Gestern Madrid, morgen Berlin?

aber so wie du dich ausdrückst, meinst du das die Religion an der ganzen Sache Schuld ist.
ach und du glaubst muhammed ata hat die religion missbraucht, als er mit dem jet in eines der grössten wolkenkratzer der welt gedüst ist ?
osama bin laden mag zwar die religion für seine zwecke missbraucht haben, aber zu welchem zweck ? Hat er nicht an etwas geglaubt ? denn an geld mangelte es ihm ja nicht gerade....
leider ist mir des öfteren aufgefallen das die menschen im westen nicht annähernd vermagen zu verstehen, was das aufwachsen in einer stark fundamentalisch geprägten welt bedeutet. wie denn auch.

Eins ist für alle Zeiten klar, für den Nah-Ost-Konflikt, für den Terror werden die Religionen missbraucht.
ich wüsste nicht, das ich dieser tatsache widersprochen habe.
 
tekin schrieb:
ach und du glaubst muhammed ata hat die religion missbraucht, als er mit dem jet in eines der grössten wolkenkratzer der welt gedüst ist ?
osama bin laden mag zwar die religion für seine zwecke missbraucht haben, aber zu welchem zweck ? Hat er nicht an etwas geglaubt ? denn an geld mangelte es ihm ja nicht gerade....
leider ist mir des öfteren aufgefallen das die menschen im westen nicht annähernd vermagen zu verstehen, was das aufwachsen in einer stark fundamentalisch geprägten welt bedeutet. wie denn auch.

ich wüsste nicht, das ich dieser tatsache widersprochen habe.

Du hast Recht, ich bin ein keiner fundamentalistisch geprägten Welt aufgewachsen, ich kann aber eine Grundursache erkennen, die für alle "buchbasierenden" Religionen gilt. Ob wir nun die Bibel, die Thora oder den Koran nehmen, säkular betrachtet sind es Bücher, die eine Menge Worte beinhalten, die erst durch die Betrachtungsweise des Menschen Bedeutung erhalten. Welche Bedeutung sie erlangen, hängt von der Interpretation des Menschen ab und damit haben wir das Problem. Es gibt keine einheitliche allgemein gültige Interpretation, die eine feste Richtung zeigt, sondern viele verschiedene, die sich in den unterschiedlichen Gruppierungen der einzelnen Glaubensrichtungen zeigt. Es gibt weder ein einheitliches Christentum, noch ein einheitliche Judentum und natürlich auch keinen einheitlichen Islam.
Nun ist es aber so, das nicht jeder Gläubige seine eigene Interpretation hat, sondern bedingt durch sein soziales Umfeld, sein Erfahrungen folgen die meisten den Gesamtinterpretationen der jeweiligen Glaubensobrigkeiten. Daraus resultieren natürlich auch Wertevorstellung und Ansichten über Moral und Ethik. Nun haben wir Osama, der unzufrieden ist, da die ihm vermittelten Werte und für ihn bedeutungsvollen Werte "zerstört" werden. Nimmt ein Teil der für ihn gültigen Glaubensinterpretation, nämlich den, der sein Handeln legitim erscheinen lässt (das ist der Missbrauch), die Teile, die beweisen würden, das er auf den falschen Weg ist, interpretiert er einfach um oder lässt sie wegfallen und verhält sich dann wie eine Glaubensobrigkeit und erhält erstmal keinen Widerspruch von den legitimen Organen. Das Gläubige einer Glaubensobrigkeit folgen ist bekannt und wenn dann da eine angebliche ist, die der eigenen Unzufriedenheit entgegenwirkt, folgt man ihr, das ist die Verblendung, da man den Mißbrauch nicht sieht.
Das mag zwar jetzt eine sehr einfache Darstellung sein und sie mag auch zum teil ungenau sein, vieleicht sogar etwas unverständlich, aber das liegt in der Natur der Sache. Insbesondere lässt sich der Islam nicht so einfach, wie geschildert mit den anderen Religionen zu vergleichen, da der Islam im Gegensatz zum Christentum, selbst im Gegensatz zum orthodoxen Judentum, das Alltagsleben, was wir zum größten Teil als weltlich sehen und weniger religiös betrachten, relativ stark reglementiert. Inwieweit Muslime diesen Regeln folgen oder je nach Glaubensrichtungen folgen müssen, kann ich nicht sagen, da ich kein Moslem bin, erst recht nicht werde ich entsprechendes Verhalten bewerten und verurteilen. Das wäre respektlos und Respektlosigkeit ist auch eine kleine Grundlage für den Terror der Al Quaida.
Tekin, sollte ich dich verärgert haben, so war das nicht bezweckt.
 
