Medien

C

Coyoti

Guest
Ist es nicht ein übel dieser Welt, dass man durch Medien so stark beeinflusst wird?

Heute erst wieder in besonderem Maße geschehen. Beim Formel 1 Rennen in Monza ist ein Streckenposten getötet worden (man sah im Fernsehen, wie der nach dem Startcrash reanimiert wurde, 5 Minuten später war dasselbe im Rettungswagen auch nochmal auf dem TV-Bildschirm zu erkennen). Und was ist? Beiläufige Erwähnung am Rande der TV-Sendung (selbst bei Premiere World).

Nun drehen wir das Szenario doch mal um: Was wäre, wenn ein Fahrer getötet worden wäre? Erinnert ihr euch dran, dass es diesen Fall zuletzt mit A. Senna gegeben hat (01.05.94). Und was waren da alle am schreien!

Nun gut, was mich wohl am meistesten stört ist die Tatsache, dass eben doch nicht alle Personen gleich behandelt werden.
Mit einem Michael Schumacher Bonus im Rücken kann man sich dem Entsetzten der Welt bei einem Unfall sicher sein - von voneherein.
 
Ja, dieses Problem entsteht nicht unbedingt durch die Medien.Es liegt numal in der Natur des Menschen um personen die man kennt bzw eine emotionale Beziehung aufgebaut hat mehr zu trauern als um irgendwelche leute die man noch nie vorher gesehen hat. Klar bleibt es das gleiche. Ob nun Schumi oder sonst ein promi stirbt oder in Afrika tausende Kinder (und erwachsene) den hungetod sterben ist natürlich egal. Tod bleibt tod ob promi oder nicht.

Nach der hedonistischen Spaßtheorie (und an die glaube ich) verhält sich das etwa so:

Schumi. Man kennt ihn, hatte Spaß daran ihn fahren zu sehen. Sein Tod bringt Spaßverlust. Deswegen trauert man um ihn, um den Schmerz zu ertragen

Dieser Streckenposten. Fast keiner kennt ihn.Er hat keinem Spaß gebracht. Sein Tod ist also jedem egal, den die Spaß situation bleibt auf der selben ebene.

Natürlich gibt es sowas wie mitleid. Das ist aber bei den meisten Menschen durch die überflutung von grausamen ereignissen durch die medien nicht mehr vorhanden.

Ok, die Medien sind doch schuld ;-)
Oder wenigstens teilweise. Obwohl es eigentlich ein biologisches Problem ist. Und einstellungssache ist es sicher auch...
 
Gut erklärt -zwinker-

Ich wollte mit diesem Thread zuerst auch auf die Medien abzielen, aber dann kam diese Formel1 Sache dazwischen :)

Ich habe nur vor langer Zeit damit aufgehört, mich über schlechte menschliche Eigenschaften zu ärgern, da die meisten menschen leider nicht verstehen, auf was man hinaus will (zum Beispiel diese Möchtegern Toleranz von Trekkies ... -ausatme- aber darüber will ich hier nichts mehr erzählen, gell? -g-)

Das dies Einstellungssache ist, sehe ich ein bisschen pssimistischer. Für mich ist der Mensch einfach zu instinktgeprägt, als dass man in diesem bereich etwas mit Einstellung ändern könnte.
Hausaufgabe: Determinismus nachschlagen im Brockhaus
blink.gif
 
Ich find es sowieso seltsam das sich alle wundern wenn mal einer der Fahrer draufgeht,ich meine was erwarten die wenn der mit 300 sachen über die Piste brettert und wer hätte das gedacht doch tatsächlich mal einen crash baut das ist eben das Risiko dabei.

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Dass man das Rennen nach dem Tod des Streckenpostens nicht abgesagt hat, finde ich unverschämt. Wenn ich Leiter des Rennens gewesen wäre...
Aber anscheinend spielt Geld eine wichtigere Rolle als Moral.

Ich habe nur vor langer Zeit damit aufgehört, mich über schlechte menschliche Eigenschaften zu ärgern,...

- Sollte ich eigentlich auch tun und habe ich auch zigmal versucht. Nur irgendwie schaffe ich es nicht. Nach jahrelangem Überlegen bin ich zu einer ähnlichen Schlussfolgerung gekommen wie Surak und du, nämlich dass die Menschen viel mehr instinktgeprägt sind, als sie sich eingestehen und dass diese Instinkte ziemlich plump auf den eigenen Vorteil ausgerichtet sind. Die Menschheit ist nicht halb so vernunftorientiert, wie wir immer denken. *melancholischer Seufzer*

Die Menschen sind also nicht wirklich ignorant, wenn sie sich keine Gedanken über den Tod des Streckenpostens machen. Sie sind einfach... menschlich. Und daran kann man nichts ändern.

Halt! Vielleicht doch -mit der Gentechnik... ;)
 
Na, du Besserwisser, misch dich lieber richtig in die Diskussion ein, bevor du einfach nur Tatsachen zum Besten hälst -g-
 
Also, so beiläufig, wie von Chris gesagt, fand ich die Mitteilung von PW nicht.

Chris schrieb:
Na, du Besserwisser, misch dich lieber richtig in die Diskussion ein, bevor du einfach nur Tatsachen zum Besten hälst -g-

Eine Tatsache ist wohl auch, dass selbst nach dem Rennen, als PW den Tod des Mannes meldete ( aufgrund mehrerer voneinander unabhängiger Aussagen ), es noch keine offizielle Bestätigung gab. Wie kann man dann bitte ein Rennen abbrechen, wenn noch keine Informationen vorliegen bzw. seitens des Krankenhauses keine Infos rausgingen?
Und im übrigen glaube ich, wäre der Mann am Ort, und nicht im Krankenhaus, verstorben wäre das mit dem Rennabbruch wohl geschehen.
 
OK, das mag sein. ich habe die PW übertragung auch nicht ganz mitgeschaut, von daher kann ich das gar nicht beurteilen.

Es ging mir auch mehr um das Allgemeine, wollte hier nicht irgendwas falsch wiedergeben, sorry.

Wenn der vor ort gestorben wäre, dann wären die sicher auch weitergefahren. Meine Meinung zumindest. (Bis dass die Verantwortlichen das gerallt hätten, wäre das Rennen auch so vorbei gewesen).
 
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