M
Max
Guest
In diesem Theama gab es große Beurteilungsunterschiede wenn es um Star Trek: Nemesis ging.
Aber ähnlich wie Jason Kelp hatte ich mir die letzten Tage Gedanke über andere Star Trek-Filme gemacht und blieb zunächst speziell bei Star Trek VI: the Undiscovered Country hängen.
Dieser Film ist ziemlich beliebt und seine Qualitäten sind unbestritten.
Dennoch frage ich mich, wie einige größere Dinge, in diesem Film keiner großen Kritik anheimfallen, obwohl sie über das bloße Wundern hinaus den Film eingentlich ins Wacken bringen müssten.
In Ordnung, wie geht denn ST:VI los?
Der wichtigste Mond des bekannten Universums
Die Excelsior wird von der Schockwelle des halb-zerstörten Mondes Praxis getroffen.
Entweder, die Excelsior war sehr sehr nahe am Mond dran, oder es war eine wirklich gewaltige Explosion.
In jedem Fall ist es im Grunde ein Glück, dass der restliche Mond immernoch zusammen blieb, aber naja...
Also, der Mond ist hin. Was ist daran so schlimm?
Erste Möglichkeit: "Auf Praxis befindet sich die klingonische Hauptenergieversorgung."
Was denn, ein Mond versorgt ein ganzes Imperium? Schwer zu glauben, aber nehmen wir das einfach mal als Tatsache, auch wenn man vermuten müsste, dass es Alternativen geben dürfte. Denn auch wenn das klingonische Imperium aufgrund von Rohstoffmangel expandieren musste, so muss es doch Ausweichmöglichkeiten geben.
Aber sagen wir, Praxis war wirklich so bedeutsam, dass alle anderen Energieversorger den Wegfall nicht kompensieren können. Aber wieso kann das Imperium dann überhaupt noch "(bestenfalls) noch 50 Jahre überleben"?
Vielleicht war Praxis nicht für das Imperium als Ganzes, sondern für die klingonische Heimatwelt von Bedeutung. Wieso bemüht man sich als stolze Kriegerrasse nicht eher darum, den Planeten innerhalb eines halben Jahrhundert zu evakuieren, sondern schließt lieber Frieden mit dem Todfeind?
Und was soll der dann helfen? Mehr Energie rannschaffen, oder bei der Evakuierung helfen?
Zweite Möglichkeit: Praxis war im astronomischen Sinne wichtig. Denn es kann schließlich große Folgen für einen Planeten haben, wenn plötzlich ein Satellit ausfällt.
Nun ist nicht gesagt, das Praxis der Mond von [Kronos]* war, aber ansonsten ist die zweite Möglichkeit ohnehin zu vernachlässigen. Außerdem würde das bedeuten, dass die Excelsior entweder sehr weit im klingonischen Raum flog, [Kronos] nah an der Grenze liegt (was durch "Broken Bow" wahrscheinlicher geworden ist) oder eben die Explosion so gewaltig war, dass es eigentlich auf [Kronos] selber schon so ungemütlich geworden sein muss, dass man sich um die Evakuierung kaum noch scheren muss!
Oder erwartet man von den Wissenschaftlren der Föderation, dass diese eine Lösung für das Wiederherstellen der Gravitationbalace finden?
-> * Ich habe mich auf [Kronos] verlegt, da ich die klingonischere Schreibweise für zu umständlich halte, wenn es darum geht, immerwieder den Heimatplaneten zu erwähnen.
Natürlich weiß man wenig über die Monde von [Kronos] aber ich könnte mir vorstellen, dass das (im Grunde) Fehlen eines Satelitten sich schneller als innerhalb der erwähnten 50 Jahre bemerkbar machen dürfte! Wäre er allerdings nur einer von Vielen, der das astronomische Gleichgewicht um die Heimatwelt zusammenhält, ist Möglichkeit Zwei um die fundamentale Bedeutung von Praxis wiederum hinfällig.
Nun, [Kronos] scheint eigentlich außen vor geblieben zu sein, denn wenn man sich an der Kontinuität stört, dann muss man sich fragen, warum diese Krise nie mehr von Bedeutung war.
Oder haben die Klingonen ihren neuen Planeten etwa genauso wie den alten genannt? Aber wie ist es dann zu erklären, dass es auch auf der neuen Heimatwelt alte Distrikte gibt? Hat man die mitgenommen?
Da TNG noch etwa 3 Jahre lief, hatte man die Möglichkeit etwas von dem, was ST VI uns in dieser Richtung weis machen wollte zu erklären, aber da kam nichts.
Aber deswegen anzunehmen, dass ein einziger Mond stattdessen in einem energie-logistischem Meisterstück die Hauptenergieversorung des Klingonischen Imperiums übernimmt ist mehr als unglaubwürdig.
Noch einmal zum Evakuierungsgedanken: Wenn der ganze Heimatplanet aufgegeben werden muss, ist das sicher ein herber Schlag. Aber warum bedingt das gleich die Existenz des gesammten klingonischen Reiches?
Das kann auch von einem anderen Standpunkt aus geführt werden, ohne eine Schwächung zu erfahren, da bestehende Ressourcen (Flotte & Kolonien) ja bestehen bleiben und ungebundene Faktoren darstellen.
Jetzt kann man natürlich wirklich annehmen, dass man die Föderationsflotte braucht, um Milliarden von Klingonen umzusiedeln, aber auch Klingonen haben Frachtschiffe. Für Spezialfälle müssten die Werften auch in der Lage sein, einfache Evakuierungsschiffe zu bauen. Natürlich bleibt die Einshränkung, dass sie das ohne die Energie von Praxis nicht können - oder dass man dann mit der Quote der Kriegschiff nicht mehr nach kommt, aber halten solche Probleme einen stolzen Klingonen auf?
Zu guter Letzt: Ein paar wollten den Plan zum Frieden verhindern. Nehmen wir einfach mal an, sie hätten es geschafft. Nach dem, was uns der Film als Ausgangsproblem der Klingonen schildert hätten sie damit den Untergang ihrer eigenen Rasse besiegelt, denn ohne Hilfe scheint das Klingonische Reich ja angeblich innerhalb von einem halben Jahrhundert unterzugehen.
Ansonsten hätten sie sich ja in einen Krieg stürzen können, der ihren Planeten nicht gerettet hätte, vielleicht aber genug Ressourcen herbei gebracht hätte um das Reich zu versorgen, oder genug Schiff erobern zu können, um die Evakuierung alleine zu vollziehen. Einen wissenschaftliche Lösung hätten sie jedenfalls nicht von den Besiegten erwarten können.
Unsichere Geschwindigkeiten
Kein wichtiger Punkt, aber war es nicht so, dass man mit einem Bruchteil von Impulsgeschwindigkeit (1/2 oder 1/4) das Raumdock verließ? Wenn ja, dann kann man sich bei einer Länge des Docks von nicht viel mehr als 500 Metern eigentlich ausrechnen, dass die Enterprise da innerhalb eines Augenblicks draußen gewesen wäre.
Aber da das mit dem genauen Geschwindigkeiten in Relation zu anderen Dingen oftmals nicht klappt, muss man da jetzt in diesem Fall eigentlich keinen Strick draus drehen.
Ein blindes Flaggschiff
... eigentlich sogar zwei. Denn mit einfachen Außenkameras oder Sensoren hätte man sowohl von der Enterprise, als auch von dem klingoschen Schiff aus einfach nur sehen können, dass der Schuss unter der Enterprise abgefeuert wurde.
Selbst wenn Valeris sie nicht zerstört hätte, würde die Klingonen Daten von der Enterprise wahrscheinlich nicht glauben, aber wenn sie in einer derartigen Notlage stecken, könnte ich mir vorstellen, dass man es wenigsten in Betracht ziehen hätte müssen in diese Richtung zu denken. Auf ihrem eigenen Schiff gibt es vielleicht so viele Verräter, dass dieses einfachste optische Mittel womöglich auch unterschlagen wurde.
Aber dennoch bleibt das Szenario nicht schlüssig. Changs Mut (und der aller Mitverräter an Bord) muss obendrein bewundert werden, denn er kann ja nicht ausschließen, dass der Schaden ihn selbst gefährdet, da die genauen Auswirkungen von zwei Torpedotreffern nicht unbedingt ins letzte Detail durchdacht werden können. Aber seis drum, er repräsentiert ja sowieso eher den Klingonen, während andere eher unlogisch und entgegen bestimmter Charakteristika agieren.
Küchen-Phaser-Spiele
Ein weiterer Punkt, der zwar ansich zu vernachlässigen ist, aber einfach auf Grund der penetranten Vorführung und späterer Widersprüchlichkeit genannt werden muss, und nur mit fragwürdigen Erklärungen aus der Welt geschafft werden kann, ist die Valeris-Phaser-Geschichte.
Wir befinden uns in der Küche und sind auf der Suchen nach einem Paar Stiefel als Chekov sagt:
"Vieleicht haben sie sie einfach verdampft". Und dann tut Valeris etwas, bei dem ich sie, in Anbetracht dessen, dass sie Vulkanierin (!) ist, bereits verhaftet hätte - es sei denn, die berufte sich auf eine Trellium-Sucht .
Sie nimmt nämlich einen Phaser (wie er natürlich in jeder Küche rumsteht) und ballert einfach auf einen Kochtopf, der natürlich verdampft, wobei der Topfinhalt schön erhalten bleibt.
Darauf hin geht also der riesen Alarm los und Teile der Hauptcrew versammeln sich nach und nach. "Kein Phaser wird an Bord eines Raumschiffes abgefeuert, ohne dass man es mitbekommt" wird sinngemäß gesagt.
Dann ist der Zuschauer beruhigt und weiß,...
1. dass sie, die Bösen, die Stiefel nicht verdampft haben können.
2. dass man immer mitbekommt, wann ein Phaser abgeschossen wird (Alarm ertönt).
3. dass man immer informiert wird, wo ein Phaser abgeschossen wurde (denn sonst wäre nicht alle in die Küche gestürmt).
So, aber was muss man dann mit den Attentäter-Crewmen miterleben? Die liegen dann urplötzlich (direkt nachdem Scotty die Stiefel gefunden hat) in einem Gang herum und wurden nicht etwa erwürgt oder erstochen oder gar mit Todesgriff ins Nirvana befördert , nein, sie wurden mit einem Phaser erschossen!
Ja, ja, ich weiß, "auf Betäubung bei sehr kurzer Entfernung", aber hört sich das nicht nach einer Alibi-Erklärung an? Also mich befriedigt diese Antwort nicht, und zwar einfach deswegen, weil sie aufgrund der übertriebenen Anschaulichkeit des "Niemand-feuert-unbemerkt"-Versuchs einfach von vorn-herein unglaubwürdig wirken muss! Der Zuschauer wird in dem, im bisherigen Film erworbenen Verständnis der Technik total gestört, indem ihm spitzfindige Unterscheidungen untergejubelt werden, wobei er zugleich in anderen Fällen gegenteiliges erlebt.
Ansich ist es erstaunlich genug, dass Betäuben nicht Betäuben ist, sondern auf Nähe zum Töten wird.
Außerdem kann man sich für Valeris freuen, dass sie es so hinbekommen hat, dass sie beide aus kürzester Entfernung nach einander abschießen konnte.
Fraglich auch der genaue Zeitpunkt. Natürlich waren die Attentäter auf Verschwiegenheit aus, weshalb man sie nicht sofort aus dem Weg räumen mussten, aber wann hat Valeris sie getötet? In jedem Fall hätte das heikel werden können, denn wenn Scotty oder jemand anders die Stiefel früher gefunden hätte, wäre ein Verhör vielleicht erfolgreich gewesen.
Flucht-Falle
Achtet man auf die Stimmigkeit aller Plotelemente, so muss man ein wenig an der Geschicklichkeit der Kollaborateure zweifeln, wenn es darum geht, Kirk (und McCoy) letztendlich doch noch um die Ecke zu bringen.
Mit einem Wechsel-Wesen läßt man die beiden fliehen, nur um sie dann auf der Flucht erschießen zu wollen. Sicherlich, man hatte nicht damit gerechnet, dass sie von Außen Hilfe bekommen (denn glaubwürdiger Weise fliegt die Enterprise mal eben quer durch den klingonischen Raum und mogelt sich dabei mit Radiotechnik-Methoden sicher bis zum Ziel) und deswegen angenommen, dass es kein Problem wäre, sie auf der Oberfläche zu stellen.
Dennoch seltsam, denn, hallo! Wir sind nicht auf der Besserungssanstalt auf Neu Seeland, nein, wir sind auf Rura Penthe (wo man die Wärter eigentlich nur bestechen muss, um raus zu kommen :lol: ). Haben die bösen Aufseher denn Fotos von Kirks Flucht gemacht, oder warum war diese Lösung so sauber und vorzeigbar?
Denken wir an [Grantoc], oder wie er hieß, der schon handgreiflich wurde, weil er Kirks Mantel wollte. In diesem Umfeld eine Szene zu inszenieren, bei der Kirk und auch McCoy ums Leben kommen und der mordende Heftling später bei einem 'Unfall' ebenfalls stirbt, das wäre ein leichtes und sicheres Unterfangen geworden. Übrigens hätte man immernoch sagen können, sie hätten versucht zu fliehen.
Aber das ist ein Punkt, den man guten Gewissens auch in der Film-Fassung akzeptieren kann, zumal der ein oder andere Bond-Bösewicht sich noch blöder anstellte, wenn es darum ging mit 007 einfach kurzen Prozess zu machen.
Produktion-Design
Diese idiotenschen Digital-Uhren überall auf der Brücke... hätte man sich nicht schönere Lösungen einfallen lassen können, damit auch chronologsich gesehen Krimi-Touch rüber kommt?
Und wenn man anspricht, dass in Nemesis plötzlich vier Decks einfach so hinzukommen oder plötzlich 21. Jhrdt-Technologie wie die Argo auftaucht, dann frage ich mich, warum es egal scheint, dass die Enterprise-A fast 80 Jahre vor Indienststellung der Ent-D exakt den gleichen Warpkern (die echten Gründe dafür sind ja sicherlich klar) wie ihr Nachfolger aus dem nächsten Jahrhundert hat?!
---
Ich habe mir den Film schon länger nicht mehr angesehen und das bedingt meine vielleicht manchmal mangelnde Detailansicht.
Andererseits sammelten sich aus dem, was ich noch so grob erinnerte ein paar Dinge an.
Aber ähnlich wie Jason Kelp hatte ich mir die letzten Tage Gedanke über andere Star Trek-Filme gemacht und blieb zunächst speziell bei Star Trek VI: the Undiscovered Country hängen.
Dieser Film ist ziemlich beliebt und seine Qualitäten sind unbestritten.
Dennoch frage ich mich, wie einige größere Dinge, in diesem Film keiner großen Kritik anheimfallen, obwohl sie über das bloße Wundern hinaus den Film eingentlich ins Wacken bringen müssten.
In Ordnung, wie geht denn ST:VI los?
Der wichtigste Mond des bekannten Universums
Die Excelsior wird von der Schockwelle des halb-zerstörten Mondes Praxis getroffen.
Entweder, die Excelsior war sehr sehr nahe am Mond dran, oder es war eine wirklich gewaltige Explosion.
In jedem Fall ist es im Grunde ein Glück, dass der restliche Mond immernoch zusammen blieb, aber naja...
Also, der Mond ist hin. Was ist daran so schlimm?
Erste Möglichkeit: "Auf Praxis befindet sich die klingonische Hauptenergieversorgung."
Was denn, ein Mond versorgt ein ganzes Imperium? Schwer zu glauben, aber nehmen wir das einfach mal als Tatsache, auch wenn man vermuten müsste, dass es Alternativen geben dürfte. Denn auch wenn das klingonische Imperium aufgrund von Rohstoffmangel expandieren musste, so muss es doch Ausweichmöglichkeiten geben.
Aber sagen wir, Praxis war wirklich so bedeutsam, dass alle anderen Energieversorger den Wegfall nicht kompensieren können. Aber wieso kann das Imperium dann überhaupt noch "(bestenfalls) noch 50 Jahre überleben"?
Vielleicht war Praxis nicht für das Imperium als Ganzes, sondern für die klingonische Heimatwelt von Bedeutung. Wieso bemüht man sich als stolze Kriegerrasse nicht eher darum, den Planeten innerhalb eines halben Jahrhundert zu evakuieren, sondern schließt lieber Frieden mit dem Todfeind?
