Kein Gott in Star Trek ?

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The Hologram

Guest
Mir stellt sich folgende Frage:
Gibt es in der Föderation einen Gott? Gibt es innerhalb der politischen Struktur des Planetenrates Platz für eine Organisation wie die Kirche ?

Die eigentliche Frage ist jedoch: Gibt es innerhalb der Star Trek Philosophie Platz für einen Gott (An die Witzbolde: Ich meine nicht Q, M oder sonstige Wesen wie den Einen!!!) Immerhin müßte dann Starfleet bekennen, daß es zumindest eine höhere Autorität als die Admirale gibt (Womit auch nicht der Föderationspräsident gemeint ist.)

Da frage ich mich, ob es wohl Pfarrer bei Star Fleet gibt.
(Irgendwo wurde mal ein Starfleetkaplan erwähnt.)

Ergibt sich eine weitere Frage:
Haben dann die Pfarrer bei Starfleet Offiziersrang? Haben die 'ne spezielle Uniform?
 
Hm, eine gute Frage, die wohl nie ganz geklärt wurde...

Die USS Enterprise (ohne irgendein verdammtes A,B,C,D oder E) hatte zumindest eine Bordkapelle, soviel ich weiß.

Ich gehe davon aus, dass es zwar Religionen durchaus noch gibt, jedoch längst nicht mehr so viele Anhänger haben, wie in unserer Zeit. Dass jedes Schiff einen eigenen Pfarrer hat, glaube ich nicht, zudem müste dann ja für jede Religion (und das sind recht viele, man bedenke, wieviele sich allein auf der Erde entwickelt haben, und auf den Raumschiffen sind ja nicht nur Menschen) ein Vertreter vorhanden sein.

Einen Offiziersrang haben sie wohl nur, wenn sie irgendeinen anderen Posten haben (Counselor vielleicht?)
 
In DS9 wurde das Thema Religion und Götter lang und breit durchgekaut (Allerdings bei den Bajoranern) Aber den Aussagen der menschlichen Starfleet-Offiziere zum Thema "Propheten" entnehme ich, dass zumindest bei den meisten Menschen der Glaube an Gott oder ähnliches höheres Wesen in den Hintergrund geraten ist. Naja, jeder Planet hat viele eigene Kulturen, es wird wohl sehr sehr viele Glaubensrichtungen geben. Bei einigen basiert das ganze wohl auf Göttern, deren Existenz bewiesen ist (siehe Bajoraner)
 
Ich glaube, das Religionen auch noch bei den Menschen in der Förderation vorhanden sind, eventuell noch im großen Maße. Nur wird es so sein das die Religion für jeden eine persönliche Sache ist, und nicht so in den Vordergrund gestellt wird. Außerdem wird sicherlich die strickte Trennung von Staat und Kirche konseqenter durchgezogen als heute.
 
O'Brian hatte seine Frau Keiko doch auf buddhistische(?) Art geheiratet, also gibt es sehrwohl Religion in Startrek. Auch wenn das wohl eher nicht die Art der Religion ist die du gemeint hast ;)
 
Das mit der buddhistischen Hochzeit kann man auch anders erklären. Es gibt mit Sicherheit heut zu tage auch Atheisten die beispielsweise in der Kirche heiraten. Man macht es halt um daraus ein besonderes und unvergessliches Erlebnis zu machen. Von einem Starfleet Kaplan hab ich noch nichts gehört, also wenn jemand weiss wo das gesagt wurde, bitte hier posten. Relgionen sind imo in Star Trek nicht mehr vorhanden. Dazu mal ein quote:
Gene Roddenberry glaubte (und hoffte) inständig, dass die Menschen irgendwann aufhören würden, an verschiedenen Göttern, Königen und Ländern festzuhalten. Statt dessen hoffte er auf ein einziges Volk mit einem einzigen Ziel: Eine Verbesserung der Menschheit durch die Erforschung des eigenen Ichs und unseren Universums. Als Humanist war Gene in diesem Glauben nicht allein, und viele seiner Ideen sind die Grundlage anderer Science-Fiction-Geschichten und -Filme gewesen. Gene hat immer wieder gesagt, dass Religion und Politik die Menschen daran hindert, eins zu werden und sich weiterzuentwickeln.
Außerdem hat Picard in der Folge "Who Watches The Watchers"/"Der Gott der Mintakaner" gesagt, dass die Menschheit vor langer Zeit aufgehört hat an sowas wie Götter zu glauben.
 
