Episode 3x05 - "Imposters" / "Wechselbälger"

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Vulcan

Lieutenant
Die Folge ist etwas schwächer, aber dennoch trotzdem noch gut. Die Handlung geht weiter voran und - im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln - werden "Unstimmigkeiten" aus den vorherigen Folgen ausgegriffen und aufgelöst.
Negativ fallen mal wieder die deutschen Titel auf. Nach "Die Pattsituation" für die Folge letzter Woche, in der es überhaupt kein Gegenüberstehen und somit logischerweise auch kein Patt vorhanden war, eliminiert "Wechselbälger" dieses Mal die vielfältige Anwendbarkeit des englischen Titels auf multiple Handlungsaskepte beider Handlungen.

- Stattdessen hätte die deutsche Übersetzung sich natürlich auch noch den Scherz erlauben können, schön zu spoilern und die Charakter-Trilogie "Fähnrich Ro" und "Die Rückkehr von Ro Laren" nun abzuschließen mit "Die Rückkehr von Ro Laren, Teil 2" oder "Die Rückkehr von Commander Ro" oder gar "Der Abschied von Ro Laren"/"Der Tod von Ro Laren".
- Insgesamt war die Rückkehr von Ro schon ganz angemessen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie etwas detaillierter auf das Verwürfnis eingegangen wären, insbesondere der Punkt, dass eigentlich Picard (und die Sternenflotte) in der TNG-Folge den kriminellen Akt begangen hat. Denn ganz ehrlich: Bei den dargelegten Vorgaben der Operation wäre es zumindest zweifelhaft, dass die Maquis-Mitglieder dort überhaupt eine Schuld hatten. Die Sternenflotte hat ihnen Informationen untergeschoben über geplante Straftaten und ihnen dann ganz deutlich dargelegt, dass die Sternenflotte nichts gegen die Straftaten tun wird.
Nun muss man sagen, wenn man Falschinformationen aufsitzt und danach kriminell handelt um eine vermeintliche Straftat zu verhinden, ist das eine Straftat. Wenn aber die Falschinformation gezielt von der Strafbehörden gestreut wird, um eine kriminelle Gegen-Straftat erst auszulösen, ist die Strafbehörde das eigentliche Problem.
Spätestens wenn dann die vermeintlichen Terroristen auf die gestreuete Information reagieren mit der Aufforderung, dass den Strafbehörden zu melden, damit die das ordnungsgemäß verhindern und der (Undercover-)Verteter der Starfbehörde dann die vermeintlichen Terroristen erst davon übereugen muss, dass die Strafbehörde das nicht verfolgen werde, dürfte der Fall vollends geplatzt sein. Sicher könnte man sagen, dass Ro Laren dafür in den Knast kommen soll, aber dann bitte zusammen mit Picard und seinen Vorgesetzten, die die kriminelle Verschwörung in Gang gesetzt haben - und nicht dafür, dass sie am Ende aus der Verschwörung ausgestiegen ist.
- Trotzdem sind hier sowohl Picards als auch Ros Gefühle klar nachvollziehbar und gut umgesetzt - insbesondere auch der interessante, ironische Twist, dass eben diese Enttäuschung auf beiden Seiten sie einander in der Imposter-Situation vertrauenswürdig macht.
- Der Tod von Ro am Ende ist etwas schade und nicht so ganz perfekt umgesetzt (ich hatte ein wenig die Befürchtung, dass sie hier die ganze Intrepid mit allen Unschuldigen an Bord sprengt; das hat mich etwas abgelenkt), aber es gab schon deutlich weniger gut umgesetzte Selbst-Opferungs-Tode. Ihre Rolle in der Folge erinnert nun sehr an Walker Keel und Admiral Quinn. Wenn damals die Möglichkeit bestanden hätte, hätte man für Keel auf jeden Fall auch einen dem Zuschauer schon bekannten alten Freund genommen. 30 Jahre später ist es also mehr als nachvollziehbar, dass sie hier einen bereits bekannten Charakter für diese Rolle eingesetzt haben. Womit es sich auch sehr abhebt von den sinnlosen Metzel-Morden an Maddock und Icheb in Staffel 1. Es dürfte kein Zufall sein, dass sie dieses Mal die echte Schauspielerin wieder bekommen haben, während die echten Darsteller für den sinnlosen Mist in Staffel 1 wohl nicht zurückgekommen wären (wobei sie meines Wissens nach gar nicht erst gefragt wurden).
- Dass indes weder Picard noch Riker von Ros Schicksal nach TNG wussten, sollte nicht mehr überraschen - immerhin wissen wir ja schon, dass beide keinerlei "Nachforschungen" über ihren alten Wegbegleiter durchführen, wenn sie sich nicht von alleine melden - sonst hätten sie z. B. über Beverly bescheid und auch von Jack Crushers Schulzeit in London gewusst.
- Dass der tote Wechselblag aus letzter Folge in der Sidney-Form blieb, ist also auch Beverly als ungewöhnlich aufgefallen, so dass sie auch gleich nach einer Erklärung gesucht hat - sehr erfreulich.
- Die Dialoge dazu sind allerdings vielfältig nicht sehr gut; die inneren Organe usw. wurden auch früher schon von Wechselbälgern korrekt nachgebildet - sonst hätten die Sensoren ja keinerlei Probleme gehabt, die Abweichungen zu erkennen. Der Unterschied ist, dass sie nun nach dem Abtrennen/Tod in ihrer nachgebildeten Form bleiben können. Das hätte man einfach etwas besser formulieren können, um nicht im Gegensatz zu früher zu stehen. Insbesondere die Aussage, dass die DNA nicht nachgebildet werden könne, erscheint merkwürdig - dann hätte man sie während des Krieges ja verdammt einfach erkennen können.
- Die Jack-Visionen legen nahe, dass er ein Wechselbalg ist. Ähnlich wie die "100" (z. B. Odo) hat er einen starken Impuls, nach hause zurückzukehren. Wie das mit Jacks bisheriger Hintergrundgeschichte zusammenpasst, ist mir natürlich noch nicht klar. (Manche vermuten stattdessen, dass er irgendeine Verbindung zu den Borg hat; dann natürlich in Verbindung mit Picards Vaterschaft; ich hoffe aber mal, dass die Theorie falsch ist, denn die Auflösung wäre ehrlich gesagt übermäßig beknackt.)
- Aufgrund seines grundlegenden Verhaltens und der häufigen Verwendung des Wortes "logisch", gehe ich mal davon aus, dass der vulkanische Gangster seine ersten Lebensjahre von seinen vulkanischen Eltern aufgezogen wurde und erst später in seiner Jugend zu seiner Ziehmutter mit seinem Ferengi-Bruder gekommen ist.

Live long and prosper,
Vulcan
 
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