Nach etwa 7 Jahren ist DIS nun also zu ende gegangen.
Prinzipiell war das Staffelfinale schon ganz ok. Das Serienfinale wirkt dann etwas aufgesetzt - aber angesichts der Tatsache, dass das Team ja auch erst nach dem eigentlichen Drehschluss von der Absetzung erfahren hat und dann in kürzester Zeit etwas aufsetzen musste, um nochmal zum Nachdreh einzuladen, darf man wohl nicht zu viel erwarten. Insofern können wir wohl froh sein, überhaupt einen Serien-Abschluss bekommen zu haben.
Ein paar Anmerkungen:
Wie fandet Ihr es so?
FunFact: Die Serie startete und endete genau 30 Jahre nach TNG - auf den Monat genau; insgesamt hat DIS aber 9 Tage mehr auf dem Buckel (2 Tage früher gestartet, 7 Tage später abgeschlossen). Dass dabei nur 5 Staffeln mit 65 Folgen herauskam, wo TNG 7 Staffeln mit 178 Folgen geschafft hat, ist wohl der heutigen Fernsehlandschaft geschuldet. Damit ist DIS also die am längsten laufenden Star Trek-Serie und die reguläre LiveAction-Star Trek-Serie mit der niedrigsten Gesamt-Folgenzahl zum Schluss (PIC dabei nicht als regulär gezählt, weil sie von vornherein nur 3 Staffel dauern sollte). Letzteres könnte sich natürlich bald ändern, falls SNW oder S:A vor der 7. Staffeln eingestellt werden.
Prinzipiell war das Staffelfinale schon ganz ok. Das Serienfinale wirkt dann etwas aufgesetzt - aber angesichts der Tatsache, dass das Team ja auch erst nach dem eigentlichen Drehschluss von der Absetzung erfahren hat und dann in kürzester Zeit etwas aufsetzen musste, um nochmal zum Nachdreh einzuladen, darf man wohl nicht zu viel erwarten. Insofern können wir wohl froh sein, überhaupt einen Serien-Abschluss bekommen zu haben.
Ein paar Anmerkungen:
- Dass Michael versucht, Moll von der gemeinsamen Sache zu überzeugen fand ich gut. Dass sie dann aber Moll bei erster Gelegenheit die Beine weggeschlagen hat, war äußerst unangemessen. Danach ein "das muss hier nicht so laufen." anzubringen wirkte arg wirr. Unter Umständen hat das auch später zu Molls Entscheidung beigetragen, Michael mit einem Stein bekannt zu machen.
- Dass die Technologie nicht von den Progenitors stammt, finde ich nicht so toll. Nicht nur hat DIS eine im Prinzip vollständig erklärte Story aus TNG genommen und hier nun in ein Mysterium verwandelt, das nie aufgelöst werden wird. Es verschiebt das Ganze auch von einem wissenschaftlichen Rahmen in irgendein pseudo-religiöses Narrativ.
- Dass die Progenitor-Technologie keine Leute wiederbeleben kann, finde ich gut. Ich hätte mir zwar irgendwie gewünscht, dass L'ak irgendwie gerettet werden könnte. Aber dass der Schluss "Die können Leben erschaffen, also können die bestimmt auch Leichen wiederbeleben!" direkt als Nonsens benannt wird, fand ich gut. Dabei war es durchaus nachvollziehbar, dass Moll sich an diesen letzten Strohhalm geklammert hat. Aber gleichzeitig gab es für den objektiven Beobachter nie einen Grund, das wirklich anzunehmen.
- Kovichs Identität... ok, hatte ich nicht erwartet. Hat mich jetzt nicht umgehauen, kann aber auch nichts dagegen sagen, womit es für DIS-Twist-Verhältnisse schon recht gut ist.
- Die Idee der Red Directive lässt mich nun doch denken, dass es ganz gut ist, dass die Serie endet. Ich bin ja ganz generell kein großer Fan von dem ganzen "Alles muss geheim gehalten werden. Wir sind so toll und überintelligent, dass nur wir über Sachen bescheid wissen dürfen"-Schwachsinn. So wie die Red Directive hier präsentiert wurde, insbesondere auch das Ende mit Michael und Book, die schon wieder von Kovich gerufen wurden, lässt mich befürchten, dass DIS nun zu einer verkappten zweiten Section 31-Serie geworden wäre. Dann besser absetzen.
- Was mich die ganz Staffel irritiert hat, war das Austauschen der gesamten Brückencrew. Ich weiß jetzt nicht, ob Statisten nach 4 Jahren zu teuer werden... aber irgendwie war es merkwürdig wie Nilsson, Bryce, Detmer, Owosekun alle schleunigst am Anfang der Staffel aus der Serie geschrieben wurden (wobei Nilsson einmal sowieso Detmer, Owosekun in zwei Folgen zwar erwähnt, aber nicht gezeigt wurden). Rhys wurde wahrscheinlich dadurch gerettet, dass Rayner zu irgendwem eine Verbindung aufbauen musste, den wir vorher schon mal gesehen hatten. Dass dann auch Saru die Hälfte der Staffel nicht mehr aufgetaucht ist, hat nicht geholfen.
- Dass dann andererseits Tilly sich wieder an Bord geschlichen hatte für die ganze Staffel, musste auch nicht unbedingt sein. Wobei ich fairerweise sagen muss: Wäre es Worf und ein TNG-Film gewesen, hätte ich es sicher auch akzeptiert.
- Dass Michael am Ende beschließt, die Technologie einfach zu vernichten, finde ich nicht gut. Gut, nun kann man das nicht als Allegorie auf die Realität betrachten. In unserer Realität ist es ja nun mal so: Wenn jemand auf unserem Planeten in der Lage ist, eine Technologie zu entwickeln, kann letztlich auch jemand anders das tun, weil der selbige technologische Kontext erhalten bleibt. Verweigert man die Technologie, weil sie zu gefährlich ist, und "schmeißt sie weg", wird halt jemand anderes sie in den nächsten 5-10 Jahren entwickeln. (Immer vorausgesetzt, dass sie tatsächlich gefährlich/interessant genug ist, dass genug Interesse daran besteht.) In dieser Folge hingegen kommt die Technologie "aus dem Nichts" und kann daher auch nicht mal eben schnell von jemand anderem entwickelt werden, weil sie eben nicht aus dem technologischen Kontext kommt. Andererseits sagt Burnham auch etwas ala "Na, wenn sie wollen, können sie das ja einfach nochmal erschaffen.".
- Prinzipiell bleibt natürlich auch unklar, was genau denn jetzt eigentlich die so riesige Bedrohung sein soll. Von dem, was uns präsentiert wird, scheint die Gefahr z. B. eine Armee aufzubauen nicht wirklich größer zu sein als bei dem, was wir vom Dominion kennen.
- Gerade in Bezug auf Kwejian hat mich Michaels Entscheidung da gewundert. Natürlich kann man die Toten nicht zurückbringen, aber ein neues Kwejian zu errichten, wäre ja vielleicht auch schon gut gewesen.
- Auch der Spruch "Wir haben schon genug Diversität" (paraphrasiert) kam mir sehr merkwürdig vor. Die Idee der Progressivität ist ja gerade, dass man immer offen bleiben muss für Weiteres, für Änderungen, für Ideen, die einem heutzutage noch unvorstellbar vorkommen. Dass Menschen einer anderen Hautfarbe gleichwertig sind, mag vor 400 Jahren für viele unvorstellbar gewesen sein, heute betrachten wir es als selbstverständlich (na ja, also wenigstens diejenigen von uns mit einem Verstand). Aber als wir das akzeptiert haben, haben wir ja nicht aufgehört. Dass Frauen und Männer gleichwertig sind, mag vor 200 Jahren für viele unvorstellbar gewesen sein, heute betrachten wir es als selbstverständlich. Ebenso dass Personen Menschen desselben Geschlechts lieben können vor 100 Jahren oder dass Personen sich weder als Frauen noch als Männer identifizieren vor 50 Jahren. Der Punkt ist: Progressivität ist keine Gewissheit mit einem klaren Endpunkt, es ist die Begrüßung und Akzeptanz von steter Änderung und Unterschiedlichkeit. Nun eine Serie, die sich über Jahre immer wieder als Leuchtfeuer für Progressivität und Diversität dargestellt hat, im Finale mit einer Idee wie "Wir haben schon genug Diversität, jetzt ist aber gut! So wie es jetzt ist, muss reichen. Keine weiteren Experimente, nie wieder was Neues! Schieß das Teil ins Schwarze Loch!" zu beenden, ist fragwürdig.
