FSG: Bruchlandung

13.12.2278 (Morgens)

Endlich soll ich aus dem Krankenhaus entlassen werden, wenn man es so nennen kann unser Provisorium.

Langsam wurde es auch Zeit länger hätte ich es dort auch nicht ausgehalten.
Ich darf nur leichte Arbeiten ausführen, ist immer noch besser als nur herumzusitzen.

In den paar Tagen ist unsere Siedlung um einiges Gewachsen. Eine Techniker Gruppe hat es geschafft eine Art Schweißgerät zusammen zubauen. Sie schneiden damit große Platten aus dem Raumschiffrumpf um die Palisade zu verstärken.

Welches Tier uns angegriffen hat wollte mir noch keiner sagen, ich solle mich erholen.
Es werden jetzt keine Team mehr ausgeschickt sondern nur noch an der sicherung unseres Fort gearbeitet.
Es wird an einem Landfahrzeug gearbeitet um einen besseren Schutz bei den Erkundungen zu haben.

Meine Übelkeit die ich in den letzten Tagen verspüre hatte laut Doc nichts mit den Verletzungen zu tun.
Ich hoffe es ist nichts ernstes noch haben wir keinen OP um größere Operationen durchführen zu können, meinte der Doc.
 
13.12.2278 Nachtrag

Gerade komme ich von Ltd.Cmdr. Lakos . Er bestellte mich vor etwa einer Stunde in seine Nothütte am Nordende des Lagers .
Ich kann nicht sagen , dass er mir angenehme Neuigkeiten mitzuteilen hatte . Dennoch bin ich froh , endlich über die Ereignisse der vergangenen Tage informiert worden zu sein .

Von dem zehn Mann starken Suchtrupp sind nur Ltd. Frasier und ich zurückgekehrt - wobei ich mehr tot als lebendig gewesen sein soll . Doch das Rätselhafteste an der ganzen Sache ist Ltd. Frasiers Zustand . Lakos erzählte mir , der äußere Wachposten hätte uns zuerst bemerkt , er sah , wie Frasier mit mir auf dem Rücken wie ein Wahnsinniger schreiend auf das Lager zugerannt sei - kurz vor der Palisade brach er zusammen . Auf die Reanimationsversuche des Doktors hin erwachte er in eine Art Dämmerzustand . Seitdem ist er nicht mehr ansprechbar , reagiert auf nichts mehr . Damit ist mir zumindest klar , wem ich mein Leben zu verdanken habe ...

Ich hatte so sehr darauf gehofft , zu erfahren , was geschehen war . Meine Erinnerung endet bei unserem zweiten Nachtlager , ca. 50 km südlich unseres Basislagers . Dort muss etwas schreckliches passiert sein - wurden wir wieder angegriffen ? Ich weiß es nicht - ich weiß es nicht - wenn ich mich doch nur erinnern könnte ...

Verständlich , dass Lakos mit meinem Bericht nicht zufrieden war . Er hatte sich mehr Informationen gewünscht , und erwartet , dass meine Erinnerung mit der Zeit zurückkehren würde - das zweite mal , dass ich ihn enttäusche ...

Die einzige Information , die wir über Aussenteam 2 haben , ist die zerrissene , blutdurchtränkte Uniform , die Ltd. Frasier bei sich hatte , als wir gefunden wurden . Er hatte sie mit seiner rechten Hand umklammert , so als ob er sie nie wieder loslassen wolle . Lakos berichtete weiter , dass es die Uniform von Ltd. Konnemara gewesen sei , dem Leiter des Aussenteams , wie man anhand der Gewebesignatur feststellte .

Damit ist das Schicksal von Team 2 wohl besiegelt . Zuerst Miar , dann das Außenteam , fast der gesamte Suchtrupp tot - ich habe fast das Gefühl , dieser Planet bekämpft uns .

Ich muss jetzt schließen , Itoki bat mich , ihr zur Hand zu gehen . Der Doktor ist immer noch nicht ganz auf den Beinen , und so bleibt einiges bei ihr hängen . Aber es ist in Ordnung , ich helfe ihr gerne .
Und wenn ich schon in der Krankenstation bin , werde ich nach Ltd. Frasier sehen ...
 
14.12.2278
Tag 23

Ich habe es geschafft endlich einen der Computer zum Laufen zu bringen. Und um zu testen, ob er korrekt arbeitet habe ich meine Personalakte aufgerufen:

Name: Sodurov
Vorname: Jason Alexander
Rasse: Mensch
Alter: 32
Familienstand: verheiratet
Name der Frau: Susanne
Kinder: 2 (Paul und Maria)



...

Weiter brauchte ich gar nicht zu gucken, anscheinend arbeitet der Computer einwandfrei.

Jemand aus der Crew hat jetzt angefangen, wie Robinson auf seiner Insel, die Tage seit unserem Absturz in einen Baum zu ritzen. Darauf hin hatte dieser Planet auch schnell seinen Namen weg: Crusoe. Also da sitz ich nun in Basis 1 auf Crusoe und harre der Dinge, die da auf uns zukommen werden.
 
19.12.2278


Ich hatte keine Zeit in den letzten Tagen einen Eintrag zu machen, es war einfach zu viel Arbeit, Abends habe ich mich immer gleich hingelegt zum schlafen.

Die Bergung von Lebensnotwendigen Dingen aus der Cuba geht stetig voran, die Shuttlerampe ist jetzt erreichbar leider nur durch einen kleinen Zugang aber um die Lage zu peilen reicht es.
Fünf Shuttles sind Total zerstört die anderen drei sind noch zu gebrauchen, sobald die Kaputten ausgeschlachtet werden und ein paar Ersatzteile in die drei Eingebaut werden können sollte eine nähere Erkundung des Planeten in Reichweite gerückt sein.

Die Krankenstation ist zu 100% Zerstört, Platt gedrückt von dem oberen Deck es ist nichts mehr zu gebrauchen nicht die kleinste med. Ausrüstung, was unsere Möglichkeiten in diesem Bereich äußerst reduziert. Die med. Versorgung ist gerade mal so aufrecht zu erhalten, größere Unfälle und schwere Verletzungen dürfen uns keine passieren. Die Überlebenschancen sind hier gering da uns nur noch die Notausrüstung zu Verfügung steht.
Tabletten und Sonstige Hilfsmittel die sonst in der Boardschränken stehen sind also keine da, ich habe dann Vorgeschlagen das es notwendig ist die Pflanzen in der näheren Umgebung nach ihrer med. Wirkung hin zu Untersuchen. Selbst die Wurzeln soll man ausgraben habe ich noch dazu gesagt. Ich hoffe das dies unsere Möglichkeiten erweitert.

