Vulkanier und Emotionen

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Bernd das Brot

Guest
Ich bin ja nicht nur Star Trek-Fan sondern auch Perry Rhodan Fan. Eine Unart von mir ist es Dinge aus PR auf ST zu übertragen, zu vergleichen oder aufgrund PR bestimmte Dinge in Star Trek zu überdenken.
Gerade habe ich mir den Silberband 81 "Aphilie" reingezogen und deswegen einige Überlegungen über die Vulkanier gemacht.
Zum besseren Verständnis eine kurze Inhaltsangabe:
Aufgrund einer bestimmten Form von Hyperstrahlung der Sonne Medaillion verliert die Menschheit der in den Mahlstrom versetzten Erde, die Fähigkeit einen Großteil der Emotionen zu empfinden. Der Mensch wird nur noch von seine Trieben und der reinen Logik gelenkt.
Eine Hauptaussage des Buches ist, das diese Zustand über kurz oder lang zum Untergang der Menschheit führen wird, da ja Liebe und Nächstenliebe, Rücksichtnahme fehlen.

Die Emotionslosigkeit ließ mich an die Vulkanier denken und mich einige Überlegungen anstellen.

Die Vulkanier bezeichnen sich als emotionslos, da sie behaupten ihre Handlungen werden nur von reiner Logik und nicht von Emotionen gelenkt. Wäre dies aber tatsächlich der Fall, wären die Vulkanier nicht in der Förderation und noch einige Dinge wären nicht vorhanden.
Wären die Vulkanier reine Logiker, müssten sie ihre Handlungen nach dem reinen Nutzen für sich bewerten:

1. Mitgliedschaft in der Förderation
Welchen logischen Nutzen hat es, sich zum Teil mit Völkern zu verbünden, die "schwächer" sind?.

2. Vulkanische Kunst
Die Vulkanier verfügen über die verschiedensten Künstler. Wo liegt aber der logische Nutzen der Kunst für die vulkanische Gesellschaft? Kunst ist immer die Wiedergabe emotionaler Eindrücke und soll auch emotionale Reaktionen hervorrufen. Sie bringt keinen erkennbaren reinen Nutzen.

3. Behandlung von Kranken und Verletzten
Vulkanier behandeln Kranke und Verletzte. Das ist aber unlogisch. Kranke und Verletzte haben keinen Nutzen für die Gesellschaft. Es wäre Verschwendung von Resourcen sich um sie zu kümmern. Wer krankheitsanfällig ist, bedeutet eine Schwächung des genetischen Potentials. Wer sich verletzt, verfügt nicht über die Fähigkeiten um der der Gesellschaft zu nutzen.

4. Ohne Emotionen gibt es kein soziales Gemeinwesen.

Kurzum, Vulkanier sind auch nicht fähig, rein logisch und emotionslos zu handeln, wie es ihr Wunsch wäre.

Was mein ihr dazu?
 
Bernd schrieb:

1. Mitgliedschaft in der Förderation
Welchen logischen Nutzen hat es, sich zum Teil mit Völkern zu verbünden, die "schwächer" sind?.

2. Vulkanische Kunst
Die Vulkanier verfügen über die verschiedensten Künstler. Wo liegt aber der logische Nutzen der Kunst für die vulkanische Gesellschaft? Kunst ist immer die Wiedergabe emotionaler Eindrücke und soll auch emotionale Reaktionen hervorrufen. Sie bringt keinen erkennbaren reinen Nutzen.

3. Behandlung von Kranken und Verletzten
Vulkanier behandeln Kranke und Verletzte. Das ist aber unlogisch. Kranke und Verletzte haben keinen Nutzen für die Gesellschaft. Es wäre Verschwendung von Resourcen sich um sie zu kümmern. Wer krankheitsanfällig ist, bedeutet eine Schwächung des genetischen Potentials. Wer sich verletzt, verfügt nicht über die Fähigkeiten um der der Gesellschaft zu nutzen.

4. Ohne Emotionen gibt es kein soziales Gemeinwesen.

Kurzum, Vulkanier sind auch nicht fähig, rein logisch und emotionslos zu handeln, wie es ihr Wunsch wäre.

Was mein ihr dazu?


