Nera Enjal

J

josephine_doe

Guest
OK, sie ist eigentlich nur ne Nebenfigur, aber die scheint mir interessant genug, um ne Geschichte um sie zu machen. Also bitte.

"Nera, wachen Sie auf, wir sind gleich da." Nera Enjal wurde durch einen unsanften Stoß in die Seite geweckt. Dieser unsensible Kerl. Am liebsten hätte sie ihm den Hals umgedreht. 'Immer ruhig bleiben, Enjal, er ist Sternenflottenoffizier.' Sie richtete sich auf und sah sich um. Das Quartier war blitzblank, schließlich würde sie das Schiff bald verlassen und in ihr neues Leben starten. An der Tür stand ihre Tasche. Nur das wichtigste. Das hatte Nerys ihr lange genug gesagt. "Sie werden nicht lange bleiben. Die Regierung wird Sie zurückholen." OK, Enjal war nicht begeistert von ihrer Versetzung nach Cardassia Prime, doch so abgeneigt, wie Nerys vielleicht dachte, war sie nicht. Irgendwie freute sie sich darauf, zu sehen, wie zerstört Cardassia wirklich war und wie die Cardassianer ihr Leben meisterten. Eine ähnliche Situation. Andere Rasse, aber eine Knechtschaft unterscheidet sich nicht von einer zweiten. Man hatte ihr gesagt, sie solle sich bei Elim Garak melden, einem Cardassianer, der früher auf DS9 gelebt hatte. Nerys meinte, er sei kein schlechter Kerl, nur etwas seltsam. Enjal seufzte. Andrew Kera, der Sternenflottenoffizier, mit dem sie ihr Quartier geteilt hatte, reichte ihr eine Tasse Kaffee. "Viel Spaß da unten." "Werd ich haben." Sie grinsten sich an. Eigentlich mochte sie ihn, nur war er ihr etwas zu unsensibel und das wußte er auch. "Ich habe gehört, Sie werden die erste Zeit bei Garak sein?" Enjal nickte, während sie ihren viel zu heißen Kaffee schlürfte. "Na dann, viel Spaß. Dr Bashir meinte, der Kerl habe mehr Geheimnisse als die Tal Shiar." "Geht das?" Andrew zuckte die Schultern. "Bashir hat es mir geschworen." Enjal grinste. "Na, ich werd's ja bald erfahren."
 
"computer, uhrzeit!"
"es ist 7 uhr 45."
"tja," sagte enjal und holte luft, "sieht aus, als wäre es zeit zu gehen..."
"mh..."entgegnete Andrew.
sie sahen sich an und verabschiedeten sich mit einer freundschaftlichen umarmung. Enjal lächelte, drehte sich um und verschwand durch die tür. dahinter blieb sie stehen und fühlte tränen aufsteigen. diese station würde ihr fehlen. langsam ging sie in richtung andocksektion. sie ging sehr langsam, und jedes kleine detail der station schien sich ihr deutlich in ihren verstand einbrennen. die wände, die konsolen, ja selbst das aussehen des fussbodens betrachtete sie äusserst aufmerksam. sie erinnerte sich an ihre abschiedsparty am abend zuvor. gewöhnlich hielt sie nicht viel von ausführlichen zeremonien, aber ihre freunde hatten sie damit überrascht, und so hatte sie keine andere wahl gehabt, als sich den festlichkeiten im kleinen kreis anzuschliessen.
sie blieb vor einer gabelung stehen. ob sie wohl noch einen letzten rundgang über das promenadendeck machen sollte? nein, das würde ihr den abschied nur noch erschweren, also bog sie entschlossen nach rechts ab.
sie ging nachdenklich weiter, und als sie nach der letzten biegung ihre freunde vor dem andockring stehen sah, konnte sie ihre tränen entgültig nicht mehr zurückhalten.
 
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