Episode 1x01 - Gedenken

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Boothby

Admiral
Teammitglied
Ende des 24. Jahrhunderts und 14 Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Sternenflotte lebt Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) ein ruhiges Leben auf seinem Weingut, Chateau Picard. Als die junge Dahj (Isa Briones) ihn aufsucht und um Hilfe bittet, merkt er schnell, dass die junge Frau mit seiner eigenen Vergangenheit verknüpft sein könnte.

 
Meine ersten Gedanken, angefangen natürlich mit dem Negativen (Voll mit Spoilern, versteht sich):

Ich habe ja schonmal geschrieben, dass es mich im Sendungslogo total nervt, dass das "A" durch die Sternenflottenpfeilspitze (Memory-Alpha) ausgetauscht wurde. Aber muss selbst der Hund mit dem "kreativen" Namen Nummer Eins das Symbol am Halsband haben? Außerdem hasse ich die neue Schrift, in der "Star Trek" geschrieben ist, wie zuvor schon bei Discovery. Interessanter Weise ist auf den ganzen CBS All Access Promo Bildern die Schrift wie im offiziellen Logo auf startrek.com.

Nachdem die erste Szene mit dem Weltraum und der Enterprise fantastisch war, hat mich im weiteren Verlauf das CGI und die Special Effects doch schon etwas enttäuscht. Vor allem die Explosion auf dem Dach fand ich sehr störend und sowohl Paris als auch die Raumschiffe sahen alle so schlecht gerendert aus. Es ist so traurig, dass während TNG von den Miniaturmodellen weggegangen wurde, das sah einfach so viel besser aus. Aber auch wenn ich das mit den ST7-10 vergleiche, dann sind da Welten dazwischen. Natürlich gibt es bei Spielfilmen mehr Budget dafür, aber die Technik ist ja 18 Jahre später auch bedeutent besser geworden.

Data. Es ist halt schwierig, einen alternden Schauspieler einen Androiden spielen zu lassen. Die Szenen mit ihm Waren noch vertretbar, mehr brauche ich aber auch nicht. Ich bin froh über die Rolle, die er in dieser Serie spielt (/zu spielen scheint)

Genug der nörgelei.

Da flogen romulanische Schiffe durchs Bild und sie waren sofort in der ersten Sekunde als romulanisch zu erkennen. Grandios!
Die beiden Romulaner, die bei Picard leben empfinde ich als sehr sympathische Figuren und hoffe, noch viel mehr mit ihnen zu sehen. Vor allem auch deren Aussehen gefällt mir sehr gut.

Die Handlung der ersten Folge war auch sehr interessant. Vieles hat mich an Philip K Dick's "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" bzw den Blade Runner erinnert, was es jetzt nicht schlechter macht. Ich liebe den Roman und halte den Blade Runner für den besten Film aller Zeiten, alle Genres übergreifend. Natürlich war das die erste Folge und ich kann es kaum abwarten, die Nächsten zu sehen. Schade, dass nicht gleich die ganze Staffel veröffentlicht wurde!

Endlich wieder LCARS :)

Die Idee, dass sich Romulaner auf einem alten Borg-Cube eine Heimat bauen finde ich ziemlich gelungen und freue mich auch hier, mehr davon zu erfahren.

Isa Briones war als Dahj super, ich bin gespannt, wie sich Soji entwickelt.

Jean-Luc ist ein alter Mann und verhält sich auch entsprechend. Finde ich super, dass da nicht auf Teufel komm raus versucht wird, den alten Knochen mehr Agilität oder Sonstiges einzuverleiben. Er wirkt auch sehr echt, nahbar, wie der eigene Opa (Tatsächlich hat sein Gesicht zwischen Augenbrauen und Kinn mittlerweile wirklich etwas Ähnlichkeit mit Meinem). Ich hoffe, dass uns Patrick Stewart noch sehr lange erhalten bleibt.