1.: Sicherheit und Steigerung der Effizienz.
2.: Kunst ist auch Ästhetik und Mathematik. Hat mit Emotionen nichts zu tun, sondern ist ein Ausdruck geistigen Schaffens.
3.:Vulkanier sind keine Darwinisten. Jedes Mitglied ihrer Spezies hat einen mehr oder minder größeren Wert. Den gilt es zu erhalten.
4.:Wieso? Sozialwesen ist nichts weiter als Resourccenmanagment. Und das gilt gehandelt zu werden.

BTW: Vulkanier sagen zwar, sie hätten keine Emotionen, genaugenommen heißt das aber nur, das sie imstande sind, sie zu kontrollieren/ zu unterdrücken.
 
Luke schrieb:



1.: Sicherheit und Steigerung der Effizienz.
2.: Kunst ist auch Ästhetik und Mathematik. Hat mit Emotionen nichts zu tun, sondern ist ein Ausdruck geistigen Schaffens.
3.:Vulkanier sind keine Darwinisten. Jedes Mitglied ihrer Spezies hat einen mehr oder minder größeren Wert. Den gilt es zu erhalten.
4.:Wieso? Sozialwesen ist nichts weiter als Resourccenmanagment. Und das gilt gehandelt zu werden.

BTW: Vulkanier sagen zwar, sie hätten keine Emotionen, genaugenommen heißt das aber nur, das sie imstande sind, sie zu kontrollieren/ zu unterdrücken.

1. Sicherheit und Effizienz werden nur dann gefördert, wenn man sich mit Gleichstarken oder Stärkeren verbündet.
2. Welchen logischen Nutzen hat Ästhetik?
3. Es geht um reine Logik. Sich um jeden Kranken und Verletzten zu kümmern ist unlogisch. Richtig ist zwar, das jeder einen unterschiedlichen Wert für die Gesellschaft hat. Es ist aber unlogisch an eine ersetzbare Arbeitskraft Resourcen zu verschwenden.
 
Ist doch ganz Klar: Die Vulkanier haben auf jeden Fall Emotionen, nur sie lernen von Kindheit an, sie zu unterdrücken. Die Paarungsrituale sind ja ganz und garnicht von Logik geprägt ;)

Und so wirds auch mit den anderen Sachen sein, da es zumindest ein wenig Emotionen gibt...
 
1.) das ist das typische Mikadobeispiel. Ein Mikado zu zerbrechen, ist keine Schwierigkeit. Ein ganzes Mikadospiel zu zerbrechen, ist schon schwieriger. Dabei ist es auch egal, wenn einige Mikado dünner sind, sie tragen zur Dicke des gesamten Spiels bei.

Angenommen die Vulkanier hätten 1 Mio Soldaten und 2 andere Völker gleichstarke Soldaten, aber 500.000 weniger. Damit sind sie per Definition schwächer. Aber zusammen sind es immerhin 2 Millionen Soldaten.

2. Kunst dient oftmals zur geistigen Entspannung und nur ein entspannter Geist kann kraftvoll an eine komplizierte Aufgabe herangehen und diese lösen.

3. Man kann niemals die statistisch sehr wohl vorhandene Chance auschließen, dass ein Wiedergesundeter irgendwann mal eine bedeutende Entdeckung macht und damit das Volk vorranbringt.

4. folgt im Prinzip der Logik in 1. Die logische Allianz hat auch uns Menschen hervorgebracht, weil wir uns zweckgebunden zu Jagdgemeinschaften zusammengetan haben, um Mammuts zu killen, die eine Höhlengemeinschaft (die sich auch schon aus logischen Gründen zusammengeschlossen hat) nicht hätte killen können.
 
So ganz und gar logisch sind sie ja wohl doch nicht, aber es kommt ja darauf an, wie man den Sinn des Ganzes sieht.
Denn die Vulkanier sind ja von ihrer Ethik her nicht einfach nur logisch um der Logik Willen, sondern sie versuchen durch "bewußtes" Einschalten der Vernunft und der Logik eine friedliche, nach neuem Wissen strebende Gesellschaft aufzubauen, ohne dass primitive Gefühle zu Konflikten oder zu Gewalt führen.

