Kirch und die Bundesliga

Kilana schrieb:

Und wenn ich Hetzer wie Stoiber ("durchrasste Gesellschaft") und Koch sehe, wird mir speiübel. Kotz!

Schön, dass Dein gesamtes Meinungsbild über Stoiber offensichtlich nur einem Zitat zu Grunde liegt, das bereits vor über 10 (!) Jahren von der Süddeutschen Zeitung(!!) widerlegt wurde. Sagt dir der Begriff "Schweinejournalismus" was ?
Du musst auch in Betracht ziehen, dass viele Artikel, Zitate, etc. die wir zu Gesicht bekommen, auf gezielten Falschinformationen des politischen Gegners basieren.

Hier nochmal Friedrich Kurz (damals Bild, heute ZDF), der bei der damaligen Pressekonferenz anwesend war, wie er erst kürzlich wieder in der SZ zitiert wurde:
"Stoiber machte eindeutig klar, dass er den Sprachgebrauch der Republikaner aufgenommen hat und sich diese Begriffe nicht zu eigen macht. Deshalb finde ich es unfair, daß er ständig falsch zitiert wird."

Die Süddeutsche weiter: "Tags darauf machte die SPD einen "Rasse-Fanatiker auf einem Ministersessel" aus. Heute sagt das längst niemand mehr; aber das Zitat, das keines ist, hat überlebt...."

Vielleicht sollte man sich erstmal informieren, bevor man irgendwelche Stammtischparolen in die Runde wirft á la "Hetzer" und "kotz". Das kann keine konstruktive Kritik sein.
 
Nun gut, da habe ich mich wohl ein bisschen zu kurz gefasst, also nochmal von vorne.

Admiral Paris schrieb:
Ich halte Stoiber auch nicht für den alleinigen Grund für Bayerns positive Entwicklung, jedoch hat er wohl maßgebliches dazu geleistet( niedr. Kriminalitätsrate, München als aufstrebender Finanzstandort, Arbeitslose, Lebensstandart...)
Jedenfalls würde er Bayern bei der Bundestagswahl nicht so strukturschwach und heruntergewirtschaftet hinterlassen wie einst Gerhard Schröder Niedersachsen.

Du solltest dich nicht so von der Stoiberschen Verdummungspropaganda blenden lassen.
Schauen wir uns mal die Situation in Bayern genauer an und überlegen wir mal, ob dieses alles in das vermeintliche Heile-Welt-Bild passt: Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet erstaunlicherweise am 10.10.2001 (Seite 55), dass den grössten Nachholbedarf bei der Sicherheit das Land Bayern hat.

- Frage: Wenn Bayern angeblich doch ein so "sicheres Bundesland" sein soll, warum kommt man dann zu dem Schluss dass es diesbezüglich den grössten Nachholbedarf hat?! Wie ist dieser Widerspruch zu erklären?

- In Bayern gibt es laut Landeskriminalamt LKA rund drei Millionen Schusswaffen in illegalem und weitere 1,5 Millionen in legalem Besitz. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Erfurt sollte erwähnt werden, das es in Bayern in den letzten drei Jahren auffällig viele Amokläufe gegeben hat.Trotzdem setzte sich Stoibers rechte Hand Günter Beckstein (CSU) erst am 20.02.2002 in der SZ (Seite 47) wiederholt gegen eine geplante Verschärfung des Waffenrechts ein.

- Beim Anstieg der Drogentoten ist Bayern Spitze

- Schon vergessen: Edmund Stoiber, der sich regelmässig bei Jörg Haider einschleimt, war der erste Staatsbesucher bei der rechtslastigen Regierung Österreichs. Die Diskriminierung von Minderheiten gehört in Bayern mittlerweile zum guten Ton:
1.Amtliche Hetze gegen zwei Ecuadorianerinnen. Ana und Maria Almache-Sierra aus Ecuador wollten in der Oberpfalz Ausbildungen zu Hotelfachfrauen machen: Innenminister Günther Beckstein (CSU) war dagegen! Deshalb besuchten die Mädchen eine private(!), vom Vater finanzierte Hotelfachschule in Regenstauf bei Regensburg. Morgens um fünf wurden sie von Beamten der Ausländerbehörde aufgeschreckt: Aufmachen oder die Polizei wird geholt! Später wurden die Pässe der beiden eingezogen. Maria wurde abgeschoben, Ana erhielt eine "Aussetzung der Abschiebung" bis zum 11.01.2002. Quelle: Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 04.01.2002, Seite 42
2.Er war halt kein hochdotierter Fussballprofi des FC Bayern München: Obwohl in München über 3000 Pflegekräfte(!!!) fehlen, musste der ausgebildete, ungarische Pfleger Janosch Schmidt, seit August 2000 beim ambulanten Evangelischen Pfegedienst tätig, bis Anfang Februar 2001 München verlassen! Quelle: Münchner Merkur, 17.12.2001, Seite 8.
3.Behördenwillkür: 700 Schüler des Nürnberger Albrecht-Dürer-Gymnasiums demonstrierten gegen die Abschiebung eines unbescholtenen rumänischen Mitschülers, der mit seiner Familie seit 11 Jahren in Deutschland wohnt. Während sich die bayerischen Schüler ausländerfreundlich zeigen, werden die Behörden zu ausländerfeindlichen Abschieungen aufgepeitscht. Quelle: SZ, 19.07.2001, Seite 49
4.Ausländerfeindlichkeit behördlich verordnet: Tunesier droht die Deportation kurz vor der Doktorprüfung! Seit 1990 lebt Ammar Fetaiti in Deutschland und studierte. Jetzt droht ihm die Ausweisung, obwohl seine Promotion noch nicht abgeschlossen ist. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 22.11.2000, Seite L3
5. Am Nürnberger Standesamt wurde einem Tamilen zunächst verweigert, seine Tochter Srienithy zu nennen. Erst nach Intervention erklärte man sich dazu bereit, auch einen "fremdländischen Vornamen" zu akzeptieren. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 4.8.2000, Seite L7
usw. usw. ad infinitum

- Die "wirtschaftlichen Erfolge" waren nur dadurch möglich, dass die restlichen Bundesländer diese ehemalige Balkanregion Bayern jahrzehntelang über den Länderfinanzausgleich subventioniert haben.
Zur Erfolgsstory Bayern sollte man nur einmal einen Blick auf die Statistiken werfen. Bayerns positive Daten sind unter Stoiber kontinuierlich am purzeln und seine Wirtschaftswerte bezieht Bayern ausschließlich aus den Großstädten. Wie die letzte Wahl gezeigt hat, sind dort die CSU Mandate aber rar gesät. Schon seit Jahren - Aus gutem Grund?!

Erkläre es mir bitte ganz konkret: Was hat denn nun Edmund Stoiber so tolles zu bieten?
 
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