Was gucken an Weihnachten?

J

Johnny 23

Guest
Aufgrund einer in diesen Tagen „unerwartet“ großen Vielfalt an Spielfilmen entschied ich mich für einen kleinen Sammelthread (Ausnahmsweise ohne Vote). Natürlich könnt auch ihr jederzeit Tipps abgeben. Aber wenn es geht bitte keine Mega Blockbuster (=fast jeder Film auf Pro7), der Übersichtlichkeit halber.
Heute hätte ich folgendes anzubieten.


Der letzte Countdown
24.12.05, 14.35, Kabel Eins
Mit Kirk Douglas und Martin Sheen

Die Besatzung des US Flugzeugträgers „Nimitz“ gerät in einen schweren Sturm und findet sich im Jahre 1941 wieder, am Tag vor dem verheerenden Angriff auf Pearl Harbor. Auf die Gefahr hin, den natürlichen Verlauf der Geschichte zu verändern, entscheidet man sich für eine Intervention. Ein Kinderspiel für das voll ausgerüstete Schiff. Doch kurz bevor die Flugzeuge aufeinander treffen, taucht das mysteriöse Phänomen wieder auf...

Interessanter Mix aus Kriegsfilm und Sci-Fi. Wobei sich letzteres aufs Zeitportal begrenzt, dessen Ursprung oder Grund wir leider nie erfahren werden. Das Ding kommt und geht halt wie es will. Der andere Teil hingegen lässt zwei Welten aufeinander prallen, ohne das es lächerlich wirkt. Beide Zeitepochen wirken absolut authentisch (gedreht wurde auf der echten „USS Nimitz“).
Es gibt eine Sequenz, in der japanische Flugzeuge von zwei F-14 Tomcat gejagt werden...Absolut sehenswert!

Top Secret
24.12.05, 18.40, Kabel Eins

Das Ost-Deutsche Militär entführt einen bekannten Wissenschaftler und zwingt ihn zum Bau einer neuen Geheimwaffe. Um davon abzulenken, holt man den berühmten Rock Sänger Nick Rivers (Val Kilmer) ins Land, wo er ein Konzert geben soll. Wie es der Zufall so will, trifft er auf die Tochter des Wissenschaftlers, die ihn prompt zu einer Befreiungsaktion überredet...

Abgefahrene Agenten-Musical-Satire, die es locker mit „Airplane“ und „The naked Gun“ aufnimmt. Ist ja auch von denselben Machern.
Altdarsteller wie Omar Sharif (Doktor Ziwago), Peter Cushing (Star Wars IV) und Michael Gough (Batman 1-4) geben sich hier in kleinen Gastrollen die Ehres.
 
Auch wenn es hier nicht dem Thema dient, so würde ich eher vorschlagen mal zu hause in der Video- oder DVD-Sammlung nachzuschauen und sich dort etwas geeignetes rauszunehmen...
 
Wahrscheinlich gucke ich wieder Sieben, das ist sowas wie Weihnachtstradition geworden.
Und Sylvester wird nicht Sylvester wenn nicht "Orgazmo" im Player dreht :)
 
Tja, wieder nur 2 Filme heute. Traurig, aber wahr. Bin schon gespannt auf "Was gucken am Ostern?"

26.12.05, 22.45, Sat.1
Vidocq
Frankreich im 19. Jahrhundert: Während des Zweikampfes mit einem maskierten Mörder verschwindet Detektiv Vidocq (Gerard Depardieu) spurlos. Sein Biograph stellt Nachforschungen an und stößt dabei auf etwas Unfassbares. Währenddessen geht das Töten weiter...

Eine neue Kameratechnik und jede Menge „Spezialeffekte“ machen Vidocq zu einem einzigartigen Erlebnis. Sowohl Vorder- als auch Hintergrund erscheinen in nie da gewesener Schärfe und die Kulissen wirken, als stammen sie allesamt aus dem Computer. Oder doch nicht? Ist irgendwie schwer zu erkennen. Kein Vergleich zum Weichzeichner Film „Sky Captain...“, dessen nachträgliche Einzelbildbeleuchtung einen geradezu blendet (sry, aber irgendeinen Film musste ich ja nehmen).

26.12.05, 23.25, Bayern
Barry Lyndon
Im festen Glauben, jemanden ermordet zu haben, flieht der junge Redmond Barry (Ryan O’Neal) aus dem Ort und schließt sich wenig später der englischen Armee an. Er wechselt jedoch bald die Fronten und lernt daraufhin die wohlhabende Lady Lyndon (Marisa Berenson) kennen. Redmond ergreift die Chance und heiratet sie, um so im Adel aufzusteigen und den ersehnten Reichtum zu erlangen. Doch wer hoch hinaus will, kann auch sehr tief fallen...

Obwohl in der Kolonialzeit angesiedelt, ist das rasante Leben des Redmond Barry-Lyndon nicht gerade langweilig. Vom Aufstieg des jungen Rebellen bis zum Fall des alten und strengen Vaters ist alles vertreten. Ach ja, Regisseur war Stanley Kubrick...und Autor...und Produzent...und...das war’s. Dank seinem ausgeprägten Sinn für Farben wirkt der inzwischen gut 30 Jahre alte Film, als wäre er vor kurzem entstanden.
 
Johnny 23 schrieb:
Dank seinem ausgeprägten Sinn für Farben wirkt der inzwischen gut 30 Jahre alte Film, als wäre er vor kurzem entstanden.
Evntl. haben auch die Linsen von der Nasa etwas damit zu tun, Kubrick hat die selben Linsen verwendet, welche die Nasa für ihre Raumsonden entwickelt hat. Nur damit konnte Kubrick die extrem hohe Brennweite realisieren, die den Stil dieses Filmes so dominieren und ihn beinahe wie ein Kunstgemälde ausschauen lassen.
 
Eigentlich wollte ich das nicht, aber wenn's denn unbedingt sein muss...

Stanley Kubrick drehte zwei Jahre lang an den Originalschauplätzen. Bei Innenaufnahmen beschränkte er sich auf Kerzenlicht. Schlachtfelder und Kostüme "stimmen" bis in die Details. Nur bei der Musik erlaubte Kubrick sich eine Ausnahme: Neben Volks- und Militärmusik aus dem 18. Jahrhundert ist auch Franz Schuberts "Klaviertrio in e-Moll" zu hören. Drehbuch nach "The Memoirs of Barry Lyndon" von William Makepeace Thackeray. Kubricks Adaption der Vorlage entfernt sich von deren pikareskem, manchmal derbem Humor. Sein Film ist ein Erziehungsroman, der über die Dichotomie von Aufstieg und Fall hinausgeht und mit der Figur des Barry Lyndon eine präzise und feinfühlige Studie über die grandiose Selbstüberschätzung eines gesellschaftlichen Parvenüs zeichnet.
 
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