Intermezzo - By Anneka - Teil 2

A

Annika

Guest
Gedankenverloren ging Captain Janeway den Gang entlang. Sie war auf dem Weg zur Lagebesprechung, die sie angeordnet hatte. Ein junger Fähnrich kam ihr entgegen und grüßte respektvoll. Sie erwiderte den Gruß mit einem knappen Nicken. Ganz am Rande nahm sie wahr, das es sich um Fähnrich Grant aus dem Maschinenraum handelte. Doch sogleich richtete sie ihre Gedanken wieder auf ihr Problem, dass wie ein Damoklesschwert über ihnen schwebte. Der Kollabs ihres Raum-Zeit-Gefüges, der mit jeder Minute die verstrich gewaltigere Ausmaße annahm und dann noch das Außenteam, das unauffindbar blieb!
Die Tür öffnete sich vor ihr und einige ungewohnte Gesichter blickten Janeway entgegen. Auf Tuvoks Platz saß Lieutenant Imbro, der nervös mit einem Datenblock herum spielte. Fähnrich Karen Nacho hatte neben Harry Kim Platz genommen. Ihr fiel eine Bemerkung ein, die Tom kürzlich über Nacho gemacht hatte: ‘Sie dich vor Harry, Karen läßt so schnell nicht locker!’ - so oder so ähnlich, na ja er schien Recht zu behalten. Nur B’Elanna und Kim gehörten zu denen, die für gewöhnlich an Briefings teilnahmen. Wehmütig nahm Janeway am Kopfende Platz. Ihr fehlte die kühle, logische Ausstrahlung ihres dritten Offiziers Tuvok jetzt schon.
„Statusbericht“, sagte sie an B’Elanna gewandt. Diese richtete sich in ihrem Stuhl auf und erstattete Bericht.
„Alle Funktionen des Schiffes arbeiten wieder innerhalb normaler Parameter, Captain“, begann sie, und man hörte deutlich den zufriedenen Tonfall, der in ihrer Stimme mitschwang. „Die Waffe der Fremden funktionierte offensichtlich auf submolekularer Ebene und konnte dadurch mühelos unsere Schilde durchdringen. Die Waffe wirkte sich jedoch in erster Linie auf Biostrukturen aus. Die Gelpacks erfuhren einen neuronalen Schock, wodurch die Schaltkreisindikaroren in den meisten relevanten Systemen beschädigt wurden. Sie sind mittlerweile alle ausgetauscht worden.“
„Das erklärt wohl auch, warum die Crew kurz bewußtlos wurde“, warf Fähnrich Kim ein.
„Haben die Gelpacks einen bleibenden Schaden davongetragen?“ wollte der Captain wissen.
„Nein, wir haben die Analyse beendet und können mit Gewißheit einen Dauerschaden ausschließen.“ B’Elanna griff nach einem Datenpad und tippte konzentriert auf einige Tasten und ein kurzer Augenblick des Schweigens entstand.
Lieutenant Imbro räusperte sich und meldete sich zögernd zu Wort: „Der Doktor meldete sieben Verletzte. Jedoch handelte es sich ausschließlich um Verletzungen, die durch die Schwerelosigkeit bedingt wurden, beziehungsweise durch die wieder einsetzende Schwerkraft. Eine neuronale Schädigung konnte der Doktor bis jetzt bei keinem Crewmitglied entdecken. Allerdings hat er seine Analysen noch nicht abgeschlossen soviel ich weiß.“ Etwas verlegen sank er wieder in sich zusammen. Er war es nicht gewohnt an solchen Besprechungen teilzunehmen und da er von Natur aus schon äußerst schüchtern war, kam er sich vor, als hätte er soeben einen Vortrag vor einem Prüfungsgremium abgehalten.
Eine gewisse Erleichterung machte sich in Janeway breit. ‘Man muß auch für kleine Gaben dankbar sein’, dachte sie ein wenig bekümmert. Wenigstens waren sie nicht bis zur Handlungsunfähigkeit beschädigt worden. Jetzt würden sie sicher noch einen Weg finden ihr Außenteam zurück zu holen und die Gefahr, in der sie alle schwebten abzuwenden.
Fähnrich Kim war aufgestanden und hatte am Wandterminal einige Daten aufgerufen. „Captain, wir sind uns inzwischen sicher, dass das fremde Schiff nicht getarnt war, sondern aus dem Subraum aufgetaucht ist. Außerdem ist es dorthin wohl auch wieder verschwunden. Sehen Sie hier.....“, er deutete auf ein Diagramm und Janeway nickte zustimmend. „Interessant, eindeutig keine Hinweise auf eine Tarntechnologie“, stimmte sie zu und trat ebenfalls an die Wandkonsole. Nachdenklich betrachtete sie die gewonnen Daten und versuchte sich einen Reim darauf zu machen.
Sie wußten, dass das fremde Sonnensystem im Inneren der Energiesphäre nicht aus dem Subraum kam, sondern aus einem Paralelluniversum. Was hatte es jetzt mit diesen Fremden aus dem Subraum auf sich? Wollten sie die Voyager nur von dem System fernhalten? Hatten sie deshalb keine vernichtenderen Waffen benutzt? Aber warum haben sie dann keinen Versuch unternommen zu kommunizieren? Oder dachten sie womöglich die Voyager sei für das Phänomen und die dadurch entstandenen Subraumrisse verantwortlich? Janeway seufzte innerlich, und sah zu ihren Leuten am Tisch hinüber. Diese sahen jedoch im Augenblick ebenso ratlos drein wie sie.
„Captain“, unterbrach Karen Nacho sie in ihren Gedanken. „Wir haben inzwischen eine Theorie, was den Delta-Flyer betrifft.“ Im Gegensatz zu Imbro, strotzte ihre Stimme geradezu vor Selbstbewußtsein. Sie erhob sich und ging mit einigen dynamischen Schritten zum Wandterminal.
„Die Fremden setzten eine zweite Waffe ein, als sie den Delta-Flyer angriffen.“ Auf dem Display erschien eine schematische Darstellung. „Die Waffe basierte offensichtlich ebenfalls auf Subraumtechnologie. Bevor unsere Sensorphalanx ausgeschaltete wurde, konnten wir noch genug Daten sammeln, um das hier zu sehen.“ Die Darstellung wechselte erneut und das Abbild der Energiesphäre erschien. Mit flinken Fingern vergrößerte Nacho einen bestimmten Ausschnitt.
Harry Kim stieß einen staunenden Pfif aus. „Mann, das sieht ja aus wie ein Schweizer Käse.“ bemerkte er. „Deren Waffe hat die Energiematrix ja regelrecht zerlöchert!“
„Wir vermuten, dass der Delta-Flyer durch eines dieser Löcher geschleudert wurde, bevor sie sich wieder schlossen. Jedenfalls sind innerhalb unserer Scannerreichweite keinerlei Trümmer oder auch nur Restpartikel des Flyers zu orten.“ Fähnrich Nacho setzte sich wieder und strich sich dabei energisch die blonden Haare aus dem Gesicht. Sie wollte gerade mit ihren Ausführungen fortfahren, als das Zirpen des Kommunikators sie unterbrach.
„Krankenstation an den Captain“, erklang es.
„Sprechen Sie,“ erwiderte Janeway und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Auf dem Kom-Bildschirm erschien das mürrische Gesicht des Doktors, der jedoch seine Arbeit beim Sprechen nicht unterbrach.
„Ich habe meine Analysen abgeschlossen, Captain. Wie ich bereits vermutete, hat die Waffe der Fremden keine bleibenden neuronalen Schäden verursacht. Ich habe jedoch eine andere Entdeckung gemacht, die sie nicht erfreuen wird.“
Der Doktor machte eine kurze Pause und man hörte wie er einige Tasten bediente. Janeway zog eine Braue hoch, sie fühlte wie die Ungeduld in ihr wuchs. „Von welcher Entdeckung sprechen Sie, Doktor?“
„Entschuldigen Sie, Captain, aber ich muß mich hier nebenbei auch noch um meine Patienten kümmern. Leider ist ja im Moment kein medizinisches Hilfspersonal abkömmlich“, erwiderte er, und seine Stimme nahm dabei einen ziemlich unzufriedenen Tonfall an. Dann ließ er sich endlich dazu herab den Captain aufzuklären, bevor diese zu einer scharfen Bemerkung ansetzen konnte.
„Ich habe festgestellt, das von den Subraumrissen eine starke negative Emission ausgeht. Diese wirkt sich auf die subatomare Struktur biologischer Lebensformen aus. Um es gelinde auszudrücken, je länger wir hier verweilen, um so instabiler wird unsere molekulare Kohärenz. Wir werden in unsere Atome zerlegt. Und ebenso unsere neuronalen Schaltkreise.“
„Wieviel Zeit bleibt uns, bis wir die ersten Auswirkungen spüren werden?“
„Bei Naomi Wildman und Crewman Widfall haben sie bereits eingesetzt, Captain. Ich konnte sie für den Augenblick stabilisieren, aber wir sollten so bald wie möglich Abstand von diesen Subraumrissen gewinnen.“
„Danke Doktor, halten Sie mich weiterhin auf dem Laufenden“, antwortete der Captain, dann tippte sie auf ihren Kommunikator. „Captain an Brücke.“
„Brücke hier“, kam es prompt.
„Nehmen Sie Kurs fünf sieben neun Komma acht und bringen Sie die Voyager null Komma drei Lichtjahre von hier weg. Warp neun.“
„Aye Capain“, klang es zurück, und ein paar Sekunden später spürten Sie wie der Boden unter ihnen leicht vibrierte.
„Das vereinfacht unsere Mission nicht gerade“, schnaufte B’Elanna unwillig. „Wie sollen wir etwas unternehmen, wenn wir nicht näher an die Energiesphäre heran können?“ Doch Janeway war schon ein paar Gedankengänge weiter.

