Tschuldigung, wenn ich hier so reinplatze, aber ich denke nicht, dass dieser kleine Disput über unterschiedliche Geschmäcker wirklich Sinn hat.
Vielmehr sollten grade wir Trekkies (hoffe das sind wir mehr oder minder alle?!) einander die Toleranz und den Respekt entgegenbringen, der uns so an Star Trek fasziniert. Denn wenn ich mir eines behalten habe von den vielen Intentionen Roddenberrys, dann doch dass man mit Toleranz am weitesten kommt.
Kommen wir aber zurück zum Thema des Threads, ob "Enterprise" den Bach runtergeht. Meiner bescheidenen Meinung nach waren die ersten Folgen doch durchaus ansehnlich und erinnerten an gute alte TNG-Tage. Endlich wieder INHALT, STORY und kein oftmals sinnfreies Technikgequatsche á la Voyager, wo ich oftmals das Gefühl hatte, dass immer dann ein neues Wort erfunden wurde, wenn den Schreiberlingen keine gescheite Geschichte einfallen wollte. Natürlich kann man hier geteilter Meinung sein, es sei nur gesagt, dass ich eher Anhänger eines gepflegten Diskurses ethischer Betrachtungsweisen (siehe ENT "Dear Doctor") als quotendiktierten Geballers (siehe "VOY "Scorpion") bin. Insofern bin ich auch wirklich enttäuscht vom gänzlich kommerziellen NEMESIS, das mit fortschreitender Spieldauer sukzessive handlungsärmer wird, um nicht zu sagen dermaßen abflacht, das ... na, lassen wir das. Heb ich mir lieber für ein anderes Topic auf.
Zurück lieber zu "Enterprise". Mag einigen einfach die Action fehlen, ich finde gerade das gut. Denn die Idee von Star Trek war doch immer, Träume, Wünsche aber auch Intentionen zu vermitteln. Kritische Auseinandersetzung mit Problemen heutiger Generationen, verpackt in einer ansprechenden visionären Hülle. Nicht umsonst dienten in TOS (gedreht zu Zeiten des Kalten Krieges!) ein Chinese, ein Russe und, auch das ungewöhnlich, eine Frau, in leitender Position.
Bei "Enterprise" spüre ich seit langem wieder diese Ansätze menschlicher Weiterentwicklung. Wenn T´Pal im Laufe der Episoden den ach so emotionalen menschlichen Eskapaden langsam etwas abgewinnen kann... wenn nicht gerade solche Szenen zum Nachdenken über unsere eigenen Urteile und Handlungen anregen, weiss ich auch nicht. STAR TREK war von jeher anders. Nicht die Faszination epischer Weltraumschlachten, oder aufsehenerregender Special Effects stand im Vordergrund, sondern, um es mit historischen Worten zu sagen: "...to boldly go, where noone has gone before". Für mich haben diese Worte immer die Bedeutung gehabt, seinen eigenen Horizont zu erweitern, Neuem eine Chance zu geben und vor allem das Leben differenzier zu betrachten. Denn es ist zu kurz, um engstirnig zu sein.
Ich gebe Enterprise diese Chance, in der stillen Hoffnung, dass ein Schiff dieses Namens nicht dasselbe Schicksal ereilt wie die Voyager, nämlich gewöhnlicher Action-Unterhaltung.