Bundeswehr

L

Lucius III

Guest
Servus!
Wer von euch war denn beim Bund? Mich interessiert jetzt einfach mal, welche Eindrücke bzw Erfahrungen ihr in der Zeit gesammelt habt. Mir steht das alles noch bevor und ich mache mir da jetzt so meine Gedanken, wie das da alles ablaufen wird.

Vielleicht versteht ihr ja, was ich jetzt ungefähr wissen möchte.

Merci,

3 of 5
 
Ich vermute mal, das du entweder zur Musterung musst, oder deine Einberufung zum Wehrdienst bekommen hast.
Als ehemaliger Zeitsoldat halte ich mich erstmal raus.
1. Weil man grundsätzlich als Freiwilliger gewisse Dinge anders sieht.
2. Weil mir diese ewige Beiträge, von wegen bei der Bundeswehr wird nur gesoffen und rumgehangen auf die Nerven gehen. Argumentationen von Heeresheinis mit NullBock-Einstellung und fehlender Eigeninnitiative habe ich schon genug gehört.
 
Meinst du mich?

Ich muss weder zur Einberufung noch zur Musterung.
Ich persönlich freue mich schon sehr auf meine Zeit beim Bund.
Zum zweiten Punkt kann ich nur sagen, dass ich von diesen Vorurteilen nichts halte und glaube.
 
bundeswehr abschaffen und nur auf das nötigste zum schutze des volkes (wir haben keine feinde mehr dank EU und freundschafft mit dem osten) komprimieren.

eine einzige eurowehr reicht aus.
diese wiederum zentral von der eu verwaltet wird, zum zwecke der friedenssicherung a la blauhelme.

mehr braucht europa nicht und deutschland schon garnicht. sofern wir beim derzeitigen regierungskurs bleiben, also NEIN zum krieg egal wo.
 
Bundeswehr war für mich 1(!) Jahr verlorene Zeit. Und das in vielerlei Hinsicht. Das einzig positive was ich mitgenommen habe, waren 2 Paar Kampfstiefel. Die kann ich (als kleiner Knickfuß) noch heute gut gebrauchen, wenn ich in unwegsamen Gelände unterwegs bin.
 
Sorry, auch wenn ich Bernd enttäuschen muss, aber die 2 sinnvollsten Wochen meiner 10 Monate beim Bund war der Oderfluteinsatz. Der Rest war Eierschaukeln und Tagesbefehl "Stuben-/Revierreinigen". Dagegen war eine UVD/GVD-Schicht (24h, 12:00-12:00) oder eine Wachwoche (7 Tage, 3-Schicht System: 12h Wache, 24h frei) eine regelrechte Abwechslung.
 
Was würdet ihr mir denn vorschlagen? Lieber Zivildienst oder Bundeswehr?
 
3 of 5 schrieb:
Was würdet ihr mir denn vorschlagen? Lieber Zivildienst oder Bundeswehr?
versuch dich ganz zu drücken, die ziehen doch eh bloss noch jeden Dritten oder so. Wenn du irgendeine Kleinigkeit als "Gebrechen" hast, wirste T3 gemustert und bist raus.
 
3 of 5 schrieb:
Meinst du mich?

Ich muss weder zur Einberufung noch zur Musterung.
Ich persönlich freue mich schon sehr auf meine Zeit beim Bund.
Zum zweiten Punkt kann ich nur sagen, dass ich von diesen Vorurteilen nichts halte und glaube.

Nein, ich meine dich nicht, nur kenne ich ähnlich Diskussionen wo mit dem Saufenklischee gerne umhergeschmissen wird.
Ich will gern auf dein Interesse eingehen, da es aber gewisse Unterschiede gibt, abhängig von der Teilstreitkraft (Heer, Marine, Luftwaffe), von der Laufbahn (Wehrdienst, Zeitsoldat, Unteroffiziers- und Offizierslaufbahn) und der geplanten Verwendung, ist da ganze sehr verallgemeinert.

Musterung entweder bei den Kreiswehrersatzämtern oder beiden Freiwilligenannahmestellen.
Die beinhaltet eine medizinische Untersuchung (der Eierkontrollgriff dürfte bekannt sein) Sporttest und geistige Test und natürlich ein Gespräch. Es wird der Tauglichkeitsgrad festgestellt und mögliche Verwendungen.