Zu den größeren Lagerräumen ist noch kein Durchbruch geschafft worden, da liegen im Inneren noch zu viele Trümmer hinter den Schotts. Sorge macht daher unserem Führungsoffizier ob die Antimaterietanks noch Intakt sind.
Einige Ingenieure wollten mit der Antimaterie einen Generator betreiben um im Basis 1 Lager ein Heizsystem einbauen und betreiben zu können. Die Verhältnisse auf dem Planeten werden sich bald ändern, der andauernde Nebel und die Stürme sind wohl ein Vorbote für den bald nahenden Winter.
Sorge macht uns wie lang dieser sein wird, da wir ja noch nicht die Jahrestage und den Sommer/Winter Zyklus des Planeten kennen. Die Nahrungsbevorratung ist daher auf der Prioritäten Liste ganz nach oben gerückt. Denn wie lange hier ein Winter andauern wird kann noch keiner Wissen.

Die Sendesysteme sind noch nicht weiter repariert worden da es an Zeit für diese Aufgaben mangelt. Es ist kein schöner Anblick wie die Cuba vor uns liegt, und jedes Stück das wir Demontieren macht unser Schiff immer mehr zu einem schmerzhafteren Anblick. Als ich die Cuba zum ersten Mal gesehen im Dock habe ich sie Stolz bewundern dürfen, da ich ja bald meinen Dienst auf ihr antreten durfte wollte ich mir ihren Anblick genau einprägen. Weil ich wusste das ich das Schiff von außen sobald nicht mehr sehen würde, das ich es jetzt doch kann konnte ich Damals nicht ahnen. Mein Herz schmerzt bei dem Anblick den es Heute bietet.

Die Arbeiten zum Durchbruch der Lagerräume ist dringend. Die Lebensmittel die dort drin sind sollten so schnell wie möglich Geborgen werden bevor sie verderben.

Das der Planet Crusoe genannt werden soll ist einigen nicht so recht obwohl er mir eigentlich gut gefällt, aber nach dem Opfern der Planet jüngst gefordert hat finden einige dan Namen nicht passend. Mittlerweile ist die Meinung wie unsere Heimat benannt werden soll gespalten, es gibt drei Namen die im Raum stehen. Lakos will darüber abstimmen lassen.

Meine Kopfschmerzen sind wieder zurückgekehrt, leider schlimmer als vorher.

Ich denke oft an meine Frau und die Kinder, wenn ich ihnen doch nur eine Nachricht senden könnte.
 
20.12.2278

Ich habe heute morgen eine interessante Entdeckung gemacht . Nach meinem Aufenthalt in der Krankenstation und der Arbeit der letzten Tage konnte ich mich nicht mehr um meine Pflanzen kümmern . Als ich sie mit Wasser versorgen wollte , sah ich , dass sie um über die Hälfte gewachsen waren . Die Taktische Konsole , die ich als Behälter verwendet habe , ist mittlerweile viel zu klein geworden . Es muss etwas mit dem gelben Gestein zu tun haben , welches ich beim Umpflanzen als Untergrund verwendet habe .

Da wir jetzt auf unseren Computer zurückgreifen können , habe ich Fähnrich Anderson einige Gesteinsbrocken zur Analyse übergeben .

Es stellte sich heraus , dass sie aus einer Art Phosphat - Emiristrol Verbindung bestehen , und auf unsere Pflanzen wie ein Wachstumsbeschleuniger wirken . Ich werde das umgehend LtdCmdr. Lakos und Ltd. Tschaya berichten . Vielleicht können wir mit Emiristrol auch unsere Energieversorgung sichern ...
 
21.12.2278 (Mittag)

Eines der Shuttle ist Heute in Betrieb genommen worden, es soll zur Energie herstellung verwendet werden. Da für die Heizsystem die bis jetzt erstellten Anlagen nicht ausreichen.
Es werden etliche Rohre aus der Cuba ausgeschlachtet um sie als Leitungen in Basis 1 zu verlegen, es ist aber noch die Frage was wir als Heizgeräte verwenden.
Die Antimaterie konnte gesichert werden und sollte uns über mehrere Winter bringen, Vorausgesetz wir können ausrechnen wie lange der sein wird. Es bleibt nur die Frage des Transport vom Schiff zu Shuttle.

Das Shuttle ist vollkommen Betriebsbereit und man könnte sogar versuchen vom Planeten zu starten. Es würde nur nicht viel nützen, da die Sendeanlagen einfach nicht weit reichen und die Energie nur für einen kurzen Ausflug gedacht sind. Ein Shuttle zu bauen das über Tage und Monate Autark Funktioniert ist den Sternenflotten Techniker wohl noch nicht eingefallen.
So wird das Shuttle nur einen kleinen Ausflug machen um die nahe Umgebung zu kartografieren. Danach wird es nicht weiter Riskiert es zu verlieren bis ein zweites im Funktion gebracht worden ist.


Es wird darüber nachgedacht, im Winter die Bergungscrew über mehrere Tage allein in der Cuba zu lassen. Da der weg hin und her bei der Kälte einfach zu gefährlich sein wird.
Das oder die Tiere, die unsere Kameraden auf dem Gewissen hat dürfte in der kalten Jahreszeit ein geringeres Nahrungsangebot haben und so ist es Wahrscheinlich das der Weg zur Cuba jedesmal erkämpft werden muß.


21.12.2278 (Abend)

Es konnte mit dem Shuttle die grobe Umlaufbahn des Planeten errechnet werden, so können wir die Monate und die Tage eines Jahres bestimmen.

Ein Jahr hat 15 Monate, der Tag hat 27,5 Stunden.
So müssen wir uns für drei Monate noch Namen einfallen lassen. Die Monate werden in 30/31 Tage geteilt, wie die Irdischen Monate, wobei einer davon 34 haben wird.
So ist der Februar jetzt 34 Tage lang und im Schaltjahr einen mehr.

Heute fiel die Temperatur im Gegensatz zu den Vortagen 3 Crad tiefer ab, das dürfte ein Zeichen sein das es mit dem Herbst zu Ende geht und der Winter bald eintreten wird.
Die grobe Schätzung besagt das der Winter etwa 5 Monate lang sein wird.

Wie kalt es hier wohl sein wird im Winter?

Weihnachten ist auch bald ob wir hier so etwas wie einen Tannenbaum finden werden, wir müssen den Kalender noch mit den Feiertagen in Einklang bringen.
 
22.12.2278

Heute wurden die letzten Kameraden aus der Cuba geborgen. Das Schiff ist jetzt an allen stellen zugänglich, soweit es sich um die begehbaren Teile handelt.

Es findet noch am Abend eine Gedenk Messe statt, anschließend Begraben wird die letzten Toden des Absturzes.
Für die Vermisten werden auch Steinplatten aufgestellt.

Von der Crew, sind jetzt noch 131 Mitglieder übrig, von 341 der Ursprünglichen Besatzung.
Die hier Verstorbenen schon mit abgezogen.

Der Heute Tag stimmt mich Traurig, und in anbetracht der gefahren auf diesem Planeten, frage ich mich wieviel Opfer er noch fordert wird.
 