Ich denke auch, dass es in der eher humanistisch veranlagten Erde der Föderation so etwas wie die Kirche nicht mehr gibt.

Religionen und der Glaube sind Sachen des Individuums, d.h. der einzelnen Person geworden. Es gibt keine Massenreligionen mehr, viele Menschen werden allerdings Feste wie Weihnachten etc. noch feiern, wohl aber mehr aus kulturellen Gründen als aus religiösen.

Man könnte sagen, der Humanismus ist zur Weltreligion geworden und der heute noch normale Glaube an ein göttliches, allmächtiges Wesen, das man anbeten soll und das alles erschaffen hat (was Q ja z.B. nicht ist) wird als etwas rückständiges betrachtet, so in etwa wie der heutige Aberglaube an Horoskope, Vorhersagen etc.

Trotzdem sind die Menschen bereit im Zuge des überall verbreiteten Humanismus jeder Person einen individuellen Glauben zuzugestehen und diesen soweit wie möglich zu tolerieren, auch wenn sie ihn nicht teilen.
 
Der individuelle Gott?
Also entschuldige bitte, aber Gott ist nicht nur ein Wesen das man für sich akzeptiert oder nicht. Gott ist die Erlösung, wenn Du bereit bist Dich erlösen zu lassen.
Das mit Gene Roddenberry habe ich auch gelesen und war (etwas) enttäuscht, vorallem deswegen, weil Roddenberry Jude war und ein ganz anderes Heilsverständnis gehabt haben müsste. (Deswegen greife ich aber nicht die Qualität seiner Serien an, schon gar nicht von Star Trek) Es ist einfach so, daß eine Menschheit, die sich an gesellschaftsethischen Formen festhält eine Art Tunnelblick hat, weil ihr der Sinn für das höhere, göttliche fehlt.
Feuerbach zum Beispiel, der sich ja so gegen das Vorhandensein eines Gottes gesträubt hat, projiziert die Menschen in den Himmel und macht somit aus dem Menschen einen Gott.
(was eindeutig einem Gottesbild entspricht, allerdings eines vergöttlichten Menschen.)
Karl Marx griff die Kirche extrem an und machte gegen einen Gott mobil, dessen Image von einem autoritären Staatssystem geprägt wurde.
Was ich aber eigentlich damit ausdrücken will ist, daß Gott sich in kein Klischee fassen lässt. Da steht Gott einfach drüber. Und wer sagt er braucht keinen Gott hat nur noch nicht begriffen, daß er sich damit isoliert anstatt sich zu befreien.
 
Captain C schrieb:
Was ich aber eigentlich damit ausdrücken will ist, daß Gott sich in kein Klischee fassen lässt. Da steht Gott einfach drüber. Und wer sagt er braucht keinen Gott hat nur noch nicht begriffen, daß er sich damit isoliert anstatt sich zu befreien.
Behalt doch einfach deinen Glauben für dich. Meiner Meinung nach ist der Glaube an Gott ein Eingeständnis von Schwäche. Wenn man so einen Gott braucht, um sich zu "befreien" ist man aber echt arm dran.
 
@ Dax:
Na, na, na! Wenn du den Glauben als Schwäche ansiehst, dann müsstest du den Atheismus mit einbeziehen. Denn Atheismus ist auch ein Glaube.

Zum eigentlichen Thema:
In Star Trek ist nicht genug gezeigt worden, um beantworten zu können, wie es mit Religion unter den Menschen aussieht. Das heißt, die Antwort bleibt jedermanns Fantasie überlassen.
Letztendlich ist Star Trek eh nur Fantasie und jeder kann sich das StarTrek-Universum so vorstellen, wie er will.

Janeway erwähnte einmal Jonas und den Walfisch. Das stammt aus dem alten Testament.