Grundausbildung in praktischer und theoretischer Form. Beinhaltet z.B. Waffen-und Schießausbildung am Gewehr G3 oder G11 usw., Geländeausbildung, Formaldienst, Gesetze und Vorschriften (SG,WDO, Genfer Konvention, Haager Landkriegsordnung, Staatsbürger in Uniform usw.) Je nach Teilstreitkraft können noch andere Dinge hinzukommen.
Danach erfolgt die Fachausbildung für die Verwendung und der Dienst bzw. je nach Laufbahn weitere Ausbildungen.

Für mich waren die vier Jahre bei der Luftwaffe sehr interresant. Ich habe Flugzeuge aus nächster Nähe gesehen, die der normal Bürger höchstens bei einer Flugschau fliegen sieht oder nur aus Filmen oder vom Namen her kennt. Ne F16 sieht aus nächster nähe sehr imposant aus und die A10 Thunderbolt kennen die meisten doch nur aus den Irak-Kriegsberichten. Die RF4E habe ich neben die Landebahn gesetzt, jedenfalls im Flugsimulator. Wenn ein MRCA (Tornado) in die Hakenfanganlage geht, sieht einfach stark aus. Hab interresante Gespräche mit amerikanischen, türkischen und dänischen Soldaten geführt. Hab mich göttlich amüsiert als sich die Amis beim Schießen mit unserem G3 und unserem Maschinengewehr blaue Flecken geholt haben. Hab mich über Marine-Kadetten geärgert und natürlich mein Dienst als 1. Flugbetriebsspezialist im Geschwadergefechtsstand geleistet. Angebote des Bfds zur beruflichen Weiterbildung für die Zeit nach der Bundeswehr genutzt.
 
Also prinzipiell sehe ich meine 10 Monate bei der Bundeswehr als verschwendete Zeit an.
Sinnvolles geleistet haben wir nicht. Zugegeben, die Grundausbildung war stellenweise ganz spassig, aber alles was danach kam war vom Prinzip her langeweile.
Nach der Grundausbildung wurde bei uns nichts mehr getan. Sogar als wir versuchten mit unseren Unteroffizieren nochmal eine kleine Übung auf dem Kasereneigenen Gelände zu Organisieren, wurde das vom Chef abgelehnt.
Nach der Ausbildung bestand der Alltag aus Kartenspielen und Stuben reinigen.
Hin und wieder gabs mal nen 20 oder 30km Marsch.
Das einzig gute war der Sport, der etwas Ablenkung brachte, sowohl wärend als auch außerhalb der Dienstzeit. Kraftraum Sprotplatz/halle konnten wir kostenlos nutzen.
Ich hatte keine schlechte Zeit beim Bund, aber gebracht hat es mir gar nichts. In dem Jahr Bundeswehr hätte ich auch studieren können.
Hätte ich nochmal die Wahl würde ich mich wahrscheinlich bei der Feuerwehr verpflichten. Einmal die Woche am Abend zur Probe für ein paar Jahre kann man verkraften, man verschwendet keine Zeit und tut sogar noch was sinnvolles.

Feanor
 
Stefan, Feanor und DJ, geh ich recht in der Annahme, das ihr beim Heer wart?
 
Mein DZE ist noch nicht mal einen Monat her, also sind die Eindrücke noch etwas frisch. ;)

Zuallerst muss ich sagen, die BW hat mir meine Berufliche Zukunft mehr oder weniger verbaut.

Andererseits war es doch mal eine Erfahrung, die, wie ich meine, jeder mal gemacht haben muss. Die Eindrücke aus der AGA wiegen da natürlich am meisten. Aber auch nach der AGA hatte ich eigentlich ne gute Zeit. War dort als Stabsdienstsoldat im S1GeZi eingesetzt.

Mein Tipp: Versucht T3 zu kriegen und ihr werdet von dem Verein wahrscheinlich nichts mehr hören.
 
Jo, Grundi bei den Panzermännern (2. Zug, 2. Kompanie Panzerlehrbataillon 93, "Freiherr von Böselager"-Kaserne, Munster/Örtze) und danach bei den Funkern (Fernmeldezug, Staabskompanie Panzerlehrbrigade 9, Schulz-Lutz-Kaserne, Munster/Örtze), DZE 30.04.1998, Dienstnummer 301277-S-72545
 
Er ist kein Mensch, er ist kein Tier, er ist ein Panzergrenadier! :D

5./391 Bad Salzungen
 
[Tekin schrieb:
]bundeswehr abschaffen und nur auf das nötigste zum schutze des volkes (wir haben keine feinde mehr dank EU und freundschafft mit dem osten) komprimieren.