Tekin, sollte ich dich verärgert haben, so war das nicht bezweckt.
nein hast du nicht. einer der den "grimme preis" hat darf meine aussagen gerne und immer wieder kritisieren. :)

ich versuche mal das so zu erklären.
im alter von 9 oder 10 jahren war ich als moslem wieder mal (gegen meinen willen) in der moosche.

da sitzt also ein typ der genauso aussieht wie die osamas und ayatollah´s.

der hat mich zu sich vorgerufen. zuerst hat er mich gefragt wie ich es wagen kann eine einkaufstüte in die moschee zu bringen (darin waren die lehrbücher), auf der der kopf einer kopftuchlosen christenfrau abgebildet ist. es war eine "LIDL" tüte, die eine junge freundliche frau mit einkaufswagen dargstellt hat. ausserdem fragte er mich warum meine fingenägel länger als 2 millimeter waren (sauber waren se ja).

danach folgte eine lange tortur mit einem bambusstab. ich musste meine finger zusammenspreizend hochhalten, so das er am liebsten alle 5 fingerspitzen gleichzeitig getroffen hat. und das mehr als einmal...
und dieser vorfall ereignette sich in deutschland, wo man sich noch in der sicheren wiege der deutschen justiz fühlen kann.

jetzt frage ich dich:
was wäre aus mir geworden, wenn ich in einem der "bin laden"-gebiete aufgewachsen und erzogen worden wäre ?
wenn mir der glaube jahre lang seit ich ein baby bin, zum teil auf diese art und weise, eingetrichtert worden wäre ?

wäre ich nicht ein potenzieller muhammed ata ?
 
Hallo,

also Tekin ich muss schon sagen, dass was du erlebt hast ja erschreckend ist. Ich kann mir vorstellen das religiöse Fanatiker so sind. Nur eine Frage die sich mir stellt ist, verwechselst du nicht gerade die "Kirche-Islam" mit der "Religion-Islam".

Du meintest, dass es gefährlich ist mit dem islamischen Glauben aufzuwachsen. Das ist es gerade nicht, denn fast alle mir bekannten sind friedlicher Natur. Es steht nirgendwo im Koran, dass du alle Christen ermorden sollst. Den anderen Punkt den angesprochen hast, der mit den "aufwachsen in "Bin-Laden-Gebieten"" ist das wahre Problem. Denn ich bin der Meinung, wenn dort Christen leben würden, würden sie genau das selbe machen wie die Islamisten!
Wir Europäer, mit unserer bornierten Arroganz, behaupten doch immer das "unsere christliche Religion" die friedlichste der Welt wär. [ironie]Jupp, am 30 Jähriger Krieg und an der Judenverfolgung sind auch die ganzen Moslems schuld.[/ironie]. Ich glaube sogar, dass das Christentum, unter bestimmten Umständen, noch gefährlicher als der Islam sein könnte.

Gruß,
Brecht
 
Ich glaube eine Kleinigkeit ist Euch noch nicht ganz bewußt:

Osama hat nicht ganz unbeachtliche Mengen an Geld auch bei deutschen Banken angelegt. Genau wie in der Schweiz und Lichtenstein. Daher denke ich wird er sich gut überlegen ob ein, ihm klar zuzuordnender Akt des Terorismus in Deutschland wirklich sinnvoll für ihn und seine "Sache" ist.

Desweiteren : Wenn schon Deutschland, wieso dann Berlin ?
Wenn ich in der BRD für Chaos sorgen wollte würde ich die Bankenviertel in Frankfurt ( Börse inklusive ) plattmachen.

Faktisch betrachtet ist der Schaden da höher, abgesehen davon macht es keinen Sinn Berlin wegen der Politiker "anzugreifen", es ist eh immer nur eine Handvoll von denen dort.
 
FordPrefect schrieb:
Ich glaube eine Kleinigkeit ist Euch noch nicht ganz bewußt:

Osama hat nicht ganz unbeachtliche Mengen an Geld auch bei deutschen Banken angelegt. Genau wie in der Schweiz und Lichtenstein. Daher denke ich wird er sich gut überlegen ob ein, ihm klar zuzuordnender Akt des Terorismus in Deutschland wirklich sinnvoll für ihn und seine "Sache" ist.

Desweiteren : Wenn schon Deutschland, wieso dann Berlin ?
Wenn ich in der BRD für Chaos sorgen wollte würde ich die Bankenviertel in Frankfurt ( Börse inklusive ) plattmachen.

Faktisch betrachtet ist der Schaden da höher, abgesehen davon macht es keinen Sinn Berlin wegen der Politiker "anzugreifen", es ist eh immer nur eine Handvoll von denen dort.

Ein Attentat auf Frankfurt würde zwar kurzfristig für Chaos sorgen, aber keinen symbolischen Wert haben. Eher würde folgendes Szenario zu treffen: Osama wartet noch 2 Jahre und dann hat er ein Ziel, das richtig erschüttern würde- Die Fußball-WM.
Eine Bombe beim Eröffnungspiel der deutschen Nationalmannschaft bei dem ein Großteil der Mannschaften und der Zuschauer umkommen. Das würde die psychologische Wirkung erreichen, die Al Quaida haben will.
 