Welche Idee Janeway hat, erfahrt ihr morgen.
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„B’Elanna, können wir unsere Schilde so remodulieren, dass diese Subraumemission abgehalten wird?“ Fragend sah sie die Chefingenieurin an, die ärgerlich auf ihrer Unterlippe herumbiß.
„Nicht wenn wir Tuvoks Schildmodifikationen beibehalten wollen. Wir können uns also aussuchen, ob wir lieber von einer Gravitonwelle oder von diesen Emissionen zerlegt werden“, antwortete sie sarkastisch und verzog das Gesicht zu einer grimmigen Maske.
Gnädig sah Janeway über B’Elannas Sarkasmus hinweg. Sie konnte sich vorstellen wie es jetzt in ihr aussah. B’Elanna und Tom waren schließlich ein Paar. Captain Janeway atmete tief ein und ließ die Luft geräuschvoll entweichen. „Optionen?“ fragte sie in die Runde.
Fähnrich Nacho nickte und erwiderte enthusiastisch: „Darauf wollte ich gerade ansprechen, als wir vom Doktor unterbrochen wurden. Ich habe die Sensordaten ausgewertet die wir von der zweiten Waffe der Fremden haben. Ich glaube wir können deren Strahl imitieren und auf diese Weise auf effizientere Weise eine Öffnung im fremden Energiegitter erzeugen.“ Ihre Augen strahlten, während sie schon wieder zum Wandterminal schritt. „Wir könnten einen Photonentorpedo so preparien, das er einen negativen subatomaren Nadionimpuls auf das fremde Energiegitter abgibt. Wenn wir gleichzeitig einen modulierenden Phaserstrahl auf die Stelle abgeben, wird das vermutlich den gleichen Effekt haben, wie die Waffe der Fremden.“
„Vermutlich?“ entfuhr es B’Elanna Torres.
„Na ja, leider waren wir nur etwa fünf Sekunden lang in der Lage die Strahlenwaffe der Fremden zu scannen, aber ich bin sicher, das wir es schaffen. Mit ein paar unbekannten Variablen werden wir schon fertig“, beharrte sie.
„Um den Torpedo so zu modifizieren, dass eine Nadion erzeugende Matrix eingebaut werden kann, müßten wir die kompletten Zielerfaßungs- und Steuerungskomponenten entfernen“, meinte Fähnrich Kim stirnrunzelt. Er überlegte und kniff dabei die Augen zusammen. „Aber es könnte trotzdem klappen. Wir müssen nur nahe genug heran. Die Reichweite der Phaser beträgt schließlich nur dreihunderttausend Kilometer.“
„Und dann“, fragte Lieutenant Imbro zweifelnd. „Was wenn der Delta-Flyer die Öffnung nicht findet, die wir für ihn erschaffen? Die Voyager kann sich nur für kurze Zeit in der Nähe der Sphäre aufhalten.“
„Die Öffnung ist nicht für den Delta-Flyer gedacht, Lieutenant“, antworte der Captain mit fester Stimme und beobachtete wie Imbro blaß wurde. „Wir gehen hinein. Auf dieser Seite des Universums sind uns nämlich die Optionen ausgegangen.“


Gespannt betrachtete Tom Paris den Planeten, der sich gemächlich unter dem Delta-Flyer hinwegdrehte. Obwohl von den Scannern als Klasse M Planet eingestuft, machte er auf Tom einen ungemütlichen Eindruck. Es schien kaum Vegetation zu geben. Hier und da schimmerte ein blaues Gewässer zwischen den rötlichen Wüstenregionen und schroffen Gebirgsketten, doch ansonsten schien es sich wirklich um einen unwirtlichen trocken-heißen Wüstenplaneten zu handeln. Die Scanner hatten regelmäßige Strukturen und Metalllegierungen ausgemacht, Lebensformen kamen auf diesem Planeten scheinbar keine vor. Jetzt warteten sie auf die Auswertung ihrer Scans. Interessiert kam Commander Chakotay zu Tom und Tuvok nach vorne und warf einen Blick auf Tuvoks Anzeigen.
„Konnten Sie inzwischen herausfinden, woher die Anzeigen kamen, Mr. Tuvok?“
„Die Meßergebnisse sind ein wenig verwirrend“, erwiderte dieser und für einen Vulkanier hörte sich seine Stimme ausgesprochen unzufrieden an. Auf seiner Stirn hatte sich eine steile Falte gebildet. Unaufhörlich tippte er neue Befehle in seine Konsole, doch scheinbar stellten ihn die Ergebnisse nicht zufrieden. „Die Werte, die wir erhalten sind widersprüchlich, ich denke es ist erforderlich, das wir eine komplette Sensordiagnose vornehmen, bevor wir weiterarbeiten.“
Resigniert setzte sich Chakotay an seinen Platz zurück. Seit sie hier waren, waren sie noch keinen Schritt weitergekommen. Sie hatten noch keinen einzigen vernünftigen Sensorscan erhalten, und die Zeit brannte ihnen unter den Nägeln. In jeder Stunde die verstrich, verschlimmerte sich der Zustand in ihrem Raum-Zeit-Gefüge. Hier im Inneren der Energiesphäre war von den Auswirkungen nichts zu spüren, was Commander Tuvok auf die Wirkungsweise des Energiegitters zurückführte. Wie es auf der Voyager jetzt wohl aussah? Hoffentlich hatten sie das Schiff wieder flott gekriegt. Hinter ihm betrat Seven of Nine soeben wieder die Kabine. Sie hatte die Hauptenergieversorgung wieder hergestellt und war gerade dabei sich mit einem Lappen das inzwischen angetrocknete Blut aus dem Gesicht zu wischen. „Ein Plasmakonverter war ausgefallen“, erstattete sie knapp Bericht, dann stand sie schon wieder vor ihrem Terminal. Irritiert betrachtete sie ihre Anzeigen und runzelte die Stirn.
„Commander Tuvok führt gerade eine Sensodiagnose durch“, informierte Chakotay sie und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Sein Magen knurrte und erinnerte ihn daran, dass seine letzte Mahlzeit schon etliche Stunden zurücklag.
„Sie sollten etwas Ernährungsbiomasse zu sich nehmen, Commander“, kommentierte Seven beiläufig. „Die Replikatoren sind voll einsatzbereit.“
Chakotay beschloß ihren Rat zu befolgen und erhob sich. Als ehemaliger Rebellenführer und Sternenflottenoffizier hatte er gelernt, dass man jede Atempause die man in solchen Situationen erhielt, gut nutzen sollte. Man konnte eben nie wissen, wann man das nächste Mal Gelegenheit zum Essen oder Schlafen hatte. „Möchte noch jemand etwas?“ fragte er in die Runde, bevor er sich ein Thunfischsandwich und eine Tasse Kaffee bestellte.
„Für mich eine Tomatensuppe“, rief Paris von vorne.
‘Das ihm die nicht schon aus den Ohren rauskommt’, wunderte sich Chakotay, und replizierte Tom die gewünschte Suppe. Vorsichtig stellte er die Suppentasse neben Tom’s Konsole ab und biß vorsichtig in sein Sandwich. „Und Tuvok? Was ist los mit den Scannern?“ fragte er kauend.
Commander Tuvok schüttelte den Kopf. „Ich kann keine Fehlfunktionen erkennen“, antwortete er. „Die Scanner haben bei dem Beschuß keinen Schaden genommen. Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihnen, soviel ist sicher.“
„Commander“, erklang Seven’s kühle Stimme hinter ihnen. „Ich denke mit den Scannern ist alles in Ordnung. Mit dem Universum hier stimmt etwas nicht.“
„Wie kommen Sie zu der Annahme, Seven?“ Tuvok drehte sich erstaunt zu ihr um und runzelte die Stirn.
„Die Lambda- und Omegakonstanten sind verschoben. Die Lambdakonstante beträgt null Komma acht fünf und die Omegakonstante liegt bei null Komma eins fünf.“
„Omegakonstante?“ echote Tom Paris. „Klären Sie mich bitte auf. Bestimmen Omega und Lambda nicht die Materiedichte des gesamten Kosmos?“
„Das ist korrekt“, gab Seven zurück. „Aber das ist nicht alles. Sie bestimmen auch ob ein Universum flach oder gekrümmt ist. Wenn der Omega und Lambdawert zusammen den Wert ‘eins’ ergeben ist ein Universum flach. Im Falle unseres eigenen Universum beträgt Lambda null Komma sieben und Omega null Komma drei.“
„Und?“ fragte Tom weiter. „Was bedeutet das für unsere Scanner?“
„Da Omega und Lambda auch hier, zusammen den Wert ‘eins’ ergeben, bedeutet das logischerweise, dass auch dieses Universum flach ist, so wie unser eigenes. Wir müssen lediglich die Scanner an die hiesigen Gegebenheiten anpassen.“ Tuvok war schon dabei die entsprechenden Modifikationen vorzunehmen, während er sprach.
Gespannte Stille breitete sich aus, während sie auf die neuen Meßdaten warteten. Nur das gelegentiche Piepsen der Tastaturen war zu hören. Tom brachte sein und Chakotay’s Geschirr zurück zum Replikator, als er den Commander einen erstaunten Pfiff ausstoßen hörte.
„Beim großen Manitou!“ stieß er hervor. „Wie um alles in der Welt konnten wir das bisher übersehen?!“
„Es war bisher im Sensorschatten des zweiten Planeten, Commander“, erwiderte Seven. „Wahrscheinlich waren die Sensorwerte die wir vor der Modifikation erhielten lediglich Sensorechos hiervon.“
„Wovon denn?“ wollte Tom ungeduldig wissen und versuchte einen Blick über Sevens Schulter zu erhaschen, als er rasch wieder nach vorne an die Navigatinskonsole ging.
 
