Da gilt gleichermaßen für die Klingonen, Romulaner, Cardassianer, Borg, ....

Die einzigen ernsthaften Charakterzeichnungen, die ich bei Star Trek erkennen kann, ist in den TOS-Kinofilmen und in DS9. Und gerade DS9 zerflückt das föderale Selbstbildnis meiner Meinung nach sehr gründlich.
 
Was Du scheinbar als "flexibel" bezeichnen möchtest, nenne ich "anspruchslos". Einfach Alles undifferenziert zu akzeptieren, ist in meinen Augen keine Alternative.
Du kannst Star Trek aber auch auf ein zu hohes Ross setzten. Dem kann aber dann gar nichts mehr gerecht werden.

Abgesehen davon hatte auch TOS seine Glanzpunkte der friedlichen Konfliktlösung und selbstlosen Hilfe:
Und?! Auch in einem Weltraum-Western können sich die Menschen doch menschlich verhalten. Das ist keine hochpilosophische Botschaft sonder einfach nur gewissenhaftes, moralisches Agieren der Offiziere. Denn die Föderation und die Sternenflotte sind nun mal die Guten.
Hätte Nero es gewollt, hätte sie auch ihn gerettet, auch wenn er gerade 6 Mrd. Vulkanier umgebracht hat.
Sorry, dass ich für mich kein Grund ST zu vergöttlichen oder ST11 die "Star Trek-Lizenz" zu verweigern.
 
Und die Essens lag nun mal bei der Crew und nicht bei irgendeiner ominösen, metaphysischen oder anderen Botschaft die nach Meinung einiger Star Trek ausmachen soll.
Also ich weiß nicht, ich denke, das ist eine Sache, die man auch aus einer anderen Warte betrachten kann. Ich empfand die Crew z.B. nie als etwas derart außergewöhnliches. Eine Schwarze, ein Russe und ein Asiat waren zwar an sich ein durchaus sehr wichtiges Zeichen, aber die Figurendarstellung war in TOS nie so herausragend. Verpackt in spannende - das heißt, da gebe ich Dir recht, für die Zeit im Western-Stil gemachte - Geschichten ging es schon um bestimmte Botschaften; klar, auch nicht immer (keine Serie hält durchgehend ein Niveau und kann sich das mit Blick auf den Markt leisten), aber bei Folgen wie "Let that be your last battlefield" steht schon eine Thematik im Vordergrund. Ob das nun für manche als Einzelbespiel gelten mag oder nicht, ob Roddenberry das im Nachhinein nun als Alibi aufgebläht hat oder nicht: Botschaften einer geeinten, friedlichen Welt schwingen schon mit. Aggressoren und Probleme gab es immer noch, das stimmt, und nicht jede Lösung war besonders pazifistisch oder tiefgründig. Aber auch damals gab es einen gewissen Marktdruck, der zum Beispiel dazu führte, dass "The cage" abgeleht wurde, weil diese Pilotfolge als zu intellektuell-abstrakt und für die Zuschauer als langweilig galt. Insofern kann ich mich natürlich bei JJ Abrams entschuldigen und ihm attestieren, er habe einfach nur den Willen eines Publikums nach noch viel weniger Gehalt umgesetzt. Aber auf der anderen Seite möchte ich doch nun wirklich nicht in die Geisteshaltung verfallen müssen, indem ich auf einen sehr zweifelhaften Spruch zurückgreifen müsste: Früher war alles besser.


OK, akzeptieren wir mal, dass Uhura auf der Brücke eine beachtliche Leistung gewesen ist.