23.12.2278

Heute Morgen startete ein Aussenteam den ersten Erkundungsflug rund um Basislager 1 .
Sorres , der dem Team zugeteilt war , berichtete mir beim Abendessen , sie hätten begonnen , die vermutete Richtung unseres verschollenen Außenteams 2 zu erkunden .

Die ersten kartographischen Auswertungen ergeben , dass sich die Hochebene , in der wir uns befinden , über 100 Meilen weit nach Osten erstreckt und dort an die ersten Ausläufer eines gigantischen Gebirgsmassives angrenzt . Dort wurden Herden großer , pflanzenfressender Landlebewesen ausgemacht . Vermutlich ernähren sie sich von den Flechten , die in der Ebene im Überfluss zu wachsen scheinen . Wenn es unsere Situation erlaubt , werde ich versuchen , einen Blick auf sie zu werfen .
Endlich eine Herausforderung , die meiner eigentlichen Aufgabe als Exobiologe entspricht ...

Von Team 2 oder unserem erfolglosen Rettungsversuch konnten keine weiteren Informationen oder Anhaltspunkte gefunden werden . Morgen wird das Aussenteam in westlicher Richtung starten , und die Tiefebene mit dem Fluss erkunden . Vielleicht können sie weitere Pflanzen - und Tieraufkommen ausfindig machen .

Ltd. Brennan konnte heute nach über einem Monat aus der Krankenstation entlassen werden . Ich habe ehrlich gesagt nicht mehr mit seiner Genesung gerechnet . Der Doc und Fähnrich Itoki haben bei seiner Heilung ein wahres Wunder vollbracht , wenn man bedenkt , mit welch primitiven Mitteln wir uns hier helfen müssen . Itoki erzählte mir , sie waren gezwungen , ihn mit einer Art Skalpell und anderen steinzeitlichen Geräten zu operieren - schon allein der Gedanke daran ...

Ltd. Frasiers Zustand ist unverändert . Er nimmt seine Nahrung zu sich , ist aber ansonsten nicht ansprechbar . Wenn sich sein Zustand nicht bessert , wird der Doctor versuchen , mit dem wenigen Komponenten , die wir aus den medizinischen Notfallkoffern bergen konnten einen Neuralstimmulator zu konstruieren . Wie weit dieser zu Frasiers Besserung beitragen wird , lässt sich im Moment noch nicht absehen .

Ich muss mich jetzt wieder um meinen "Garten" kümmern . Wenn das beschleunigte Wachstum weiter anhält , können wir in einigen Wochen mit der ersten Ernte rechnen .
 
24.12.2278

Der Morgen war kalt und grau .
Obwohl ich es schon immer bevorzugt habe , neue Grenzen zu erkunden als mich auf der Erde begrenzen zu lassen , und einen guten Forschungsauftrag mehr schätze , als lange Aufenthalte zu Hause wäre ich jetzt an keinem Ort des Universums lieber , als genau dort .

Das ganze Lager befindet sich in einer gedrückten Stimmung , die nur durch den erneuten Aufbruch des Erkundungsteams unterbrochen wurde . Viele , die auf der Erde noch an den alten Ritualen wie Weihnachten festhalten , versuchen , die überlieferten Bräuche aufrecht zu erhalten .

Fähnrich Anderson organisierte gestern eine Art Strauch , der nicht im Entferntesten etwas mit jenen Bäumen zu tun hat , die in den Überlieferungen als Weihnachtsbäume bezeichnet werden . Doch ihm scheint das nichts auszumachen , und ich werde ihm die Freude nicht zerstören ...

Auf Anweisung von Ltd.Cmdr. Lakos wird es heute Abend ein gemeinsames Dinner geben , eine Entscheidung , die wohl der Moral dienen soll .

Eine richtige Entscheidung , wie ich meine. Unser Absturz ist kaum einen Monat her , und außer den Vulkaniern , die in ihrer stoischen , streng logischen Art natürlich keinerlei Anzeichen von Verzweiflung oder Unsicherheit erkennen lassen , kann ich doch die Hoffnungslosigkeit einiger Crewmitglieder spüren . Die Gespräche und Spekulationen über unsere Rettung werden immer pessimistischer . Viele scheinen mittlerweile die Realität akzeptiert zu haben , dass es keine erfolgreiche Rettungsmission geben kann - nicht innerhalb dieses Ionenfeldes , das den gesamten Planeten - Crusoe - umgibt ...
 
24.12.2278 Nachtrag - Nachts

Ich bin froh , dass dieser Tag vorüber ist . Die Meisten haben sich bereits in ihre Unterkünfte zurückgezogen , nur vereinzelt sehe ich noch einige schemenhafte Konturen an den Feuerstellen sitzen .
Vermutlich sehnen sie sich ebenso nach Hause wie ich , oder die Gedanken an diejenigen , die es bei unserem Absturz nicht mehr schafften , lassen sie nicht los . Es ist hier nicht besonders schwer , einen Grund zu finden , um nachts schlaflos am Feuer zu sitzen ...

Mittlerweile ist es für Anderson und mich zu einer Art Ritual geworden , Sorres nach seiner Rückkehr von den Erkundungsflügen mit einem extra Abendessen dazu zu bewegen , uns über alle Vorfälle und Entdeckungen ausgiebig zu berichten . Der heutige Flug führte das Schuttle in Richtung Osten , in die Tiefebene , von der bereits Ltd. Frasier nach seiner erfolgreichen Außenmission vor einem Monat berichtete . Der Fluss , der die Ebene durchtrennt , ist für unser weiteres Überleben von größter Wichtigkeit , da wir außer diesem Vorkommen noch kein weiteres Wasser finden konnten . Die Analyse des Flusses ergab eine sehr mineralhaltige Zusammensetzung mit hoher Konzentration an Mikroorganismen . Wir werden Filter zur Trinkwassergewinnung einsetzen müssen .

Ich werde Ltd.Cmdr. Lakos bitten , mir die Energie für ein , zwei Scanns der Organismen zur Verfügung zu stellen , ich bin zu gespannt , auf welchen chemischen und biologischen Grundlagen das Leben dieses Planeten basiert ...

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25.12.2278 Morgens

Ltd. Comander Lakos hat uns für den heutigen Tag eine Ruhepause zugestanden .
Alle , bis auf die momentan Wachhabenden , gehen ihren Freizeitbeschäftigungen nach oder widmen sich der Pflege ihrer Ausrüstung .

Ich werde Fähnrich Itoki in der Krankenstation aufsuchen und sehen , ob ich ihr meine Unterstützung anbieten kann ...

Außer Ltd. Frasier , dessen Zustand unverändert schlecht ist , befinden sich zwar keine weiteren Verletzten mehr in unserem Krankendomizil , doch was ich ihren Erzählungen entnehmen konnte , ist unser halb genesener Doktor ihr schlimmster und vermutlich pflegebedürftigster Patient ...

