Klassiker-Diskussion: Jurassic Park

USS Nelame

Lieutenant
Da, wo die letzte Klassiker-Diskussion endete, fängt diese hier hoffentlich an.

Auch wenn ich mich eigentlich innerlich noch sträube, diesen Film als solchen zu bezeichnen, so reicht alleine die Tatsache, dass er vor einiger Zeit auf ARD und danach auf den dritten lief, um ihm wohl diese Bezeichnung zu geben.

Ich möchte gerne wissen udn darüber diskutieren, was euch von dem Film noch in Erinnerung geblieben ist, wie er euch gefiel und was eure Eindrücke dazu waren.

Ich weiß noch, dass es damals einer der ersten Filme war, in denen (gute) Computeranimationen vorkamen und ich war begeistert, als ich ihn als kleines Kind zum ersten Mal gesehen habe. Allein das Auftreten der Dinosaurier hat mich damals extrem fasziniert und die Idee, aus in Bernstein gefangenen Mücken die Dinosaurier-DNS zu gewinnen, war zwar abenteuerlich, aber logisch.
 
Was mich interessieren würde:

Hat der Film den Dinosaurier-Hype ausgelöst oder war es anders herum ?
 
Ich denke eher, der Film hat den Hype ausgelöst, wobei ich schon auch gut vor 1994 an ordentliche Bücher gekommen bin.

Nelame, wieso weigerst Du Dich, ihn so [Klassiker] zu nennen? Ist er Dir nicht alt genug?

Die Filmidee ist schon mal so klassisch, dass zwei Filme hinterher so ziemlich das gleiche machten (wobei die Godzilla-Aktion in JP II schon sehr albern, deplaziert war).
Die Animation ist lupenrein, besser als die des dritten Films, in der man entweder den Fehler machte, leicht erkennbare Puppen zu nehmen (während der nicht-CGI Tyrannosaurus beim ersten JP-Auftritt gut war) oder die Texturen zu übertreiben.

Der Auftritt des Brachiosaurus ist ein absolutes Highlight, dass einen tielhaben läßt an der Begeisterung der Paläontologen (Sam Neil ist genial Laura Dern furchtbar) und erholsam weit von allen Horrorvisionen ist, die natürlich im Verlaufe des Films oberhand nehmen.
Inhaltlich ist das ganze also schon mal klar umrissen, sodass die Novität des Konzept in jedem Fall den Klassiker-Status sichert.

Musikalisch dominiert das Hauptthema, die restliche Begleitung fällt recht wirr aus.

Die schauspielerische Leistung ist insgesamt betrachtet akzeptabel (wenngleich ich keine Kinder in Filmen mag - na ja, Dakota in WotW war ziemlich wichtig), aber um ehrlich zu sein: Stünde es nicht in Vor- und Abspann, so wäre mir in Bezug auf die Regie nicht wirklich aufgefallen, dass JP - geht man nach dem großen Namen - so große Regie-Qualität besitzen soll.
 
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(wobei die Godzilla-Aktion in JP II schon sehr albern, deplaziert war)

Den Sidekick Joke fand ich schon zum lachen. ;)


JP war oder ist ja der Film der Digitale Effekte für Kino etablierte. Was B5 schon Jahre vorher für das TV geschaffen hatte zog dann mit Filmen wie Independence Day, Armaggedon usw. auf die große Leinwand.
 
JP war oder ist ja der Film der Digitale Effekte für Kino etablierte.

Da würde ich eher Terminator 2 (1991) nennen. Das Morphing gab es eigentlich schon in Abyss (1989, auch von Cameron), aber T2 hat dafür gesorgt, dass Digitale Effekte den Durchbruch im Kino erleben.
 
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Auch ich hab in Erinnerung, dass es eigentlich Jurassic Park war, der die digitalen Effeckte publik machte, aber kann sein, dass er sich hier mit T2 diesen Titel teilen muss.

Mal davon abgesehen, hat der Film durchaus Ausstrahlung. Jurassic Park war gleichzeitig einer meiner ersten Horrorfilme. Nun gut, Horror kam jetzt nicht wirklich auf, aber Spannung allemal, auch wenn Szenen, wie die berühmte Klo-Szene sicherlich sehr zur Erheiterung gedient haben... ich meine, wann wird schon jemand auf der Toilette sitzend von einem T-Rex aufgefressen?