Also, der ersten Folge gebe ich ein klares "Gut" und bin sehr gespannt und voller Vorfreude auf das Kommende.
 
Ich finde es noch schwer, die richtigen Worte zu finden.
Die Episode war gut gespielt und die Episode hat wohlige Gefühle ich Magen gemacht. Ich bin auch begeistert, dass nicht sofort eine neue "Mystery Box" im Abrahms Stil eingeführt wurde, sondern sich die Geschichte organisch zu entwickeln scheint.
Für eine erste Episode sicher recht gut, ich denke ich werde Spaß an der Serie haben. Aber ich glaube, die Episode braucht ein zweites mal ansehen, um sie wirklich richtig aufnehmen zu können.

Was cool ist, ist dass die Comics im Canon behalten wurden (Star Trek Countdown, und Star Trek Picard Countdown sowieso). So ergibt die Geschichte um den Borg-Cube auch gleich Sinn. Meine Frau kannte den Countdown Comic nicht, und für sie war der Borg Cube dann nicht nachvollziehbar.
Ich bin mal gepannt, ob es nicht nur Zufall ist, dass das dritte Heft erst einen Tag vor Episode zwei erscheint, und der Roman erst drei Tage vor der vierten Episode :D (muss ich mich ran halten, ich lese nicht mehr so schnell wie früher :rolleyes:)

Was ich etwas schade finde ist, dass das Zehn-Vorne Set leider offensichtlich CGI ist :confused:
 
Ich fands eigentlich ganz gut.

Wobei ich hoffe, dass sie noch drauf eingehen werden, woher plötzlich diese ganzen Synthetischen gekommen sein wollen, hat man doch im TNG/DS9/VOY Universum nicht wirklich mitbekommen, dass es sowas in der Föderation mit ein paar wenigen Ausnahmen/Einzelstücken wie Data überhaupt gibt.

Wobei vom rein logischen her es keinen Sinn macht, dass die Föderation den Romulanern nicht helfen wollte.
Sie hat den Klingonen in Star Trek VI geholfen und mit denen war man in ersthaften Konflikten, wohingegen die Romulaner und die Föderation seit Jahrzehnten in einem kalten Frieden waren und Romulaner waren Alliierte im Dominionkrieg (auch wenn man sie reingelockt hat).
Von daher kam dieses "Wieso sollten wir DENEN helfen?" irgendwie aus dem Blauen heraus.
 
Mein persönlicher Eindruck nach dem Anschauen der ersten Folge ist: Star Trek ist zurück! Ob das nun vollends stimmt, dafür muss man wohl noch die nächsten 9 Wochen genau betrachten, aber ich hatte halt zumindest beim Schauen das erste Mal seit Jahrzehnten wieder das gute Gefühl, Star Trek zu sehen.
Das liegt hauptsächlich an drei Dingen: erstens beinhaltet die Folge die Star Trek-Philosophie, zweitens wird uns ein ansprechender, interessanter Plot geboten, welcher drittens gut durchdacht wirkt, insbesondere keine offensichtlichen Plot-Holes bietet.
Natürlich sind bei der Geschichte noch einige Fragen offen, aber es wird uns eine solide Grundlage präsentiert und in dieser scheint alles weitgehend zusammenzupassen. Damit hebt es sich doch sehr deutlich von anderen Produktionen (wie z. B. DIS) ab, wo keine solide Grundlage präsentiert wurde und in dem wenigen trotzdem bereits massive Widersprüche waren.

Sehr positiv aufgefallen ist mir, wie mit Bezügen zu bisherigen Star Trek-Produktionen ungegangen wurde: Sie wurden passend statt aufdringlich platziert und sie respektieren die bisherigen Serien statt ihnen zu widersprechen, nur um einen billigen Namedrop zu haben. Also ganz anders als z. B. Lorcas Labor oder der Tribble-Short Trek, die unbedingt im Ruhm des bisherigen sonnen wollten, es ihnen aber egal war, ob das irgendeinen Sinn ergibt.