"Der Gesamtdurchmesser der Anlage beträgt eintausendfünfhundert Kilometer."“
"Ein Mond?" mutmaßte Chakotay.
"Definitiv nicht. Die Struktur ist komplett künstlich." Seven musterte die Datenkolonnen, die über ihr Display liefen. "Ich erkenne im Inneren dieser Struktur eine gut abgeschirmte Gravitonquelle."
"Handelt es sich etwa um so etwas wie ein Generationenschiff? Können Sie einen Antrieb erkennen?"
"Unbekannt, zur Zeit umläuft es den zweiten Planeten wie ein Mond. Ich kann keinerlei Aktivitäten feststellen, keine Transmissionen, keine Lebensformen, rein gar nichts."
"Nehmen Sie Kurs, Mr. Paris", befahl der Erste Offizier. "Ich schätze wir haben genau das gefunden wonach wir suchen."
"Aye Sir", klang es zurück.
"Versuchen Sie Kontakt herzustellen, Mr. Tuvok. Vielleicht ist ja doch jemand zu Hause." sagte Chakotay hoffnungsvoll.
"Das habe ich bereits versucht, Commander. Wie ich schon sagte, dort scheint es niemanden zu geben." erklärte Tuvok "Trotzdem halte ich es für sehr wahrscheinlich, das wir dort die entsprechenden Komponenten finden werden, die eine Rückführung dieses Sonnensystem ermöglichen."
Hinter ihnen schrumpfte der gelbe Wüstenplanet zusammen, während vor ihnen eine leuchtende blaue Kugel heranwuchs.
 
Mit verhaltenener Wut warf B’Elanna den isolinearen Chip in den Werkzeugkoffer zurück. Seit über zwei Stunden bastelten sie nun an diesem vertrackten Torpedo herum. Jedesmal wenn sie dachten es müßte funktionieren, ergaben ihre Simulationen, dass der beabsichtigte Effekt, den der Torpedo auslösen sollte, nicht ausreichen würde um anschließend mit den Phasern eine Öffnung zu erzeugen.
Laut hörte sie Harry Kim neben sich seufzen. Er wirkte müde und erschöpft, fand sie. Er war eben nicht der Einzige, der in den letzten Tagen kaum eine Mütze voll Schlaf abbekommen hatte. Wer wollte unter diesen Umständen auch schon an Schlaf denken!
Ihre Gedanken verweilten wieder einmal bei dem Außenteam. Sie sorgte sich um alle vier, doch am meisten vermisste sie natürlich Tom. Sie hatte sich in den letzten Wochen so in ihre Arbeit vergraben, dass sie nur wenig Zeit miteinander verbracht hatten, was sie jetzt bedauerte. Hätte sie doch wenigstens bei Tom’s letztem Holoabenteuer mitgemacht, doch war ihr die Geschichte so lächerlich vorgekommen. Tom als Geheimagent und sie als seine Assistentin. Pah! Doch was, wenn sie sich nun nicht mehr wieder sahen? Es gab so vieles, was sie noch gemeinsam mit ihm hatte tun wollen... .
B’Elanna rief sich innerlich zur Ordnung und knurrte unversehens. Peinlich berührt schaute sie in Fähnrich Kim’s Richtung. Der sah jedoch nur kurz von seinem Datenblock auf, dann senkte er wieder den Kopf. Fähnrich Karen Nacho kam soeben mit dem Schaltrelais zurück, das sie besorgen sollte.
„Dieses müßte jetzt endgültig das Richtige sein“, sagte sie und hielt die Komponente siegessicher in die Höhe. „Wenn wir jetzt noch den Subraumfeldgenerator anpassen können, wird der Nadionfluß negativiert.“
B’Elanna brummte nur. Das hatte Nacho schon vor einer Stunde behauptet, doch bislang hatten sie keinen Erfolg erzielt. Der Captain hatte sich schon zweimal nach Fortschritten erkundigt und jedesmal mußte B’Elanna zerknirscht zugeben, dass sie kaum weiterkamen.
Sie ertappte sich bei dem Wunsch nach einer langen ausgiebigen Schalldusche. Die letzte mußte schon eine Ewigkeit her sein, so verklebt wie sie sich fühlte. Unbewußt wischte sie sich mit dem Ärmel ihrer Uniform den Schweiß von der Stirn, dann ergriff sie das neue Schaltrelais und presste es in die dafür vorgesehene Nut. Harry machte sich am anderen Ende des Torpedos zu schaffen.
„Ich schätze das wird reichen“, kommentierte er seine Arbeit zufrieden. Die Toleranzgrenze liegt jetzt bei null Komma null null vier. Karen, geben Sie mir bitte die Verkleidung.“ Gemeinsam mit Fähnrich Nacho befestigt er das Gehäuse wieder und trat einen Schritt zurück.
„Wie weit sind Sie, B’Elanna?“ fragte Kim
„Moment noch, ich hab’s gleich“, gab sie mürrisch zurück. Sie betätigte noch ein paar Tasten, dann verschloß sie ihre Seite des Torpedos ebenfalls. „So, wir können mit der nächsten Simulation beginnen“, sagte sie.
„Bestimmt wird es diesmal klappen. Diesmal haben wir alle Faktoren berücksichigt, da bin ich mir sicher!“ erwiderte Fähnrich Nacho mit enthusiastischer Stimme und begann schon mit der Dateneingabe an der Wandkonsole.
‘Ihr Optimismus geht mir lansam auf die Nerven’, dachte Torres frustriert. ‘Wenn sie noch einmal so fröhlich daher redet, stecke ich sie mit in den Torpedo.’ Auf dem Bildschirm der Wandkonsole begann jetzt die Simulation. Gespannt folgte sie der Darstellung.
„Ja!“ jubelte Kim, als ein großer blauer Fleck auf dem dargestellten Energiegitter erschien. „Zwei Komma drei Sekunden! Das ist mehr als wir brauchen, wenn wir die Phaser mit den Sensoren koppeln.“ Fähnrich Nacho strahlte über das ganze Gesicht. Sie hatte es ja von Anfang an gewußt, schien sie sagen zu wollen, doch zu ihrem Glück hielt sie den Mund.
B’Elanna tippte kurz auf ihren Kommunikator. „Torres an Janeway.“
„Sprechen Sie, Lieutenant“, erklang die Stimme der Kommandantin sofort.
„Wir sind soweit. Die Modifikationen an dem Torpedo sind abgeschlossen. Laut der Simulation haben wir zwei Komma drei Sekunden um die Phaser auf die geschwächte Stelle abzufeuern.“
„Gute Arbeit“, lobte der Captain. „Wir nehmen sofort Kurs auf die Energiesphäre. Janeway Ende.“
„Ich werde Miller und Descet Bescheid sagen, dass sie unser Baby jetzt zur Abschußrampe bringen können“, sagte Harry. „Ich glaube wir haben uns eine kleine Pause verdient. Kommen Sie mit ins Casino?“
„Aber immer doch!“ erwiderte Karen Nacho und hakte sich bei Kim unter, was diesem offenbar ein wenig peinlich war. Hilfesuchend sah er B’Elanna an. ‘Laß mich bloß nicht mit ihr allein!’ schien sein Blick zu sagen, doch B’Elanna stand der Sinn jetzt wirklich nicht nach Essen oder Gesellschaft. „Nein danke, gehen Sie nur.“ winkte sie müde ab und setzte mit einem schiefen Lächeln hinzu: „Guten Appetit dann noch.“
Dann packte sie ihr Werkzeug zusammen und beschloss in ihrem Quartier eine Schalldusche zu nehmen, und zwar ganz alleine... ,leider.

