Fahrenheit 9/11

Angebot und Nachfrage, das simpelste marktwirtschaftliche Prinzip. Hält man das Angebot unterhalb der Nachfrage, so kann man eben hohe Preise erzielen. Da die Opec-Länder der Hauptlieferant der Welt sind, orientiert sich auch der Ölpreis an ihrem Verhalten. Da hilft es auch nicht, das wir unser Öl zum Großteil aus der Nordsee bekommen. Dieses Öl ist schon durch seine Produktion von vornherein teurer. Die reinen Produktionskosten (Förderung, Transport etc.) liegen hier bei ca 22 - 24$ pro Barrel. Bei Öl, das z.B. aus Saudi-Arabien kommt liegen die Produktionskosten bei 15 - 20$ Dollar pro Barrel.
Aber auf die Ölmultis sollte man nicht schimpfen, höchsten darüber wann sie Preise erhöhen oder senken. Unser Problem der hohen Preise ist der hohe Steueranteil bei den Treibstoffen. Durch Mineralölsteuer,Ökosteuer und Mehrwertsteuer wird jede Preiserhöhung um einen Cent zu einem Preisaufschlag von 5 Cent. Hinzukommt das bei der Berechnung der Höhe der Steuern anders verfahren wird, als wie die Steuerfestsetzung niedergelegt wird. Dadurch wird der Steueranteil noch künstlich mehr erhöht.
Die Mineralölsteuer ist eigentlich volumenorientiert, das heißt es gibt eine festgesetzte Steuersumme, die je 1000l Treibstoff zu zahlen ist. Sie ist also unabhängig vom Preis des Treibstoffes. Leider haben die Finanzämter aus diesem Betrag einen Prozentsatz gemacht, der sich am Warenwert orientiert. Das ist zwar nicht gesetzeskonform, wird aber stillschweigen geduldet, da Vater Staat dadurch etlich 100 Millionen Euros mehr im Jahr einnimmt.
Dann kommt die Ökosteuer, die gemäß des Gesetzes bei Treibstoffen als festgesetzter Zuschlag der Mineralölsteuer erhoben werden sollte. Gesetzeskonform hätte dann eine gewisse Menge je 1000l Treibstoff gezahlt werden müssen. Hier haben die Finazämter aber wieder stillschweigend geduldet, eine Prozentsatz daraus gemacht, aber anstatt hier nun nur den Warenwert zugrunde zulegen, wird Warenwert + Mineralölsteuer zugrundegelegt. Wieder Mehreinnahmen.
Die einzige Steuer, die wirklich so erhoben wird, wie es gesetzlich vorgeschrieben wurde ist die Mehrwertsteuer, aber dadurch, das die anderen Steuerarten nicht so erhoben werden, wie es festgelegt wurde, erhöhen sich auch hier die Einnahmen.
Würden Mineralölsteuer und Ökosteuer so erhoben wie es im Gesetz steht, dann würden die Preiserhöhungen der Ölmultis nicht mit solchen Preisaufschlägen enden. Hinzukommt das der Weltmarktpreis des Öles sehr stark schwanken könnte, aber das würde der Verbraucher würde es kaum merken.
 
is ja eine nette theorie, aber das problem is, dass all diese steuern in jedem land anders sind, warum sollte dann also ein barrel überall gleich viel kosten?
 
Andreas, Gegenfrage: Kaufst du Rohöl?
Sicherlich nicht. Als Endverbraucher kaufst du meistens die raffinierten Produkte, also Benzin, Heizöl etc.
Der Preis ist auch überall gleich, denn Steuern sind im Handel kein "Preisbestandteil", für den Händler sind sie nicht relevant, da sie nur von einer Person wirklich gezahlt werden, dem Endverbraucher.
Was ich deutlich machen wollte, das diese bösen, bösen Ölmultis bei einer Preiserhöhung an userem Sprit gar nicht soviel mehr verdienen, sondern das 90% der Preiserhöhung von Vater Staat verursacht wird. Dadurch kommt es ja, das wenn die Ölfirmen den Preis der Ware Benzin um einen Cent erhöhen, sich das durch die Steuern im Endverbraucherpreis mit 5-6 Cent zu Buche schlägt. Was noch schlimmer ist, das eine Preierhöhung um einen Cent bei vollständiger Beachtung der Steuergesetzte sich in Wirklichkeit mit maximal einem weiteren Cent (Steueranteil) im Endverbraucherpreis niederschlagen dürfte.
 
das ist alles logisch, aber das hat nichts damit zutun, dass der ölpreis pro barrel auf der ganzen welt einen extrem hohen preis erreicht hat, ka wie hoch der jetzt is.

dieser rpeis variiert dann von land zu land durch die steuern, wie du sagst.
aber trotzdem: warum international der preis in die höhe getrieben wird geht ganz klar daraus hervor, dass die amis horten und die ölkonzerne nix verlieren wollen. welche firma will schon was verlieren? dadurch sind sie auch nicht böse, denn das hab ich ja nie behauptet.
 
tekin schrieb:
warum ist uns dann vorher nicht aufgefallen, warum bush über 15 mins lang so dämlich in ein kinderbuch guckt, während sein land angegriffen wird ?

ich meine jeder andere präsident würde sofort aufstehen uns sich darum kümmern.

das er natürlich nicht sofort aufgestanden ist, wusste ich auch vorher. nur moore hat es noch einmal verdeutlicht, wie dämlich bush wirklich sein kann.
und das ganze mit moore üblichen sarkastischen und ironischen kommentaren.

ganz ehrlich: ich liebe diese dokumentation und ich würde es mir gerne nocheinmal gucken (und dafür nocheinmal zahlen).
Doch auch in diesen starken Momenten von "Fahrenheit 9/11" kann sich Moore seine plumpe Polemik nicht verkneifen. Minutenlang zeigt er George W. Bush, der sichtlich angeschlagen und ins Leere starrend in einer Schule sitzt, nachdem er die Nachricht von der Attacke auf das World Trade Center bekommen hat. Moore überlegt im Off, was Bush wohl gedacht haben möge und schließt messerscharf: Dieser Präsident weiß nie, was er tun soll.

Es ist eine schöne Szene in der einfachen Welt des Michael Moore, in der nur er selber gewinnen kann. Wäre der Präsident aufgesprungen und hätte wie Arnold Schwarzenegger zum Kampf gegen die Angreifer gebrüllt, wäre er für Moore der unüberlegte Cowboy aus Texas gewesen. Hätte er zu weinen begonnen, wäre er als reichlich feiger Amerikaner hingestellt worden. Wäre er einfach aus dem Raum gegangen, hätte er sich gedrückt. Eine klassische Lose-Lose-Situation.
Quelle
 
Da verneine ich ja auch nicht. Wie gesagt Angebot und Nachfrage regeln den Preis.
Nur aus Sicht der Bedürfnisse des Endverbrauchers im unseren Lande ist der Hohe Ölpreis nicht relevant, da wie mehr für die Steuern und die Nichtanwendung der steuerlichen Bestimmungen zahlen müssen, als für die Ware selber.
Würden die Steuern gemäß der gesetzlichen Grundlagen und Bestimmungen berechnet und erhoben, wäre der Benzinpreis alleine schone 15-20 Cent niedriger.
Die Preispolitik der ölexportierenden Länder ist ihr gutes Recht, der Markt regelt die Preise. Was aber nicht in Ordnung ist, ist das der Staat seine von ihm erlassen gesetzlichen Regelungen mißachtet um seine Einnahmen zu steigern.
 
Bernd schrieb:
Was ich deutlich machen wollte, das diese bösen, bösen Ölmultis bei einer Preiserhöhung an userem Sprit gar nicht soviel mehr verdienen, sondern das 90% der Preiserhöhung von Vater Staat verursacht wird. Dadurch kommt es ja, das wenn die Ölfirmen den Preis der Ware Benzin um einen Cent erhöhen, sich das durch die Steuern im Endverbraucherpreis mit 5-6 Cent zu Buche schlägt. Was noch schlimmer ist, das eine Preierhöhung um einen Cent bei vollständiger Beachtung der Steuergesetzte sich in Wirklichkeit mit maximal einem weiteren Cent (Steueranteil) im Endverbraucherpreis niederschlagen dürfte.

Nichtsdestotrotz sollten wir uns auch im klarem sein, dass die Ökosteuer dazu beigetragen hat, dass sich in Deutschland alternative Energien immer mehr durchsetzen. Heute schaut man doch bei einem Autokauf in erster Linie nicht mehr auf die Karosserieform oder die Farbe, sondern auf den Preis und den Spritverbrauch.
Gnade uns Gott, wenn die 1,3 milliarden Chinesen in Zukunft auch noch Auto fahren wollen. Dann erfahren wir jedenfalls, ob die momentanen Klimamodelle für die nächsten 50 Jahre zutreffen werden, oder ob sie doch nur Panikmache sind.
 
Sullivan, es geht nicht um die Steuer ansich, sondern darum, das sie nicht so berechnet und erhoben werden, wie es die gesetzlichen Bestimmungen vorschreiben.
 
Bernd schrieb:
Sullivan, es geht nicht um die Steuer ansich, sondern darum, das sie nicht so berechnet und erhoben werden, wie es die gesetzlichen Bestimmungen vorschreiben.

Das habe ich auch so verstanden, ich wollte nur noch mal auf den grundsätzlich positiven Nutzen hinweisen. ;)
 
Und damit wir wieder einen Bogen zum eigentlichen Thema bekommen:
Was nützt es uns, wenn wir uns um unsere Umwelt scheren, wenn andere es nicht tun:
Bush<->Kyoto?
 
wir reden hier über ein thema herum, mit fakten, zahlen und fremdwörtern, dabei is doch eh alles klar.

solange sich die amerikaner nicht um die umwelt kümmern, und öl in großen mengen horten, um es nachher teuer zu verkaufen, solange wird der rest der welt immer blöd dreinschaun und betteln, dass die ach so tollen amis doch bitte auch den anderen länder etwas geben sollen. dasselbe prinzip sehen wir in ähnlicher form in der eu, aber das is jetzt ned das thema.

thema ist einfach der film: wie DJ Doena bereits sagte, egal was bush gemacht hätte, moore hätte ihn zum deppen gemacht, so wie es immer in der politik is. jeder kennt die tatsache des 11. septembers und die folgen, und da braucht man keinen film dazu, um sich zu unterhalten, wie bush grinste, als 5000 menschen starben.
das thema is schlimm, aber inzwischen wird es genau so gehandhabt wie der zweite weltkrieg: man produziert hunderte dokus über dasselbe thema und zeigt sie alle zwei tage auf irgendwelchen sendern (siehe 3sat, ard, zdf etc.), und dann produziert man große hollywood-blockbuster, wo ständig deutsche oder österreicher in die böse rolle schlüpfen. ich habe kein problem mit letzterem, denn das ist nunmal unsere vergangenheit. es stört mich auch nicht sonderlich bei "zero hour", aber es stören mich tausende von dokus, die ständig im tv laufen, um profit zu machen.
genau auf dasselbe prinzip setzt moore, denn bekanntlich sind die schlechtesten nachrichten die besten nachrichten.
 
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