Und weiter? Macht das eine gute Serie? Erzählt sie dadurch bessere Geschichten? Zumal Uhura ja trotz allem ein Hintergrundcharakter war. War sie denn mehr als der typische "Dispatcher", der im klassischen Telefonamt per Kabel zwei Leute miteinander verbunden hat?
Selbiges gilt so ziemlich für alle TOS-Charaktere außer Spock. Kirk erlebt als Captain viel, aber einen echten Charakterhintergrund erhält er nicht. Das gleiche gilt so ein wenig für die anderen Figuren, die eben auch nur in Einzelepisoden ein bisschen beleuchtet werden. Das war halt die Zeit und während heute subtiler darauf geachtet wird, dem Zuschauer Feinheiten für eine Figur mit auf den Weg zu geben, die sich zu einem plausiblen Ganzen formen, herrschte damals halt noch das "Vor der Show ist nach der Show"-Prinzip, das im Übrigen anhand von aufgegriffenen Einzelthematiken vielleicht doch eher die (durchaus auch manchmal recht platt transportierte) Botschaft über ausgewogene Charakterstudien begünstigte.

Die einzigen ernsthaften Charakterzeichnungen, die ich bei Star Trek erkennen kann, ist in den TOS-Kinofilmen und in DS9. Und gerade DS9 zerflückt das föderale Selbstbildnis meiner Meinung nach sehr gründlich.
Sehr bedauerlich, dass hier und da daraus geschlossen wird, glaubhafte Charaktere seien in einer Utopie nicht zu beschreiben.

Hätte Nero es gewollt, hätte sie auch ihn gerettet, auch wenn er gerade 6 Mrd. Vulkanier umgebracht hat.

Dadurch bekommen die Födis tatsächlich immer die Ausrede "Wir haben es doch versucht, aber die wollten einfach nicht...".

Übrigens kann man jemanden auch gegen seinen Willen retten. In Anbetracht der Freiheiten, die sich das JJA-ST-Universum nimmt, hätte man Nero gefangen nehmen können um ihn zuschauen zu lassen, wie man Romulus durch eine weitere Zeitreise rettet :D Ob er dann immer noch der unversöhlichen Massenmörder gewesen wäre :D?
Um nochmal auf ST XI zurückzukommen: Sicher, subjektiv: Aber ein ernstgemeintes Rettungsangebot sieht ganz anders aus.
Grundsätzlich sind Stories über einen Augleich, über eine echte Lösung natürlich schwieriger zu schreiben, das stimmt schon. Vielleicht eine Nummer zu groß für die ST XI-Verantwortlichen, um die ganze Sache wenn auch nicht im hier eher unmöglichen Frieden wenigstens nicht im Paukenschlag eines schwarzen Lochs enden zu lassen.

Du kannst Star Trek aber auch auf ein zu hohes Ross setzten. Dem kann aber dann gar nichts mehr gerecht werden.
Entschuldige, aber gerade nach Abrams' Star Trek glaubt man fast, dass so ziemlich alles (und auch die meisten ST-Filme davor) diesem Anspruch gerecht werden könnte. Es geht nicht darum, dass der Roman zum Film den Literaturnobelpreis kriegen muss. Ich wäre inzwischen schon fast wieder mit einer halbgaren Botschaft à la "Nemesis"-Identitätsfrage zufrieden.
Wenigstens ein Mittelweg muss doch möglich sein - und wenn man so möchte, kann man das unabhängig davon sehen, was man persönlich in Star Trek reininterpretiert, denn man muss Star Trek nicht auf ein hohes Ross setzen, um sich an geistloser und erzählerischer Leere zu stören.



Wenn man nun darüber streitet, ob Star Trek in TOS oder in TNG oder überhaupt irgendwann mal Werte vermittelte oder nicht und zum Schluss kommen mag, dass man unterschiedlicher Ansicht ist oder gar das Fazit ziehen will, es habe diese Werte nie gegeben, nun, dann wäre es doch die lohnendste Aufgabe, Star Trek in Zukunft zu einem Konzept zu entwickeln, bei dem für alle zweifelsfrei feststeht, dass eine moralische, eine emotinale und eine philophische Botschaft spannend verpackt wird. Nonsense und "einfach" (im besten Wortsinn) Unterhaltung gibt es und soll es auch geben, aber allein schon zur Abdeckung einer Bandbreite und um zu zeigen, wozu das Genre der Science-Fiction in der Lage ist, wäre dieser Weg in die Zukunft zur Entwicklung einer echten "ST-Identität" sehr wünschenswert.
 
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[FONT=&quot]Also ich weiß nicht, ich denke, das ist eine Sache, die man auch aus einer anderen Warte betrachten kann. Ich empfand die Crew z.B. nie als etwas derart außergewöhnliches. Eine Schwarze, ein Russe und ein Asiat waren zwar an sich ein Zeichen, aber die Figurendarstellung war in TOS nie so herausragend[/FONT]
Da hab mich nicht richtig ausgedrückt. Ich bezog mich weniger auf die ethnische Zusammensetzung der Crew, sondern mehr auf das Zusammenwirken der Charaktere, die Freundschaft und das Band zwischen Kirk, Spock und Pille. Was auch bei den anderen Serien einen großen Reiz ausmachte.



… Botschaften einer geeinten, friedlichen Welt schwingen schon mit. Aggressoren und Probleme gab es immer noch, das stimmt, und nicht jede Lösung war besonders pazifistisch oder tiefgründig…
Sehe ich auch so. Und das ist für mich auch die Grundaussage in ST. Und diese Botschaft gab es nun mal auch in ST 11, mag sein dass sie nicht so ausgeprägt war wie es einige gerne hätten (zu denen zähle ich mich auch). Aber das z.B. so viele unterschiedliche Spezies auf der Enterprise ihren Dienst tun, und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten ist meiner Meinung nach durchaus diesem Ideal der Toleranz geschuldet. Das repräsentiert die Föderation und die Sternenflotte. Nur ein kleiner Ansatz, aber geht in diese Richtung.
(Kirk ist so Tolerant, dass er mit Frauen aller Hautfarbe ins Bett hüpft. :))
Ich erinnere da gerne an die Aussagen der Produzenten, die genau das beabsichtigt haben.
Aber wie gesagt, dass ich für mich dann menschliches, moralisches Handeln. Vielleicht utopisch, aber dennoch wünschenswert. Und das ganze hat man dann seit jeher in Action verpackt, angefangen bei TOS.
Aber alles was darüber hinausgeht, diese unantastbare, unerreichbare Vergöttlichung, ist für mich nicht ersichtlich.


[FONT=&quot]Aber auch damals gab es einen gewissen Marktdruck, der zum Beispiel dazu führte, dass "The cage" abgeleht wurde, weil diese Pilotfolge als zu intellektuell-abstrakt und für die Zuschauer als langweilig galt. Insofern kann ich mich natürlich bei JJ Abrams entschuldigen und ihm attestieren, er habe einfach nur den Willen eines Publikums nach noch viel weniger Gehalt umgesetzt. Aber auf der anderen Seite möchte ich doch nun wirklich nicht in die Geisteshaltung verfallen müssen, indem ich auf einen sehr zweifelhaften Spruch zurückgreifen müsste: Früher war alles besser.[/FONT]
Aber gerade dieser Marktdruck war es doch, der ST den Todesstoß versetzt hatte. Das Publikum wollte ST so wie es war, nicht mehr haben. Ich mochte ENT sehr, aber die Einschaltquoten sagten wohl was anderes. Und um ST zu retten war nun mal ein kommerziell erfolgreicher Blockbuster nötig. Um ein einfaches wirtschaftliches Prinzip anzuwenden: Im Produktlebenszyklus befand sich ST in der Degenerationsphase. Ab hier gab es für ein kommerzielles Unternehmen nur die Wahl zwischen „Produkt einstampfen“ oder "Relaunch" versuchen.
Tja, und mir hat das erneuerte Produkt gefallen. Gleicher Inhalt mit anderer, zeitgemäßer Verpackung.

z.B. was lange nötig war, ist der neue Humor, wo die Charaktere auch mal über sich selbst lachen können und auch ein wenig albern daherkommen können. ST war meiner Meinung nach immer ein wenig zu ernst. Z.B. hat Stargate dieses Prinzip immer sehr gut umgesetzt. Und das war in dem Film IMHO ein deutlicher Gewinn.