Natürlich gibt es auch das ein oder andere, was man besser machen könnte, z. B. bin ich ganz generell in Filmen und Serien kein großer Fan von Stroytelling über Nachrichten und/oder Interviews; wobei - wie schon jemand gesagt hat - Patrick Stewart es rettet und die Szene schlichtweg brilliert. Das Ende des Interviews war sicher somit unter dem besten Fernsehen, was ich in den letzten Jahrzehnten zu sehen bekommen habe.

Auch behagt mir die Darstellung der Gesellschaft in PIC nicht sehr, eben weil sie zu nah an der Gegenwart ist. Ich habe die Gesellschaft der Föderation immer so gesehen, dass sie sich tatsächlich weiterentwickelt hat. Nicht alle Menschen sind plötzlich gut, aber der Durchschnitt sollte zumindest nicht mehr so dumm und unaufgeklärt sein wie heute. Wie Picard in VIII sagte, habe sich die Menschheit weiterentwickelt. In PIC sieht es nun leider eher so aus, als ob das nicht der Fall ist. Es gibt Personen, die sich weiterentwickelt haben, aber der Groß der Bevölkerung ist ebenso rassistisch, unaufgeklärt, dumm und irrational wie heutzutage. Das würde für mich viel von der Botschaft von Star Trek klauen: dass es möglich ist, dass die Gesellschaft als solche sich weiter entwickelt und seinen Mitglieder ein hohes Maß an Aufklärung bietet. Das heißt nicht, dass alle Menschen perfekt sind, aber zumindest dass der Durchschnitt deutlich gehoben wäre. Nicht einzelne gute Menschen sorgen dafür, dass die Gesellschaft läuft, sondern eine aufgeklärte Gesellschaft bietet den Menschen die Möglichkeit, sich zu entfalten.

Das mag aber der Preis sein, den die Macher bereit zu bezahlen sind, um eine Geschichte zu erzählen, die genau für die aktuelle Situation der Welt höchste Relevanz hat; indem man die Gesellschaft dort als Analogie zur heutigen nimmt, um dann in der Person des Picard zu zeigen, wie man auf so einen gesellschaftlichen Backlash und Rechtsruck, den wir seit einigen Jahrzehnten in Gesellschaft und Politik erleben, reagieren kann. Dabei ist natürlich auch die Analogie der terroristischen Anschläge (Mars und 9/11) eindeutig.
Persönlich fände ich es wichtig, auch die Vision einer besseren Gesellschaft mal wieder ins Fernsehen zu bringen - PIC wäre ideal dafür gewesen, stattdessen beschreitet PIC hier also wohl den Weg, aufzuzeigen, wie man mit einer Gesellschaft umgeht, die in die falsche Richtung geht. Das kann sicher auch interessant sein. Tatsächlich ist die eigentlich verlorene Chance, dass nun ein ganzer Strauß an Star Trek-Serien herauskommen wird und dann trotzdem keine dabei sein wird, die diese Vision umsetzt, für die Star Trek eigentlich steht - bloß gut, dass wir The Orville haben.

Die CGI fand ich eigentlich durchgängig gut - die einzige Ausnahme ist Dahj's Sprung; aber da ist wohl auch eher die Tatsache des Sprungs an sich das Problem und nicht die CGI.

Wobei ich hoffe, dass sie noch drauf eingehen werden, woher plötzlich diese ganzen Synthetischen gekommen sein wollen
Definitiv. Das ist natürlich eine Frage, die zentral ist und geklärt werden muss. Ich habe aber die ein oder andere Szene aus den Trailern so aufgefasst, dass das noch ein zentrales Handlungselement wird - und dass das Handlungselement auch irgendwie den Namen "Synthetische" erklärt, der ja vorher in Star Trek auch noch nie verwendet wurde.
Insbesondere auch Picards Aussage, dass immer noch niemand weiß, wieso sie angegriffen haben, klingt für mich als Zuschauer auch als Versprechen, dass wir eben darauf eine Antwort bekommen werden.