Es scheint so zu sein, dass die Menschen in Star Trek längst nicht mehr so materialistisch sind wie heute. Das könnte ein Vorteil für Religionen sein.
 
Ich stimme Dax vollkommen zu. Gottesglaube ist imo ein Zeichen von Charakterschwäche. In schwierigen Situationen hofft man auf die Hilfe Gottes, anstatt sich selbst aus der Situation zu helfen. Man kann sich nicht die Nicht-Existenz Vorstellen und hofft/glaubt daher an ein Leben nach dem Tod. Allgemein haben religiöse Menschen vieleicht auch Angst vor der Einsamkeit. Gottesglaube schränkt imo ausserdem ein. Das zeigt sich beispielsweise bei einem Freund von mir. Durch seine Religion (christlich) glaubt er nicht an Ausserirdische. btw: In Star Trek ist keine der mächtigen Spezies religiös. Religiöse Spezies werden meisten als schwach und/oder rückständig dargestellt.

PS: Niemand beleidigt fühlen!
 
Holodoc schrieb:
Ich stimme Dax vollkommen zu. Gottesglaube ist imo ein Zeichen von Charakterschwäche. In schwierigen Situationen hofft man auf die Hilfe Gottes, anstatt sich selbst aus der Situation zu helfen. Man kann sich nicht die Nicht-Existenz Vorstellen und hofft/glaubt daher an ein Leben nach dem Tod. Allgemein haben religiöse Menschen vieleicht auch Angst vor der Einsamkeit. Gottesglaube schränkt imo ausserdem ein. Das zeigt sich beispielsweise bei einem Freund von mir. Durch seine Religion (christlich) glaubt er nicht an Ausserirdische. btw: In Star Trek ist keine der mächtigen Spezies religiös. Religiöse Spezies werden meisten als schwach und/oder rückständig dargestellt.

PS: Niemand beleidigt fühlen!

Wie ironisch. Dabei ist doch gerade die katholische Kirche felsenfest davon überzeugt, dass es Außerirdische gibt (abgesehen von "gott")
 
@ Holodoc:
Du machst es dir ziemlich einfach und findest, dass dein Glauben allen anderen überlegen ist. Was soll am Atheismus "objektiver" sein als an anderen Glauben?

Ohne Gottesglaube sind die Menschen bestimmt nicht toleranter als mit.

Nicht beleidigt sein!

@ Luftschleusenbewohner:
Interessant. Wann gab es eine Äußerung der katholischen Kirche zu außerirdischem Leben? Ich hätte nich erwartet, dass dazu Stellung bezogen wird.
 
Dies wurde mal als Begleitinformation in einem Bericht in den (Pro7) Nachrichten gegeben. Wenn ich mich recht erinnere, ging es dabei darum, dass der Vatikan ein ziemlich engagiertes Sternen-Guck-Programm hat vom Stapel laufen lassen.
Müsste etwa ein 3/4 Jahr her sein.
 
Wie ironisch. Dabei ist doch gerade die katholische Kirche felsenfest davon überzeugt, dass es Außerirdische gibt (abgesehen von "gott")
Mein Freund ist zwar christlichen Glaubens, aber kein Befürworter der Kirche.

Du machst es dir ziemlich einfach und findest, dass dein Glauben allen anderen überlegen ist. Was soll am Atheismus "objektiver" sein als an anderen Glauben? Ohne Gottesglaube sind die Menschen bestimmt nicht toleranter als mit.
Wie kommst du darauf dass ich es mir ziemlich einfach mache. Ich habe hier bloß stark verkürzt einige Argumente genannt. Ich habe lange Zeit über dieses Thema nachgedacht. Objektiver ist der Atheismus nicht, aber er ist wissenschaftlich versierter. Ich finde es einfach falsch an etwas zu glauben, dass wissenschaftlich unerklärbar ist, absurd klingt, aus einer Zeit kommt in der viele Mythen entstanden sind und dann auch noch in irgendeiner Form einschränkt. Um ein weiteres Beispiel dieser Einschränkung zu geben: Der Papst hat beispielsweise einmal gesagt, dass er nicht möchte dass der Anfang des Universums erforscht wird, da es der Moment der Schöpfung ist und damit heilig ist. Ich denke dass die Angst (vor Einsamkeit, Nicht-Existenz usw) und die Unwissenheit sind die Grundlagen aller Religionen. Und ich denke sehr wohl das Religionen die Menschen intoleranter machen können. Das zeigen in der Vergangenheit beispielsweise die religiösen Kriege, und auch heute gibt es noch Hass und Missgunst zwischen Angehörigen unterschiedlicher Religionen. Als wäre der Nationalismus nicht schon genug... :(
 