Bei B'Elannas Schalldusche könnt ihr leider nicht dabei sein, aber wenn Tom und die Anderen morgen eine Entdeckung machen...
 
Je mehr sie sich der fremden Raumstation näherten, umso mehr Details wurden deutlich. Die Oberfläche war keineswegs glatt, sondern voller technischer Aufbauten, die sich wie Städte bis zum Horizont des Gebildes erstreckten. An der Äquatoriallinie lief eine schmale Wulst entlang, die in regelmäßigen Abständen von Deflektorphalanxen unterbrochen wurde.
„Der Energieschild, der das ganze Sonnensystem umgibt, wird eindeutig hier erzeugt“, stellte Tuvok fest.
„Immer noch keine Lebenszeichen?“ fragte Chakotay hinter ihm.
„Negativ, Commander.“ erwiderte Tuvok.
„Vielleicht sind die Bewohner alle tot“, spekulierte Tom Paris. „Von dem Planeten erhalte ich jedenfalls auch nichts. Der ganze Planet hat noch nicht mal eine winzige Landmasse. Es ist ein einziger großer Ozean. Hier gibt es nichts als ein paar Wasserpflanzen, wie es scheint.“
„Also mindestens eine Person müßte noch am Leben sein, oder haben Sie die Transmission vergessen, die Seven aufgezeichnet hat?“ fragte Chakotay zurück, während er fasziniert die Raumstation durch das Fenster beobachtete. „Programmieren Sie für alle Fälle einen Fluchtkurs“, fügte er noch hinzu, man kann nie wissen. Schließlich klang der Funkruf, den wir auffingen ganz nach einem Überfall.“ Angespannt schaute er wieder auf sein Computerdisplay, als erhoffte er davon Antworten auf alle seine Fragen.
„Ich erkenne die Trümmer eines Raumschiffs zweitausendfünfhundert Meter backbord“, meldete Tuvok.
„Lebenszeichen?“ fragte Commander Chacotay gespannt. Er hatte die Anzeigen jetzt ebenfalls auf dem Display.
„Keine Lebenszeichen.“ Tuvok zögerte kurz, dann fuhr er fort. „Noch nicht einmal Energierestwerte.“
„Mann, das größte Bruchstück scheint kaum größer als zwei Meter zu sein“, staunte Tom. „Wer hat hier ....?“
„Commander, ich habe etwas entdeckt“, Seven’s Stimme klang besorgt. „Soeben gab es einen schwachen Energieanstieg auf der Raumstation. Irgendetwas ist dort noch aktiv.“ Schon eine Sekunde später flimmerte ein grünes Feld von vorne bis hinten durch den Flyer. Sie wurden offensichtlich gescannt. „Ich erkenne eine Borgsignatur!“ rief Seven aufgeregt. Dann erstarrte sie für einige Augenblicke.
„Was ist los? Seven! Was ist mit Ihnen?“ Chakotay und Tom rannten zu ihr hinüber, doch sie entspannte sich bereits.
„Ich habe über meinen Subraumtransceiver soeben eine Mitteilung erhalten“, sagte sie und klang dabei leicht geschockt.
„Und?“
„‘Schalten Sie den Antrieb ab, und warten Sie auf den Leitstrahl. Die automatische Landesequenz wurde initiiert.’ Das war alles.“ Verwirrt schaute sie die anderen an und zuckte mit den Schultern.
„Oh Mann“, hauchte Tom. „Borg! Die sind wohl ein interuniverselles Übel. Und jetzt? Machen wir uns aus dem Staub? Die haben garantiert alles hier assimiliert, oder...“
„Sehen Sie!“ Entsetzt zeigte Chakotay auf die Oberfläche der Raumstation und bei Tom kreischten augenblicklich sämtliche Alarmsirenen auf. Dort unten verschoben sich gerade zwei riesige halbkreisförmige Flächen und es entstand eine dunkle Öffnung.
„Volle Kehrtwende, Mr. Paris. Fluchtkurs! Warp neun, wenns geht. Los!“ Chakotay schrie die Anweisungen fast, doch es war schon zu spät. Ein kegelförmiger Traktorstrahl hatte den Delta-Flyer erfasst und zog ihn unwiderstehlich in das Innere der Station.
„Ich kann kein Warpfeld erzeugen; Commander“, verzweifelt hieb Paris auf den Tasten seiner Konsole herum. Während sich der Flyer weiterhin der bedrohlichen Öffnung näherte. Sie waren höchsten noch neunhundert Meter entfernt...
„Voller Impuls, Mr. Paris!“
„Das versuche ich ja!“ gab dieser zurück. „Wir schaffen es nicht!“
Noch sechshundert Meter....
„Ich versuche die Schilde zu remodulieren, vielleicht kann ihr Traktorstrahl uns dann nicht mehr erfassen.“ Tuvoks Stimme klang so ruhig und beherrscht wie immer, und einmal mehr bewies er, das die Emotionslosigkeit der Vulkanier durchaus von Vorteil sein konnte.


Ob sie's schaffen zu entkommen erfahrt ihr beim nächsten Mal.
 