Wobei vom rein logischen her es keinen Sinn macht, dass die Föderation den Romulanern nicht helfen wollte.
Sie hat den Klingonen in Star Trek VI geholfen und mit denen war man in ersthaften Konflikten, wohingegen die Romulaner und die Föderation seit Jahrzehnten in einem kalten Frieden waren und Romulaner waren Alliierte im Dominionkrieg (auch wenn man sie reingelockt hat).
Von daher kam dieses "Wieso sollten wir DENEN helfen?" irgendwie aus dem Blauen heraus.
Ja, wobei man sagen muss (zusätzlich zu meiner kritischen Betrachtung der Gesellschafts-Darstellung oben), dass es bei den Romulanern mit einem enormen Aufwand verbunden ist, während es bei den Klingonen letztlich nur darum ging, zu akzeptieren, dass man offiziell in den Friedenszustand übergeht.
Das ist ein wenig so, wie wenn ein Nachbar Dich entweder fragt, ob ihr aufhören wollt, Euch gegenseitig die Zeitung zu stehlen (Klingonen) oder ob der Nachbar, der Dir noch vor drei Monaten immer die Zeitung gestohlen hatte (bis ihr dann gemeinsam den Übernachbar daran gehindert habt, einen Balkon über eure Gärten zu bauen), nun möchte, dass Du das nächste Jahr jedes Wochenende seinen Hund sittest, weil er arbeitstechnisch verhindert ist (Romulaner). Da wirst Du beim ersten wahrscheinlich auch denken "Ich weiß zwar noch nicht, ob ich dem trauen kann, aber versuchen wir es einfach mal.", während Du beim zweiten erst mal denkst "Was? Du bist doch der, der mir ständig die Zeitungen gestohlen hat und Dir soll ich nun meine Wochenenden opfern?"

Jedenfalls bin ich guter Dinge, dass uns hier eine interessante und durchdachte Geschichte präsentiert wird, die tatsächlich den Geist von Star Trek beinhaltet. Ich freue mich also schon auf die nächsten Folgen.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Eine Frage hätte ich aber noch mal zu dem Interview:

Captain Picard hat eine Flotte versammelt, um Romulus zu evakuieren. Und dann kam der Mars-Zwischenfall, nunja, dazwischen. Aber dafür geht die Reporterin Picard richtig scharf an. Frage: Warum eigentlich? Das Interview hat nicht klar gemacht, dass das Eine auch nur irgendetwas mit dem Anderen zu tun hätte und auch nicht, dass Picard direkt oder indirekt irgendwie in die Mars-Angriffe involviert war.
 
Captain Picard hat eine Flotte versammelt, um Romulus zu evakuieren. Und dann kam der Mars-Zwischenfall, nunja, dazwischen. Aber dafür geht die Reporterin Picard richtig scharf an. Frage: Warum eigentlich? Das Interview hat nicht klar gemacht, dass das Eine auch nur irgendetwas mit dem Anderen zu tun hätte und auch nicht, dass Picard direkt oder indirekt irgendwie in die Mars-Angriffe involviert war.
Das ist natürlich eine gute Frage. Die Interviewerin stellt aber einen Bezug her, indem sie Picard nach Data fragt.
Ob sie ihn damit auch der Kollaboration usw. bezichtigen möchte oder aber nur in alter FoxNews-Manier im Sinne ihrer rassistischen Agenda für den Zuschauer über Picard eine "gefühlte" Verbindung zwischen humanistischer Hilfe und dem Angriff herstellen will, um Humanismus damit zu diskreditieren, bleibt offen. In letzterem Fall ist das Fehlen jeder rationalen Begründung und Ersetzung selbiger durch einen "gefühlten" Zusammenhang ja viel mehr Sinn und Zweck als Hindernis, um die irrationalen "besorgten" Bürger zu erreichen.