Religion und Politik die Menschen daran hindert, eins zu werden und sich weiterzuentwickeln
Falsch, nicht die Religion oder die Politik sind Schuld daran, sondern das, was der Mensch daraus macht!

Meiner Meinung nach ist der Glaube an Gott ein Eingeständnis von Schwäche
So agressiv wie hier manche drauf reagieren, ist das eher ein Zeichen von Mut. Wär ich feig, würde ich mich nur der Mehrheitsmeinung anschliessen oder gar nichts sagen...

Gottesglaube ist imo ein Zeichen von Charakterschwäche.
Ein Zeichen von Charakterschwäche ist es, andere Weltsichten dumm kommentieren zu müssen und sie nicht einfach für sich stehen lassen zu können.

In schwierigen Situationen hofft man auf die Hilfe Gottes, anstatt sich selbst aus der Situation zu helfen
Wo hast du denn das her? Mag auf ein paar Fanatiker zutreffen, aber ansonsten gilt das Subsidiaritätsprinzip, du weisst doch, was das ist? Nicht umsonst gibt es den Spruch "hilf dir selbst, dann hilft dir Gott"

Man kann sich nicht die Nicht-Existenz Vorstellen und hofft/glaubt daher an ein Leben nach dem Tod. Allgemein haben religiöse Menschen vieleicht auch Angst vor der Einsamkeit
Natürlich kann man sich das vorstellen, die Frage ist aber, wie der einzelne Mensch die Vorstellung dessen empfindet. Wenn einer damit Probleme hat und ihm der Glauben das Leben erleichtert, was habt ihr denn dann für ein Problem damit? Ist doch jedem sein Bier!

Gottesglaube schränkt imo ausserdem ein
Das kommt nur daher, dass ihr totale Stereotypen von Gott kennt. Die alten Bilder mit Opi und Bart, der munter ins Weltgeschehen pfuscht. Ihr seht nur die Institution Kirche (die ich auch ablehne), aber nicht, dass sich Glaube und Wissenschaft gar nicht zwingend ausschliessen müssen. Wenn du wissenschaftlich vorgehst, dann wirst du feststellen, dass du mit jedem gelösten Problem dir drei neue schaffst. Die Welt kann nie zu 100% erklärt werden, und den Rest musst du mit Glauben auffüllen. Dass es Ausserirdische gibt, ist ja auch ein Glauben, denn wissen tust du es ja nicht (ich glaube auch daran, dass es ausserirdisches Leben geben kann, das hat dann aber mehr als nur einen Knubbel auf der Stirn Unterschied vom Menschen). Wir kennen die physikalischen und chemischen Gesetzmässigkeiten, aber warum sind die gerade so, mit all den Konsequenzen? Da ist durchaus Platz für eine Gottheit, wobei mir der Begriff Gott nicht so taugt, weil er scheinbar bei den meisten Personenkonnotationen oder räumliche Begrenztheit hervorruft, oder gar menschliche Charaktereigenschaften. Einen Computer mit ein paar Drähten zu bauen, dazu braucht's ein Genie, schaffte auch Steven Jobs, aber wie gibt's das, dass ein unglaublich chaotisches und doch völlig kausales Regelsystem solche Rahmenbedingungen schafft, dass sich ein Computer mit der Zeit aus ein paar Metallen selbst zusammenbaut? Für mich gibt's keinen Widerspruch zwischen Glauben und Wissenschaft, nur einen zwischen Wissenschaft und der Institution Kirche.

Ohne Gottesglaube sind die Menschen bestimmt nicht toleranter als mit.
Gut an diesem Thema zu sehen.
 
