OK. Ich geb's zu. Ich habe mir den diesjährigen Grand Prix angeschaut. Eigentlich wollte ich mir nur die Abstimmung ansehen sowie ab und zu hineinzappen, um ein bisschen von den Liedern mitzukriegen. Aber da das übrige Fernsehprogramm ziemlich langweilig war, habe ich mir die meiste Zeit halt den Grand Prix 2003 angeschaut.
Der Wettbewerb war sehr stark dominiert von Mainstream-Pop. Mindestens die Hälfte der Lieder war sich so ähnlich, dass man sie zu einem Lied hätte zusammenschneiden können. Etwas Dudeldudel-Musik, wie man sie schon x-mal im Radio gehört hat, 0815-Texte, die eigentlich keine große Bedeutung hatten, sowie meist 3-4 Damen oder Herren, die im Hintergrund die Hüften schwingen und in Refrains ein paar Sätze trällern durften. Das übliche halt.
Einige Lieder entsprachen aber nicht dem üblichen 0815-Radio-Mainstream-Pop. Z.B. Belgien, mein Favorit, hatte ein Lied im Keltik-Stil. Das Lied wurde in einer Fantasie-Sprache gesungen, was ich einerseits originell fand, andererseits ehrlich, da die Texte beim Grand Prix eh kaum von Bedeutung waren. Nur die Bewegungen der Sänger fand ich etwas merkwürdig. Sie standen wie angwurzelt und haben bloß Arme und Hände bewegt. Hm, wem’s gefällt?
Estland fand ich auch gut. Es hieß „80’s coming back“ und war zwar nur eines dieser 0815-Poplieder, dafür aber das beste. Rumänien war auch nicht schlecht, weil es das einzige Lied hatte, das ein bisschen techno-mäßig war, und deswegen etwas Abwechslung bot.
Österreich war ziemlich gut. Es war so eine Art Blödellied, bei dem ab und zu etwas Hardrock einfloss. He, he. Vom Text habe ich leider nicht so viel mitgekriegt (war zu leise oder undeutlich), aber die Melodie war cool.
Der österreichische Sänger
Dann war da noch Tatu aus Russland. Die hatten das einzige rockige Lied. Ich finde es gut, dass sie nicht gewonnen haben, denn ich finde es unfair, wenn eine international bekannte Gruppe beim Grand Prix auftritt. Außerdem geht mir ihr Gehabe („Wir sind lesbisch! Wir sind lesbisch! Wir halten Händchen und küssen uns. Schaut mal, wie rebellisch wir sind! Haben wir schon erwähnt, dass wir lesbisch sind?“) etwas auf die Nerven. Das war wohl die am meisten durchkommerzialisierte Gruppe mit der größten Marketing-Maschinerie.
Beeindruckend fand ich den polnischen Beitrag. Es hat mich gewundert, dass ein großer Teil des Liedes auf deutsch gesungen wurde. Daneben gab es auch noch polnisch und russisch. Tolle Geste von Polen!
Lustig fand ich die Französin. Ihr sind andauern Haarsträhnen auf wechselnde Partien des Gesichts gefallen. Ich glaube nicht, dass das geplant war. Sah jedenfalls ziemlich ulkig aus.
Peinlich fand ich den britischen Auftritt. Die britische Gruppe klang ziemlich schräg – nicht im Sinne von „lustig“, sondern im Sinne von „trifft die Töne nicht und wäre besser für Playback geeignet“. Deswegen wohl auch 0 Punkte für das Mutterland der Popmusik. Irgendwie tun mir die Sänger leid.
Was den deutschen Auftritt angeht: Lou hat das Lied ziemlich professionell gesungen. Auch der Auftritt war gut. Aber da das Lied eine 0815-Melodie (und -Text) hatte, kam das Lied nicht über den 12. Platz hinaus.
Gewonnen hat schließlich die türkische Gruppe. Ein englischsprachiges Poplied mit Einflüssen aus der türkischen Musik. Zugegeben, schlecht war das Lied nicht. Aber so übermäßig toll fand ich es auch nicht.
Zum Drumherum: Die Moderatorin und der Moderator aus Lettland haben ihre Aufgabe gut gemacht. Sie haben nur kurze Kommentare und Ankündigungen gemacht und sind deswegen nicht nervig gewesen. Nerviger fand ich dagegen die Kommentare der Leute, die aus den Abstimmungsländern die Ergebnisse durchgegeben haben. Dieses „first of all, I want to thank you for your wooooonderful show – you’ve done a great job“-Geschleime wird ziemlich schnell nervig. Nervig waren auch die Spots, die die einzelnen Gruppen vorgestellt haben. – Eine Mischung aus Zeitraffer und ruckelnden Bildern. – und das 26 mal.
Etwas ungerecht finde ich das Abstimmungsverhalten der Menschen. Die Höchstpunktzahl wurde ziemlich häufig nach kultureller oder sprachlicher Verwandtschaft vergeben. Ich habe den Eindruck, dass die 12 Punkte häufig kaum etwas mit dem Lied zu tun hatten. Hier am eine Auflistung, wie die Länder die Höchstpunktzahl vergeben haben (fett: enge kulturelle/ sprachliche Verwandschaft)
Infos zum GP 2003 gibt es unter http://www.eurovision.tv/public/index_de.html .
Habt ihr den GP 2003 gesehen und was haltet ihr davon?