Dass eine rein logische Denkweise auch Nachteile hat wird ja in ST nie bestritten. Der Sinn und Zweck dieser Lebensweise wird doch in allen ST-Serien und Filmen ständig hinterfragt, d.h. immer wieder wird eine Mischung aus beidem (Logik und positive Emotionen) als möglicherweise bessere Basis für eine friedliche Gesellschaft dargestellt (schon allein der ewige Konflikt McCoy vs. Spock, d.h. emotionale Intelligenz vs. emotionslose Logik, greift doch genau diese Thema schon in TOS ständig auf, daher ist doch die Gemeinschaft der Vulkanier zusammen mit Menschen und anderen "emotionalen" Wesen vielleicht genau die Symbiose, die einen guten Mittelweg zwischen beiden Philosophien bildet.
Sozusagen, dass die Unterschiede die Föderation stark machen, da sich die verschiedenen Verhaltensweisen der einzelnen Kulturen ergänzen.

Kranke sterben zu lassen wäre in meinen Augen eine übertriebene und eben auch zwecklose Auslegung der Logik.
Solange es nicht zwangsläufig nötig ist jemanden zu opfern (wenn das Wohl vieler mehr als Wohl eines Einzelnen wiegt), wäre es "primitiv" einen Artgenossen keine medizinische Hilfe zu gewähren. Zur logischen Vernunft zählt in diesem Fall eben auch Leben zu erhalten. Und Spock hat ja schon in TOS oftmals bestimmte Rettungsaktionen als "logisch" bezeichnet, die nicht zwangsläufig rein logisch waren, wenn man man die Logik ganz extrem auslegt und dem Menschen (dem Lebewesen) eine so geringe Würde bzw. einen so geringen Wert zugesteht, dass dieser (dieses) in bestimmten Situationen "entbehrlich" wird - was eben nicht wünschenswert und auch nicht Sinn der Sache und DAHER also UNlogisch wäre.
 
@DJ

1) In deinem Beispiel sind die Völker technisch gleichweit. Was für einen Sinn macht es sich mit unterentwickelten Völkern wie den Bajoranern oder den Menschen zu verbünden?

2) Geistige Entspannung kann ich auch anders, beispielsweise durch Sport erreichen. Aber trotzdem in dem Punkt könntest du recht haben. Wobei ich der Meinung bin, das Kunst ohne Emotionen nicht zustande kommt. Spiele wie Schach sind in einer rein logischen Kulur wesentlich wahrscheinlicher als Kunst.

3)Die Frage ist wie groß diese Chance ist. Ausserdem kommt es darauf wer krank ist. Als logischer Mensch würde ich eher Albert Einstein pflegen als einen Obdachlosen.
 
Seneca schrieb:
@DJ

1) In deinem Beispiel sind die Völker technisch gleichweit. Was für einen Sinn macht es sich mit unterentwickelten Völkern wie den Bajoranern oder den Menschen zu verbünden?

Wenn man sich die Vulkanier in ENT so anschaut hat man eher den Eindruck, dass sie durch Kontrolle der Menschen versuchen deren Vorstoß in den Weltraum und damit die möglichen negativen Folgen für andere Zivilisationen (und auch für sich selbst) zu verhindern, da die Spezies Mensch voraussichtlich, trotz ihrer blutigen Geschichte, nicht aus ihren Fehlern, die im ST-Universum zu drei Weltkriegen geführt haben lernen wird.
Deshalb wurde die Sternenflotte anfangs wegen ihrer militärischen Struktur (bzw. teilweise militärischen Aufgabe) von den Vulkaniern boykottiert (die auf ihren eigenen Forschungsschiffen blieben), bis dann Mr. Spock als "Mischling" der erste Vulkanier an Bord eines USS-Schiffes wurde.

Noch ein Zitat von Spock zum Thema, das mir eingefallen ist, müsste aus ST VI sein:
Die Logik ist der Anfang aller Weisheit - nicht das Ende.
(so oder so ähnlich)
 
Bernd schrieb:
2. Vulkanische Kunst
Die Vulkanier verfügen über die verschiedensten Künstler. Wo liegt aber der logische Nutzen der Kunst für die vulkanische Gesellschaft? Kunst ist immer die Wiedergabe emotionaler Eindrücke und soll auch emotionale Reaktionen hervorrufen. Sie bringt keinen erkennbaren reinen Nutzen.

Man merkt, dass ihr kein bisschen Ahnung von Kunst habt. Kunst kann auch absolut logisch sein - die Menschen bezeichnen diesen Kunststil als Klassik, klassisch. Merkmale der Klassik sind z.Bsp. die Dreieckskomposition, dreiteiliger Aufbau (Fuß, Rumpf, Kopf), die absolute Symmetrie, keine Rundungen, Kontrapost. Die Gegenrichtung zur Klassik ist die Dynamik, die eben nicht wie die Klassik den Geist ansprechen soll, sondern die Emotionen.
Kurz gesagt
- Emotionen sind keine Vorraussetzung für Kunst.

Tja, der jahrelange Kunstunterricht in der Kunstsschule hat sich gelohnt. ;)

Bernd schrieb:
3. Behandlung von Kranken und Verletzten
Vulkanier behandeln Kranke und Verletzte. Das ist aber unlogisch. Kranke und Verletzte haben keinen Nutzen für die Gesellschaft. Es wäre Verschwendung von Resourcen sich um sie zu kümmern. Wer krankheitsanfällig ist, bedeutet eine Schwächung des genetischen Potentials. Wer sich verletzt, verfügt nicht über die Fähigkeiten um der der Gesellschaft zu nutzen.

Nichts gegen dich, aber logisch zu denken ist nicht deine Stärke ;). Man muss sich die Frage stellen was einen größeren Verlust an Ressourcen darstellt. Der Tod eines Individuums, das in seinem weiteren Leben hätte noch viel für die Gesellschaft tun können, oder einpaar Medikamente, die evt. leicht zu synthetisieren sind. Genetische Auslese muss keine Vorraussetzung für Utopia sein.
 
Kommt ein bisschen spät und trägt auch nichts zur Diskussion bei,
aber was Bernd beschreibt nennt sich Utilitarismus:
philosophische Lehre, die im Nützlichen die einzige Grundlage des sittlichen Verhaltens sieht

Bei entsprechender Suche ließe sich bestimmt ein Buch darüber finden.
 
Liu schrieb:


Man merkt, dass ihr kein bisschen Ahnung von Kunst habt. Kunst kann auch absolut logisch sein - die Menschen bezeichnen diesen Kunststil als Klassik, klassisch. Merkmale der Klassik sind z.Bsp. die Dreieckskomposition, dreiteiliger Aufbau (Fuß, Rumpf, Kopf), die absolute Symmetrie, keine Rundungen, Kontrapost. Die Gegenrichtung zur Klassik ist die Dynamik, die eben nicht wie die Klassik den Geist ansprechen soll, sondern die Emotionen.
Kurz gesagt
- Emotionen sind keine Vorraussetzung für Kunst.

Tja, der jahrelange Kunstunterricht in der Kunstsschule hat sich gelohnt. ;)



Nichts gegen dich, aber logisch zu denken ist nicht deine Stärke ;). Man muss sich die Frage stellen was einen größeren Verlust an Ressourcen darstellt. Der Tod eines Individuums, das in seinem weiteren Leben hätte noch viel für die Gesellschaft tun können, oder einpaar Medikamente, die evt. leicht zu synthetisieren sind. Genetische Auslese muss keine Vorraussetzung für Utopia sein.

Ich hab nie behauptet, das ich zu reinem logischen Denken fähig bin. Das ist die Spezies Homo Sapiens sowieso nicht.

Im großen und ganzen haben alle recht, wenn man eine bestimmte Betrachtungsweise hat, der der geschlossenen Gesellschaft. Geht man aber von der Sicht der einzelnen Person, der Emotionen fehlen, dessen logische Handlungen nur auf den Eigennutz zielen, so wird sein Handeln über kurz oder lang zum Untergang.
Da es eine reine Ausrichtung auf den Eigennutz und triebhafte Handlungen ist, wird diese Person nur Bündnisse eingehen, die ihm persönlich Nutzen usw. Die einzelne Person ist nur solange an der Gesellschaft interresiert, solange es für ihn ein persönlichen Nutzen gibt.
 
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