Stoibers Rede am Aschermittwoch

Der Gelbe Meister schrieb:


Entwicklungshilfe
Es erhalten einige Länder immer noch Entwicklungshilfe, die es garnicht mehr nötig haben. Brasilien zum Beispiel.

Subventionen
Worin liegt der Sinn, Wirtschaftszweige am Leben zu halten, die für sich nicht lebensfähig sind?
Wir können uns sowas nicht mehr leisten?
Kein Bauer überleben?
Stimmt nicht! Es werden zwar ein großteil der landwirtschaftlichen Betriebe verschwinden und nur einige Großbetriebe bestehen bleiben. Da aber der Subventionsabbau über 10 Jahre läuft, können sich die betroffenen Landwirte beruflich umorientieren. Ein Abbau der Subventionen bedeutet auch einen Abbau von Überkapazitäten.

Das ist falsch, Schwellenländer brauchen noch Unterstützung um 1.Welt Länder zu werden.
2. Wennn alles Großbetriebe werden, entstehen monopol. Dann wirst du unsummen für Agra-produkte zahlen.
 
Brecht schrieb:


Das ist falsch, Schwellenländer brauchen noch Unterstützung um 1.Welt Länder zu werden.
2. Wennn alles Großbetriebe werden, entstehen monopol. Dann wirst du unsummen für Agra-produkte zahlen.

Es bleiben einige wenige miteinander konkurriende Großbetriebe übrig.
Es mag zwar schon fast zwei Jahrzehnte her sein, das ich in Wirtschaftslehre unterrichtet wurde, aber eine solche Konstellation ist immer noch bezeichnend für ein Oligopol, und dieses unterliegt in der Preisbildung zum Teil immer noch dem System von Angebot und Nachfrage. Bei einem Monopol hat man nur einen Anbieter.
 
Dass Landwirte auch sehr gut völlig ohne Agrarsubventionen auskommen können hat sich in der Praxis bereits gezeigt. Neuseeland hat 1984 praktisch über Nacht alle Agrarsubevntionen gestrichen und nur 1%(!) der damals 80000 Farmer musste aufgeben. Warum das hier völlig anders sein sollte müsste mir erstmal jemand erklären........

Und zu der Befürchtung die Preise würden steigen: Wir könnten einfach die Zölle auf Agrarprodukte abschaffen, dann könnten auch die Bauern aus der 3. Welt ihre Produkte bei uns verkaufen und durch die neue Konkurrenz würden die Preise für uns schön niedrig bleiben.
Außerdem würde das den Menschen in der 3. Welt wesentlich mehr helfen als jede Entwicklungshilfe.
 
@ Der Gelbe Meister
Entwicklungshilfe
Es erhalten einige Länder immer noch Entwicklungshilfe, die es garnicht mehr nötig haben. Brasilien zum Beispiel.

= Damit unsere Industrie die Aufträge erhält , und nicht die Amis oder andere Europäer . Entwicklungshilfe öffnet dt. Firmen Türen + bringt Aufträge ( vom humanitären , z.B. in Afrika abgesehen ).

Es werden zwar ein großteil der landwirtschaftlichen Betriebe verschwinden und nur einige Großbetriebe bestehen bleiben. Da aber der Subventionsabbau über 10 Jahre läuft, können sich die betroffenen Landwirte beruflich umorientieren. Ein Abbau der Subventionen bedeutet auch einen Abbau von Überkapazitäten.

Diese Entwickung wäre vermutl. des Schlimmste , was der dt. Landwirtschaft noch passieren könnte .
"nur einige Großbetriebe" = INDUSTRIALISIERTE LANDWIRTSCHAFT

Des heißt , dass es nur noch 50 - 100 so riesige Hühner - KZ's wie vom Pohlmann geben würde / ein paar Schweinemästereinen mit 10.000 Tieren und mehr , die wegen der Wirtschaftlichkeit ihr "Leben" auf DIN genormten Liegeflächen von je 0,75 qm fristen , vermutlich nur noch durch Antibiotika + Aufbaumittel so lange am Leben erhalten , dass sie es zum Schlachter schaffen / und nicht zu vergessen unsere guten Einheits - Milchkühe , aufgezüchtet + per Besamung so vermehrt , dass alleine wegen dem unnatürlichen Gewicht des Euters Gelenkschäden + dergleichen automatisch in Kauf genommen werden . Durchschnittl. Lebenserwartung = 6 Jahre , dann in Massenabfertigung zum Industrieschlachthof , wie am Förderband .