Ltd. Tschaya erwähnte , dass er seine freie Zeit der Analyse meiner Gesteinsbrocken widmen wolle . Wenn es gelingen könnte , das vorhandene Emiristrol aus dem Gestein zu extrahieren , wäre unser gesamtes Energieproblem mit einem Mal gelöst und ich müsste nicht mehr bei Lakos um die paar Stunden Energie für meine wissenschaftliche Konsole bitten .
 
26.12.2278 Tagesbericht


Heute wurde das Problem der Heizung gelöst, nicht so wie es von Lt.Cmdr. Lakos Gewünscht worden ist, aber es stehen uns keine anderen Mittel zur Verfügung.

Fähnrich Lummas hatte eine Idee, einen Verdampfer für das Wasser zu bauen. Wir konnten keine Heizungskörper Herstellen, da hatte Lummas die rettende Idee mit den Verdampfern.

Es muß jetzt überall eine Zwischendecke eingezogen werden, aber wenn es im Winter Warm sein soll, bleibt einem nur das kleinere Übel zu wählen.
Es bedeutet mehr Arbeit, dafür ist es immer noch besser als im Winter zu Erfrieren.

Lummas Erfindung würde dann wie eine Römische Fußbodenheizung funktionieren, ob wir noch ein Badehaus dazu bauen werden ist fraglich.
 
27.12.2278

WÄRME - nie war ich mir um deren Wert bewußter als hier und jetzt . Das erste Mal seit über einen Monat , dass ich morgens aufstehe , ohne halb erfrohren zu sein . Ich konnte sogar einigermaßen durchschlafen - etwas , was mir in letzter Zeit kaum gelungen ist . Wir haben uns in dem vergangenen Monat immer besser in unserem Basis- oder vielmehr Notlager eingerichtet .

Ursprünglich sollte es das auch sein - ein Notlager - doch mittlerweile besitzen wir umfassende Sicherheitssysteme , einen Schutzwall , beheizte Hütten , ja ich kann es immer noch nicht glauben - wir haben ein Heitzungssystem in unserem Notlager ...

Nicht zu vergessen unsere Krankenstation , dazu einen Ingeneurs- und Wissenschaftsbereich mit den Konsolen , die wir aus der Cuba bergen konnten , zusammen mit den Überresten des Computerkerns und der lateralen Sensoren . Außerdem das Shuttle welches zur Energieversorgung der Systeme und als sicheres Proviantlager dient , und ein weiteres für die Erkundungsflüge rund um Basislager 1 . Selbst die Küche scheint immer größer und umfangreicher zu werden .

Zusammengefasst könnte man sagen , wir haben uns eingerichtet ...
trotzdem will sich niemand von uns so recht an all das hier gewöhnen - mich eingeschlossen . Zu schmerzhaft ist der Gedanke , für immer hier auf diesem fremden , unbekannten Planeten bleiben zu müssen , für immer getrennt von unseren Familien und Freunden zu Hause - gefangen ....

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27.12.2278 Nachtrag , abends

Weitere Vorstöße des Aussenteams in nördlicher Richtung haben außer einer weitläufigen , stark bewaldeten Ebene , die sich nach den jüngsten Messungen über 500 Meilen weit erstreckt , keine weiteren Ergebnisse erbracht . Die Messungen und der Temperatursturz der letzten Tage lassen vermuten , dass wir auf der Nordhalbkugel von Crusoe abgestürzt sind .

DAS war wohl IMMER mein Traum - einmal auf einem einsamen Planeten zu stranden - und dann ausgerechnet die NORDHALBKUGEL zu erwischen ... Warum nicht an der Äquatorlinie oder wenigstens etwas südlicher ...

Aber ich schweife ab .

Es ist nun mal , wie es ist , und die derzeitigen Temperaturverhältnisse zwingen uns , die Bergung der verbleibenden , intakten Systeme der Cuba mit höchster Eile voranzutreiben , da sie sonst irreparabel beschädigt werden könnten . Aus diesem Grund hatte ich noch keine Gelegenheit , mich mit Ltd. Tschaya und Carter über die Ergebnisse der Gesteinsproben zu unterhalten .

Heute gab es wieder einmal diese einheimischen Knollen zu essen , die wir in Nähe des Flusses ernten . Ich muss gestehen , dass ich kein Freund dieser ständigen Pflanzenkost bin .
Wenn ich nur an eines dieser saftigen Steaks zu Hause denke - knurrt mir schon der Magen .

Möglicherweise kann ich zusammen mit Sorres und Anderson in unsere nähere Umgebung auf Jagd gehen und bei dieser Gelegenheit für etwas Frischfleisch sorgen ...
Ich werde mit Ltd.Cmdr. Lakos sprechen , und ihn um Erlaubnis bitten .
 
28.12.2278 Morgens

Sorres , Anderson und ich haben tatsächlich die Erlaubnis erhalten , zu einer Jagdexpedition in die nordwestliche Region aufzubrechen . Wir konnten es kaum glauben , doch Ltd.Cmdr. Lakos hat uns sogar das Schuttle für drei Tage zur Verfügung gestellt .

Vermutlich machen sich die Offiziere Sorgen , wie wir den kommenden Winter mit nichts weiter als den verbleibenden Vorräten der Cuba und einigen einheimischen Pflanzen überstehen sollen , so dass ihnen unser gestriges Anliegen durchaus gelegen kam .

Um der Sicherheit genüge zu tun , erteilte Lakos uns den offiziellen Befehl , den gesamten östlichen Sektor , in der sich die Zwischenfälle mit Außenteam 2 und unserer erfolglosen Auflärungsmission ereigneten , um jeden Preis zu meiden . Desweiteren erhielt jeder von uns einen Kommunikator , einen Handphaser , sowie ein voll aufgeladenes Phasergewehr .

Um jedoch Energie zu sparen und um unseren Ehrgeiz zu befriedigen , haben wir beschlossen , unserer Situation als Schiffsbrüchige gemäß auf eine passendere Bewaffnung zurückzugreifen .

So kommt es , dass wir außer den Kommunikatoren und einem Handphaser die gesamte restliche Ausrüstung im Shuttle zurückliesen . Nur mit Aluminiumspeeren bewaffnet , die wir vor unserem Abflug aus Trümmern der Cuba anfertigten , werden wir unser Glück versuchen . Diese primitive , vermutlich uralte Jagdtechnik schien uns für die großen Landsäuger , auf die wir aus sind , die angemessenste Methode zu sein .

Sorres schaffte es , dem ganzen die Krone aufzusetzen , indem er sich kurz vor unserem Aufbruch eine Art Pfeil und Bogen konstruierte . Nach seinen Erzählungen zu schließen ist das eine uralte , in geschichtlichen Aufzeichnungen der Erde erwähnte Jagdmethode einiger Naturvölker ...
Ob er damit allerdings Erfolg haben wird , bezweifle ich stark , alleine die Berechnung der Flugbahn sollte bei dieser instabilen Konstruktion mehr als unmöglich sein ...

