Polizeifolter

@Luke

Mir ist das mit den Beweisen usw. schon klar. All das ändert aber nichts daran, dass er der Mörder ist. Und wenn er deswegen frei gelassen wird, braucht man sich über lynchende Selbstjustiz-Mobs nicht zu wundern. Allerdings würde er wohl eine neue Identität bekommen, um ihn zu schützen.
 
Sovok schrieb:
@Luke

Mir ist das mit den Beweisen usw. schon klar. All das ändert aber nichts daran, dass er der Mörder ist. Und wenn er deswegen frei gelassen wird, braucht man sich über lynchende Selbstjustiz-Mobs nicht zu wundern. Allerdings würde er wohl eine neue Identität bekommen, um ihn zu schützen.

Ja, der gute alte Mob. Nimm einen Menschen und du erkennst Vernunft, Logik und Kalkül.
Nimm einen Haufen Menschen und sie mutieren zu einer horde, dummer, mordender, gewalttätiger und fluchender Lemminge.

Dtl. ist nun einmal ein Rechtsstaat (Gott sei Dank) und jenes Recht schützt auch vor moralisch fragwürdigen Taten. Wir können und dürfen Straftätern oder wem auch immer keine Gewalt androhen oder zufügen, egal welcher Sieg dadurch erlangt wäre. Das mag in den USA Gang und Gebe sein, nicht aber hier.
Wäre Gewalt als Druckmittel akzeptabel, wären Versuche an Menschen, bei denen sie zu schaden kommen, auch hinnehmbar.

Kolateralschäden an der Ethik. Ist es das, was wir wollen?
Ich denke nicht. Unser Rechtssystem pocht darauf, eine Form zu haben, die Fairniss ermöglicht. Das Dummheit einiger Beteiligter immer wieder dazu führt, das einige eigentlich schuldige Menschen (Das Urteil hätte auch erst noch vollstreckt werden müssen, bevor wir "Schuldiger" sagen können)
mit Blessuren davonkommen, ist zwar bitter, aber eben der Preis, den wir für zivilisiertes Verhalten zahlen müssen.
Das er dann eine 2. Identität erhalten müsste, ist auch klar. Alles andere wäre Totschlag seitens des Staates.


Ganz ehrlich. Der Gedanke, das dieser Mann frei rumlaufen könnte, ist erschreckend.
Der Gedanke, das er rechtswidrig verurteilt, oder von Menschen gelyncht wird, noch mehr.
Denn dann wäre wir uns selbst gegenüber schuldig.
Die Strafen für Leute, die solche Fehler begehen (Also der Polizist) sollten hingegen
hoch sein. Es kann nicht sein, das die Justiz eingeschränkt wird, weil überarbeitete, entnervte Idioten ihre Stammhirnaggressionen nicht unterbinden können. Und noch weniger kann es sein, das irgendein Polizist eiskalt mit Gewalt als Verhörtaktik taktiert.
 
Folter ist kein Mittel um die Wahrheit zu erlangen. Wenn man einem Menschen lange genug Schmerzen zufügt,dann wird er alles gestehen.

Zu was diese Form von Gewaltanwendung führt, das wissen wir aus dem Mittelalter. Wieviele Männer, Frauen (vorallem Frauen) und Kinder hat die Inquisition unschuldig das Leben gekostet?

Und ganz besonders eindrücklich in Erinnerung haben wir die Folter doch auch noch aus dem NS- Staat, indem die Gewalt gewissermaßen zur Kultur erhoben wurde.

Sind wir in Deutschland tatsächlich wieder so weit, daß wir unsere Kinderstube vergessen und zu brutaler Gewalt neigen?
Hat man aus 12 Jahren Terror gar nichts gelernt?

Zugegebenermaßen hat auch das deutsche Rechtssystem seine Schwächen (ab einer bestimmten Schwere von Verbrechen sind 15 - 25 Jahre Freiheitsentzug eben einfach nicht genug!), aber wir können doch stolz sein auf das, was erreicht wurde.

Deutschland hat denke ich, eines der liberalsten Rechtssysteme der Welt, und hält seit 58 an Frieden und Freiheit fest.
Seien wir also auch weiterhin fair.
 
Mein Vorschlag wär:
Der Polizist wird für seine Gewaltandrohung bestraft.
Der Mörder für seinen Mord.

Ich seh nämlich nicht ein, wieso der Täter durch die Straftat eines Polizisten plötzlich von seiner Straftat befreit sein sollte. Wahrheit überwiegt Beweiszulassungsparagraphen.
 
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