ich frage mich wie schnell es dauern würde bis sich feinde finden wenn es ein reiches land ohne schutz auszubeuten gilt
aber unsere nato partner werden uns beschützen, auch wenn wir so asozial sind und nichts zum bündnis beitragen, hälst du dich nicht für ein wenig zu optimistisch was die weldordnung angeht?

zum thema bund: war beim heer sani richtig beim arzt als fifi, hab viel gelernt und für jemanden der hinterher medizin studiert wäre das sicher sehr wertvoll gewesen, aber das tue ich nicht, trotzdem hat es etwas gebracht
ich hätte aber sehr gern darauf verzichtet und gleich nach dem abi mit dem studium begonnen
am besten man versucht sich ausmustern zu lassen, wenn es nicht klappt dann lieber bund dem zivi vorziehen, das geht da um einiges lustiger zu
ob jeden abend nur gesoffen wird hängt ganz von den kameraden ab
 
 MaRs schrieb:


ich frage mich wie schnell es dauern würde bis sich feinde finden wenn es ein reiches land ohne schutz auszubeuten gilt
aber unsere nato partner werden uns beschützen, auch wenn wir so asozial sind und nichts zum bündnis beitragen, hälst du dich nicht für ein wenig zu optimistisch was die weldordnung angeht?

lies nocheinmal nach was ich geschrieben, habe, bevor du unüberlegt im prinzip das gleiche postest bzw. denkst wie ich es tue.
im übrigen halte ich mich an die realen opti/pessimismus.
oder warum müssen wir soviele soldaten haben wenn es nichts zu verteidigen gibt ?
haben wir soviel feinde das wir 300000 mann brauchen ?

warum reicht ein grosses eurowehr bündnis nicht aus ? jedes land trägt aufgrund seiner grösse ensprechend viele soldaten bei.

sollte polen schwierigkeiten bekommen ist ganz europa da !

was ist daran schwer zu kapieren an meiner optimismus und an der neuen weltordnung ?
 
Stefan, DJ, das hab ich mir gedacht.
Ich hab die Erfahrung gemacht, das Aussagen über Langeweile und Rumgammeln zu 95% von Leuten kommen, die ihren Wehrdienst beim Heer abgeleistet haben.
Das Rumgammelsyndrom liegt aber nicht direkt an der Bundeswehr, sondern an der Länge des Wehrdienstes. Als ich beim Bund war 1989-1993 wurde gerade der Wehrdienst von 15 auf zwölf Monate gekürzt. Schon das bewirkte, das Wehrpflichtige in bestimmten Bereichen nicht mehr eingesetzt werden konnten. Was bringt es einen Wehrpflichtigen eine sogenannte Fachausbildung angedeihen zu lassen, wenn er durch die kurze Wehrdienstzeit nie in der Verwendung eingesetzt werden kann. Also verzichtet man darauf, was eben zu diesem rumgammeln führt.

Natürlich ist für viele die Wehrdienszeit vertanene Zeit, da man ja nicht beruflich vorankommt, bzw. man Schwierigkeiten hat eine Stelle zu finden, weil das Damoklesschwert der Einziehung über jemanden schwebt. Heutzutage ist das zwar nicht mehr so extrem, da nicht mehr alle gezogen werden (meiner Meinung nach eine bodenlose Frechheit, da aus Kostengründen einige übervorteilt werden). Aber diese Probleme sind nicht Bundeswehr spezifisch.
Wird der Wehrdienst abgeschafft, was ersten sinnvoll ist und zweitens über kurz oder lang kommt, so muß auch der Zivildienst abgeschafft werden. Das bedingt aber den Pflegenotstand und deswegen wird es das soziale Pflichtjahr geben. Die Tätigkeiten sind dann zwar anders, aber die Probleme bleiben.