Und was soll der dann helfen? Mehr Energie rannschaffen, oder bei der Evakuierung helfen?
Zweite Möglichkeit: Praxis war im astronomischen Sinne wichtig. Denn es kann schließlich große Folgen für einen Planeten haben, wenn plötzlich ein Satellit ausfällt.
Nun ist nicht gesagt, das Praxis der Mond von [Kronos]* war, aber ansonsten ist die zweite Möglichkeit ohnehin zu vernachlässigen. Außerdem würde das bedeuten, dass die Excelsior entweder sehr weit im klingonischen Raum flog, [Kronos] nah an der Grenze liegt (was durch "Broken Bow" wahrscheinlicher geworden ist) oder eben die Explosion so gewaltig war, dass es eigentlich auf [Kronos] selber schon so ungemütlich geworden sein muss, dass man sich um die Evakuierung kaum noch scheren muss!
Oder erwartet man von den Wissenschaftlren der Föderation, dass diese eine Lösung für das Wiederherstellen der Gravitationbalace finden?
-> * Ich habe mich auf [Kronos] verlegt, da ich die klingonischere Schreibweise für zu umständlich halte, wenn es darum geht, immerwieder den Heimatplaneten zu erwähnen.
Natürlich weiß man wenig über die Monde von [Kronos] aber ich könnte mir vorstellen, dass das (im Grunde) Fehlen eines Satelitten sich schneller als innerhalb der erwähnten 50 Jahre bemerkbar machen dürfte! Wäre er allerdings nur einer von Vielen, der das astronomische Gleichgewicht um die Heimatwelt zusammenhält, ist Möglichkeit Zwei um die fundamentale Bedeutung von Praxis wiederum hinfällig.
Nun, [Kronos] scheint eigentlich außen vor geblieben zu sein, denn wenn man sich an der Kontinuität stört, dann muss man sich fragen, warum diese Krise nie mehr von Bedeutung war.
Oder haben die Klingonen ihren neuen Planeten etwa genauso wie den alten genannt? Aber wie ist es dann zu erklären, dass es auch auf der neuen Heimatwelt alte Distrikte gibt? Hat man die mitgenommen?
Da TNG noch etwa 3 Jahre lief, hatte man die Möglichkeit etwas von dem, was ST VI uns in dieser Richtung weis machen wollte zu erklären, aber da kam nichts.
Aber deswegen anzunehmen, dass ein einziger Mond stattdessen in einem energie-logistischem Meisterstück die Hauptenergieversorung des Klingonischen Imperiums übernimmt ist mehr als unglaubwürdig.
Noch einmal zum Evakuierungsgedanken: Wenn der ganze Heimatplanet aufgegeben werden muss, ist das sicher ein herber Schlag. Aber warum bedingt das gleich die Existenz des gesammten klingonischen Reiches?
Das kann auch von einem anderen Standpunkt aus geführt werden, ohne eine Schwächung zu erfahren, da bestehende Ressourcen (Flotte & Kolonien) ja bestehen bleiben und ungebundene Faktoren darstellen.
Jetzt kann man natürlich wirklich annehmen, dass man die Föderationsflotte braucht, um Milliarden von Klingonen umzusiedeln, aber auch Klingonen haben Frachtschiffe. Für Spezialfälle müssten die Werften auch in der Lage sein, einfache Evakuierungsschiffe zu bauen. Natürlich bleibt die Einshränkung, dass sie das ohne die Energie von Praxis nicht können - oder dass man dann mit der Quote der Kriegschiff nicht mehr nach kommt, aber halten solche Probleme einen stolzen Klingonen auf?
Zu guter Letzt: Ein paar wollten den Plan zum Frieden verhindern. Nehmen wir einfach mal an, sie hätten es geschafft. Nach dem, was uns der Film als Ausgangsproblem der Klingonen schildert hätten sie damit den Untergang ihrer eigenen Rasse besiegelt, denn ohne Hilfe scheint das Klingonische Reich ja angeblich innerhalb von einem halben Jahrhundert unterzugehen.
