M
Max
Guest
Ähmm, vielleicht verkennst Du die Situation. Ich bin weder in der Lage, noch maße ich mir an, eine derartige Entscheidung zu treffen. Desweiteren vertrete ich auch nicht den Standpunkt, man solle die Vergangenheit verändern.SNIPER[SAD] schrieb:Und woher nimmst du das recht zu entscheiden wer Leben darf und wer nicht?
Allerdings ist es schon nötig, einen Sachverhalt auch aus einer anderen Warte zu erkunden, sich in andere Argumentationen hineinzudenken und zu reflektieren. Gerade wenn es um persönliche Kontakte geht, vermute ich sogar, dass Verhaltensweisen, wie wir sie bei Janeway in "Endgame" sahen, intuitiv für viele sehr nahe liegen. Wer - wie auch immer gelagerte - Verluste erlebt hat, wäre zweifellos in einer gegebenen Lage versucht oder sogar bereit, sich "den Zorn der zukünftigen Geschichte" zuzuziehen.
Am Rande bemerkt bietet hierbei VOY "Ein Jahr Hölle" schöne Deutungsmöglichkeiten. Ein Mann versucht verzweifelt, sich eine Gegenwart zurecht zu biegen. Welche Veränderungen er in der Vergangenheit dafür vornehmen muss, wen und wieviele er dadurch zu Opfern macht, kümmert ihn nach langer Zeit vergeblicher Versuche bereits nicht mehr. Und dann wird ihm das Handwerk gelegt, doch - vielleicht in einer der "intuitiven Phasen der Zeit" - verändert eine Geste, also ein Zufall oder das Schicksal in seiner Vergangenheit, dass der Weg in seine negative Zukunft führt. Es ist das gleiche Motiv, doch die Botschaft ist von der aktiven Rolle die man in Zeit und Raum einnehmen kann entrückt.
Nur allzu gerne würde ich jetzt auch auf "Signs" eingehen, aber nein, besser nicht
Um zu Deiner Aussage zurückzukehren...
Letztendlich stellst Du die Frage nach der Legitimation. Allerdings musst Du auch abstrahieren.
Ist der Tod von Menschen, nehmen wir als drastisches Beispiel (Einzel-, Massen- oder gar Völker-) Morde aus ethischer und moralischer Sicht zu akzeptieren, bloß weil es in der Vergangenheit geschah? Wir haben entsprechende Strafgesetze, aber die können nur auf das Geschehene reagieren.
Wäre die Zeit aber keine Einbahnstraße mehr, bekäme man aus philosophischer Sicht womöglich Probleme.
Pointiert und provokant läßt sich Deine Frage gegesätzlich in den Raum werfen: "Woher nimmt man das Recht zu entscheiden, wer Leben durfte und wer nicht?"
Eigentlich sollten wir diese Diskussion nicht auf folgender Ebene führen: Die Vergangenheit darf nicht geändert werden, weil es dann meine Gegenwart nicht gibt. Natürlich ist das ein gefühlsmäßig leicht nachvollziehbarer Gedanke. Aber dieser Standpunkt kann genauso an eine Subjektivität gebunden sein, wie die gegenteilige "Janeway"-Einstellung.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: