Ja doch, "Zeitsprung mit Q" (was für ein :konfus:-Titel) hinterließ den Zuschauer schon stark beeindruckt. Gemäß dem Serienprinzip war natürlich klar, in welchem Rahmen die Auswirkungen bleiben würden. Dennoch war das Bedrohungsszenario einschneidend und die Stimmung anhaltend düster.
Ein wenig anders verhält es sich bei meinem Beispiel "Cogenitor" dann deswegen, weil mit einer Figur verfahreren wird, deren "globale" Bedeutung so maginal ist, dass alles passieren kann und wir dennoch davon beeindruckt sind, weil die Identifikation trotz aller Unterschiedlichkeit erreicht wurde.
Commander Spuck schrieb:
du meinst wo untertrieben beide folgen sind sich sowas von ähnlich genauso wie datas tag und dear doctor
Du vermischt hier aber auch zwei Aspekte. Bei Deinem ersten Vergleich willst Du wohl auf inhaltliche Gemeinsamkeiten hinaus. Bei "Datas Tag" und "Dear Doctor" ist es hingegen der strukturelle Aufbau der Folge - und in diesem Muster ähneln sie sich tatsächlich.
Ich betrachte "Cogenitor" weiterhin als eigenständig, weshalb mein 'übertrieben' schon richtig gewählt war.
- Riker & Soren haben eine Beziehung / Trip und das Cogenitor nicht.
- Soren hat bereits Tendenzen sich zu einem Geschlecht zu entscheiden / das Cogenitor bleibt geschlechtslos; der neuen gesellschaftliche Stand wird einzig durch Trip initiiert.
- Soren bliebt in der Gesellschaft (tragisch genug) / das Cogenitor entzieht sich der Gesellschaft auf die einzig mögliche Weise.
Die Ähnlichkeiten bestehen darin, dass beide Folgen mit dem Motiv der Andersartigkeit spielen und sich dabei auf den Geschlechtern bedienen.
Zu vergessen ist aber nicht, was die feinen Unterschiede hierbei dann für die Botschaft der jeweiligen Folge bedeuten.
In "The Oucast" gibt es nur ein Geschlecht. Es geht um Tabus in einer Gesellschaft und um Pluralität in einem Kollektiv.
In "Cogenitor" gibt es drei Geschlechter, wobei sich das Leben der Männer und Frauen von dem des dritten fundamental unterscheidet. Doch das ist kein Tabu - es ist zu selbstverständlich, unveränderlich und natürlich, um eines zu sein. Es dreht sich also scheinbar vielmehr um eine andere Form der Sklaverei und dass gerade Trip, der Südstaatler, dagegen opponiert ist meiner Meinung nach eine sehr gelungene Ironie.
Insgesamt zwei unterschiedliche Formen der Selbstbestimmung.
ENT schöpft hier aber mal das Potenzial aus, das es hat, indem es Trip "erlaubt" eine Einmischung vorzunehmen, wie sie in anderen ST-Serien so legitimiert nicht möglich gewesen wäre.
Ich stimme Dir zu, dass beidemale gesellschaftliche Umbrüche im Mittelpunkt stehen, aber solche Paralellen lassen sich dann noch viel häufiger ziehen und dann schon TNG-intern etwa mit "The Outcast" und "Transfigurations"!