Ausserdem ist die Mehrheit der Menschheit wohl religiös
Im Weltdurchschnitt schon, aber nicht in Deutschland und schon gar nicht hier!
Ich bin nicht der Meinung, dass meine Kommentare dumm sind
Wenn ich jemandem aufgrund einer (für sich harmlosen) Weltanschauung Charakterschwäche andichte, dann ist das eine blöde Bemerkung! Wenn das nicht, was dann?
Andere Kommentare als dumm zu bezeichnen fördert übrigens nicht gerade eine sinnvolle Diskussion
Stimmt, dazu gehört aber auch, andere Weltanschauungen nicht zu verunglimpfen, und wenn mir einer "Charakterschwäche" zuschreibt, dann reagiere ich sauer, weil es beleidigend und völlig haltlos ist! Aber so führt das zu nichts...
Ich respektiere den Glauben anderer Menschen, es wird wohl aber noch erlaubt sein ihn zu kritisieren
Gegen Kritik ist nichts einzuwenden, bei eurem Vokabular war das allerdings schon mehr... ihr wärt auch nicht erfreut darüber, wenn wir sagen würden, Leute, die alles auf Wissenschaft reduzieren, sind herzlose, unsoziale Maschinen. Oder? Dagegen ist es berechtigte Kritik zu sagen, Wissenschaftsgläubige verlieren oft den ethischen Faden, oder diese oder jene Religion liese sich nicht mit der Wissenschaft vereinbaren. Aber einzelnen halt Charakterdefizite oder Geistesarmut zu unterstellen, hat mit fundierter Kritik herzlich wenig zu tun!
Das hab ich daher, dass afaik die meisten Menschen in schwierigen Situationen anfangen an Gott zu glauben. Oder es gibt beispielsweise religiöse Menschen, die nur in schwierigen Situationen beten
Und genauso gibt es Menschen, die gegenteilig reagieren! Das Theodizee-Problem. Jaja, wer Reval raucht, frisst auch kleine Kinder. Alles Stereotypen!
Ich kenne das Subsidiaritätsprinzip übrigens nicht
Zu diesem Punkt und auch weiter oben würde ich dir drigendst empfehlen, dich erstmal etwas schlau zu machen, bevor du aburteilst! Subsidiarität ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Imo ist der Glaube eine Art Gefängnis für den menschlichen "Geist", und ich versuche andere davon zu befreien (etwas übertireben ausgedrückt)
Aha, du missionierst also. D.h. du misst deiner Einstellung Alleingültigkeitsanspruch bei und machst genau das, was man den Religionen wirklich berechtigt vorwerfen kann! Das widerspricht sich ja gewaltig mit dem vorhergehenden Satz, denn scheinbar kannst du es doch nicht akzeptieren, dass andere eine andere Weltsicht haben! Dass du vorher ausgerechnet einen Film zitierst, finde ich ja noch bemerkenswerter
Im Übrigen ist mein (unkonventioneller) Gottglaube kein Gefägnis für den Geist, sondern er kann auch den Fokus auf Bereiche lenken, die einem sonst schwer auffallen. Man macht sich z.B. Gedanken, wie Gott, Ethik und Wissenschaft in der modernen Welt vereinbar sind. Überlegungen, die andere gar nicht anstellen. Ich merke immer wieder, dass in Parabeln Muster menschlich-psychologischen Handelns bearbeitet werden, freilich ohne sich dessen so bewusst zu sein, wie heute die Wissenschaftler das sind, da sie daraus ein Theoriengebäude entworfen haben und es besser begrifflich fassen können. Z.B. ist der Ausspruch "die konnten sich nicht riechen" eine Beobachtung, die Wahrheit enthält, denn man weiss heute, dass es wirklich von den Duftstoffen abhängt, ob zwei miteinander können, nur kannte man halt damals keine Chemie. Auf seine Art ist der Ausspruch trotzdem richtig. Die Welt läuft auch nicht nur mechnaisch ab, das fängt schon damit an, dass Menschen irrational handeln. Schon bei den Sozialwissenschaften begibt man sich in Gefilde, wo man seine Theorie plausibel machen kann, aber nicht wirklich beweisen.
Insofern kann auch nicht davon die Rede sein, dass man Lücken mit Gott auffüllt. Das wär zu einfach. Es kann auch ein anderer Blickwinkel auf die Welt sein, genauso wie du in verschiedenen Wissenschaften auch völlig unterschiedliche Denkansätze für ein Problem findest, oft schon innerhalb einer Wissenschaft in verschiedenen Schulen. Um neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, musst du auch erstmal eine Theorie aufstellen, du du vor dem Beweis genausowenig dingfest machen kannst. Du begibst dich damit zweitweise auch ganz schön auf's Glatteis, und machst im Endeffekt nichts anderes, als die Religion deiner Meinung nach macht: du füllst die Lücke mit etwas, was du glaubst. Wenn du glaubst, es gäbe Ausserirdische, so weiss das auch keiner, es besteht eine Wissenslücke, die du mit deiner Weltsicht auffüllst! Und einfach eine Lücke irgendwo zu lassen, ist ja auch unwissenschaftlich, oder nicht? Wissenschaft bedeutet ja, dass man seine Theorien so gut es geht fundiert!
Wenn jemand sagt, er weiss, es gäbe Gott oder etwas Adäquates, so ist das was anderes, aber das ist auch nicht die Regel! Warum immer pauschalisieren? Und nicht jede Einstellung, die unwissenschaftlich ist, behindert den Fortschritt! Ein blödes Beispiel, aber nur um dir was klar zu machen: wenn ich sage, ich falle morgen in der Klausur durch, so ist das auch völlig unwissenschaftlich, aber wo behindert das den Fortschritt? Ich weiss natürlich, dass du dich auf die Vergangenheit der Religion beziehst, aber wir haben a) nicht mehr die Zeit von Galileo, b) beziehst du dich wieder auf die Kirche, für den einzelnen wie z.B. für mich besteht da kein Widerspruch und c) kann dich die Wissenschaft nicht in den Arm nehmen und trösten, wenn du traurig bist. Es gibt einfach mehr, als nur alles wissenschaftlich erklären zu müssen. Vielleicht einfach leben...