Ich bin religiösen Menschen keineswegs intolerant gegenüber. Wie ich schon gesagt habe, habe ich beispielsweise einen sehr religiösen Freund (auch andere).

Falsch, nicht die Religion oder die Politik sind Schuld daran, sondern das, was der Mensch daraus macht!
Das gleiche wie mit den Waffen. Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen. Das bedeutet aber nicht das Waffen nicht etwas Schlechtes sind. Sie sind eben nur ein Werkzeug. Genau als solches wurden und werden Religionen immer wieder missbraucht (siehe beispielsweise Kirche). Ich gebe zu, dass Religionen auch hilfreich sein können, aber meisten ist das nicht der Fall.

So agressiv wie hier manche drauf reagieren, ist das eher ein Zeichen von Mut. Wär ich feig, würde ich mich nur der Mehrheitsmeinung anschliessen oder gar nichts sagen...
Niemand reagiert hier agressiv, nur abgeneigt. Ausserdem ist die Mehrheit der Menschheit wohl religiös, daher gehört imo kein Mut dazu religiös zu sein.

Ein Zeichen von Charakterschwäche ist es, andere Weltsichten dumm kommentieren zu müssen und sie nicht einfach für sich stehen lassen zu können.
Ich bin nicht der Meinung, dass meine Kommentare dumm sind, und Kritik ist keine Charakterschwäche. Andere Kommentare als dumm zu bezeichnen fördert übrigens nicht gerade eine sinnvolle Diskussion.

Wo hast du denn das her? Mag auf ein paar Fanatiker zutreffen, aber ansonsten gilt das Subsidiaritätsprinzip, du weisst doch, was das ist? Nicht umsonst gibt es den Spruch "hilf dir selbst, dann hilft dir Gott"
Das hab ich daher, dass afaik die meisten Menschen in schwierigen Situationen anfangen an Gott zu glauben. Oder es gibt beispielsweise religiöse Menschen, die nur in schwierigen Situationen beten. Ich kenne das Subsidiaritätsprinzip übrigens nicht.

Natürlich kann man sich das vorstellen, die Frage ist aber, wie der einzelne Mensch die Vorstellung dessen empfindet. Wenn einer damit Probleme hat und ihm der Glauben das Leben erleichtert, was habt ihr denn dann für ein Problem damit? Ist doch jedem sein Bier!
Ich glaube nicht dass man sich das wirklich Vorstellen kann. Unabhängig davon ist das was nach dem Tod passiert unbekannt, und für das unbekannte versuchen Religionen imo immer wieder übernatürliche und unwissenschaftliche Erklärungen zu finden. Der Übergang von Leben zu Tod ist die wohl bedeutenste Veränderung eines Menschen (es beendet das Leben, das einzige was der Mensch bisher kennt)... "people can be very frightened of change" (ST:6). Ich respektiere den Glauben anderer Menschen, es wird wohl aber noch erlaubt sein ihn zu kritisieren. Imo ist der Glaube eine Art Gefängnis für den menschlichen "Geist", und ich versuche andere davon zu befreien (etwas übertireben ausgedrückt).

Natürlich kann man nicht alles wissenschaftlich erklären. Aber man sollte imo diese Lücken nicht mit dem Glauben an jahrtausende alte Mythen auffüllen, sondern wissenschaftliche Überlegungen anstellen. Und wenn man auch durch diese Überlegungen die Lücken nicht ausreichend auffüllen kann, soll man sie eben offen lassen. Soll heißen: man soll zu geben dass man etwas nicht weiss. Um ein gutes Beispiel dafür zu nennen: Ich habe mal meinen Freund vor langer Zeit gefragt ob er glaubt das Gott existiert. Er hat geantwortet, dass er weiss dass Gott existiert. So eine Einstellung ist imo vollkommen unwissenschaftlich, und da Wissenschaft den Fortschritt fördert, hindert die Einstellung den Fortschritt.
 