Ansonsten hätten sie sich ja in einen Krieg stürzen können, der ihren Planeten nicht gerettet hätte, vielleicht aber genug Ressourcen herbei gebracht hätte um das Reich zu versorgen, oder genug Schiff erobern zu können, um die Evakuierung alleine zu vollziehen. Einen wissenschaftliche Lösung hätten sie jedenfalls nicht von den Besiegten erwarten können.
Unsichere Geschwindigkeiten
Kein wichtiger Punkt, aber war es nicht so, dass man mit einem Bruchteil von Impulsgeschwindigkeit (1/2 oder 1/4) das Raumdock verließ? Wenn ja, dann kann man sich bei einer Länge des Docks von nicht viel mehr als 500 Metern eigentlich ausrechnen, dass die Enterprise da innerhalb eines Augenblicks draußen gewesen wäre.
Aber da das mit dem genauen Geschwindigkeiten in Relation zu anderen Dingen oftmals nicht klappt, muss man da jetzt in diesem Fall eigentlich keinen Strick draus drehen.
Ein blindes Flaggschiff
... eigentlich sogar zwei. Denn mit einfachen Außenkameras oder Sensoren hätte man sowohl von der Enterprise, als auch von dem klingoschen Schiff aus einfach nur sehen können, dass der Schuss unter der Enterprise abgefeuert wurde.
Selbst wenn Valeris sie nicht zerstört hätte, würde die Klingonen Daten von der Enterprise wahrscheinlich nicht glauben, aber wenn sie in einer derartigen Notlage stecken, könnte ich mir vorstellen, dass man es wenigsten in Betracht ziehen hätte müssen in diese Richtung zu denken. Auf ihrem eigenen Schiff gibt es vielleicht so viele Verräter, dass dieses einfachste optische Mittel womöglich auch unterschlagen wurde.
Aber dennoch bleibt das Szenario nicht schlüssig. Changs Mut (und der aller Mitverräter an Bord) muss obendrein bewundert werden, denn er kann ja nicht ausschließen, dass der Schaden ihn selbst gefährdet, da die genauen Auswirkungen von zwei Torpedotreffern nicht unbedingt ins letzte Detail durchdacht werden können. Aber seis drum, er repräsentiert ja sowieso eher den Klingonen, während andere eher unlogisch und entgegen bestimmter Charakteristika agieren.
Küchen-Phaser-Spiele
Ein weiterer Punkt, der zwar ansich zu vernachlässigen ist, aber einfach auf Grund der penetranten Vorführung und späterer Widersprüchlichkeit genannt werden muss, und nur mit fragwürdigen Erklärungen aus der Welt geschafft werden kann, ist die Valeris-Phaser-Geschichte.
Wir befinden uns in der Küche und sind auf der Suchen nach einem Paar Stiefel als Chekov sagt:
"Vieleicht haben sie sie einfach verdampft". Und dann tut Valeris etwas, bei dem ich sie, in Anbetracht dessen, dass sie Vulkanierin (!) ist, bereits verhaftet hätte - es sei denn, die berufte sich auf eine Trellium-Sucht .
Sie nimmt nämlich einen Phaser (wie er natürlich in jeder Küche rumsteht) und ballert einfach auf einen Kochtopf, der natürlich verdampft, wobei der Topfinhalt schön erhalten bleibt.
Darauf hin geht also der riesen Alarm los und Teile der Hauptcrew versammeln sich nach und nach. "Kein Phaser wird an Bord eines Raumschiffes abgefeuert, ohne dass man es mitbekommt" wird sinngemäß gesagt.
Dann ist der Zuschauer beruhigt und weiß,...
1. dass sie, die Bösen, die Stiefel nicht verdampft haben können.
2. dass man immer mitbekommt, wann ein Phaser abgeschossen wird (Alarm ertönt).
3. dass man immer informiert wird, wo ein Phaser abgeschossen wurde (denn sonst wäre nicht alle in die Küche gestürmt).
So, aber was muss man dann mit den Attentäter-Crewmen miterleben? Die liegen dann urplötzlich (direkt nachdem Scotty die Stiefel gefunden hat) in einem Gang herum und wurden nicht etwa erwürgt oder erstochen oder gar mit Todesgriff ins Nirvana befördert , nein, sie wurden mit einem Phaser erschossen!