Wie Max auch schon bemerkte, sind die Effeckte sicherlich genial. Auch ich fand Szenen, wie die mit dem Brachiosaurus oder dem T-Rex, der sein Gehege verlässt, genial.
Passend war auch, dass der Film mit dem Thema "Dinosaurier" genau den Nerv der Zeit getroffen hat. Ich war damals schon im Saurierfiber, als dann plötzlich dieser Film kam... das hat mein damaliges Interesse dann noch verstärkt.

@ Max: Naja, was heißt alt genug? Er gehört für mich zu den Sternstunden des Kino-Films... und so alt, dass man ihn jetzt als Klassiker bezeichen müsste, finde ich ihn nicht, zumal seine Ausstrahlung durch die Fortsetzungen nicht gerade erhalten blieb (wobei ich Jurssic Park 2 gut fand, 3 stattdessen ziemlich aufgedreht und langweilig).
 
Ich schätze bei den Effekten in den Kinofilmen ist es wie bei so vielen Dingen: Sie bauen auf einandern auf, betreten dabei auch ordentlich Neuland.
Und da gibt es dann entsprechende Meilensteine, wie hier konkret die erähnten "Abyss", "Terminator II" und dann halt wieder Jahre später "Jurassic Park". So viele digitale Aufnahmen gab in dem nämlich tatsächlich auch wieder nicht!

Passend war auch, dass der Film mit dem Thema "Dinosaurier" genau den Nerv der Zeit getroffen hat. Ich war damals schon im Saurierfiber, als dann plötzlich dieser Film kam... das hat mein damaliges Interesse dann noch verstärkt.
Alsooooo.
1. Es ist wohl bei Jungs mit den Dinosaueriern wie bei den Mädchen mit den Pferden. Da es sie, die Dinosaurier, nun mal gab, stößt man auch immer wieder auf sie und Jungs sind davon natürlich leicht zu fasinieren.
2. Dinosaurier-Booms gab es immer wieder, gerade in Anfangszeit, als die Leute noch mit Museumsexponaten zu begeistern waren. Sicher, auch damals hat man schon mit Effekten Gruseln auslösen wollen (falsche zusammensetzungen der Knochen).
3. Ich glaube so in den 80ern und 90ern wurde wohl gerade in Südamerika große Dinosaurierfelder freigelegt und entsprechend neue Arten entdeckt. Sowas schafft wohl eine ähnliche Aufmerksamkeit wie in der Anfangszeit, wo es darum ging immer neue, größere, erstaunlichere "Drachen" zu präsentieren.
4. Je realistischer die Effekte, desto beeindruckender der Film. Dinosaurier-Animationen gab es aber schon früher (und waren damals ja auch nicht unbeliebt).
Wegen solcher Faktoren konnte JP guten Erfolg haben.

Um diese Faktoren herum, kann man den Filmen 1 und 3 einen Aspekt ziemlich hoch anrechnen muss. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in einer Wissenschaft, in der die Ergebnisse für die Öffentlichkeit keinen praktischen Nutzen haben, nicht nur ein Rechtfertigungs-, sondern vor allem Finanzierungs-Probleme bestehen können! Und das wird in beiden Filmen explizit dargestellt und in dieser Hinsicht bereitet die Neil-Figur besondere Freude, der einfach nur seiner seriösen Wissenschaft nachgehen und sich am liebsten aus dem ganzen Trubel raushalten möchte!


@ Max: Naja, was heißt alt genug? Er gehört für mich zu den Sternstunden des Kino-Films... und so alt, dass man ihn jetzt als Klassiker bezeichen müsste, finde ich ihn nicht, zumal seine Ausstrahlung durch die Fortsetzungen nicht gerade erhalten blieb (wobei ich Jurssic Park 2 gut fand, 3 stattdessen ziemlich aufgedreht und langweilig).
Ich denke gerade die Nachfolgefilme belegen den Erfolg des Konzepts. Nicht jeder Film wird durch sein Alter zum Klassiker, aber bei manchen jungen Filmen wird schnell klar, dass sie diesen Status verdienen.