Ich könnte mir dabei sogar vorstellen, dass sogar die Behauptung, dass der Mars noch immer brenne, vielleicht auch nur propagandistische, figurative Verklärung und bar jeder Realität ist, da der Mars möglicherweise nicht einmal Sauerstoff aufweist.

und dass das Handlungselement auch irgendwie den Namen "Synthetische" erklärt, der ja vorher in Star Trek auch noch nie verwendet wurde.
Da kommt mir gerade der Gedanke, dass die Wahl dieses Namens gegebenenfalls ziemlich unpassend ist. Es gibt offenbar ein Verbot von Androiden nach dem Angriff, nicht jedoch von Hologrammen (wie im Archiv). Hologramme sind auch synthetisch und die Darstellung der Helferin im Archiv legt nahe, dass es sich nicht nur um ein reines Interface handelt. "Synthetische" scheint sich in der Serie aber offenbar eher nur auf die Androiden zu beziehen. Na ja, mal sehen, was die weiteren Folgen dazu noch ergänzen werden.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Auch behagt mir die Darstellung der Gesellschaft in PIC nicht sehr, eben weil sie zu nah an der Gegenwart ist. Ich habe die Gesellschaft der Föderation immer so gesehen, dass sie sich tatsächlich weiterentwickelt hat.
Eine Gesellschaft, die sich zum positiven weiterentwickelt hat, kann sich im weiteren Verlauf ja durchaus auch wieder zum negativen entwickeln. Da brauche ich gar nicht an 9/11 denken sondern ein Blick auf Deutschland reicht. Anfang der 2000er hätte ich diesem Land attestiert, dass Nazis, Rassisten und Antisemiten endlich zum Großteil überwunden sind. Die letzten Alten, in denen das noch schlummert, würden von der Zeit gelöst werden und die paar 100 Neonazis waren im Promillebereich der Bevölkerung, also nur eine Anomalie. Tja und jetzt schaut man heute mal auf Deutschland!
Wenn in Star Trek sich die Gesellschaft nun also zum Negativen entwickelt hat, wäre das doch eine großartige Chance, der Welt zu zeigen, wie man das wieder überwinden kann und doch wieder zu etwas Besserem wachsen kann. Leider glaube ich aber nicht, dass das langfristig geplant ist für Picard, ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überraschen.
 
Eine Gesellschaft, die sich zum positiven weiterentwickelt hat, kann sich im weiteren Verlauf ja durchaus auch wieder zum negativen entwickeln.

Jupp, Gesellschaften entwickeln sich immer in Wellen. War ja auch sehr schön gezeigt in der letzten Folge der vierten Staffel von Babylon 5 "In 100 Jahren, in 1000 Jahren", wo die Geschichte der Erde und ihre Beziehung zum Rest der Galaxie auch sehr schwankend war, Xenophobie-Phase inbegriffen.
 
Wobei ich hoffe, dass sie noch drauf eingehen werden, woher plötzlich diese ganzen Synthetischen gekommen sein wollen
Na, jetzt ist mir auch wieder eingefallen, dass es in der Folge erwähnt wurde, wo die Rogue Synths herkamen: Sie wurden im Daystrom-Institut unter Leitung von Bruce Maddox gebaut. Von der Machbarkeit her finde ich das absolut überzeugend. Zwar haben wir ihm 2365 nicht wirklich sicher zugetraut, dass er bereits soweit ist, Data nach einem einfachen Auseinandernehmen wieder heil zusammenzusetzen. Wir wissen aber, dass er danach fast 15 Jahre unter voller Unterstützung von Data daran weitergeforscht hat, darunter auch so wichtige Erkenntnisse wie die Entwicklung von Lal mitverfolgen konnte.
Allein das würde ausreichen, um es plausibel zu erklären, wie er (und Dr. Jerati) mit Datas Hilfe dann eine ganze Reihe von Synths herstellen konnte.
Zusätzlich ist es gut möglich, dass Maddox sogar Zugriff auf Lore hatte und diesen dann womöglich tatsächlich auseinandernehmen konnte - so wie er es schon bei Data tun wollte. Schließlich wissen wir, dass Lore zerlegt wurde. Wir wissen nicht, wo das geschah und was weiter gemacht wurde, aber welcher Ort wäre dafür sinnvoller als das Daystrom-Institut? Falls Maddox Lore dabei versehentlich oder absichtlich sogar (zeitweilig) reaktiviert hat, würde das auch bereits eine Möglichkeit mit sich bringen, wieso die Synths amokgelaufen sind. Es wäre für Lore sicher ein leichtes, Maddox beim "helfen" so hereinzulegen, dass in die Synths eine von Lore gesteuerte Übernahme-Funktion oder ähnliches eingebaut würde.