Zwei Bomben bei zeitglich laufenden Spielen wären verheerender.
Oder drei Bomben nach dem Spiel: Eine am Lehrter Bahnhof, eine am Olympiastadion und eine im Regierungs- und Touristenviertel.

Oder gleich einen Beluga mit ner Mark VI ins Stadion...
 
[Luke schrieb:
]Zwei Bomben bei zeitglich laufenden Spielen wären verheerender.
Oder drei Bomben nach dem Spiel: Eine am Lehrter Bahnhof, eine am Olympiastadion und eine im Regierungs- und Touristenviertel.

Oder gleich einen Beluga mit ner Mark VI ins Stadion...

Mark IV wozu. Beluga vollgetankt reicht vollkommen aus.
Aber eigentlich ist es doch irgendwie erschreckend, das wir uns ausmalen, wie ein nächstes mögliches Attentat aussieht.
 
leider werden anschläge wie diese in den nächsten 10-20 jahren unser alltag bestimmen. europa ? mittendrinn statt nur dabei.
 
Ich kann nur hoffen, die meisten Terroristen denken nicht so gnadenlos wirtschaflich-taktisch-pragmatisch wie ihr.
 
Soso ........... eine ( oder mehrere Bomben ) bei der Fußball WM.
Ist es nicht erstaunlich daß ein solch unspektakuläres Ereigniss wie ein Fußballspiel tatsächlich das krankhafte Interesse von völlig verblendeten Terroristen auf sich ziehen könnte ???

Es ist doch schon bitter genung daß über die sexuellen Eskapaden von irgendwelchen überbezahlten, selbstverliebten Ballschubsern länger und ausführlicher in den Nachrichten berichtet wird als z.B. über :
Hungersnöte, Kriege oder politische Reformen ???

Da frage ich mich unwillkürlich ob die Medien auf die Wünsche der Zuschauer reagieren oder ob die Zuschauer von den Medien geleitet werden...................( George Orwell lässt grüßen ... )

Mich persönlich erschüttert das zunehmende Desinteresse der Menschen an relevanten Dingen und Geschnissen, sowie auch die stetig steigende Glorifizierung einzelner Sportler. Man sehe sich hierzu nur einmal das Tamtam an das um solche Halblinge wie M.Schuhmacher gemacht wird.
Genau diese Einstellung ist es die viele Menschen denken lässt:
Terrorismus ? Ja aber doch´nicht in Deutschland!

Die nächsten Jahre werden es zeigen.................( obwohl ich hoffe das sie es nicht zeigen) :hmm2:
 
Bernd schrieb:
@Luke
Du vergißt bei deiner Bewertung etwas, das spanische Volk und die voherige Regierung.
Ich kann mich zwar nur auf die Medienberichte berufen, aber trotzdem muß man folgendes bedenken:

1. Dem spanischen Volk waren die außenpolitischen Irak-Aktivitäten immer ein Dorn im Auge. Man erinnere sich, das zu Beginn des Irak-Krieges 90% Prozent der spanischen Bevölkerung gegen die Irak-Politik der Regierung Aznar waren. Das spanische Volk hat es aber danach zähneknirschend hingenommen, weil die bisherige Regierung innenpolitisch den den Wünschen entsprach. Deswegen auch die entsprechend hohen Prognosen für die Wahl.
2. Die Sozialisten, die jetzt die neue Regierung stellen, haben schon in ihrem Wahlkampf vor den Attentaten, den Abzug der eigenen Truppen propagiert, das heißt, die jetzigen Abzugsaussagen kommen nicht überraschend. Das einzige was sich geändert hat ist die absolute Aussage des Abzugs. Vor den Attentaten war die Aussage der Sozialisten folgende, sie werden die spanischen Truppen abziehen, wenn die ursprünglich für die zweite Jahreshälfte geplante teilweise Machtübergabe an eine irakische Regierung stattgefunden hat. Da sich diese Machtübergabe verzögert, hat sich die Aussage insoweit geändert, das Spanien seine Truppen zum selben Zeitpunkt abzieht, wenn bis dann kein UN-Mandat besteht.

Also Luke, das klingt nicht nach illoyal, das klingt eher danach, das man die Verantwortung für das Handeln der alten Regierung übernimmt, nur festgesetzt an Notwendigkeit oder Legitimation und insbesondere danach, das man das Volk, das einen gewählt hat, ernst nimmt.

Und eins ist mal sicher, den Terror bekämpft man nicht durch illegetime Kriege oder solche Dinge, sondern in dem man die Gründe bekämpft, die für Zulauf zu Al Quaida und Co. sorgen.

Ich habe nichts davon gelesen, aber ich bin sicher, es ist ein wertvolles Posting! :)
 
Zurück
Oben