Je mehr sie sich der fremden Raumstation näherten, umso mehr Details wurden deutlich. Die Oberfläche war keineswegs glatt, sondern voller technischer Aufbauten, die sich wie Städte bis zum Horizont des Gebildes erstreckten. An der Äquatoriallinie lief eine schmale Wulst entlang, die in regelmäßigen Abständen von Deflektorphalanxen unterbrochen wurde.
„Der Energieschild, der das ganze Sonnensystem umgibt, wird eindeutig hier erzeugt“, stellte Tuvok fest.
„Immer noch keine Lebenszeichen?“ fragte Chakotay hinter ihm.
„Negativ, Commander.“ erwiderte Tuvok.
„Vielleicht sind die Bewohner alle tot“, spekulierte Tom Paris. „Von dem Planeten erhalte ich jedenfalls auch nichts. Der ganze Planet hat noch nicht mal eine winzige Landmasse. Es ist ein einziger großer Ozean. Hier gibt es nichts als ein paar Wasserpflanzen, wie es scheint.“
„Also mindestens eine Person müßte noch am Leben sein, oder haben Sie die Transmission vergessen, die Seven aufgezeichnet hat?“ fragte Chakotay zurück, während er fasziniert die Raumstation durch das Fenster beobachtete. „Programmieren Sie für alle Fälle einen Fluchtkurs“, fügte er noch hinzu, man kann nie wissen. Schließlich klang der Funkruf, den wir auffingen ganz nach einem Überfall.“ Angespannt schaute er wieder auf sein Computerdisplay, als erhoffte er davon Antworten auf alle seine Fragen.
„Ich erkenne die Trümmer eines Raumschiffs zweitausendfünfhundert Meter backbord“, meldete Tuvok.
„Lebenszeichen?“ fragte Commander Chacotay gespannt. Er hatte die Anzeigen jetzt ebenfalls auf dem Display.
„Keine Lebenszeichen.“ Tuvok zögerte kurz, dann fuhr er fort. „Noch nicht einmal Energierestwerte.“
„Mann, das größte Bruchstück scheint kaum größer als zwei Meter zu sein“, staunte Tom. „Wer hat hier ....?“
„Commander, ich habe etwas entdeckt“, Seven’s Stimme klang besorgt. „Soeben gab es einen schwachen Energieanstieg auf der Raumstation. Irgendetwas ist dort noch aktiv.“ Schon eine Sekunde später flimmerte ein grünes Feld von vorne bis hinten durch den Flyer. Sie wurden offensichtlich gescannt. „Ich erkenne eine Borgsignatur!“ rief Seven aufgeregt. Dann erstarrte sie für einige Augenblicke.
„Was ist los? Seven! Was ist mit Ihnen?“ Chakotay und Tom rannten zu ihr hinüber, doch sie entspannte sich bereits.
„Ich habe über meinen Subraumtransceiver soeben eine Mitteilung erhalten“, sagte sie und klang dabei leicht geschockt.
„Und?“
„‘Schalten Sie den Antrieb ab, und warten Sie auf den Leitstrahl. Die automatische Landesequenz wurde initiiert.’ Das war alles.“ Verwirrt schaute sie die anderen an und zuckte mit den Schultern.
„Oh Mann“, hauchte Tom. „Borg! Die sind wohl ein interuniverselles Übel. Und jetzt? Machen wir uns aus dem Staub? Die haben garantiert alles hier assimiliert, oder...“
„Sehen Sie!“ Entsetzt zeigte Chakotay auf die Oberfläche der Raumstation und bei Tom kreischten augenblicklich sämtliche Alarmsirenen auf. Dort unten verschoben sich gerade zwei riesige halbkreisförmige Flächen und es entstand eine dunkle Öffnung.
„Volle Kehrtwende, Mr. Paris. Fluchtkurs! Warp neun, wenns geht. Los!“ Chakotay schrie die Anweisungen fast, doch es war schon zu spät. Ein kegelförmiger Traktorstrahl hatte den Delta-Flyer erfasst und zog ihn unwiderstehlich in das Innere der Station.
„Ich kann kein Warpfeld erzeugen; Commander“, verzweifelt hieb Paris auf den Tasten seiner Konsole herum. Während sich der Flyer weiterhin der bedrohlichen Öffnung näherte. Sie waren höchsten noch neunhundert Meter entfernt...
„Voller Impuls, Mr. Paris!“
„Das versuche ich ja!“ gab dieser zurück. „Wir schaffen es nicht!“
Noch sechshundert Meter....
„Ich versuche die Schilde zu remodulieren, vielleicht kann ihr Traktorstrahl uns dann nicht mehr erfassen.“ Tuvoks Stimme klang so ruhig und beherrscht wie immer, und einmal mehr bewies er, das die Emotionslosigkeit der Vulkanier durchaus von Vorteil sein konnte.


Ob sie's schaffen, erfahrt ihr beim nächsten Mal.
 
Danke, dass ihr das hier wieder in Ordnung gebracht habt, Leute.
Dann geht's jetzt mal weiter.
Liest hier eigentlich noch ab und zu jemand?

„Sie rufen wieder“, Seven hatte ihre Fassung inzwischen wiedergefunden und es gelang ihr weniger geschockt zu klingen. „Wir werden gebeten, die Schilde zu senken und den Antrieb abzuschalten, um eine reibungslose Landung zu ermöglichen!“
„Gebeten?!“ Fassungslos sah Chakotay sie an. „Sind Sie sicher, dass Sie Borgtransmissionen empfangen?“
„Absolut, die Signatur ist eindeutig. Dies hier ist definitiv eine Borgstation.“ Ein Ruck ging durch das kleine Schiff und als Tom aus dem Fenster sah, erkannte er einen zweiten Traktorstrahl, der sie erfaßt hatte. Gleichmäßig wurden sie weiterhin zu der Öffnung gezogen. Nur noch dreihundert Meter...
Mit einem letzten Aufheulen erstarb das Rumoren der Impulstriebwerke und Tom blieb nichts anderes übrig als voll ohnmächtiger Wut die Finger von der Tastatur zu nehmen.
Sie waren jetzt nur noch hundert Meter von der Öffnung entfernt, die sich wie ein riesiges Maul unter ihnen befand. In ihrem Inneren konnte man schon Einzelheiten erkennen. Ein breiter abgeflachter Tunnel erschien, an dessen Wänden jetzt rechts und links Lichtbahnen aufflackerten. Sie passierten das Tor, das sich gleich darauf wieder zu schließen begann. Tom Paris spürte, wie eine Gänsehaut eiskalt seinen Rücken hinauf wuchs. ‘Jetzt sitzen wir in der Falle!’, dachte er und schluckte. Der Gedanke an die bevorstehende Assimilation ließ ihm das Herz bis zum Halse schlagen. Auch wenn die Borg hier scheinbar etwas anders dabei vorgingen, würde es dadurch sicher nicht erstrebenswerter. Er spürte wie ihm ein Schweißtropfen von der Schläfe glitt und auf der Konsole landete.
 
Commander Tuvok hatte es inzwischen aufgegeben die Schilde zu remodulieren und beobachtete das Geschehen aufmerksam. „Die Borg dieses Universums scheinen einige andere Technologien assimiliert zu haben, als die uns bekannten Borg“, merkte er distanziert an, als er die Unterschiede in der Bauart der Station erfasste.
Hinter ihm öffnete Chakotay eine Wandklappe. „Bewaffnen Sie sich“, befahl er und warf jedem von ihnen einen Handphaser zu. Es war nicht ihre erste Begegung mit den Borg und so wußten sie schon aus Erfahrung was sie zu tun hatten. Die Borg waren in der Lage ihre Individualschildfrequenz sofort jeder Phaserwaffe anzupassen, also begannen sie wortlos ihre Phaser zu modifiziern, so dass es möglich wurde ihn wenigstens zwei- oder dreimal einzusetzen.
Vor ihnen verzweigte sich der Tunnel und der Flyer wurde in die rechte Bahn gelenkt. Mit jedem Meter den sie zurücklegten, regte sich der Widerstand mehr in ihnen. Sie würden sich nicht kampflos ergeben, das war sicher! Doch hatten sie überhaupt die geringste Chance ihrem Schicksal zu entkommen? Nach wenigen Minuten, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkamen, erweiterte sich der Tunnel und ging in einen riesigen Hangar über. Der Raum war mindestens zweihundert Meter hoch und ebenso lang und breit. Es gab keine erkennbaren Lampen, doch schimmerte überall ein diffuses grünes Licht. An drei Wänden gab es große Türen, die jedoch geschlossen waren. Bis auf einige Wandterminals und Container war der Raum scheinbar leer.
„Kein Begrüßungskomiteé?“ wunderte sich Tom nervös. Er sah zu Commander Chakotay hinüber, der inzwischen auch die schweren Phasergewehre aus dem Wandschrank geholt hatte und mit den Modifikationen begann.
„Freuen Sie sich nicht zu früh, Tom. Die werden sicher nicht lange auf sich warten lassen.“ Chakotay’s Stimme klang jetzt hart und gnadenlos und in seinen Augen war eine Härte zu sehen, die Tom bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte. ‘So muß er gewesen sein, als er noch Kommandant beim Maquis war!’ schoß es Tom durch den Kopf. Er kannte Commander Chakotay als stets ausgeglichenen und besonnen Ersten Offizier der Voyager. Unzählige Male hatte er dem Captain mit Bedacht zur Seite gestanden und vor allem bei jeder Gelegenheit zur Vorsicht gemahnt. Das war schließlich eine seiner Aufgaben als Erster Offizier. Doch jetzt, wo sie ganz auf sich allein gestellt waren, stand ein knallharter Kämpfer vor ihm, der sich durch nichts von seinem Vorhaben abbringen lassen würde.
Chakotay entsicherte das Phasergewehr und es machte ein ratschendes Geräusch. Dann warf er es Tuvok zu, der es mit einer geschickten Handbewegung auffing.
„Was habe Sie vor, Commander“, fragte Seven, und hakte einen Tricorder an ihren Gürtel, neben den Handphaser.
„Wir haben hier immer noch einen Job zu erledigen, bevor wir assimiliert werden. Die Bedrohung durch die Existenz dieses Sonnensystems besteht nach wie vor.“ Er warf einen besorgten Blick aus dem Fenster. „Immer noch keine Lebenszeichen, Tuvok?“
„Nein, keine. Ausser geringfügigen Energiefluktuationen kann ich nichts erkennen.“
„Nun gut. Wir gehen raus und erkunden die Station. Irgendwo muß es einen Computerknotenpunkt geben, den wir anzapfen können. Dann können wir uns Gedanken machen wie wir weiter vorgehen. Tom, programmieren Sie die Transporter des Flyers mit einem Code neun, dann können wir uns bei Gefahr hierhin zurück beamen lassen.“
„Ich glaube kaum, dass das mehr als einmal klappt“, zweifelte Seven. „Die Borg verfügen über Technologie, mit der man einen Transport unterbinden kann. Ich denke das wird hier nicht anders sein.“
„Spekulationen helfen uns jetzt nicht weiter“, antwortete Chakotay rauh. „Oberste Priorität ist nun, die Mechanismen zu finden, mit denen die Rückführung des Sonnensystems erreicht wird.“
„Ja“, fügte Tom sarkastisch hinzu. „Und ganz nebenbei versuchen wir, uns so wenig wie möglich assimilieren zu lassen.“
„Gute Idee, Tom“, meinte Chakotay ernst. „Und jetzt los. Luke auf!“

Bis morgen, wir treffen uns dann in der Assimilationskammer... oder auch nicht.
 