Es ist genauso zwangsläufig wie bedauerlich, dass man allen drei JP-Filmen den Jahrmarkt-Freakshow-Charakter anmerkt.
Was JP:LW zu Beginn gut macht (das Leben der Tiere in der natürlichen Umgebung), ruiniert er mit Verlauf des Filmes um so mehr (z.B. der Stadtausflug des Tyrannosaurus).
Wiederum ein wenig Mühe gibt sich der dritte Teil, wenn er die Interaktionen der Velociraptoren beleuchtet.


Ein vierter Film sollte sich schon um eine Story bemühen. Das typische Wegrennen kann dann doch irgendwann nicht mehr reichen.
 
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Der Film ist gute Unterhaltung und die DVD ist subba!

Der erste JP ist natürlich ein echter Klassiker. Kleiner Insidergag:
Das Visual Unix, dass im Film gezeigt wird, gabs wirklich, wurde von der Produktionscrew frei veröffentlicht. Dass so eine Bedienung wenig Sinn macht ist eine andere Sache ;)
Von der Story war er auch der Interessanteste der drei Filme, wobei mir der dicke Typ von Seinfeld ziemlich auf den Keks ging.

JP 2 fand ich net so dolle. Der Anfang ist noch recht gut, aber sobald es ab nach NY geht kannste den Film vergessen.

JP3 fand ich auch nicht schlecht. Sehr kurzweilige Unterhaltung (ist ja auch nur 70 Minuten lang), aber der Film greift einige interessante Aspekte auf. Vorallem die neuen Farben der Dinos und z.B. die Federn der Raptoren fand ich interessant, und die CGI gefiel mir.
Es stimmt natürlich, dass der Film beinahe ein reinrassiger Monsterfilm ist, aber hey, er hat mich unterhalten.
 
Ich weiß nicht, was ihr alle gegen die NY-Szene aus Jurassic Park 2 habt. Ich fand die Szene so weit ganz schön. Teil 2 hat imho andere, größere Schwächen, wie ich finde, als diese Szene.

Aber es geht ja eigentlich um Teil 1 und wie ihr schon alle bestätigt habt, auch ich finde, dass er der beste aus der ganzen Reihe ist.
Im Übrigen finde ich, dass er die Mischung aus Dinosaurier im natürlichen Lebensraum zeigen und Horror sehr gut setzt, ich persönlich erkenne sogar kaum Horror-Elemente in Teil 1, die hat Teil 2 mehr zu bieten, aber besonders Teil 3.

Kann es eigentlich sein, dass die Horror-Elemente immer auf Kosten der Story gehen?
 
Kleiner Insidergag:
Das Visual Unix, dass im Film gezeigt wird, gabs wirklich, wurde von der Produktionscrew frei veröffentlicht. Dass so eine Bedienung wenig Sinn macht ist eine andere Sache ;)
Erstmal danke für die Rückkehr zum Thema :)
Bei den von Dir angesprochenen Punkt, fällt mir eben auch auf, wie wenig ich Jungstars mag. Die Kinder als "Aussagevehikel" für die Beziehung zwischen den beiden Paläontologen (es klappt ja auch: Grant erweist sich doch als kinderlieb, was ihm nichts bringt, schließlich passt Linda Park ja dann nicht auf seine Kinder auf) ist das eine. Aber dass sie sich dann auch immer noch so super nützlich machen müssen, nervt.

Von der Story war er auch der Interessanteste der drei Filme, wobei mir der dicke Typ von Seinfeld ziemlich auf den Keks ging.
Irgendwie war der ganz ulkig, aber auch nicht mehr als eine schrullige Figurenfacette.

Ich will noch mal zum "Was ist so toll an Spielberg"-Aspekt zurück, denn ich erinnere mich da an die Szene, als die Hauptleute vor den Raptoren ins Kommandozentrum zu flüchten, die aber in der Lage waren, die Türe zu öffnen. Ellie stürtzt herbei und klemmt sich gegen die Tür und zwar ganz innen bei den Angeln. Jedem ist klar, dass die Hebel in der Situation so sind, dass sie diese Aktion auch gleich hätte lassen können. Wäre es da nicht die Aufgabe des Regisseurs gewesen, diesen Unsinn zu verhindern?