Wir haben unser Camp etwa 150 Meilen nordwestlich des Basislagers aufgeschlagen , da wir hoffen , in Flussnähe auf Wild zu stossen . Nun sind wir bereits seit einigen Stunden in diesem farnartigen , engbewachsenem Wald unterwegs , bisher erfolglos . Unser Scanner zeigt immer wieder kleinere Lebensformen in unserer Umgebung an , doch bisher waren wir nicht in der Lage , sie rechtzeitig zu erreichen .
Für mich wäre jeder Fund eine willkommene Gelegenheit , endlich mehr über diesen Planeten zu erfahren . Vor allem interessiert mich brennend , auf welchen organischen und chemischen Verbindungen das Leben hier basiert .

Doch nun muss ich meine Aufzeichnung beenden , unsere kleine Pause ist vorüber , und wir müssen weiter . Denn in erster Linie sind wir heute hier um unsere Mägen zu füllen ...


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28.12.2278 Nachtrag - mittags

Wir waren erfolgreich - es war zwar nur ein kleines Tier - trotzdem ein Erfolg .

Ausgerechnet Sorres mit seiner antiken Konstruktion hat es geschafft , das Tier mit einem seiner Pfeile zu erlegen . Wenn das keine Ironie ist ...
Anderson und ich werden in jedem Fall unsere eigene Jagdtechnik weiterverfolgen und perfektionieren ...

Zumindest war ich mit Hilfe des Computers im Shuttle in der Lage eine erste Analyse der Zellstruktur sowie der verschiedenen Basiselemente zu erstellen . Das Tier ähnelt im weitesten Sinne einem Gürteltier , ist von seiner Beschaffenheit jedoch um einiges stabiler gebaut und mit einem massiven , panzerartigen Exoskelett versehen , welches ich in dieser ausgeprägten Form noch nie zu Gesicht bekommen habe .

Anscheinend besteht mehr als 60 % des Tieres aus der Panzerschicht .

Diese Art der hiesigen Verteidigungsmaßnahmen lassen meinem Biologenverstand nur eine Schlussfolgerung zu : Die Raubtiere der Umgebung müssen mit einer unermesslichen Beißkraft versehen sein , um nicht von regelrechten Monstern zu sprechen ...
Möglicherweise hat dieser kleine Kerl die gleichen Fressfeinde , wie wir sie bereits kennengelernt haben ...

Im Aufbau seiner DNA konnte ich eine gewisse Ähnlichkeit mit unseren heimischen Lebensformen feststellen , doch einige der entdeckten Zusammensetzungen entsprechen keiner uns bekannten Gewebesignatur .
Weitere Diagnosen kann ich erst wieder im Basislager erstellen .

Wir werden unser Camp weiter nach Norden verlegen , unter Umständen haben wir dort mehr Erfolg bei der Nahrungsbeschaffung .
 
- kurze Zusammenfassung -

Schiff ( Cuba ) : Forschungsschiff
ursprüngl. Besatzung : 341 , gemischte Föderationscrew ( Menschen , Vulkanier , Trill ... ? ) , zivile Wissenschaftler .
Forschungsauftrag für 5 Jahre

Genaue Absturzursache unbekannt , vermutl. durch das starke Ionenfeld verursacht , das den Planeten umgibt .

Überlebende : 131 Individuen , in Basislager I , unweit des Wracks , nördl. Halbkugel

Offiziere :
  • LtdCmdr. Lakos = Kommandierender Offizier
    Ltd. Tschaya = stellvertr. Chefingeneur
    Ltd. Brennan
    Ltd. Frasier
    Doktor

Besatzung :
  • Erzähler - Jason Alexander Sodurov - Exobiologe (verheiratet mit Susanne + 2 Kinder , Paul + Maria)
    Fähnrich Itoki = Lazarett , medizinisch begabt + Trill
    Fähnrich Anderson = wissenschaftl. Abteilung
    Fähnrich Lummas
    Crewman Carter = Inmgeneur
    Crewman Sorres = Sicherheit

Planet :
  • wird Crusoe benannt
    Ionenstürme , behindern Kommunikation + Scans
    erste Kontakte zu Raubtieren
    Jahreszeitenzyklus - mm steht Winter bevor
    Klasse M - teilw. üppige Vegetation + Fauna

Basislager 1 :
  • nördl. Richtung = 500 Meilen farnartiger Wald
    östl. = Hochebene , ca. 100 Meilen , danach Gebirgszüge
    westl. Tiefebene + Fluss

    Es gibt ...
    getrennte Toiletten ...
    Heizungssystem
    Schutzwall + Sicherheitssysteme
    Rest des geborgenen Computerkerns + der lateralen Sensoren
    Schildgenerator
    3 geborgene Shuttles
    1xfest Energiegewinnung/Computer/Vorratslager
    2x funktionstüchtig

29.12.2278 Morgens ...

... extrem früh Morgens . Ich bin nicht zum Frühaufsteher geboren , das wird mir wiedereinmal klar . Mir ist kalt , ich bin müde , und ich weiß wirklich nicht , wie ich mit diesem uneffektiven Aluminiumding irgendetwas ausrichten soll , geschweige denn ein Tier zu treffen - bewegen darf es sich nicht ...
Was haben wir uns nur dabei gedacht ...

Um diesmal mehr Erfolg bei unserem "Jagdexperiment" zu erzielen , haben wir gestern unseren Standort in eine weniger dicht bewachsene Gegend nördlich unseres gestrigen Lagers verlegt .

Einer dieser Ionenstürme überraschte uns kurz nach unserem Aufbruch , so waren wir über weite Strecken gezwungen , manuell zu navigieren . Sorres und ich hatten einige Schwierigkeiten , das Shuttle überhaupt zu kontrollieren , da unsere Systeme weitestgehend versagten und die Sensoren komplett ausfielen .
Einigermaßen froh , dem Sturm mit heiler Haut entkommen zu sein , stellten wir nach der Landung fest , dass wir unerklärlicherwiese exakt unsere angesteuerten Koordinaten erreicht hatten , was uns unter diesen Umständen natürlich sehr verwunderte .

Doch so scheint dieser Planet geschaffen zu sein - immer rätselhaft , immer für eine Überraschung gut , ob nun negativ oder positiv - alles ist möglich .

Tja - und so kommt es , dass ich mitten in der Nacht , bewaffnet mit einer angespitzten Aluminiumverstrebung der Cuba , frierend und etwas müde auf Sorres und Anderson warte , die sich hinter den Büschen ihrer Morgentoilette hingeben . Sehr lange schon , wie ich anmerken möchte .

Ich bin gespannt , was der heutige Tag bringen wird , und werde nach unserer Rückkehr über alles genauestens berichten .
 
29.12.2278 Nachtrag

Dieser Standort ist wie für uns geschaffen .
Wir haben eine Herde der großen Landsäuger aufgespürt , von denen Sorres nach den Aussenmissionen berichtete . Eine interessante Spezies , vergleichbar mit den Zwergrindern auf Iotia oder unseren guten alten Steinböcken . Das Herausragenste an ihnen , soweit ich das jetzt schon beurteilen kann , sind ihre ausgeprägten Hörner , von denen sie zwei Paare besitzen , je an Stirn und Unterkiefer . Diese extreme Form der Behornung und die starke Bemuskelung der Hinterläufe zeigen , dass wir es hier mit einer sehr wehrhaften Form von Herdentieren zu tun haben . Diese Tatsachen wiederum bestärken meine Sorgen in Bezug auf die regionalen Raubtiere .

Ein altes Biologensprichwort , welches ich auf der Akademie lernte , besagt : je dicker der Panzer - je stärker das Horn umso gewaltiger die Kiefer ...
Und bisher hat sich diese Weisheit noch auf jedem Planeten dieses Quadranten bestätigt , auf den mich die Forschung führte ...

Wenn wir zurück im Basislager sind , werde ich ausführlichere Tests durchführen .
Zumindest werden uns die Tiere , die wir erlegen , gut durch den Winter bringen , und unsere Eiweißbedarf decken . Die beiden von heute Morgen bringen ein beachtliches Gewicht auf die Wage , und wir sollten bis morgen unser Vorratslager ausreichend gefüllt haben .

Was unsere Position betrifft , stehen wir immer noch vor einem Rätsel . Nach dem gestrigen Sturm und dem wackligen Flug hatten wir mit mindestens 20 % Abweichung vom geplanten Kurs gerechnet . Die Warscheinlichkeit , unter diesen Umständen unsere berechneten Koordinaten zu erreichen , waren gleich null .....
- und doch sind wir hier . Alle Messungen , die wir zur Positionsbestimmung und zur Kontrolle der Instrumente durchführten , brachten uns zu dem selben Ergebniss .

Nun , der Platz ist gut , wir waren erfolgreich - auch das Wetter ist heute etwas klarer , kein Nebel wie sonst immer , eigentlich ganz angenehm . Ich sollte aufhören , mir den Kopf zu zerbrechen und Anderson bei der Lagerung der Tiere helfen ...

Sodurov Ende .

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29.12.2278 2.Nachtrag - Nachmittag

Als wir zum zweiten mal aufbrachen, erfasste unser Scanner bekannte Gewebesignaturen - genauer gesagt Sternenflottensignaturen , denen wir sofort nachgingen . Das Signal war schwach und wurde oft gestört , doch schließlich entdeckten wir die Quelle . Es war eine STF Uniform , oder zumindest das , was von ihr übrig war . Vom Abzeichen her einer der unteren Ränge , Techniker .

Wie um alles in der Welt kann es diese Uniform hierher verschlagen haben ???

Wir befinden uns nördlich des Basislagers , so weit in diesem Sektor sollte vor uns noch niemand gewesen sein . Sorres kam mit dem Aussenteam vor zwei Tagen nicht annähernd so weit , und alle anderen Expeditionen führten uns in andere Gebiete , meist zum Fluss oder in östliche Richtung ....

Sie muss jemand von unserem Suchtrupp gehört haben , dessen bin ich mir mittlerweile sicher .

Jenem Suchtrup , an dem auch Ltd. Frasier und ich vor fast einem Monat teilnahmen , und als einzigste von 10 Kameraden zurückkehrten ...

Ich habe meine Erinnerung an diesen schicksalhaften Tag noch immer nicht wiedererlangt . Frasiers Zustand ist und bleibt unverändert apathisch , von seiner Seite können wir vermutlich keinerlei Hilfe erwarten , sollte er jemals wieder der alte werden . Der erste wirkliche Anhaltspunkt den ich in meinen Händen halte , ist diese Uniform ....

Doch wie blos kann sie dann so weit nördlich sein - wie nur ???

Die Fakten lassen nur eine Schlussfolgerung zu - entweder hat unser Suchtrupp auf der Suche nach Aussenteam 2 vor einem Monat völlig die Orientierung verloren , oder WIR befinden uns nicht im Nordsektor sondern östlich , viel zu weit östlich .....
 
29.12.2278 Abends

Sämtliche Versuche , Basislager 1 zu kontaktieren , blieben erfolglos . Unser Signal scheint wie blockiert , ganz gleich auf welcher Frequenz wir es versuchen . Anderson schob es anfangs auf die verstreuten geladenen Ionen , die nach schweren Stürmen oft über Tage in der Atmosphäre treiben .

In unserer bisherigen Zeit auf diesem unglücklichen Planeten hatten wir bereits mit einigen Ionenstürmen zu kämpfen , und viele waren stärker , als der , der uns gestern überraschte .

Dass die Stürme unsere Kommunikation und die Scans beeinträchtigen , war mir bewußt, auch dass sie durchaus schweren Schäden an den Systemen verursachen können .

Doch die Kommunikatoren im Shuttle arbeiten innerhalb normaler Parameter , es sind keinerlei Abweichungen festzustellen . Und selbst während ein Sturm tobt , sollte Kommunikation , wenn auch in stark verzerrter Form , möglich sein . Zumindest sollten unsere Signale in der Lage sein , die geringe Entfernung zu überbrücken .

Diese offensichtliche Blockade unserer Systeme scheint mit gezielt und durchdacht - kein eigenwilliges Phänomen , verursacht durch geladene Teilchen - sondern wie ein bewusst verursachter Eingriff . Wie sonst erklärt es sich , dass wir selbst nach der vierten Diagnose keine Störungen finden können .

Ich beginne zu befürchten , dass wir uns nicht so alleine auf Crusoe befinden , wie wir anfangs angenommen hatten .

Wer oder was hat unsere Sensoren blockiert ?
Wer oder was hat uns zu diesen Koordinaten gelenkt ?
Und wer oder was existiert außer uns noch auf diesem Planeten ?`

Für heute scheint es mir am sinnvollsten , die Nacht im Shuttle zu verbringen , und die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken . Wir werden uns die Nachtwache aufteilen , so dass jeder von uns wenigstens etwas Ruhe finden kann .....


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30.12.2278 sehr früh am Morgen ...


Meine Nachtwache beginnt , Sorres hat sich gerade zur Ruhe begeben . Ich habe die letzte Wache übernommen , in einigen Stunden graut der Morgen - eigentlich nicht meine Zeit - nein , ganz und gar nicht . Um mir die Einsamkeit zu vertreiben , habe ich beschlossen , die Zeit zu nutzen , und meine Logbucheintragungen weiterzuführen .

Wärend ich hier sitze und versuche , die Dunkelheit um mich herum im Auge zu behalten ( was immer mir dabei im Auge zu behalten möglich ist... ) , bohren sich mir wieder und wieder die Fragen um unsere momentane Situation in meinen Kopf . Die dringlichste Frage scheint mir , wer oder was für die Beeinträchtigung unserer Systeme verantwortlich ist , bzw ob wir es mit einer intelligenten Lebensform zu tun haben .

Niemand von uns hatte sich nach dem Absturz
der Cuba ernsthafte Gedanken über die Möglichkeit gemacht , dass auch auf diesem , anfangs so unwirtlichem Planeten , höheres Leben existieren könnte . Zu wichtig schien uns das eigene Überleben und eine Möglichkeit , die Sternenflotte zu kontaktieren .

Das mag damit zusammenhängen , das unser Absturz in der kargen , weiten Hochebene erfolgte , die mit ihren schier endlosen Geröllfeldern und dem kärglichen Flechtenbewuchs nicht gerade den Eindruck eines einladenden Klasse M Planeten hinterließ . Doch spätestens nach dem Aussenteam 1 den Fluß entdeckte und Team 2 verschwand , hätten wir damit rechnen müssen . ICH hätte damit rechnen müssen ...

Computer - Aufzeichnung unterbrechen .
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Computer - Logbucheintrag fortsetzen ...

Gerade habe ich meinen Rundgang um das Shuttle beendet , um die externen Annäherungssensoren zu überprüfen , mit deren Hilfe wir ein Sensorgitter um das Shuttle errichtet haben .

Draussen ist es ruhig , und nur vereinzelt lassen sich animalische Rufe aus weiter Ferne vernehmen . Vermutlich Raubtiere oder Paarungsrufe . Die Lebensformen von Crusoe scheinen gröstenteils nachtaktiv zu sein , vermutlich wegen der Ionenstrahlung , die nachts ihren geringsten Einfluss entfaltet .

Die Nacht ist kalt , ich werde noch einige der Emiristrol-Brocken in unseren provisorisches Heizgefäß nachlegen .

Diese Einrichtung ist Sorres Erfindung , Ofen nennt er es . Bei der Umwandlung von Emiristrol in Wärme werden durch die Hitze enorm viele Rauch - und Rußpartikel freigesetzt , der Geruch ist belästigend und permanent werden Geräusche abgesondert .
Kurzum ein unangenehmes Gerät .

Dennoch sind wir so in der Lage , Energie zu sparen , die wir für die Sensoren dringend benötigen . Und die Wärme , die dieser "Ofen" absondert , ist durchaus als angenehm zu bezeichnen .

Der Lagerraum des Shuttles ist fast gefüllt , wir haben annähernd genügend Wild zusammen , auch einige Wurzeln und Hülsenfrüchte konnten wir sammeln . Ich bin sehr zuversichtlich was den kommenden Winter betrifft .

Heute wird unser letzter Tag in der Wildnis sein , und fast freue ich mich darauf , wieder ins Basislager zurückzukehren . Ich frage mich , ob Itoki es geschafft hat , ohne meine Hilfe mit dem Doktor fertig zu werden .

Wie es wohl meinen Pflanzen gehen mag ? Sicherlich sind sie um weitere Längen gewachsen .

Ich werde mich bis morgen gedulden müssen - alle meine weiteren Versuche , das Signal an Basislager 1 abzusetzen , schlugen nach wie vor fehl ...

Logbuch Ende .
 
Datum: 01.01.2278 Uhr: 8:30 Morgens, Erd Standard Zeit


Es ist uns immer noch nicht gelungen eine Verbindung zu Basis 1 herzustellen.
Geschweige den zu dem vermissten Außenteam 2, selbst wenn wir versuchen auf 10 Meter abstand eine Mann zu Mann Kommunikation zu testen funktioniert es nicht.
Ob es mit dem Emiristrol zusammen hängt, ist eine Frage die ich nur im Basis 1 Lager klären kann. Nur dort stehen mir die Wissenschaftliche Geräte zur Verfügung die ich dazu brauche.

Da wir unseren Kurs nicht bestimmen konnten, oder den Fehler in der Navigation nicht finden konnten, wird es kein leichtes sein den Weg zurück zu finden.
Sorres meinte es könnte auch sein das die Geräte nicht richtig geeicht sind, und das der Absturz einige Schäden verursacht hat, die nur in der Werft gefunden werden können. Zu mindestens wäre das eine Erklärung, wenn unsere Ingeneure die Kursmesser mit ihren geringen zur Verfügung stehenden Mitteln geeicht haben, kann ein kleiner Fehler schon eine größere Kursfehlberechnung ausmachen. Nur in einer Werft kann man das 100% Einstellen.


Es ist zwar nicht so furchtbar Neujahr ohne die anderen in Basis 1 zu feiern, mir macht es eben nicht so viel aus, da ich ja sowieso weit weg von meiner Familie bin. Nur meine zwei anderen Begleiter haben das größere Probleme hier draußen alleine in der Wildnis zu sein.

Zwar habe ich aus den Gesteinsbrocken ein bisschen Phosphat gewonnen, und mit ein paar anderen Mineralien eine Mischung gezaubert. Ein paar Pflanzenblätter und ausgehöhlte Baumstiele, na ja wenn man das Baum nennen mag das hier wächst, habe ich zu Raketen umfunktioniert. Um Mitternacht haben wir sie dann gegen Himmel geschossen, es war ein ansehnlicher Anblick, aber richtige Neujahrs Stimmung kam leider nicht auf.
Vielleicht taugen die Bastelarbeiten als Signalraketen.


Nun um einen Kurs zurück zu finden ist mir folgendes Eingefallen. Egal von welcher Position aus wir gestartet sind, sollten wir Automatisch über das Lager fliegen, wenn wir von unserem jetzigem Standort aus eine Spirale fliegen würden.
Eine gerade Linie würde uns daran vorbei Fliegen lassen, und dann würden wir uns mehr und mehr verirren. Geht man jetzt davon aus, das wir ja in einer geraden Linie von Basis 1 weg geflogen sind, was ja der Fall ist, müssten wir mit dieser Methode direkt darüber hinwegfliegen.

Es wird unsere Batterien zwar extrem belasten, da wir ja bis zum Rand beladen sind, aber es ist unsere einzige Chance zum Lager zurück zu finden.

Sorres: Jason?

Jason: ja

Sorres: Wir müssen los, im Shuttle wird es verdammt kalt werden, da wir ja das Fleisch kühlen müssen. Ich hoffe du hast noch ein paar Ideen wie wir uns Warm halten können?

Jason: Ich habe von dem Baum mit der lila Rinde ein paar Fasern extrahiert, die dürfte die gleiche Eigenschaft wie Baumwolle haben.

Sorres: und wie willst du in der kurzen Zeit daraus eine Winterjacke machen?

Jason: Das Material verwenden wir nur zum Auspolstern das sollte uns ein bisschen Wärme geben, bis wir am Ziel sind muss es Ausreichen.
Lass mich bitte noch kurz meinen Eintrag schließen, dann können wir los.


Logbuch Eintrag schließen.

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Mittag:

Persönlicher Statusbericht:
Jahr des Absturzes: 2278
Monat: September
Tag: 22

Planet: Crusoe
Besonderheiten: Ionenstrahlung, hohes Gesteinvorkommen: Emiristral- Phosphat Verbindung

Schiff: Cuba
Reg.-Nr: 1707 A

Class:

Notlager: Basis 1

In Basis 1, Integriert: Heizung, Sanitäre Anlagen, Schildgenerator, Beleuchtung, Trinkwasserfilter.