Edit:
um ein Fazit zu dieser Topic und der Überschrift zu ziehen: Ich bin der Meinung das JJ Star Trek gerettet hat. Und in Laufe der Zeit wird es noch besser werden (hoffe ich).
 
Zuletzt bearbeitet:
Falsche Schlußfolgerung, aber das kannst du ja auch nicht wissen ^^
OK, sorry, wäre einfach naheliegend gewesen. Ist der Name aus dem RL oder vielleicht von den "Kespritt"? ;)

Prinzipiell und von der Folge losgelöst würde ich dir da völlig recht geben. Wenn man sich die Folge aber genau anguckt, dann wird aber gezeigt, dass Crusher immer noch etwas für den jetzt weiblichen Trill empfindet aber dennoch sich in so einer Beziehung nicht wohlfühlen würde. Da schwingt sehr wohl etwas Homophobie mit. Das hätte man anders und besser lösen können.
Sie empfindet etwas für das Wesen, den Charakter Odan. Um es profan auszudrücken: sie steht aber halt nicht auf Frauen.
Man stelle sich als (rein)heterosexueller Mann vor, dass Deine Freundin plötzlich im Körper eines Mannes stecken würde. Du würdest Ihren Charakter oder ihre Art wohl immer noch lieben, aber Ihr wärt sexuell einfach nicht mehr kompatibel - und das ist nun mal auch ein Teil einer Beziehung.
Das gleiche kann man sich natürlich als (rein)homosexuelle Frau, als (rein)heterosexuelle Frau oder als (rein)homosexueller Mann in der entsprechenden Version vorstellen. (Hat jemand vielleicht einen besseren Begriff als (rein)heterosexuell, für einen Heterosexuellen, der nicht bi ist?)

Allerdings muss ich zustimmen, dass die einzige TNG-Folge, die sich wirklich mit dem Thema auseinandersetzt, die Folge "Verbotene Liebe" ist (Riker mit einem androgynen J'nai). Leider ist das Ende der Folge unbefriedigend.

Das funktioniert aber nur, wenn die Gegenseite drauf eingeht. In ST passiert es aber zu oft, dass die Gegner einfach zu stur, zu unflexibel und zu uneinsichtig sind. Dadurch bekommen die Födis tatsächlich immer die Ausrede "Wir haben es doch versucht, aber die wollten einfach nicht...".
Nenn mir entsprechendes in TNG und ich nenne Dir mindestens eben so viele Gegenbeispiele.

Nicht viel. Aber ironischerweise ist einer der wenigen Fakten, dass sie mit der Föderation mal im Krieg waren.
Vielleicht, weil die Föderation ihnen (gesellschaftlich) zu rückständig war. ;)

Ich finde es einfach ein wenig heuchlerisch, die eine Seite (praktischerweise die Menschen und die Föderation, wobei ja andere Föderationsaliens fast nur in homöopathischen Dosen auftauchen) immer als die "weiterentwickelten" dargestellt werden und alle anderen den Weg ins Licht einfach nicht erkennen mögen.
Wie oben schon erwähnt, haben einige andere auch den "Weg ins Licht erkannt". Einige sind der Föderation beigetreten, einige leben einfach friedlich neben der Föderation und da gilt eben:
Vulcan schrieb:
Selbst wenn alle Völker AUßERHALB der Föderation [- die wir in Star Trek zu sehen bekommen -] semi-barbarisch wären, könnte das möglicherweise auch daran liegen, dass die meisten der entwickelten Völker zur Zusammenarbeit bereit sind und der Großteil des Restes zumindest nicht in Konflikt mit der Föderaton gerät.
Und was man auf dem Bildschirm zeigt sind halt die Konflikte und die Lösung selbiger. Letztlich wird das Verhalten der Leute ja wenig herausgefordert, wenn es keine Konflikte gibt, da ist also nichts Interessantes zu zeigen. Wenn alles friedlich ist und alle dasselbe wollen, sehen vermutlich sogar Neokonservative friedlich aus.