Technisch ist es also absolut plausibel, bleibt also die Frage nach dem Grund für die massenhafte Fertigung der Synths. Die einfachste Erklärung wäre, dass Maddox die selben Gründe wie 2365 vertritt: die Vorteile eines "Data" auf jedem Raumschiff (oder sein geheimer Grund: Data ist die einzige Person, die ihn je höflich behandelt hat, also wollte Maddox sich so noch ein paar tausend weitere Freunde bauen - oder verwechsel ich das mit Sheldons Plan? ;) ).
Alternativ könnte die Sternenflotte Maddox aber auch beauftragt haben, die Synths zu bauen, damit sie die Rescue Armada bemannen. Dann hätte man mehr oder minder auch ohne eine (von wem auch immer eingebaute) "Schläfer-Aktivierung" endlich einen Grund, warum sie die Rescue Armada aus Protest zerstören.

Eine Frage, die mir auf jeden Fall noch wichtig ist, ist was mit den Rogue Synths nach dem Angriff passiert ist. Sie haben den Mars angegriffen und dann.... sind sie dann einfach verschwunden? Haben sie sich wehrlos deaktivieren lassen? Hatte Maddox einen Kill-Switch eingebaut?

Eine Gesellschaft, die sich zum positiven weiterentwickelt hat, kann sich im weiteren Verlauf ja durchaus auch wieder zum negativen entwickeln.
Sicher, aber eine Gesellschaft, die innerhalb von so kurzer Zeit so massiv in ihrer Motivation und Grundwerten umkippt, kann wohl kaum besonders aufgeklärt sein. Für einen so schnellen und deutlichen Wechsel muss die Irritionalität und Unaufgeklärtheit der Leute schon sehr hoch sein. Bei der Gesellschaft, die wir in PIC sehen, kann der Bildungsstand dann kaum mehr sehr hoch sein.

In Bezug auf die BRD hätte ich vor 20 Jahren sicher auch nicht attestiert, dass so abscheuliche Nazi-Spinner hier wieder so ein Gewicht bekommen könnten. Aber der BRD hätte ich definitiv auch nicht bescheinigt, dass sie ihren Bürgern einen besonders hohen Grad auf Aufklärung bietet; gerade die Partei, die das C nur im Namen hat, stand für mich immer für eine Bildungspolitik, die die Bürger lieber auf extrem niedrigem Bildungsniveau halten wollte, damit sie zwar ihre Aufgabe als Rädchen im Getriebe erfüllen können, aber bloß nicht ihre lieben Anführer in Frage stellen (also dem Prinzip "Ausbildung ohne Bildung" folgend). AKK ist das beste Beispiel dafür. Da kam ihr doch letztens vor der Wahl tatsächlich so ein ungezogener, blauhaariger Bengel mit Fakten, die aufzeigen, wie viel Mist ihre Partei baut. Da hat sie natürlich erst mal klären lassen, ob der überhaupt das Recht hat, zu reden und nicht gesetzlich die Fresse zu halten hat - gerade vor einer Wahl sei es doch eine Sauerei, mit Fakten auf die Unzulänglichkeiten einer Partei hinzuweisen. Vor Wahlen gehört die Aufklärung der Bevölkerung über Parteien natürlich verboten. Das ist dann das Demokratie-Verständnis, das da vorherrscht. Und das ist ja leider nicht nur irgendeine unbedeutende Verrückte, sondern die Parteichefin der größten demokratischen(!?) Partei in Deutschland.