Ich glaube die Wissenschaft und der Fortschritt hat die Kirche in Star Trek im Hintergrund getrieben. Sicherlich wird es die Kriche noch geben nur haben die Menschen sich wie hier auch geändert und gehen anderen Werten nach
 
Ausserdem ist die Mehrheit der Menschheit wohl religiös
Im Weltdurchschnitt schon, aber nicht in Deutschland und schon gar nicht hier!

Ich bin nicht der Meinung, dass meine Kommentare dumm sind
Wenn ich jemandem aufgrund einer (für sich harmlosen) Weltanschauung Charakterschwäche andichte, dann ist das eine blöde Bemerkung! Wenn das nicht, was dann?

Andere Kommentare als dumm zu bezeichnen fördert übrigens nicht gerade eine sinnvolle Diskussion
Stimmt, dazu gehört aber auch, andere Weltanschauungen nicht zu verunglimpfen, und wenn mir einer "Charakterschwäche" zuschreibt, dann reagiere ich sauer, weil es beleidigend und völlig haltlos ist! Aber so führt das zu nichts...

Ich respektiere den Glauben anderer Menschen, es wird wohl aber noch erlaubt sein ihn zu kritisieren
Gegen Kritik ist nichts einzuwenden, bei eurem Vokabular war das allerdings schon mehr... ihr wärt auch nicht erfreut darüber, wenn wir sagen würden, Leute, die alles auf Wissenschaft reduzieren, sind herzlose, unsoziale Maschinen. Oder? Dagegen ist es berechtigte Kritik zu sagen, Wissenschaftsgläubige verlieren oft den ethischen Faden, oder diese oder jene Religion liese sich nicht mit der Wissenschaft vereinbaren. Aber einzelnen halt Charakterdefizite oder Geistesarmut zu unterstellen, hat mit fundierter Kritik herzlich wenig zu tun!

Das hab ich daher, dass afaik die meisten Menschen in schwierigen Situationen anfangen an Gott zu glauben. Oder es gibt beispielsweise religiöse Menschen, die nur in schwierigen Situationen beten
Und genauso gibt es Menschen, die gegenteilig reagieren! Das Theodizee-Problem. Jaja, wer Reval raucht, frisst auch kleine Kinder. Alles Stereotypen!

Ich kenne das Subsidiaritätsprinzip übrigens nicht
Zu diesem Punkt und auch weiter oben würde ich dir drigendst empfehlen, dich erstmal etwas schlau zu machen, bevor du aburteilst! Subsidiarität ist Hilfe zur Selbsthilfe.

Imo ist der Glaube eine Art Gefängnis für den menschlichen "Geist", und ich versuche andere davon zu befreien (etwas übertireben ausgedrückt)
Aha, du missionierst also. D.h. du misst deiner Einstellung Alleingültigkeitsanspruch bei und machst genau das, was man den Religionen wirklich berechtigt vorwerfen kann! Das widerspricht sich ja gewaltig mit dem vorhergehenden Satz, denn scheinbar kannst du es doch nicht akzeptieren, dass andere eine andere Weltsicht haben! Dass du vorher ausgerechnet einen Film zitierst, finde ich ja noch bemerkenswerter :D
Im Übrigen ist mein (unkonventioneller) Gottglaube kein Gefägnis für den Geist, sondern er kann auch den Fokus auf Bereiche lenken, die einem sonst schwer auffallen. Man macht sich z.B. Gedanken, wie Gott, Ethik und Wissenschaft in der modernen Welt vereinbar sind. Überlegungen, die andere gar nicht anstellen. Ich merke immer wieder, dass in Parabeln Muster menschlich-psychologischen Handelns bearbeitet werden, freilich ohne sich dessen so bewusst zu sein, wie heute die Wissenschaftler das sind, da sie daraus ein Theoriengebäude entworfen haben und es besser begrifflich fassen können. Z.B. ist der Ausspruch "die konnten sich nicht riechen" eine Beobachtung, die Wahrheit enthält, denn man weiss heute, dass es wirklich von den Duftstoffen abhängt, ob zwei miteinander können, nur kannte man halt damals keine Chemie. Auf seine Art ist der Ausspruch trotzdem richtig. Die Welt läuft auch nicht nur mechnaisch ab, das fängt schon damit an, dass Menschen irrational handeln. Schon bei den Sozialwissenschaften begibt man sich in Gefilde, wo man seine Theorie plausibel machen kann, aber nicht wirklich beweisen.
Insofern kann auch nicht davon die Rede sein, dass man Lücken mit Gott auffüllt. Das wär zu einfach. Es kann auch ein anderer Blickwinkel auf die Welt sein, genauso wie du in verschiedenen Wissenschaften auch völlig unterschiedliche Denkansätze für ein Problem findest, oft schon innerhalb einer Wissenschaft in verschiedenen Schulen. Um neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, musst du auch erstmal eine Theorie aufstellen, du du vor dem Beweis genausowenig dingfest machen kannst. Du begibst dich damit zweitweise auch ganz schön auf's Glatteis, und machst im Endeffekt nichts anderes, als die Religion deiner Meinung nach macht: du füllst die Lücke mit etwas, was du glaubst. Wenn du glaubst, es gäbe Ausserirdische, so weiss das auch keiner, es besteht eine Wissenslücke, die du mit deiner Weltsicht auffüllst! Und einfach eine Lücke irgendwo zu lassen, ist ja auch unwissenschaftlich, oder nicht? Wissenschaft bedeutet ja, dass man seine Theorien so gut es geht fundiert!