Der Wettbewerb war sehr stark dominiert von Mainstream-Pop. Mindestens die Hälfte der Lieder war sich so ähnlich, dass man sie zu einem Lied hätte zusammenschneiden können. Etwas Dudeldudel-Musik, wie man sie schon x-mal im Radio gehört hat, 0815-Texte, die eigentlich keine große Bedeutung hatten, sowie meist 3-4 Damen oder Herren, die im Hintergrund die Hüften schwingen und in Refrains ein paar Sätze trällern durften. Das übliche halt.
Einige Lieder entsprachen aber nicht dem üblichen 0815-Radio-Mainstream-Pop. Z.B. Belgien, mein Favorit, hatte ein Lied im Keltik-Stil. Das Lied wurde in einer Fantasie-Sprache gesungen, was ich einerseits originell fand, andererseits ehrlich, da die Texte beim Grand Prix eh kaum von Bedeutung waren. Nur die Bewegungen der Sänger fand ich etwas merkwürdig. Sie standen wie angwurzelt und haben bloß Arme und Hände bewegt. Hm, wem’s gefällt?
Estland fand ich auch gut. Es hieß „80’s coming back“ und war zwar nur eines dieser 0815-Poplieder, dafür aber das beste. Rumänien war auch nicht schlecht, weil es das einzige Lied hatte, das ein bisschen techno-mäßig war, und deswegen etwas Abwechslung bot.
Österreich war ziemlich gut. Es war so eine Art Blödellied, bei dem ab und zu etwas Hardrock einfloss. He, he. Vom Text habe ich leider nicht so viel mitgekriegt (war zu leise oder undeutlich), aber die Melodie war cool.
Dann war da noch Tatu aus Russland. Die hatten das einzige rockige Lied. Ich finde es gut, dass sie nicht gewonnen haben, denn ich finde es unfair, wenn eine international bekannte Gruppe beim Grand Prix auftritt. Außerdem geht mir ihr Gehabe („Wir sind lesbisch! Wir sind lesbisch! Wir halten Händchen und küssen uns. Schaut mal, wie rebellisch wir sind! Haben wir schon erwähnt, dass wir lesbisch sind?“) etwas auf die Nerven. Das war wohl die am meisten durchkommerzialisierte Gruppe mit der größten Marketing-Maschinerie.
Beeindruckend fand ich den polnischen Beitrag. Es hat mich gewundert, dass ein großer Teil des Liedes auf deutsch gesungen wurde. Daneben gab es auch noch polnisch und russisch. Tolle Geste von Polen!
Lustig fand ich die Französin. Ihr sind andauern Haarsträhnen auf wechselnde Partien des Gesichts gefallen. Ich glaube nicht, dass das geplant war. Sah jedenfalls ziemlich ulkig aus.
Peinlich fand ich den britischen Auftritt. Die britische Gruppe klang ziemlich schräg – nicht im Sinne von „lustig“, sondern im Sinne von „trifft die Töne nicht und wäre besser für Playback geeignet“. Deswegen wohl auch 0 Punkte für das Mutterland der Popmusik. Irgendwie tun mir die Sänger leid.
Was den deutschen Auftritt angeht: Lou hat das Lied ziemlich professionell gesungen. Auch der Auftritt war gut. Aber da das Lied eine 0815-Melodie (und -Text) hatte, kam das Lied nicht über den 12. Platz hinaus.
Gewonnen hat schließlich die türkische Gruppe. Ein englischsprachiges Poplied mit Einflüssen aus der türkischen Musik. Zugegeben, schlecht war das Lied nicht. Aber so übermäßig toll fand ich es auch nicht.
Zum Drumherum: Die Moderatorin und der Moderator aus Lettland haben ihre Aufgabe gut gemacht. Sie haben nur kurze Kommentare und Ankündigungen gemacht und sind deswegen nicht nervig gewesen. Nerviger fand ich dagegen die Kommentare der Leute, die aus den Abstimmungsländern die Ergebnisse durchgegeben haben. Dieses „first of all, I want to thank you for your wooooonderful show – you’ve done a great job“-Geschleime wird ziemlich schnell nervig. Nervig waren auch die Spots, die die einzelnen Gruppen vorgestellt haben. – Eine Mischung aus Zeitraffer und ruckelnden Bildern. – und das 26 mal.
Etwas ungerecht finde ich das Abstimmungsverhalten der Menschen. Die Höchstpunktzahl wurde ziemlich häufig nach kultureller oder sprachlicher Verwandtschaft vergeben. Ich habe den Eindruck, dass die 12 Punkte häufig kaum etwas mit dem Lied zu tun hatten. Hier am eine Auflistung, wie die Länder die Höchstpunktzahl vergeben haben (fett: enge kulturelle/ sprachliche Verwandschaft)
- Island => Norwegen
[*] Norwegen => Island
[*] Schweden => Norwegen
[*] Türkei => Bosnien-Herzegowina
[*] Bosnien-Herzegowina => Türkei
[*] Zypern => Griechenland
[*] Griechenland => Zypern
[*] Portugal => Spanien
[*] Deutschland => Polen (z.T. deutschsprachiges Lied)
[*] Russland => Rumänien
[*] Großbritannien => Irland
[*] Frankreich => Belgien
[*] Ukraine => Russland
[*] Lettland => Russland
[*] Estland => Russland
[*] Slowenien => Russland
[*] Kroatien => Russland - Österreich => Türkei
- Niederlande => Türkei
- Belgien => Türkei
- Spanien => Belgien
- Polen => Belgien
- Irland => Norwegen
- Rumänien => Schweden
- Malta => Island
- Israel => Spanien
Infos zum GP 2003 gibt es unter http://www.eurovision.tv/public/index_de.html .
Habt ihr den GP 2003 gesehen und was haltet ihr davon?