Naja, wenn man die üblichen Karten anguckt, dann gibt es eigentlich nur die Föderation, die großen Reiche und Imperien und nicht viel anderes.
Die üblichen Karten sind für gewöhnlich Fanmaterial und beziehen sich bestenfalls auf die in den Serien und Filmen vorkommenden Wesen. Wenn also die mit der Föderation seit 200 Jahren in Frieden lebenden Udanaxianer bisher keinen Grund geliefert haben, dass man sie auf dem Bilschirm zeigt, wird man in den Karten auch nicht sehen, dass sie über 83% der Galaxie verstreut sind.

Und "zur Zusammenarbeit bereit" heißt, ich muss der Föderation beitreten, um ein guter Außerirdischer zu werden?
1. Ich habe geschrieben, dass sie entweder zur Zusammenarbeit bereit sind ODER halt nicht mit der Föderation in Konflikt geraten.
Offensichtlich kann man also auch einfach still neben der Föderation umherleben, um ein guter Außerirdischer zu sein :rolleyes:
2. "zur Zusammenarbeit bereit" heißt, dass sie entweder der Föderation beitreten oder ein Handelsabkommen schließen oder Galaxiekarten von Fans austauschen ( :rolleyes: ) oder einfach nur sonst friedlich irgendwas zusammenmachen.

Welche Art der Konfliktlösung gab es denn bei TOS? Eine halbwegs friedliche Lösung gab es doch nur, als die Organier mal mit der Faust auf den Tisch gehauen haben.
Habe Dir oben exemplarisch die ersten drei Beispiele genannt, die mir spontan eingefallen sind.

Klar haben sie eine Motivation: "Unser Volk braucht Raum". Da gilt gleichermaßen für die Klingonen, Romulaner, Cardassianer, Borg,
Dann hast Du Dir die Serie scheinbar nicht allzu genau angeschaut. Es wird da z.B. sehr deutlich, dass die Romulaner lieber für sich gelassen werden wollen als zu erobern. Ihr Haupt-Interesse ist, unbehelligt von Außenstehenden zu leben. Sie erobern nicht, um zu erobern, sondern nur, wenn sie es als notwendig erachten zum Erhalt ihrer Unabhängigkeit.
Die Cardassianer sind eine DS9-Spezies, die von TNG nur kurz aufgegriffen wird, um DS9 einen Startimpuls zu geben. Insofern ist es witzig, dass Du Dich über den scheinbar dumpfen Charakter der Cardassianer beschwerst, aber dann DS9 nennst als Beispiel für gute Charakterzeichnung.
Ebenso witzig ist, dass Du wiederum die TOS-Kinofilme als gutes Beispiel nennst und den Satz zur dumpfen Charakterisierung eben aus der Motivation einer Person aus einem dieser Filme entnimmst.

In Anbetracht der Freiheiten, die sich das JJA-ST-Universum nimmt, hätte man Nero gefangen nehmen können um ihn zuschauen zu lassen, wie man Romulus durch eine weitere Zeitreise rettet Ob er dann immer noch der unversöhlichen Massenmörder gewesen wäre ?
Dieses Ende hätte mich fast komplett wieder mit dem Film versöhnt. Da hätte er gleich 6 statt 3 Punkte bekommen. Wenn sie dann noch die Arrestzelle auf der Enterprise von Kirk hätten vorwärmen lassen, wäre er bei sicherlich mindestens 7 Punkten ;) ;)

Aber das z.B. so viele unterschiedliche Spezies auf der Enterprise ihren Dienst tun, und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten ist meiner Meinung nach durchaus diesem Ideal der Toleranz geschuldet.
Reine Farbenvielheit reicht für mich nicht. Die gab es z.B. auch im "bösen" Spiegeluniversum.

Und in Laufe der Zeit wird es noch besser werden (hoffe ich).
Das hoffe ich auch.

Live logn and prosper,
Vulcan
 
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