Wenn jemand sagt, er weiss, es gäbe Gott oder etwas Adäquates, so ist das was anderes, aber das ist auch nicht die Regel! Warum immer pauschalisieren? Und nicht jede Einstellung, die unwissenschaftlich ist, behindert den Fortschritt! Ein blödes Beispiel, aber nur um dir was klar zu machen: wenn ich sage, ich falle morgen in der Klausur durch, so ist das auch völlig unwissenschaftlich, aber wo behindert das den Fortschritt? Ich weiss natürlich, dass du dich auf die Vergangenheit der Religion beziehst, aber wir haben a) nicht mehr die Zeit von Galileo, b) beziehst du dich wieder auf die Kirche, für den einzelnen wie z.B. für mich besteht da kein Widerspruch und c) kann dich die Wissenschaft nicht in den Arm nehmen und trösten, wenn du traurig bist. Es gibt einfach mehr, als nur alles wissenschaftlich erklären zu müssen. Vielleicht einfach leben...
 
Holodoc schrieb:
Imo ist der Glaube eine Art Gefängnis für den menschlichen "Geist", und ich versuche andere davon zu befreien (etwas übertrieben ausgedrückt).
Das erinnert mich an etwas... Es gibt da einen Hägar-Comic. Ihr kennt sicher den rothaarigen Wikinger. Also, er unterhält sich mit seinem besten Kumpel (hab vergessen, wie er heißt) "Ach, die Welt könnte so angenehm und friedlich sein, wenn die Menschen bloß miteinander reden würden." Antwort:"Du hast Recht. Das Problem ist nur, wie man die anderen Menschen dazu bringt, norwegisch zu sprechen, so wie wir."
Soll wohl heißen, die Welt wird nicht dadurch besser, dass man versucht, die Menschen seinen persönlichen Idealen anzupassen, sondern dass man sie so akzeptiert - auch wenn sie nicht den eigenen Wünschen entsprechen - wie sie sind. Menschen, die einen anderen Glauben haben als man selbst, als "charakterschwach" zu beurteilen, geht nicht in diese Richtung.
Religion hat häufig zu Leid auf der Erde geführt, wenn man "ungeläuterten" Menschen seine seine eigenen Vorstellungen aufzwingen wollte.

Ich verstehe nicht, was daran wissenschaftlich sein soll, wenn man behauptet, es gäbe keinen Gott. Es ist ein Glaube, kein Wissen. Es ist nicht richtig, zu meinen, Atheismus sei wissenschaftlich.

Übrigens ist Jesus kein Mythos, sondern eine geschichtliche Person, die wirklich gelebt hat. Einige Geschichten sind vielleicht etwas ausgeschmückt, aber ich glaube, dass der Kern seiner Botschaft wahr ist.

Aber deshalb sehe ich Menschen mit anderem Glauben nicht als "charakterschwach" an.
 
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