Ich vestehe nicht, was die meisten gegen das Konzept des 22.Jh. haben. Wenn ich genauer nachdenke, dann komme ich zu dem Schluss, dass fast alle Folgen aus TNG (meiner Lieblingsserie) auch im 22.Jh. hätten spielen können - das einzige, was sich verändert hätte, wäre das Design und einige Maßskalen.
Die neue Serie kann sich theoretisch in unheimlich viele Möglichkeiten entwickeln. Man hat sich bisher so gut wie gar nicht festgelegt. Man kann den Weltraum unheimlich groß erscheinen lassen, man kann aber auch im bekannten Raum theoretisch alles mit Sternbasen zupflastern. Man kann die "Enterprise" als eines von wenigen Schiffen erscheinen lassen, es ist aber auch möglich, dass Menschen und Vulkanier Flotten haben. Man kann eine Forschungs-Serie à la TNG machen, man kann aber auch eine Kriegsserie im Stil von DS9 machen. Stoff für Erstkontakte und Raumphänomene kann man immer finden. Man kann sich auch einen mächtigen Gegner ausdenken, der im 23./24. Jh. nur deswegen verschwunden ist, weil er nomadisch lebt (quasi wie in "Independance Day").
Statt Traktorstrahlen hat man dann vielleicht eben "Quantenzieher", statt Replikatoren "Nanokonstruktoren", statt Holodecks Cyberanzüge.
Man sieht, dass man sich mit dem 22.Jh. quasi auf gar nichts festgelegt hat, außer dass man das Design austauscht.
Und falls die Serie anfangs nicht so gut läuft, kann man jedes Konzept über den Haufen werfen. DS9 sollte zuerst eine klapprige alte Raumstation am Rande des bekannten Raums sein, weit von der Erde entfernt und die Mannschaft meist auf sich allein gestellt. Später wurde sie mit allem möglichen Zeug (v.a. Waffen) aufgerüstet, man bekam die Defiant, es befanden sich häufig Föderationsschiffe in der Nähe, DS9 war plötzlich nur einen Tag von der Erde entfernt und es tauchten ständig Romulaner und Klingonen auf, die doch eigentlich nicht eingeplant waren. Bei VOY war es ähnlich: Zuerst war die Voyager als kleines Raumschiff gedacht, das für so eine lange Reise gar nicht ausgerüstet war und ständig auf der Suche nach Ressourcen sein sollte. Die Mannschaft sollte zwiegespalten sein in Maquisarden und Sternenflottenmitgliedern, die unterschiedliche Sicht- und Arbeitsweisen haben und sich nicht wirklich trauen. Nach kurzer Zeit war kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu spüren und das kleine Föderationsschiff, das eigentlich immer um die eigene Existenz bangen sollte, wurde mit immer und immer mehr Extras ausgestattet und befand sich quasi in besserem zustand als beim Jungfernflug.
Ich bin mir sicher, dass man, falls die neue Serie nicht läuft, auch einen Weg findet, Ferengi, Borg, Cardassianer, u.s.w. einzuführen (frei nach Löwi). Ähnliches hat ja schon öfter geklappt.
Die Frage ist nicht, wann die Serie spielt, sondern wovon sie handeln soll und was sich die Produzenten und Autoren einfallen lassen.