Genau so schauts aus , wenns nur noch "einige Großbetriebe" gibt . ( Bestes Beispiel waren die Kolchosen in der DDR - die waren genau auf dem Weg + wenn sie genügend Geld / Mittel zur Zucht gehabt hätten , hätte es am Ende die Eier legende Wollmilchsau gegeben )

Dazu kommen die Nachwirkungen :
--> Wenn in einem solchen Großbetrieb eine Seuche oder BSE ausbricht - dann müssen auch 10000 Schweine / Rinder am Stück vernichtet werden
--> Wenn dann ein/zwei solcher Großbetriebe ausfallen , weil gerade die Berge vernichteter Tierkadaver davor verbrannt werden müssen , heißt das einen Ausfall von 5 - 25 % der Gesanmtproduktion . Des bedeutet dann konkrete Versorgungsengpässe oder teure Zukäufe aus dem Ausland .
--> Die Lebensbedingungen für unsere Nutztiere werden immer perverser + quälerischer , was sich dann direkt auf uns auswirkt , durch die ganzen Medikamente , der Ammoniak , die Hormonrückstände , etc ...
--> Nutztiere werden durch perverse Zucht zu Maschinen umgewandelt , die selbst nicht mehr lebensfähig wären --> immer mehr Medikamente + Antibiothika werden zur Mast benötigt

Diese Liste geht noch ewig weiter . Dinge wie der Verlust von wertvollen Genen , oder die unnatürlich hohe Anzahl von rätselhaften Krankheiten rund um solche Betriebe , zum Beispiel ...

Ursprünglich sollten Subventionen dazu dienen, Wirtschaftzweige wieder lebensfähig zu machen .
Genau so sehe ich das auch + die jetzigen Subventionen in der Landwirtschaft bewirken genau das Gegenteil . Immer größere Überschussberge , Zwang immer mehr zu produzieren um konkurrenzfähig zu bleiben , Tiertransporte über mehrere Länder nur wegen höherer Prämien etc ...
Ich denke aber , dass es daran liegt , dass die Subventionen komplett falsch gezahlt werden , nämlich in die konventionelle Landwirtschaft . Und genau das bewirkt dann jedesmal wieder diesen Teufelskreislauf , bis wir wieder bei den Großbetrieben sind .

@ Falke
Und zu der Befürchtung die Preise würden steigen: Wir könnten einfach die Zölle auf Agrarprodukte abschaffen, dann könnten auch die Bauern aus der 3. Welt ihre Produkte bei uns verkaufen und durch die neue Konkurrenz würden die Preise für uns schön niedrig bleiben.
Na dann , auf gehts - des hört sich ja einfach an ... ;)

Außerdem würde das den Menschen in der 3. Welt wesentlich mehr helfen als jede Entwicklungshilfegehts ...
Stimmt - oder es bewirkt , dass sich bestimmte Diktatoren auf die Art ihre Waffenarsenale finanzieren , während ihre Bevölkerung verhungert . Wie viele afrikanische Länder kennst du , die ihre Bevölkerung ernähren können + gleichzeitig noch Nahrungsüberschuss produzieren ? ...
 
@nilsholgerson
wow
endlich mal nen ausführliches und sinnvoles posting !!

ich danke dir
 
Artgerechte Tierhaltung kann es auch in Großbetrieben geben, das ist eine Frage der Gesetzgebung und der Kontrolle der Durchführung.
 
Der Gelbe Meister schrieb:

Na wieso wohl? Artgerechte Haltung ist zwangsläufig teurer als Massen-Käfighaltung etc. Und da die Herren natürlich sparen wollen, wo sie können, sparen sie da, wo es ihnen am wenigsten weh tut, denn die Chefs sehen selten eine Legebatterie von innen... Nur mal so...
 
Ayandra schrieb:


Na wieso wohl? Artgerechte Haltung ist zwangsläufig teurer als Massen-Käfighaltung etc. Und da die Herren natürlich sparen wollen, wo sie können, sparen sie da, wo es ihnen am wenigsten weh tut, denn die Chefs sehen selten eine Legebatterie von innen... Nur mal so...

Ist aber bei entsprechender Gesetzgebung und Durchführungskontrolle nicht möglich.
Keine Geldstrafen, sondern sofortige Betriebsschließung ohne wenn und aber.
 
Dann hast du sicherlich auch kein Problem mit höheren Endverbraucher-Preisen in Folge der Änderung der Haltungsbedingungen ;). Wenn man solchen Leuten ein paar Gesetze in den Weg stellt, dann lachen die einmal herzlich, stellen um und verkaufen ihre Produkte für teuer Geld als Öko-Ware, weswegen dann billig aus Nachbarländern mit lascherer Gesetzgebung importiert wird und die Firmen hier leiden.

Aber das hat nicht mehr wirklich was mit dem Bajuvaren-Kaiser Edmund zu tun; ich glaube kaum, dass der Hühnchen züchtet *kräh*.
 
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