@Tekin
Du willst die Bundeswehr also abschaffen, gibt ja kein Feindbild mehr, keine direkte Bedrohung und eine europäische Gesamtarmee wäre ein ausreichender Bedrohungsschutz. Außerdem gibt es ja noch die Amis.
So einig ist Europa noch nicht. So lange jedes europäische Land noch eine eigene souveräne Regierung hat, gibt es immer noch die Möglichkeit, das irgendwo eine kleiner Adolf oder Benito an die Macht kommen kann, schau mal auf die Lage in einigen osteuropäischen und ehemaligen Länder der Sowjetunion. Dein Ansicht hätte in einem Staat Europa sicherlich Sinn, aber nicht in dem politischen Zusammenschluß europäischer Staaten, den wir jetzt haben.
Ach ja, du solltest dich noch mit einigen Leuten unterhalten, die die Sturmflutkatastrophe 1962 an der Elbe, die Schneekatastrophe 1978/79 erlebt haben und natürlich den Leuten aus den Flutregionen von 2002. Die Kapazitäten der Bundeswehr sind fester Bestandteil des deutschen Katastrophenschutzes. Die Kräfte von THW und Feuerwehren reichen bei solchen Katastrophen nicht aus. Würdest du die Bundeswehr abschaffen, müsstest du für alle Deutsche bzw. einen Teil den Zwangsdienst bei THW und Feuerwehren einführen um die erforderlichen Kapazitäten hinsichtlich solcher Katastrophen zu schaffen. Es sind nämlich die, die am lautesten nach der Abschaffung der Bundeswehr schreien, die im Katastrophenfall am frohesten sind, das es die Bundeswehr gibt. Nehmen wir mal mein Heimatland Schleswig-Holstein. Im Falle einer sehr schweren Sturmflut hätten THW und Feuerwehren genug Kräfte im Lande, die Deiche an der Nordseeküste zu sichern, nur würden dann im inneren die Häuser abfackeln, der Verkehr wegen Bäumen erliegen, Stromversorgung bricht zusammen usw.. Der Umweltschutz würde unter der Abschaffung der Bundeswehr leiden, die Arbeit der Polizei, SAR usw. Die Bundeswehr hat sehr viele Aufgaben, nicht nur Landesverteidigung und in anderen Ländern Krieg führen.
Wo wir gerade bei Berufen sind, der Traum von einer Karriere als Verkehrpilot würde für viele in weite Ferne rücken. Da die Ausbildung zum Verkehrspiloten sehr teuer ist, machen viele den Umweg über den Transportflieger bei der Bundeswehr. Ähnliches gilt auch für den Bereich Hubschrauber.

P.S.: Wenn wir schon beim Einheiten nennen sind: StFlGrp AG 52, Leck.
 
bernd, wenn mir das thema so wichtig wäre, dann würde ich sicherlich informativ und ausführlich meine vorstellungen der neuen eurowehr darlegen und einige punkte die du gepostet hast ensprechend aufnehmen und argumentieren.

das thema ist für mich aber nicht so wichtig und interessant, das ich jetzt gross lust habe einen meinen aufsatz diesbezüglich zu posten. *faul bin*

aber was ist schlecht an dem gedanken, das im falle eines sturmflutes jedes euroland "verpflichtet" ist 500 Mann zu schicken ?

wer meine posts richtig verstanden hat, wird wissen das ich hier im sinne der föderalistischen gesamtnutzen spreche.

und nein. im vereinten europa wird es KEINEN 2. hitler mehr geben, dank den politikern die visionen von einem vereinten europa hatten.
berlusconi hat die ader eines adolfs, aber sein geld und sein "heimliche" ordnung dieses kontinentes wird er sich nicht erfüllen können. das "alte europa" hat nämlich seinen demokratischen weg in der geschichte dieser welt gefunden.
zu stark ist die demokratie in europa geworden. gottseidank.

ausserdem sprach ich von einer europäischen abwehr, wieso kapieren die europär nicht, das wir politisch wie militärisch nicht mehr an amerkika gebunden sind ?

früher habe ich amerika oft beneidet.
so gross, so einheitlich.

das haben wir jetzt auch. und in 50 jahren wird es einen europäischen präsidenten geben.
ein deutscher ? ein türke ? ein franzose ?
egal, denn jeder wird für das nutzen seines landes einstehen, nicht die des seines staates.
das land ? europa heisst dieses land.

wenn texas nach kalifornien feuerwehrmänner schickt um diesem staat bei der feuerbekämpfung hilft, dann wird es im neuen europa der zukunft auch machbar sein.

ja, das alles hört sich zu optimistisch an.
aber die menschen dieser generation sind es, die mir die hoffnung geben, nicht die politiker.

oder ist keinem aufgefallen, das seit der eurowährung alles im wahrsten sinne "offener" geworden ist.
wenn ich in frankreich mit euro zahlen kann dann fühle ich die situation, wie ich damals als schwabe in bayern einen weisswurst bezahlt habe.
die sprache verstehe ich nicht, aber das geld ist das gleiche :D

ganz im ernst: sind wir noch soweit (50 jahre) von einer eurowehr entfernt ?
jedes land hat seinen ministerpräsidenten.
europa hat seinen präsidenten. und wenn einer mit italien stresst bekommt probleme mit europa. denn das land europa wurde angegriffen.
 
Zurück
Oben