Personal:
Im Dienst:
Carter,
Lt. Tschaya,
Lt. Frasier im Koma
Crewman Sorres
Fähnrich Anderson
Med. Fähnrich Itoki
Ltd. Brennan
Fähnrich Lummas

Tod/Vermisst:

Captain Tod
Ltd. Rostov Tod
Crewman Miar Vermisst
Außenteam 2


15 Monatiger Kalender, Tageszyklus 27,5 Stunden

Jan, Feb 34 Tage, März, April, Mai, Juni, Juli August, September, Oktober, November
Dezember, Eadaoin, Freyan und Quamar.
 
Logbuch Eintrag öffnen.

Datum: 01.01.2278 Uhr: 19:30 Morgens, Erd Standard Zeit

Endlich, vollbracht. Wir sind wieder im Basis Lager eins, beinahe wäre unsere Energie in den Batterien zu neige gegangen. Bei der Last des Shuttle wäre so was nicht verwunderlich gewesen. Beinahe wäre ich über das Lager geflogen, ohne es zu sehen. Zum Glück hat Sorres die Registrier Nummer der Cuba, hell Leuchtend aus dem Schnee hervor ragen sehen. So hat die 1707 A uns den Weg nach Hause gezeigt. Das ich schon zu Hause sage verwundert mich selbst, aber als Heimat werde ich Crusoe wohl nie ansehen.

Nun heißt es schnell das Fleisch zu konservieren, denn in den warmen Räumen von Basis 1 kann man es nicht Einlagern. Im freien würde es zwar Kühl bleiben nur kann Niemand sagen wie sich die Ionenstrahlung auf das Fleisch auswirkt. Und genug Arztnei gegen eine Strahlen Krankheit stehen uns mit unseren Mitteln nicht zur Verfügung.


Morgen werde ich Lt. Comdr. Lakos Vorschlagen ein Leuchtfeuer zu bauen. Einen Feldgenerator um ein Signal auszusenden, das durch die Ionenstrahlung dringt. So kann man mit den Shuttle Scannern immer an einem Signal orientieren.

Ich habe wegen den Störungen des Shuttle mit den Ingenieren geredet. Die haben mir div. Möglichkeiten genannt woran es liegen kann. Nur die technischen Fachbegriffen zu erklären hatten die gerade keine Zeit.

Eintrag Ende
 
Datum: 07.01.2278 Uhr: 22:37 Erd Standard Zeit

In den letzten Tagen bin ich leider nicht dazu gekommen einen Logbuch Eintrag zu tätigen.
Eine beinahe Katastrophe hatte uns Heimgesucht. Der Wintereinbruch auch Crusoe ist in den letzten Tagen vonstatten gegangen. Kein kleiner Schneesturm wie auf der Erde, auch nicht ein Blitzard wie auf Techtos vier, das hier war schon etwas besonderes.
Ein solches Schauspiel habe ich selten gesehen. Begonnen hat es alles mit einem harmlosen Schneetreiben.

Was dann Folgte kann man nur sehr schlecht in Worte fassen. Ein Phänomen das eigentlich nur bei Gewittern der Stärke fünf bekannt ist, hat uns dann ohne Vorbereitung getroffen.
Ein Blitzfaden der sich aus dem Boden streckte und sich dann mit dem Blitz aus der Atmosphäre verbindet, ist ja eigentlich nicht Ungewöhnliches. Nur geschieht so etwas bei einem Schneesturm normaler weise nicht.

Nur unter besonderen Umständen oder bei einsetzenden Hagel könnte so etwas geschehen. Die weiteren ungewöhnlichen Ereignisse die sich noch Einstellen sollten, konnten wir uns Anfangs nicht Erklären. So hatte sich jedes mit Metall angereicherte Gerät, auf einmal mit elektrischer Spannung aufgeladen, ohne einen ersichtlichen Grund.
Als nun der erste Blitz sich mit einem erdgebunden Blitzfaden vereinigte, explodierte dieser mit einem funken im Boden. Worauf sich im Boden ein länglicher Klumpen aus geschmolzenen Quarzsand und Erde bildete, was durch die Energieentladung ja normal wäre. Nur bildete sich hier über der Erde noch ein Art Nachblitzen entlang des Unterirdischen Drahtes aus geschmolzenem Glas. Lauter kleine Fünkchen die mit großer Hitze explodierten. Nicht gefährliches, an sich, nur wenn dieser Prozess einen Durchmesser von 25 bis 50 Metern hat, und ein Mensch sich in diesem Kreis aufhält. Dann bekommt man die Auswirkung deutlich zu spüren.
Was unser Krankenlazarett, bedauerlicher Weise, wieder etwas füllte. Sieben leichte und zwei schwer Verletzte waren das Ergebnis dieses Schneetreibens.

Dieses reiche Emiristral- Phosphat Vorkommen scheint etwas damit zu tun zu haben. Unsere Anfänglichen Messungen haben dieses Phänomen nicht voraussagen können.
Ein weiteres dürfte die Ionenstrahlung dazu Beisteuern, was wir noch Untersuchen werden.
Die nächsten Tage werden wir uns erst einmal mit den aufräum Arbeiten beschäftigen. Später dürften wir etwas mehr Zeit haben.
Jetzt muß ich noch zu Itoki und nach den Verwundeten sehen, es wird eine kurze Nacht werden.

Logbuch Eintrag Ende
 
Logbucheintrag 20.01.2278

Unsere kleine Expedition zur Cuba war erfolgreich, bei dem Wetter und den kargen Bekleidungs möglichkeiten, war es zwar kein weiter Weg zur Cuba, aber dafür ein sehr Kalter.

Winterbekleidung steht uns nicht zur Verfügung, das Deck in dem die passenden Anzüge waren ist ja zerquetscht worden. Deshalb werden wir Versuchen ein paar Raumanzüge zu bergen, da die ja Beheiztbar sind. Da wir auch im Winter weitere Erkundungen machen wollen. Die "Baumwolle" die ich gefunden habe, Schütz zwar vor kälte nicht vor der herrschenden Näße.


Mein herz schmerzt es sehr, das stolze Schiff der Miranda Klasse so wieder zu sehen. Friedlich sieht es so aus wie es im Schnee leigt. Alle Brand Spuren des Absturzen leicht von der Vegetation verdeckt und von leichtem Puderzucker übergossen. Die Narben die unsere Demontage verursacht hat, wie kleine groteske Abbilder des Technikzeitalters herausragend, liegt sie da die Cuba.

Heute NAcht werden wir in der Cuba bleiben, und Morgen weitere Dinge aus der Cuba einsammeln. Heute nacht wird uns ein kleines Phaserfeuer warmhalten.


Logbucheintrag Ende
 
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