Sterbehilfe

D

Daffy

Guest
Was haltet ihr von Sterbehilfe?
Also ich finde es vollkommen ok, wenn ein Mensch unheilbar krank ist und auch noch schmerzen erleidet, sollte man ihm wenigstens dies ersparen!
Jetzt sagen wahrscheinlich welche: „Was ist aber, wenn man in einer Woche ein Heilmittel findet?“
Wenn jemand für diese Woche aber nicht mehr leiden möchte, dann tu ich ihm den „gefallen“!
Tieren gewährt man diese Erlösung, aber Menschen nicht! Ärzte sollen den Menschen helfen, aber hilft man einem Menschen indem man ihn leiden sieht?

Ich hatte schon immer diese Meinung, aber vor einem ¾ Jahr hat sich meine Meinung gefestigt!
Mein Großvater hatte Krebs, die linke Niere wurde von Metastasen befallen und konnte somit nicht mehr arbeiten, die anderen konnte noch 8Monate alles übernehmen, bis sie schließlich auch befallen wurde! Ein oder zwei Tage später hat seine Hausärztin ihm gesagt, er würde die nächsten 2 Tage nicht überleben (zu diesem Zeitpunkt war er noch voll Geistig und Körperlich, wie es bei einem 80 Jährigen ist da)! An diesem Abend haben wir uns von ihm verabschiedet, dass war hart, aber noch lange nicht der schlimmste Teil! Er lebte noch 3 Wochen, doch in diesen 3 Wochen hat sich sein Zustand extrem verschlimmert (durch die Vergiftung des Körpers, weil die Nieren nichts mehr filtern konnten)! Die letzte Woche lag er nur noch im Bett, war Geistig und Körperlich gar nicht mehr der Mensch, der er war!
Er konnte nicht mehr richtig sprechen, konnte seine Familie nicht mehr erkennen, es war grausam für ihn und für uns! Der Tod war für ihn eine Erleichterung!

Ich wollte euch jetzt nicht mit meinen Familienangelegenheiten zulabern, ich wollte nur mal ein Beispiel zeigen, wie schlimm es sein kann! Es gibt wahrscheinlich auch noch schlimmere Situationen!
 
Ist schon übel, wenn man sowas miterlebt.

Mein Großvater hat sich ein paar Monate nach meiner Geburt aufgehangen... :(

Gestern hat sich auch jemand bei mir im Ort das Leben genommen... Genaue Gründe warum weis ich nicht...

Aber das ist ja ein anderes Thema...

Bei dem Fall deines Großvater hätte man ihm viele Schmerzen ersparen können. In solchen fällen halte ich Sterbehilfe für angebracht...
 
Ich bin auch der Meinung, dass Ärzte ihren Patienten beim Selbstmord helfen sollten, wenn diese es ausdrücklich verlangen und bei klarem Verstand sind.

Leider gibt es unter der Ärzteschaft immer wieder schwarze Schafe, die Leute auch dann "erlösen", wenn diese es gar nicht wollen.
 
Ich denke, wen eine schwer kranke Person, das bedürfnis hat, zu Sterben dann sollte man, diesen Wunsch respektieren und erfüllen.
Und die Medizin könnte sicherlich das "kurz und schmerzlos" erledigen.

Ich lebe in der Schweiz und in unserem Strafgesetzbuch ist Selbstmord nicht Strafbar, den jeder darf sein Leben beenden wen er möchte, Sterbehilfe hingegen ist Strafbar!?
 
Das ist ein heißes Eisen, dass ihr da angreift. Im Übrigen bin ich ganz eurer Meinung!
Ich könnte da auch die Geschichte von meinem Opa erzählen, will das aber hier nicht nochmal aufrollen (hab das schon in einem anderen Topic getan).
Glaubt mir ich seh die Sache unter einem ganz besonderen Licht.
Jetzt wird's hart: Ich leider seit zwei Jahren schon unter schweren Depressionen, und neulich brach in Verbindung mit meinem Studium noch eine Menge zusätzlich über mich herein, so dass ich regelrecht zusammengebrochen bin. Ich hätte mich am Mittwoch fast selbst ungebracht.
Deshalb kann ich Selbstmörder sehr gut verstehen, denn ich weiß wie man sich fühlt (es ist der blanke Horror!!!!!!!!).
Ich habe mich entschlossen (auf Anraten von Ärzten) ein stätionäre Psychotherapie zu machen.
Werde also wahrscheinlich ein paar Wochen nicht herkommen können.
Wir sehn uns auf der anderen Seite!
Mein Aufruf an andere in so einer Situation:
holt euch professionelle Hilfe!!!
 
Tja, daß mit dem Selbstmord ist ein ganz eigenes Thema. Mein Cousin hat sich vor einem Jahr umgebracht. Er hat sich vor einen Zug geworfen.
Nun war mein Cousin noch nie ein Held. Er hatte nur Probleme, hatte seinen Vater nie gesehen, seine Mutter hat sich nicht um ihn gekümmert, dann ist er von der Schule geflogen, dann aus der Bundeswehr. Er sah keinen anderen Ausweg.
Das ich seine Probleme so als Fürsprache nutze heißt nicht, daß ich es gutheiße. Wenn jemand solche Probleme hat, sollte er sich wirklich helfen lassen und keinen Blödsinn machen.
 
Das mit dem Selbstmord und der Sterbehilfe ist so ne Sache. Wenn einer wirklich keinen Ausweg mehr hat, dann soll man ihn doch lassen. Das ist in meinen Augen zum Beispiel der Fall, wenn er (sie) todsterbenskrank ist, und mit wahnsinnigen Schmerzen leben muss, oder sich nicht mehr selber betun kann, und 100 % auf Fremde angewiesen ist. .

Ansonsten find ich es eher sehr egoistisch. Ich kenne einige Leute die über beide Ohren in Problemen sitzen. Ob das nun selige oder etwa massive Geldprobleme sind, spielt da doch keine Rolle. Wenn sich einer von denen jetzt aber das Leben nimmt, nur weil er (sie) nicht mehr weiter weiß, so würde das mir doch sehr weh tun, und nicht nur mir, sondern auch anderen Leuten, die sie gern haben. Da gibt es immer einen Weg, aus der Scheiße zu kommen.
Nicht das wir uns falsch verstehen, ich kann die Leute verstehen, die keinen zum reden haben, und nicht wissen, wohin mit ihren Problemen. Aber dafür gibt es ja die professionelle Hilfe von Ärzten. Oder man schafft sich ein Tier an, dass hat schon vielen Menschen geholfen.
 
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