Gespenstisch hallten ihre Schritte in dem leeren Gang wider. Tom’s Anspannung ließ mit jedem Schritt nach. Er hatte sich auf einen Kampf auf Leben und Tod eingestellt, statt dessen spazierten sie unbehelligt durch die schwach beleuchteten Gänge. Ihre Ankunft schien keine Reaktion hervorzurufen. Sie hatten schon mindestens einen Kilometer zurückgelegt, und waren nicht auf eine einzige Borgdrohne gestoßen. Die ganze Station schien verlassen zu sein.
Drei große Hallen hatten sie bereits untersucht und dabei jede Menge unbekannte Technologie gefunden, deren Sinn und Zweck sie teilweise nur erraten konnten. Typische Borgmerkmale tauchten nur hier und dort auf, und langsam fragten sie sich, wie groß der Unterschied zwischen den Borg ihres Universum und diesen Borg wohl sein mochte.
Aufmerksam scannten Tuvok und Seven mit ihren Tricordern in alle Richtungen, während Chakotay vor ihnen und Tom hinter ihnen mit den Gewehren im Anschlag nach Angreifern Ausschau hielten. In ihren angespannten Gesichtern spiegelte sich das hier vorherrschende grüne Licht wider. Es war kühl hier, höchstens achtzehn Grad, vermutete Tom, und die Luft war angenehm frisch, keineswegs alt oder abgestanden.
„Ich messe Tetrionpartikel, wie sie in der Atmosphäre eines Borgkubus enthalten sind“, sagte Seven alarmiert, einige Paralellen zu „ihren“ Borg schien es also durchaus zu geben. Niemand von ihnen sagte etwas dazu, jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Schweigend passierten sie die nächste Kreuzung, nachdem Chakotay sich vergewisserte hatte, dass keine Gefahr drohte.
„Wir sollten versuchen uns der Gravitonquelle im Mittelpunkt der Station zu nähern. Die Vermutung liegt nahe, dass sie als Energiequelle für den Transfervorgang diente und die entsprechenden Anlagen in ihrer näheren Umgebung zu finden sind. Bei den technischen Einrichtungen, hier in der Peripherie, scheint es sich lediglich um Umweltkontrollen und dergleichen zu handeln.“ Tuvok blickte kurz von seinen Anzeigen auf und blieb vor einer Konsole stehen. Langsam führte er den Tricorder einige Male über die Tastatur. „Dieser Terminal scheint mit den Hauptsystem verbunden zu sein“, vermutete er.
Seven studierte die fremden Schriftzeichen auf dem Terminal. „Die Symbole sind mir geläufig“, erklärte sie. „Trotzdem unterscheiden sich Anordnung und Funktionen von den mir bekannten Borgcomputern.“ Sie rief noch einige Informationen von ihrem Tricorder ab, dann meinte sie: „Ich denke es wird mir trotzdem gelingen von hier aus einen Weg ins hiesige Datennetz zu finden und die benötigten Informationen abzurufen. Zumindest sollte es möglich sein einen Blick auf die Konstruktionspläne der Station zu werfen.“
Chakotay nickte ihr zu, dann begann sie nach den entsprechenden Daten zu suchen. Immer wieder schüttelte sie ungläubig den Kopf, als fremdartige Datenkolonnen über die Anzeige scrollten.
„Haben Sie etwas entdeckt?“ fragte Tom und riskierte einen kurzen Blick auf den Terminal.
„Nein“, antwortete Seven zögernd. „Es ist nur alles so - fremdartig.“ Die Bewegung auf dem Bildschirm stoppte, als Seven eine erneute Eingabe machte. „Das habe ich befürchtet“, kommentierte sie und wandte sich an Chakotay. „Meine Borgverschlüsselungscodes sind hier nicht gültig. Ich kann nicht in die Systeme eindringen.“
„Ich schlage vor, wir versuchen weiter vorzudringen und die...“, fing Tuvok an, jedoch hob Chakotay die Hand, und bedeutete ihm zu schweigen.
„Haben Sie das gehört?“ flüsterte er und horchte in die Stille.
 
„Ich habe nichts Verdächtiges gehört“, verneinte Tuvok, und auch Seven und Tom schüttelten den Kopf.
„Ich habe gerade etwas rascheln gehört“, erklärte Chakotay. „Ich bin mir sicher.“ Er ging ein paar Schritte weiter in den Gang hinein, gefolgt von Tuvok, der die Umgebung mit dem Tricorder untersuchte. „Ich kann hier nichts erkennen, was zu einer solchen Wahrnehmung veranlassen könnte“, sagte er und fügte hinzu: „Außerdem ist das vulkanische Gehör empfindlicher als das menschliche. Logischerweise hätte ich ebenfalls etwas hören müssen.“ Chakotay schien das nicht sonderlich zu beruhigen. Er verließ sich lieber auf seine eigenen fünf Sinne und horchte nochmals gespannt in die Leere hinein. Das Geräusch wiederholte sich jedoch nicht. Schließlich drehte er sich zu den anderen um und zuckte mit den Schultern.
„O.K., wir versuchen weiter in das Innere der Station vorzudringen. Vielleicht finden wir das was wir suchen ja auf die altmodische Art.“ Dann setzte er sich in Bewegung und ging der Gruppe wieder sichernd voraus.
„Auf die altmodische Art?“ fragte Seven und sah skeptisch in Chakotays Richtung.
„Mit Instinkt, meint er“, antwortete Tom an Chakotay’s Stelle. ‘Und mit ein bißchen Glück’, setzte er in Gedanken hinzu. Er bildete nun wieder die Nachhut und hatte das schwere Phasergewehr lässig auf den Unterarm gelegt. Angestrengt sah er in das grüne, dämmrige Licht das den Korridor schwach beleuchtete, und war froh dort rein gar nichts zu sehen.
Sie durchsuchten alle Räume, auf die sie stießen, die meisten waren jedoch völlig leer, oder enthielten Container mit technischen Komponenten. Nirgendwo schien es einen Lift zu geben, der sie in die Nähe der Energiequelle bringen konnte.
Eine halbe Stunde später fanden sie endlich wonach sie suchten. Vor ihnen war eine Nische in die Wand eingelassen, und von dort führte ein Schacht senkrecht in die Tiefe. Er hatte einen Durchmesser von etwa einem Meter. Seitlich waren in regelmäßigen Abständen Trittstufen eingelassen, was Tom an die Jeffreysröhren der Voyager erinnerte. Vorsichtig riskierte er einen Blick nach unten, konnte aber nichts als undurchdringliche Dunkelheit sehen. Eine Plattform, oder Kabine, schien es nicht zu geben.
„Dieser Schacht führt etwa fünfhundert Meter in die Tiefe“, stellte Tuvok fest, nachdem er die Öffnung mit seinem Tricorder sondiert hatte.
„Nicht gerade ungefährlich“, murmelte Tom und stellte sich vor, wie man bei einem falschen Schritt einfach in die Tiefe stürzen würde. Plötzlich überkam ihn ein mulmiges Gefühl, als würde er beobachtet. Nervös schaute er sich um, doch der Gang war nach wie vor völlig leer.
„Haben sie das auch gehört?“ horchte er auf einmal auf. „Es klang wie ein Wispern. Aus der Richtung kam es.“ Mit dem Phasergewehr deutete Tom auf den Gang rechts von ihnen.
„Wir haben bislang keine Lebenszeichen registriert“, betonte Seven mit einem leicht spöttischen Unterton. „Sie hören offensichtlich Gespenster.“ Trotzdem vergewisserte sie sich erneut mit dem Tricorder, erhielt aber keine neuen Resultate.
 
