Elric schrieb:
1.) Der Film zu jeden Buch wäre wahrscheinlich mindestens 6-7 Stunden lang gewesen.
2.) Die Kampfszenen wären zum größten Teil nur ein paar Minuten lang.
3.) Der Film würde extrem langatmig werden: Im zweiten Buch würden über Minuten reine Landschaftsaufnahmen gezeigt und der zweite Teil würde damit beginnen, dass sich Gimli, Aragorn und Legolas erstmal Gedanken machen, auf welche Weise sie Boromir beerdigen sollen.
Nein danke. Man sollte den Film losgelöst vom Buch betrachten und wenn er einem gefällt, dann kann man -damit man die XXL-Version bekommt- immernoch das Buch lesen.
Nein, ich verlange gar nicht, dass das Buch 1:1 umgesetzt wird. Ich sagte ja, den ersten Teil fand ich recht gelungen. Am besten ist Jackson der Ausbau der Beziehung Aragorn-Arwen gelungen, die sich auch im zweiten Teil sehr gut einfügt. Was Liebe und Romantik angeht, so ist das Buch wirklich ziemlich dürftig.
Was mich vor allem aufgeregt hat, ist die Darstellung von Merry, Pippin und Faramir im Film. Alle anderen Charaktere sind dumm, unwissend, bis die neunmalklugen Hobbits daherkommen und Baumbart und Faramir von ihrem falschen Handeln abbringen. Das ist im Buch nicht so. Da hat jeder seine eigenen Probleme, die Hobbits lösen zwar neue Handlungsreaktionen aus, aber den Ents und Faramir wird immerhin genug Verstand und Charakterstärke zugeschrieben, dass sie auf neue Ereignisse eigentständig reagieren können. HdR ist nach dem literarischen Modell der mittelalterlichen Queste angelegt. Ein Held (=Frodo) hat einen Auftrag, den er ausführen muss. Dabei wird er an Erfahrungen reicher, wächst (wie im Buch Merry und Pippin im wortwörtlichen Sinn, als sie von der Entwasser und den Enttrunk trinken) und ist am Ende so stark, ohne Magie und fremde Hilfe eigenständig Entscheidungen treffen und handeln zu können (der Kampf im Auenland, wo alle Hobbits ihre erworbenen Fähig- und Fertigkeiten einsetzen). Das hätte sich im zweiten Film ohne weiteres ohne größere Probleme umsetzen lassen - unter Beibehaltung der ganzen Kürzungen, die ja auch legitim waren.
Es wurden eher unnötige Szenen eingefügt, die zwar effektreich, aber nicht gerade spannend waren: die Szene mit den Wargreitern war viel zu kurz geschnitten, das ging so schnell, da hat man eh kaum was gesehen. Und dass Aragorn in den Fluss plumpst war absolut überflüssig, eine Verbindung zu Arwen hätte man auch anders darstellen können.
Abgesehen davon, dass ich die Besetzung der Rollen von Eomer und Eowyn ziemlich Banane finde, ist die Darstellung der Ereignisse in Rohan ganz gut geglückt. Doch Faramir als billige Kopie seines Bruders hinzustellen und Baumbart als baumischen Volltrottel, der doch eingentlich das älteste Geschöpf in Mittelerde ist und mit den von Sarumans Orks abgeholzten Westhängen seines Waldes ein großes Problem am Hals hat, ist wirklich schlampig und einfallslos :brmbl: