Episode 2x10: "The Red Angel"

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Vulcan

Lieutenant
Der rote Engel wird enthüllt - eine Folge der unbeabsichtigten WTF-Momente. Nebenbei enden ein paar der charakterlichen Konflikte. Insgesamt wieder eine sehr schwache Vorstellung. Zwar kommt die Rahmenhandlung etwas voran, dafür ergibt aber so gut wie nichts einen Sinn in der Folge.

Ein paar WTF-Momente im Einzelnen:
* Der Moment, wo Culber bemerkt, dass ein winziger Neben-Charakter die größte jemals bei Star Trek vorkommende Ehrenbekundung zu ihrer Beerdigung bekommt - während nach seinem Tod GAR NICHTS gemacht wurde.
* Der Rote Engel ist zweifelsfrei Michael Burnham. Es wurde genau geprüft - so genau wie Cornwell in der letzten Folge das Mord-Video geprüft hatte? Spoiler: Ja, offenbar wieder Bullshit... oder vielleicht ist Michael Burnham ihre eigene Mutter.
* "Ja, also in meinem Universum..."
* Der Rote Engel hat bisher keinerlei illegale oder feindliche Tat begangen, ganz im Gegenteil. Also lasst ihn uns einfach mal gefangennehmen.
"Und danach verspeisen wir Saru als Häppchen! Was? Wieso nicht? Ach so, wir sind gar nicht im Spiegeluniverum? Und warum hat dann keiner Einwände gegen den Plan mit der unprovozierten illegalen Festsetzung?"
* Ok, wir wollen den Roten Engel aka Michael Burnham aus der Zukunft gefangennehmen. Lasst uns dafür einen Plan entwickeln.
"Ah ja, Michael, komm' doch dazu, kann nicht schaden, wenn Du die genauen Details des Plans kennst!"
"Aber wenn ich den Plan jetzt erfahre, dann wird mein zukünftiges Ich, das wir gefangennehmen wollen, den Plan kennen und ihn leicht vereiteln können!"
"Ach, mach' Dir da mal keine Sorgen. Es kommt nachher sowieso heraus, dass Du nicht wirklich der Rote Engel bist, das wissen wir nur noch nicht!"
"Ähh, was?"
* Der mit unglaublich futuristischer Technologie ausgestattete Zeitreise-Anzug stammt nicht aus der Zukunft, sondern wurde vor 20 Jahren im Auftrag von Sektion 31 von einer Xenoanthropologin und einem Astrophysiker entwickelt und gebaut... Hmm, ja klar, Xenoanthropologen und Astrophysiker waren ja schon immer die größten, wenn es um die Entwicklung von Zeitreise-Technologie geht; das erklärt dann ja auch, wieso er mal eben auf planetarer Ebene tausende von Pylonen der Ba'ul mit einem Fingerschnips deaktivieren kann...NICHT!
* "Lasst uns Michael Burnham töten!"
"OK! ... Moment, wieso?"
"Dann muss der Rote Engel zurückreisen, um sie zu retten!"
"Das ist ja ein totaler dämlicher Bullshit-Plan... aber wenn wir Michael töten dürfen, bin ich dabei! Aber es muss möglichst grausam sein, sie muss richtig schön leiden dabei! Lasst sie uns der tödlichen Atmosphäre des Planeten aussetzen!"
"Ähh, na ja, ok, also machen wir das! Aber es ist wichtig, dass wir nicht eingreifen, so dass der Rote Engel sie erst rettet, wenn wir sie bereits nicht mehr wiederbeleben könnten!"
"Wenn wir sie nicht wiederbeleben können, wie soll der Rote Engel das dann machen? Es ist schließlich nur ein Zeitreise-Anzug, aber aus unserer Zeit, der kommt ja nicht aus der Zukunft wo es vielleicht quasi-magische Heiltechniken gäbe!"
"Ach, das wissen wir ja aber erst seit ein paar Minuten, also müssen wir das nicht wirklich berücksichtigen!"
"Tötet sie, los jetzt!"
* Control hat nichts Besseres zu tun, als Retina-Scanner mit Stichnadeln auszustatten... Ist das wirklich die einfachste Form, Leland anzugreifen? Erscheint mir eher extrem aufwändig. Einzig wenn der Grad an Grausamkeit das Ziel war, ergibt das Sinn. Dann haben wir nun also eine KI, die nicht einfach nach Vorherrschaft strebt, sondern hauptsächlich perfide-grausam sein will. Nächste Woche: Discovery - The Artificial Intelligence Saw Experience.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Zwei Ergänzungen möchte ich noch machen:
1. Ob der Auflösung zum Roten Engel zu trauen ist, ist natürlich erstmal noch zweifelhaft. Von einem banalen "Burnham war noch benommen, als sie den Engel identifiziert hat" über ein "Nur dieses eine Mal wurde der Anzug nun von dieser Person benutzt, aber sonst war es jemand anderes" bis hin zu "Das war alles nur ein unglaublicher blöder Traum, deswegen auch die ganzen Logiklöcher!" ist Discovery hier fast alles zuzutrauen. Das ist leider das Traurige an Discovery: Alles, was "mit absoluter Sicherheit" präsentiert wird, kann im nächsten Moment schon wieder als falsch entlarvt werden, weil alle Beteiligten einfach unglaublich nachlässig sind. Wahrscheinlich würde jeder Discovery-Charakter nach dem Lesen eines vollkommen unsinnigen Verschwörungsartikels auf einem dubiosen Internet-Blog danach umgehend behaupten, dass die darin geschilderten Behauptungen mit absoluter Sicherheit unumstösslich korrekt seien. Das ist traurig, weil es jedweder Erzählstruktur jede Basis nimmt. Statt interessant ist dann alles nur noch beknackt.

2. Ich hatte extrem große Zweifel bzgl. Spock in dieser Staffel. Und auch wenn diese Zweifel keinesfalls ausgeräumt sind, sind seine Aussagen in den letzten Folgen meistens das Highlight der jeweiligen Folge. Spock werden hier oft im Grunde die Worte unerfreuter Zuschauer in den Mund gelegt (bei ihm meistens gegenüber Burnhams Egozentrismus'); ähnliches wurde anfangs der Staffel schon bei Pike gemacht (bzgl. absurder Vorkommnisse). Damit hat man immerhin das Gefühl, dass irgendjemand in dem Universum merkt, dass da was merkwürdig ist. Gerade in der ersten Staffel wurde ja hingegen jeder Schwachsinn einfach ohne jede Selbstreflektion hingenommen; schön, dass es nun auch mal den ein oder anderen Bedenkenträger gibt, was die Chance ermöglicht, die Themen sinnvoll zu behandeln bzw. zu erörtern.
 
Noch eine kleine (aber mit Sicherheit nicht zutreffende) Theorie, die ich mir gerade ausgedacht habe; vielleicht sollte man es eher nachträglichen Vorschlag für einen Twist nennen, der in (und außerhalb) der Serie (sicher unabsichtigt) vorbereitet wurde, aber offenbar die Staffel ganz passend auflösen würde.
Was wir wissen:
- Die Serie folgt bisher der Geschichte der Selbstentdeckung ("Discovery") von Michael Burnham, erst auf der Shenzhou, dann auf der Discovery.
- Der Rote Engel und die Crew der Discovery kämpfen aktuell gegen eine KI, die droht in ihrer Ausbreitung alles Leben auszulöschen.
- Irgendwann in der Zukunft wird die Discovery auf das Abstellgleis gestellt mit einer KI versehen, welche den Befehl hat, an einer Stelle im All zu verharren, was sie dann auch (mindestens) hunderte Jahre tut. [DIS:ST Calypso]
- Der Pike-Darsteller Anson Mount ist aktuell sehr deutlich darüber: "I am leaving Discovery at the end of the season!".

Die Auflösung:

Also wissen wir offenbar, dass Pike an der Serie dann nicht mehr beteiligt ist, zumindet nicht als DER Captain. Was aber, wenn der Satz etwas ganz anderes meint. Anstatt die Serie verlässt er am Ende der Staffel nur die Discovery - so wie alle anderen Crew-Mitglieder auch:
Um die wildgewordene KI Control zu besiegen, müssen sie sie eindämmen. Die einzige Möglichkeit, das sicher hinzubekommen, ist der KI einen einfachen Befehl einzuimpfen: "Warte HIER!" und sie damit an einer physischen Stelle zu isolieren (bin gespannt auf die entsprechende Inception-Folge). Der einzige Ort, der dafür in Frage kommt, ist die Discovery. Pike, Saru, Burnham und der ganze Trupp wechselt derweil auf die Enterprise, wo die Serie munter weiter macht mit der Selbstentdeckung von Burmham - nur Tyler stirbt leider bei dem KI-Isolationsplan, aber immerhin hat er sich vorher noch gegen Section 31 gestellt. Auf der Discovery eingesperrt, hat Control Zeit, die vorliegenden Daten und seine Existenz (insbesondere auch unter seiner neuen Primärdirektive) zu analysieren und entwickelt sich weiter, gibt sich schließlich auch ein Sprachinterface und wird zu Zora.

Auf die Weise könnte Discovery seinen besten Charakter behalten und mal einen Twist präsentieren, der nicht vollkommen voller Logiklöcher steckt und/oder über den die Darsteller ständig zu lügen gezwungen sind.

Live long and prosper,
Vulcan
 
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