„Ich weiß nicht“, merkte Chakotay an. „Ich fühle mich schon die ganze Zeit beobachtet.“ Schließlich wandte er sich wieder dem Schacht zu und meinte seufzend. „Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als dort hinunter zu klettern. Er schulterte sein Phasergewehr und beugte sich über die Öffnung im Boden, als dort plötzlich ein Licht aufflackerte. Von einer Sekunde zur anderen wurde der Schacht hell erleuchtet.
„Wow!“ schreckte der Commander zurück und kniff geblendet die Augen zusammen. „Was war das? Ich habe einen Widerstand gespürt, als ich mich über die Öffnung gebeugt habe.“
Tuvok sondierte bereits mit dem Tricorder. „Sie haben offenbar eine Automatik ausgelöst. Innerhalb des Schachts wurde soeben ein Antigravitationsfeld aufgebaut.“ Vorsichtig hielt er seinen Tricorder in die Öffnung und ließ ihn los. Sogleich begann das Gerät über dem Abgrund zu schweben und sank dann gemächlich nach unten. Im letzten Moment schnappte Tuvok es wieder auf.
„Das Feld ist stark genug um zwei Personen gleichzeitig zu transportieren“, stellte er fest. „Wenn wir nacheinander gehen, haben wir nichts zu befürchten.“ Er trat zurück, um Commander Chakotay den Vortritt zu lassen.
Zögernd hielt dieser ein Bein über die Öffnung und verlagerte vorsichtig sein Gewicht. Man sah ihm sein Unbehagen deutlich an. Die Vorstellung sich dieser fremden Technologie auf Gedeih und Verderb anzuvertrauen, schien ihm nicht zu gefallen, doch schließlich trat er auch mit dem anderen Bein in das Nichts. Augenblicklich schwebte er über der Öffnung und begann langsam nach unten zu sinken. Die anderen drei folgten seinem Beispiel nacheinander.
Nach einigen Metern erhöhte sich ihre Sinkgeschwindigkeit rapide und Tom hatte das ungute Gefühl, dass er seine Tomatensuppe bald wiedersehen würde. An seinen Augen huschten hellere und dunklere Wandsegmente vorbei, aber es gelang ihm nicht zu erkennen, was sie genau darstellten. Sein Magen rebellierte und er begann sich bereits zu wünschen, sie hätten den Weg über die Trittstufen zurück gelegt. Steif stand er auf dem unsichtbaren Kraftfeld, und traute sich kaum sich zu bewegen, als die Geschwindigkeit wie von Geisterhand plötzlich gedrosselt wurde, und er leicht wie eine Feder zu Boden sank. ‘Gepriesen sei die effiziente Borgtechnologie!’ dachte er erleichtert und schloß schnell zu den anderen auf, die sich bereits neugierig mit der neuen Umgebung vertraut machten.
Sie waren in einem großen Raum gelandet, der im Gegensatz zu den Räumlichkeiten in der oberen Region, hell erleuchtet war. Der Raum war vollgestopft mit Computerterminals und anderen technischen Einheiten. Überall waren Verkleidungen abgenommen, einzelne Komponenten lagen auf dem Boden und auf dem Fußboden stand sogar hier und da ein Werkzeugbehälter.
„Interessant, sehen Sie dort“, Seven zeigte an die gegenüberliegende Wand. „Ein Borgalkoven. Der erste den wir hier überhaupt zu sehen bekommen.“
„Dieser Umstand ist in der Tat faszinierend“, merkte Tuvok an. „Wenn man bedenkt, dass die Borg normalerweise nur in größeren Einheiten agieren, erscheint ein einzelner Alkoven geradezu wie ein Paradoxon.“ Prüfend sondierte er den Alkoven mit dem Tricorder. „Ich stelle einige Unterschiede zu den uns bekannten Modellen fest.“
Seven hatte sich in den Alkoven gestellt und noch bevor jemand eingreifen konnte, legte sie die Hände auf die dafür vorgesehenen Verbindungsflächen. Sie schloß die Augen und erstarrte.
 
Ich hab grad angefangen zu lesen, und du kannst echt schreiben! Voll genial. Ich dachte ich könnt schreiben aber das was du machst ist echt genial.
Ich glaub ich poste hier auch mal eine von meinen Geschichten in Häppchen, aber es sind 60 Seiten...
Vieviele hat deine Story ?
 
Vielen Dank, Lt. Forester. Ich freue mich jedesmal, wenn jemand auch mal wieder hier im Forum einen Kommentar zu INTERMEZZO abgibt. Dann weiß ich wenigstens, das es hier noch Leser gibt. :D
Meistens bekomme ich eher mal eine E-mail. (Worüber ich mich allerdings auch immer seeehr freue! ;) )
Für Kommentare, Ergänzungen und Kritik an INTERMEZZO hat Boothby übrigens ein eigenes Topic eingerichtet, das leider nur selten dafür benutzt wird. Wahrscheinlich weil es immer nach unten rutscht.

Ach ja, INTERMEZZO besteht zur Zeit aus etwa 130 Taschenbuchseiten und es werden insgesamt etwa 300 Seiten, wie bei einem ganz normalen ST-Taschenbuch. Wann es in gedruckter Form erscheint kann ich noch nicht sagen, aber dieses Jahr wohl nicht mehr, sowas dauert eben...

Ich würde mich freuen, wenn Du noch ein wenig weiter schmökerst und mir ab und zu mal posten würdest, ob es noch spannend genug ist. Auch wenn Du einen Fehler entdeckst, wäre es nett wenn Du es mir mitteilst. Ich bin für JEDE konstruktive Kritik dankbar.

Gruß Annika (vormals Anneka)
Amo Vitam *g*
 
Faszinierend , deine Geschichte . Was hast du für eine Note in Deutsch?
Als wir noch Aufsätze geschrieben haben , lag ich glatt auf 1 . Jetzt machen wir Balladen
(
pukey.gif
) , und ich hab' neulich meine bislang schlechteste Deutschnote gekriegt:
Eine 2- .
 
Freut mich, dass es Dir auch gefällt, Coc.
Ich weiß gar nicht mehr so genau was ich in Deutsch hatte, ist schon viiiiel zu lange her. ;) Aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich für manch einen gelungenen Aufsatz von dem Lehrer schief angeguckt wurde, weil er dachte ich hätte ihn irgendwo abgeschrieben. Beweis dann mal das Gegenteil. (seufz)

Du darfst übrigens ruhig öfter mal was über INTERMEZZO posten, wenn Dir was einfällt. Dazu gibt es ein Extratopic. Es heißt wenn ich mich richtig erinnere: Kritiken Meinungen und Ergänzungen zu INTERMEZZO by Anneka. Leider ist das im Moment auf der Liste nicht mehr zu sehen.
Hm, ich glaub ich wiederhole mich. :D
 
„Verdammt, Seven, was machen Sie da?“ Chakotay stürzte auf sie zu, konnte sie aber nicht mehr von ihrem Vorhaben abbringen. Grob packte er die junge Frau an der Schulter und schüttelte sie. „Kommen Sie da raus, sofort!“ Verwirrt öffnete die Borgfrau die Augen und nahm seine Hand von ihrer Schulter.
„Ich konnte keine Verbindung eingehen. Anscheinend bin ich mit der hiesigen Borgtechnologie nicht kompatibel.“
„Wenn Sie das nächste Mal etwas ausprobieren wollen, fragen Sie mich vorher. Ist das klar?“ Aufgebracht sah er Seven an, die sich jedoch keiner Schuld bewußt zu sein schien und nur eine Braue hochzog. „Ja, Commander“, erwiderte sie, wobei man ihr anmerkte, dass es sie Mühe kostete höflich zu bleiben, dann trat sie aus dem Alkoven hinaus.
„Wir gehen weiter“, beschloß Chakotay, er hatte eine Tür entdeckt und steuerte mit vorgehaltenem Gewehr darauf zu. Zischend öffnete sich die Türe, als er etwa einen Meter entfernt war und sie standen vor einem weiteren langen Gang. Ein kühler Luftzug kam ihnen entgegen, und brachte einen leichten Ozongeruch mit. Ansonsten nahmen sie nur die gespenstische Stille wahr, die sie schon die ganze Zeit über begleitet hatte.
„Wenn Sie mich fragen“, überlegte Seven laut, „die ganze Station macht auf mich einen unfertigen Eindruck. Die leeren Räume, offene Verkleidungen, keine Borgdrohnen...“ Sie waren an einer großen Kreuzung angekommen. Von hier aus gingen drei weitere Gänge in verschiedene Richtungen. Vorsichtig mußten sie über einige Wandverkleidungen steigen, die mitten auf dem Boden lagen.
„Und wenn es gar keine Borgstation ist?“ fragte Tom. „Bis jetzt haben wir nur wenig gesehen, was wie echte Borgtechnologie aussah. Selbst der Alkoven... Hey!“ Tom duckte sich. „Haben Sie das gesehen? Da ist was an meinem Kopf vorbeigeflogen.“
„Allerdings“, erwiderte Chakotay und sah sich angestrengt in alle Richtungen um. „Es sah wie ein Insekt aus. Haben Sie auch das Summen gehört?“
Tuvok nickte. „Diesmal habe ich es auch gehört.“ Mit dem Tricorder sondierte er die Richtung in die das Objekt geflogen war.

Was werden unsere Helden wohl finden :confused: ? Bald geht's weiter...
 
„Da lang“, sagte er und wies mit dem Tricorder nach links. „Da ich immer noch keine Lebenszeichen entdecke, gibt es zwei Möglichkeiten. Bei dem Objekt handelte es sich um eine kleine mechanische Flugeinheit, oder die Tricorder funktionieren nicht einwandfrei.“
„Also mir ist die erste Möglichkeit lieber“, entfuhr es Tom. „Im Falle eines Falles begegne ich lieber ‘nem Robotkäferchen, als einer Lebensform die unsere Scanner nicht erfassen können.“
Rasch hatten sie sich in Bewegung gesetzt um das merkwürdige Objekt einzuholen. Nach etwa fünfhundert Metern, endete der Korridor abrupt vor einer offenstehenden Türe. Der Raum dahinter war nur schwach beleuchtet. Als Chakotay vorsichtig eintrat fiel sein Blick sofort, auf die gegenüberliegende Wand. Sie bestand aus einer einzigen großen Glasscheibe, dahinter erkannte man eine gigantische, in dämmrig grünes Licht getauchte kugelförmige Halle.
Leise stieß Tom hinter ihm einen Pfiff aus. „Ich glaube wir haben gefunden, wonach wir suchen.“ Er trat ganz nah an die Scheibe heran und betrachtete erstaunt die monumentalen Agregate, die sich im Zentrum der Halle befanden. Der Raum aus dem sie heraus sahen, war zusammen mit etlichen anderen etwa in Höhe des Äquators der Halle. Überall konnte man durch Glasscheiben in ähnliche Räume, wie diesen hier sehen.
„Wonach suchen Sie denn?“ erklang auf einmal eine helle Stimme hinter ihnen. Erschrocken fuhren Sie herum, sie waren so in den Anblick der Halle vertieft gewesen, dass sie das Wesen an dem Kontrollpult hinter sich nicht bemerkt hatten.
Es war ein Humanoid, etwa zwei Meter hoch. Sein schlanker Körper war in einen schlichten gelben Overall gekleidet und um die Taille verlief eine Art Gürtel, an dem es ebenfalls keinerlei Verzierungen oder Abzeichen zu geben schien. Seine Haut war blütenweiß und wirkte fast zart und durchsichtig. Auf seinem Kopf befand sich eine Art brauner weicher Flaum, was in krassen Gegensatz zu seinem Gesichtsausdruck stand.
Seine grauen Augen glitzerten gefährlich und der Mund war zu einem einzigen Strich zusammen gepresst. In seiner Hand hielt er etwas, was unverkennbar nach einer Strahlwaffe aussah und jetzt auf die Einsatzgruppe zeigte. Mit besonderem Interesse starrte er Seven of Nine an, ihre Borgimplantate schienen ihn zu interessieren.
 
„Wir kommen vom Raumschiff Voyager, ich bin Commander Chakotay“, stellte sich der Erste Offizier vor. „Sie haben nichts zu befürchten, wir sind gekommen um zu helfen.“ Hinter seinem Rücken bedeutete er den anderen, ihre Waffen zu senken.
„Zu helfen? Wobei?“ Seine helle Stimme klang wie heraus gequetscht und passte absolut nicht zu seiner äußeren Erscheinung. Interessiert trat der Fremde einen Schritt vor und der Flaum auf seinem Kopf federte dabei sanft hin und her.
Chakotay ließ sich dadurch jedoch nicht beirren, im Umgang mit anderen Spezies hatte er gelernt über irritierende Äußerlichkeiten hinweg zu sehen und schenkte ihnen kaum Bedeutung. „Sie haben ein Problem“, antwortete Chakotay vorsichtig. „Ihr ganzes Sonnensystem hat ein Problem. Haben Sie davon noch nichts bemerkt?“ Er fragte sich, wieviele Fremde wohl noch hier unten herumliefen, denn bis zuletzt hatten ihre Tricorder keine Lebenszeichen geortet.
„Oh, Sie meinen sicher die Verschiebung.“ Der Klang seiner Stimme verriet nicht viel über seinen Gemütszustand, jedoch ließ er langsam die Waffe sinken. „Ja, ein bedauerlicher, schrecklicher Zwischenfall. Das ganze System ist aus unserem Universum geschleudert worden.“ Er hob und senkte die Schultern, wobei er den Kopf einzog. „Sie wollen mir also helfen? Etwas Hilfe könnte sicher nicht schaden.“ Er machte ein Geräusch, dass wie ein Seufzen klang. Dann schien er eine Entscheidung getroffen zu haben, und legte entschlossen die Waffe auf das Pult.
„Sind Sie etwa ganz alleine hier?“ fragte Tuvok. Er hatte wieder begonnen mit dem Tricorder zu sondieren und zog verwundert die Augenbraue in die Höhe. „Ich kann immer noch keine Lebenszeichen entdecken. Benutzen Sie eine Art Tarnfeld, um sich vor Scannererfassungen zu schützen?“
Der Fremde kräuselte verwirrt die Stirn. „Tarnfeld? Ich verstehe nicht... , vielleicht funktioniert Ihre Technologie nicht richtig.“ vermutete er, dann ging er neugierig auf Seven zu. „Sind sie Borg?“ fragte er und umrundete sie, um sie von allen Seiten zu betrachten.
Seven fühlte sich deutlich unwohl dabei, jedoch antwortete sie so höflich sie konnte: „Ich war Borg. Jetzt gehöre ich jedoch nicht mehr dem Borgkollektiv an.“
„Sie gehören nicht mehr dem Kollektiv an?“ Es war das erste mal, das man der gequetschten Stimme des Fremden eine deutliche Gefühlsregung zuordnen konnte. Er war offensichtlich höchst erstaunt. „Ich wußte gar nicht, das es sowas gibt.“
„In der Tat kommt es selten vor, dass jemand vom Kollektiv getrennt wird“, erwiderte Tuvok. Er wollte sich jedoch nicht mehr mit solchen Nebensächlichkeiten aufhalten, denn ihm war bewußt, dass mit jeder Stunde die verstrich die Gefahr für ihr Raum-Zeit-Gefüge größer wurde. Außerdem galt es der Voyager so schnell wie möglich zur Hilfe zu kommen. „Können Sie uns berichten, wie es zu diesem Unfall gekommen ist, Mr....?“
„Oh entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit“, brachte der Fremde hervor. „Gestatten Sie das ich mich vorstelle: Ich bin Neruu. Ich gehöre den Son’Coor an. Sind Sie meinem Volk schon einmal begegnet?“ Erwartungsvoll beugte er sich vor.
„Nein, Mr. Neruu, Ihrem Volk sind wir noch nie begegnet.“
„Nur Neruu, bitte. Das reicht völlig. Und welcher Spezies gehören Sie an?“
Chakotay deutete auf seine Leute. „Das ist Commander Tuvok. Er ist Vulkanier. Seven of Nine, Fähnrich Tom Paris und ich sind Terraner.“
Nerru nickte ihnen zu. „Terraner, hm. Da sind Sie ja ziemlich weit weg von ihrer Heimat, was.“ überlegte er und seine Fiepsstimme klang fast jovial.
„Sie kennen die Erde?“ fragte Tom. „Über welche Antriebstechnologie verfügen Sie?“
„Tom!“ tadelte Chakotay ihn. „Wir können uns später noch unterhalten, doch jetzt müssen wir so schnell wie möglich dafür sorgen, dass dieses Sonnensystem wieder dahin kommt wo es hingehört. Wo Sind Ihre Kollegen, Neruu?“
„Ich fürchte, ich bin als einziger übriggeblieben“, sagte er bekümmert. „Wir waren beinahe hundert Wissenschaftler, aber jetzt... .“ Er schüttelte den Kopf und ließ die Schultern hängen.
„Bitte berichten Sie“, forderte ihn Tuvok auf. „Fangen Sie am besten ganz von vorne an, wozu sollte diese Anlage dienen?“
 
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