Die Optik des Film ist zeitlich bedingt für mich inzwischen ein wenig in die Richtung "Technik-Kitsch" einzuordnen. Man sieht's an den Fords (auch im Vergleich zu den Mercedes von Film 2) und an den Zaunanlagen, die schon so wirken als seien sie für die Vermarktung als Kinderspielzeug entworfen worden.
Das Grundprinzip des Vergnügungsparks finde ich aber sehr gelungen und auch wenn sich die weiteren Filme viel mehr um die Darstellung in einer natürlichen Umgebung verdient machen, bleibt dieser Wildlife-Charme auch nicht völlig außen vor.

JP 2 fand ich net so dolle. Der Anfang ist noch recht gut, aber sobald es ab nach NY geht kannste den Film vergessen.
Ich weiß nicht, was ihr alle gegen die NY-Szene aus Jurassic Park 2 habt. Ich fand die Szene so weit ganz schön. Teil 2 hat imho andere, größere Schwächen, wie ich finde, als diese Szene.
Es ist übrigens San Diego ;) :D ... denn die Stadt wird schon mit großen Tieren in Verbindung gebracht.
Hier haben wir es - Homage hin oder her - einfach mit der Aufblähung des eigentlichen JP-Konzepts zu tun. Man wollte wohl nicht beim Weggrennen auf der Insel bleiben (was ich ja wie bereits anklang, auch grundsätzlich begrüße), aber man fand keine intelligente Storykomponente. Vielleicht müsste man einen mehr Personen-bezogenen Strang einbauen, kleine, sehr kleine und dezente Thriller-Elemente - keine Ahnung. Ich weiß aber, dass der Tyrannosaurus nur wegen lauer Gags ("Papi, da ist ein Dinosaurier im Garten" -"Ja,ja, passt schon, schlaf weiter") und Zerstörungsorgien durch die Stadt lief. Auch wenn ich weiß, dass ich sowas nicht erwarten konnte, hätte ich mir dennoch eine andere Berachtungsweise gewünscht. Wir sehen in Teil 3 die Interaktion der Raptoren und etwas ähnliches wäre auch für diese Szenen, so sie denn wirklich grundsätzlich nötig waren, möglich gewesen.

Ein paar Gemeinsamkeiten aller Filme sind wohl...
... Dinosaurier
... Kinder und
... Regen - immer kommt ein Unwetter ;) :D, aber das gefällt mir.


[...] ich persönlich erkenne sogar kaum Horror-Elemente in Teil 1, die hat Teil 2 mehr zu bieten, aber besonders Teil 3.
Na ja, so ein wenig Horror-Elemente (wie eng man sie auch immer fassen will), hat Teil 1 schon auch: Die Fütterungsaktion mit der Kuh, das Wasserglas, das Ziegenbein, der Saurieratem, der Programmierer-Arm, nicht zu vergessen Laura Dern selbst ;)...
 
Eine weitere Gemeinsamkeit haben die Drei Filme noch:

In allen Teilen haben die Raptoren irgendwann die zentrale Saurierrolle:D

Ich hab den 1. damals im Kino gesehen und war, bzw. bin nach wie vor, begeistert von ihm.
Den 2. find ich zwar etwas schwächer als den 1., mag ihn aber trotzdem gerne.
Der 3. hat mir nicht sooo sonderlich gefallen. Gut fand ich, das die Pterosaurier auch mal zu Einsatz kamen, und das mal so ein Gehege der Flugechsen zu sehen war.
 
Naja, der zweite war noch eine recht plausible Fortsetzung, der dritte ... naja ... besonders das Ende wirkte schon arg komisch.

Und plötzlich sind die Velociraptoren - so gern ich sie mag - wahnsinnig entwickelt, wieso waren sie das im zweiten Teil noch nicht?

Hat eigentlich jemand die Romanvorlage dazu mal gelesen?
 
Und plötzlich sind die Velociraptoren - so gern ich sie mag - wahnsinnig entwickelt, wieso waren sie das im zweiten Teil noch nicht?
Vielleicht sind die Exemplare aus Teil 3 Resultate anderer, vollständigerer oder aus einer anderen Zeit stammender Genproben...
 
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