- Dass keiner der Haupt-Crew gestorben ist, finde ich auch gut. Wer weiß, ob das auch so gewesen wäre, wenn sie vor der Folge gewusst hätten, dass die Serie endet ("Tucker"!).
- Der Bezug zu Calypso hätte für mich nicht sein müssen - insbesondere, weil damit ja nur verraten wird, wann genau es spielt. Warum genau Zora dort hingeschickt wird und die Discovery dafür wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut wird, wird ja nicht verraten. Insofern ist das ziemlich sinnlos. Kommt aber offenbar daher, dass Michelle Paradise wohl den Bezug zu Calypso schon als Rahmenhandlung für die 6. Staffel auserkoren hatte als sie dann plötzlich mal eben in ein paar Wochen einen Serien-Abschluss schreiben musste.
- Dass die Technologie nicht von den Progenitors stammt, finde ich nicht so toll. Nicht nur hat DIS eine im Prinzip vollständig erklärte Story aus TNG genommen und hier nun in ein Mysterium verwandelt, das nie aufgelöst werden wird. Es verschiebt das Ganze auch von einem wissenschaftlichen Rahmen in irgendein pseudo-religiöses Narrativ.
- Dass die Progenitor-Technologie keine Leute wiederbeleben kann, finde ich gut. Ich hätte mir zwar irgendwie gewünscht, dass L'ak irgendwie gerettet werden könnte. Aber dass der Schluss "Die können Leben erschaffen, also können die bestimmt auch Leichen wiederbeleben!" direkt als Nonsens benannt wird, fand ich gut. Dabei war es durchaus nachvollziehbar, dass Moll sich an diesen letzten Strohhalm geklammert hat. Aber gleichzeitig gab es für den objektiven Beobachter nie einen Grund, das wirklich anzunehmen.
- Kovichs Identität... ok, hatte ich nicht erwartet. Hat mich jetzt nicht umgehauen, kann aber auch nichts dagegen sagen, womit es für DIS-Twist-Verhältnisse schon recht gut ist.
- Die Idee der Red Directive lässt mich nun doch denken, dass es ganz gut ist, dass die Serie endet. Ich bin ja ganz generell kein großer Fan von dem ganzen "Alles muss geheim gehalten werden. Wir sind so toll und überintelligent, dass nur wir über Sachen bescheid wissen dürfen"-Schwachsinn. So wie die Red Directive hier präsentiert wurde, insbesondere auch das Ende mit Michael und Book, die schon wieder von Kovich gerufen wurden, lässt mich befürchten, dass DIS nun zu einer verkappten zweiten Section 31-Serie geworden wäre. Dann besser absetzen.
- Was mich die ganz Staffel irritiert hat, war das Austauschen der gesamten Brückencrew. Ich weiß jetzt nicht, ob Statisten nach 4 Jahren zu teuer werden... aber irgendwie war es merkwürdig wie Nilsson, Bryce, Detmer, Owosekun alle schleunigst am Anfang der Staffel aus der Serie geschrieben wurden (wobei Nilsson einmal sowieso Detmer, Owosekun in zwei Folgen zwar erwähnt, aber nicht gezeigt wurden). Rhys wurde wahrscheinlich dadurch gerettet, dass Rayner zu irgendwem eine Verbindung aufbauen musste, den wir vorher schon mal gesehen hatten. Dass dann auch Saru die Hälfte der Staffel nicht mehr aufgetaucht ist, hat nicht geholfen.
- Dass dann andererseits Tilly sich wieder an Bord geschlichen hatte für die ganze Staffel, musste auch nicht unbedingt sein. Wobei ich fairerweise sagen muss: Wäre es Worf und ein TNG-Film gewesen, hätte ich es sicher auch akzeptiert.
- Dass Michael am Ende beschließt, die Technologie einfach zu vernichten, finde ich nicht gut. Gut, nun kann man das nicht als Allegorie auf die Realität betrachten. In unserer Realität ist es ja nun mal so: Wenn jemand auf unserem Planeten in der Lage ist, eine Technologie zu entwickeln, kann letztlich auch jemand anders das tun, weil der selbige technologische Kontext erhalten bleibt. Verweigert man die Technologie, weil sie zu gefährlich ist, und "schmeißt sie weg", wird halt jemand anderes sie in den nächsten 5-10 Jahren entwickeln. (Immer vorausgesetzt, dass sie tatsächlich gefährlich/interessant genug ist, dass genug Interesse daran besteht.) In dieser Folge hingegen kommt die Technologie "aus dem Nichts" und kann daher auch nicht mal eben schnell von jemand anderem entwickelt werden, weil sie eben nicht aus dem technologischen Kontext kommt. Andererseits sagt Burnham auch etwas ala "Na, wenn sie wollen, können sie das ja einfach nochmal erschaffen.".
- Prinzipiell bleibt natürlich auch unklar, was genau denn jetzt eigentlich die so riesige Bedrohung sein soll. Von dem, was uns präsentiert wird, scheint die Gefahr z. B. eine Armee aufzubauen nicht wirklich größer zu sein als bei dem, was wir vom Dominion kennen.
- Gerade in Bezug auf Kwejian hat mich Michaels Entscheidung da gewundert. Natürlich kann man die Toten nicht zurückbringen, aber ein neues Kwejian zu errichten, wäre ja vielleicht auch schon gut gewesen.
- Auch der Spruch "Wir haben schon genug Diversität" (paraphrasiert) kam mir sehr merkwürdig vor. Die Idee der Progressivität ist ja gerade, dass man immer offen bleiben muss für Weiteres, für Änderungen, für Ideen, die einem heutzutage noch unvorstellbar vorkommen. Dass Menschen einer anderen Hautfarbe gleichwertig sind, mag vor 400 Jahren für viele unvorstellbar gewesen sein, heute betrachten wir es als selbstverständlich (na ja, also wenigstens diejenigen von uns mit einem Verstand). Aber als wir das akzeptiert haben, haben wir ja nicht aufgehört. Dass Frauen und Männer gleichwertig sind, mag vor 200 Jahren für viele unvorstellbar gewesen sein, heute betrachten wir es als selbstverständlich. Ebenso dass Personen Menschen desselben Geschlechts lieben können vor 100 Jahren oder dass Personen sich weder als Frauen noch als Männer identifizieren vor 50 Jahren. Der Punkt ist: Progressivität ist keine Gewissheit mit einem klaren Endpunkt, es ist die Begrüßung und Akzeptanz von steter Änderung und Unterschiedlichkeit. Nun eine Serie, die sich über Jahre immer wieder als Leuchtfeuer für Progressivität und Diversität dargestellt hat, im Finale mit einer Idee wie "Wir haben schon genug Diversität, jetzt ist aber gut! So wie es jetzt ist, muss reichen. Keine weiteren Experimente, nie wieder was Neues! Schieß das Teil ins Schwarze Loch!" zu beenden, ist fragwürdig.
- Dass keiner der Haupt-Crew gestorben ist, finde ich auch gut. Wer weiß, ob das auch so gewesen wäre, wenn sie vor der Folge gewusst hätten, dass die Serie endet ("Tucker"!).
- Der Bezug zu Calypso hätte für mich nicht sein müssen - insbesondere, weil damit ja nur verraten wird, wann genau es spielt. Warum genau Zora dort hingeschickt wird und die Discovery dafür wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut wird, wird ja nicht verraten. Insofern ist das ziemlich sinnlos. Kommt aber offenbar daher, dass Michelle Paradise wohl den Bezug zu Calypso schon als Rahmenhandlung für die 6. Staffel auserkoren hatte als sie dann plötzlich mal eben in ein paar Wochen einen Serien-Abschluss schreiben musste.
FunFact: Die Serie startete und endete genau 30 Jahre nach TNG - auf den Monat genau; insgesamt hat DIS aber 9 Tage mehr auf dem Buckel (2 Tage früher gestartet, 7 Tage später abgeschlossen). Dass dabei nur 5 Staffeln mit 65 Folgen herauskam, wo TNG 7 Staffeln mit 178 Folgen geschafft hat, ist wohl der heutigen Fernsehlandschaft geschuldet. Damit ist DIS also die am längsten laufenden Star Trek-Serie und die reguläre LiveAction-Star Trek-Serie mit der niedrigsten Gesamt-Folgenzahl zum Schluss (PIC dabei nicht als regulär gezählt, weil sie von vornherein nur 3 Staffel dauern sollte). Letzteres könnte sich natürlich bald ändern, falls SNW oder S:A vor der 7. Staffeln eingestellt werden.
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