Reich-Ranicki "schmeißt Jury Preis vor die Füße"

DJ Doena

Admiral
Teammitglied
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki lehnte den Ehrenpreis für sein Lebenswerk auf der Bühne ab und übte vor laufenden Kameras scharfe Kritik am deutschen Fernsehen. Das brachte selbst einen Profi wie Thomas Gottschalk völlig aus dem Konzept und stürzt das ZDF jetzt in große Probleme.

Deutscher Fernsehpreis: Reich-Ranicki sorgt für Eklat - Unterhaltung - STERN.DE


Das würde mich glatt inspirieren, heut abend mal den Sender wieder zu programmieren und mir diese Szene anzugucken - wenn sie sie denn ausstrahlen.
 
...wenn sie sie denn ausstrahlen.

Ich denke, das ist der eintscheidende Satz. Aber Kritik gehört ja zum öffentlich rechtlichen Auftrag. Das nicht auszustrahlen würde imho einen landesweiten Aufschrei erzeugen, da der "Skandal" ja bereits durch die Printmedien (*mir den Bildaufmacher vorstell*) bekanntgemacht worden ist. *g*

Aber Recht hat er, der Herr Reich-Ranicki.
 
Na das will ich sehen, endlich einer, der den Mumm hat das Übel beim Namen zu nennen. Das wäre wirklich ein Grund, den Fernsehpreis zu sehen.
 
tatsächlich doch - sie strahlen es aus, wie Thomas Gottschalk Reich-Ranicki den Preis übergibt. Jetzt bin ich doch auch gespannt, ob sie seine Antwort darauf ebenfalls ausstrahlen.
 
...Thomas Gottschalk ist arschig wie immer...

:muah: :D


Ich durfte mir diese Oscar Kopie für Arme gerade zu Gemüte führen. Es wurde ausgesthralt und so gegen Ende scheint es gekürzt worden zu sein. Ist nur ein wager Eindruck von mir.

Die Kritik ist ja berechtig und bei einer solchen Sendung seine Meinung zu sagen zeugt auch von Mut. Obwohl Reich-Ranicki hätte es wohl auch nicht anders können;)

Wenn ich mir die Gewinner ansehe, dann ist eh klar das die Publikumslieblinge oder sagen wir mal, die publizistischen Sendungen gewinnen. Man könnte auch sagen der Dreck was halt am meisten ankommt. DSDS..... :(
 
Warum gelingt amerikanischen Serien, was deutsche Produktionen oft vermissen lassen: Anspruchsvoll und unterhaltsam zugleich zu sein?

http://www.zeit.de/online/2008/42/amerikanische-tv-serien

Marcel Reich-Ranickis Wutausbruch im Rahmen der Fernsehpreisverleihung wird vom System sofort verdaut. Ein Fernsehen, das nicht mutig ist, schafft sich selbst ab

http://www.zeit.de/online/2008/42/tsp-reich-ranicki-fernsehpreis

Marcel Reich-Ranickis Kritik war richtig und nötig. Dass er sie aber wieder ins Fernsehen bringt, ist ein Fehler. Ein Kommentar

http://www.zeit.de/online/2008/42/reich-ranicki-kommentar
 
Zuletzt bearbeitet:

Guter Artikel mit einer guten Fragestellung.

Und es sind diverse Gründe:

1. Bei uns wird das finazille Risiko gescheut. Nun ist der US-Markt natürlich ein größerer Markt als unserer, aber dort wird viel mehr experimentiert und viele Serienplanungen schaffen es nicht über eine Piloten hinaus, der dann auf DVD restverwertet wird.

2. Die Fernsehsender in Deutschland sind kaum bereit Produktionen die außerhalb eines bestimmten Kostenmuster stehen zu zulassen, höchstens bei Gemeinschaftsproduktionen, wie Primeval.

3. Die privaten Fernsehsender in Deutschland stellen zu hohe komerzielle Erwartungen innerhalb kürzerster Zeit. In den USA haben Serien wenigsten eine Season Zeit sich zu entwickeln.
 
Ein weiteres Problem ist aber auch, dass die meisten (guten) US-Serien von Pay-TV-Sendern in Auftrag gegeben werden, die haben also schon eine gefestigte Einnahmenbasis.

Aber hier wird manchen Sachen ja nicht mal die Chance auf eine zweite(!) Folge gegeben, so kann das auch nix werden.
 
1. Bei uns wird das finazille Risiko gescheut. Nun ist der US-Markt natürlich ein größerer Markt als unserer, aber dort wird viel mehr experimentiert und viele Serienplanungen schaffen es nicht über eine Piloten hinaus, der dann auf DVD restverwertet wird.

2. Die Fernsehsender in Deutschland sind kaum bereit Produktionen die außerhalb eines bestimmten Kostenmuster stehen zu zulassen, höchstens bei Gemeinschaftsproduktionen, wie Primeval.

3. Die privaten Fernsehsender in Deutschland stellen zu hohe komerzielle Erwartungen innerhalb kürzerster Zeit. In den USA haben Serien wenigsten eine Season Zeit sich zu entwickeln.
Ich bezweifel, dass es Reich-Ranicki um Serien geht, die sich dieser Prozedur aussetzen müssen. Er spricht doch viel mehr wieder den guten alten Konflikt zwischen U und E an. Und er hat recht: Ein paar Leute wie Dennis Scheck, Volker Panzer und (für die Privaten vielleicht noch) Alexander Kluge können das nun wahrlich nicht alleine stemmen.

Richtig peinlich ist im Übrigen Frau Heidenreich. Das zdf verhält sich wirklich richtig, indem es die Zusammenarbeit mit ihr überdenkt.
 
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