Ja, ja, ich weiß, "auf Betäubung bei sehr kurzer Entfernung", aber hört sich das nicht nach einer Alibi-Erklärung an? Also mich befriedigt diese Antwort nicht, und zwar einfach deswegen, weil sie aufgrund der übertriebenen Anschaulichkeit des "Niemand-feuert-unbemerkt"-Versuchs einfach von vorn-herein unglaubwürdig wirken muss! Der Zuschauer wird in dem, im bisherigen Film erworbenen Verständnis der Technik total gestört, indem ihm spitzfindige Unterscheidungen untergejubelt werden, wobei er zugleich in anderen Fällen gegenteiliges erlebt.
Ansich ist es erstaunlich genug, dass Betäuben nicht Betäuben ist, sondern auf Nähe zum Töten wird.
Außerdem kann man sich für Valeris freuen, dass sie es so hinbekommen hat, dass sie beide aus kürzester Entfernung nach einander abschießen konnte.
Fraglich auch der genaue Zeitpunkt. Natürlich waren die Attentäter auf Verschwiegenheit aus, weshalb man sie nicht sofort aus dem Weg räumen mussten, aber wann hat Valeris sie getötet? In jedem Fall hätte das heikel werden können, denn wenn Scotty oder jemand anders die Stiefel früher gefunden hätte, wäre ein Verhör vielleicht erfolgreich gewesen.
Flucht-Falle
Achtet man auf die Stimmigkeit aller Plotelemente, so muss man ein wenig an der Geschicklichkeit der Kollaborateure zweifeln, wenn es darum geht, Kirk (und McCoy) letztendlich doch noch um die Ecke zu bringen.
Mit einem Wechsel-Wesen läßt man die beiden fliehen, nur um sie dann auf der Flucht erschießen zu wollen. Sicherlich, man hatte nicht damit gerechnet, dass sie von Außen Hilfe bekommen (denn glaubwürdiger Weise fliegt die Enterprise mal eben quer durch den klingonischen Raum und mogelt sich dabei mit Radiotechnik-Methoden sicher bis zum Ziel) und deswegen angenommen, dass es kein Problem wäre, sie auf der Oberfläche zu stellen.
Dennoch seltsam, denn, hallo! Wir sind nicht auf der Besserungssanstalt auf Neu Seeland, nein, wir sind auf Rura Penthe (wo man die Wärter eigentlich nur bestechen muss, um raus zu kommen :lol: ). Haben die bösen Aufseher denn Fotos von Kirks Flucht gemacht, oder warum war diese Lösung so sauber und vorzeigbar?
Denken wir an [Grantoc], oder wie er hieß, der schon handgreiflich wurde, weil er Kirks Mantel wollte. In diesem Umfeld eine Szene zu inszenieren, bei der Kirk und auch McCoy ums Leben kommen und der mordende Heftling später bei einem 'Unfall' ebenfalls stirbt, das wäre ein leichtes und sicheres Unterfangen geworden. Übrigens hätte man immernoch sagen können, sie hätten versucht zu fliehen.
Aber das ist ein Punkt, den man guten Gewissens auch in der Film-Fassung akzeptieren kann, zumal der ein oder andere Bond-Bösewicht sich noch blöder anstellte, wenn es darum ging mit 007 einfach kurzen Prozess zu machen.
Produktion-Design
Diese idiotenschen Digital-Uhren überall auf der Brücke... hätte man sich nicht schönere Lösungen einfallen lassen können, damit auch chronologsich gesehen Krimi-Touch rüber kommt?
Und wenn man anspricht, dass in Nemesis plötzlich vier Decks einfach so hinzukommen oder plötzlich 21. Jhrdt-Technologie wie die Argo auftaucht, dann frage ich mich, warum es egal scheint, dass die Enterprise-A fast 80 Jahre vor Indienststellung der Ent-D exakt den gleichen Warpkern (die echten Gründe dafür sind ja sicherlich klar) wie ihr Nachfolger aus dem nächsten Jahrhundert hat?!
---
Ich habe mir den Film schon länger nicht mehr angesehen und das bedingt meine vielleicht manchmal mangelnde Detailansicht.
Andererseits sammelten sich aus dem, was ich noch so grob erinnerte ein paar Dinge an.