Also ich bin jedenfalls der Meinung, dass man zwar niemals eine Gesellschaft vollständig gegen so einen Mist immun machen kann, dass aber durch Steigerung des Bildungsniveaus und durch die Ermöglichung der (Selbst-)Entfaltung und der Aufklärung der Bürger diese Gefahr deutlich verringert werden kann. Star Trek hatte das in meinen Augen bisher auch auf seinen Fahnen stehen. PIC konterkariert das nun leider. Und ja, ich erwarte, dass sie das machen, um zu zeigen, wie man so einer Rückentwicklung entgegentreten kann (und letztlich das der zentrale Ansatz der Serie ist). Falls sie nun nicht mal das tun würden, wäre ich doch extrem enttäuscht. Ich bin aber gespannt, wie es damit weitergeht.

Live long and prosper,
Vulcan
 
Sicher, aber eine Gesellschaft, die innerhalb von so kurzer Zeit so massiv in ihrer Motivation und Grundwerten umkippt, kann wohl kaum besonders aufgeklärt sein. Für einen so schnellen und deutlichen Wechsel muss die Irritionalität und Unaufgeklärtheit der Leute schon sehr hoch sein. Bei der Gesellschaft, die wir in PIC sehen, kann der Bildungsstand dann kaum mehr sehr hoch sein.
Die 2370er waren vom Krieg gegen die Borg und vom Dominion-Krieg geprägt, sicher war zu der Zeit die militärische Ausbildung wichtiger, als den allgemeinen Bildungsstand hoch zu halten. Das ist schade, aber von der Story her plausibel. Und mehr als 20 Jahre später ist das die Generation, mit der wir es jetzt in Picard zu tun haben.

Und dann solch ein Vorfall direkt vor der Haustür, also auf dem Mars? Das macht schon einiges mit den Menschen, die den Krieg erlebt haben, Freunde und Familie verloren,.. Und den Kindern des Krieges. Ich will vielleicht doch nochmal auf 9/11 verweisen. Natürlich war die amerikanische Gesellschaft davor nichtmal ansatzweise mit der Gesellschaft des 24. Jahrhunderts zu vergleichen, die wir aus ST kennen, dennoch waren die Auswirkungen gigantisch. Und wenn man das von 4 Gebäuden bei den Amerikanern auf den gesammten bewohnten Mars in Star Trek hochskaliert, dann können die Menschen dort schon weiter gewesen sein, aber dennoch den gleichen Absturz haben.

Okay, das ist alles wild herumphilosophiert, worauf ich hinaus will ist, dass das Alles, auch wenn es schade ist, absolut Sinn macht (für mich).
Und wenn angedacht ist, dass wir serienübergreifend (nicht Discovery, ich hoffe auf die Anderen) einen Ausweg aufgezeigt bekommen, wäre ich begeistert.
 
Zum Thema Lore:
Die Episodenempfehlungen auf startrek.com zur Vorbereitung enthalten auch die Lore Folgen, sowie die Folge mit Datas Tocher Lal. Da auch das Thema Zwillinge bzw Dualität in der Episode immer wieder zur Sprache kam, gehe ich davon aus, dass Lore auch eine Rolle spielen wird.

Vielleicht haben wir auch Glück, und das Thema der abtrünnigen Borg wird zumindest oberflächlich behandelt, da es in Voyager und First Contact komplett ignoriert wurde (ob es im Expanded Universe zum Theme wurde, weiß ich leider nicht).
 
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