EM 2004 Ein Fazit

B

Bernd das Brot

Guest
Nun der Europameister im Fußball 2004 steht fest: Griechenland.

Wär hätte das gedacht, ein Außenseiter. Wer zu Beginn der Vorrunde gesagt hätte, das Griechenland Europameister wird, den hätte man zum kompletten Vollidioten gestempelt.
1992 war das mit Dänemark genauso.
Diese Europameisterschaft war schön (zum Ausscheiden der deutschen Mannschaft komme ich später). Die schönen Favoriten mit ihren millionenschweren Stars, die mit Millionen zwischen den Vereinen gehandelt werden, sind rausgeflogen. Kein Beckham, kein van Nistelroy, kein Zidane etc. kann sich mit dem Titel amtierender Europameister schmücken. Nein, es sind die hierzulande kaum bekannten Spieler eines kleinen Landes, das mehr als kulturelle Wiege Europas und Ausrichter der diesjährigen Olympischen Sommerspiele von sich hören gemacht hat, als denn als eine Fußballnation. Mag zwar sein, das diese Mannschaft keinen optisch schönen oder technisch brillianten Fußball gespielt hat, aber die Spiele waren mitreißend, weil sie als Mannschaft gespielt haben, einen Fußball der auf die Mannschaft ausgerichtet war. Die Mannschaften, deren Fußball auf ihre Stars ausgerichtet war, sind gescheitert, insbesondere an dieser Mannschaft. Scolari hätte ansich gewarnt sein müssen, aber wahrscheinlich war Portugal einfach zu sehr auf Figo und Ronaldo ausgerichtet.
Was gaben die sogenannten Fußballexperten gesagt, die Griechen spielen einen taktisch diziplinierten, defensiv ausgerichteten Fußball, der nicht mehr modern ist. Was hat der deutsche Trainer darauf geantwortet, der Fußball der siegt ist modern und er lag richtig. Ein deutscher Trainer der trotz seiner Erfolge mit Werder, Kaiserslautern etc. bei und stark kritisiert wurde und der belächelt wurde, als er das Traineramt in Griechenland übernommen hat, dieser Otto Rehagel, der vermutlich jetzt von den Griechen anstelle des Zeus in den Olymp gesetzt wird. Nach diesem Otto Rehagel rufen jetzt alle, damit er Bundestrainer unserer Nationalmannschaft wird. Ich kann nur sagen, mach das nicht Otto. Du wirst nie hier die Gegebenheiten und Notwendigkeiten bekommen, die notwendig wären, um eine erfolgreiche Mannschaft aufzubauen, so wie du es mit den Griechen geschafft hast. Wir haben einen Verband, der auch wenn sich die Präsidentschaft diese Verbandes hoffentlich demnächst ändert, der nur kurzfristige Erfolge sehen will, anstatt das eine neue junge Mannschaft aufgebaut wird, die sich entwickelt, zwar verliert, aber dann wenn es darauf ankommt schlagkräftig geworden ist (WM 2006). Ähnliches gilt für einen großteil der Fans.
Es fehlt das Material um eine Mannschaft zu bilden. Okay wir haben Lahm, Schweinsteiger Podolski und Max, aber das reicht nicht aus. Sicherlich gibt es auch eine Menge mehr talentierter Spieler, doch die sitzen auf der Bank, weil es für die Vereine einfacher, "billiger" und risikoloser ist, irgendwelche Ausländer einzukaufen. Schauen wir uns die Torschützenliste der Bundesliga an, außer Max kein Deutscher in den vorderen Rängen. Diese talentierten Spieler müssen sich schon in den Vereinen so entwickeln können, das aus ihnen das wird, was man für die Nationalmannschaft braucht.
Lieber Otto, übernimm bitte nicht das Bundestrainer- bzw. Teamchefamt, das wäre bei deiner Qualität Perlen vor die Säue werfen. Bleib bei den Griechen, die wissen dich zu schätzen oder nimmt den jetzigen Erfolg als krönenden Abschluß deiner Karriere. Das Umfeld was du verdienst bekommst du in Deutschland nicht.
Und nun zu guter letzt zum Abschneiden unserer Nationalmannschaft, dem amtierenden Vizeweltmeister. Die Gründe und Probleme, die zum Ausscheiden der Nationalmannschaft geführt haben bestehen schon länger. Leider wurde das durch den Zufall der Vizeweltmeisterschaft verschleiert. Wobei die Aussage Zufall falsch gewählt ist, die Vizemeisterschaft beweist die Fähigkeiten von Rudi Völler, aus schlechtem Ausgangsmaterial etwas zu machen.
Die Gründe die zum Ausscheiden der deutschen Mannschaft geführt haben, sind die selben Gründe, weswegen ich Rehagel von Teamchefamt abgeraten habe. Es mag zwar seien das Käthe Fehler gemacht hat, wie zum Beispiel die Nichtmitnahme von Max und so weiter, aber deswegen sind wir nicht ausgeschieden. Es sind die bereits genannten Probleme. Es ist ein Umdenken beim DFB und bei den Vereinen erfolgen, ansonsten bleibt der deutsche Fußball so zweitklassig, wie er sich bei der EM präsentiert hat. Egal wer neuer Bundestrainer wird, wenn die Ausgangslage so bleibt wie sie jetzt ist, wird Deutschland nach der Vorrunde bei der WM 2006 im eigenen Lande nur noch als Zuschauer agieren.
 
Und jetzt wird Griechenland Weltmeister. ;)

Für mich der absolute Star des Turniers: nicht Zidane, nicht Beckham, nicht Ballack, nicht Rooney, nicht C.Ronaldo,
nein: Dellas !
Dellas hat ausgezeichnete Abwehrarbeit hinten geleistet und vorne noch das entscheidende Tor gegen Tschechien gemacht.
Der Liebling Rehagels ist für mich "Man of the Tournament"
Und derweil ist er nichtmal Stammspieler beim AS Rom, hoffentlich kommt er zum Club.

Du nennst Max in einem Atemzug mit Schweinsteiger und Podolski ?
Max ist ungefähr 1000 Jahre Älter (nur grob geschätzt ;) ), hört bei Hansa auf und war wohl nie eine ernstzunehmende Alternative für die Nationalmannschaft, aus welchen Gründen auch immer.
Max ist definitiv kein Perspektivspieler für Zwo Sechs.
 
@Sesam
Max hab ich nicht so sehr wegen 2006 aufgegriffen, sondern den wegen der Problematik mit dem fehlenden Nachwuchs, denn der Spieler Max gehört eher zu der nachfolgenden Spielergeneration, als die Generation des Großteils der eingesetzten Spieler.
 
Es war wirklich eine ausgezeichnete EM. Tolle Tore und viele Überraschungen haben wir gesehen.
Ich denke da richtige Knaller wie das Tor von dem Schweden Zlatan Ibrahimovic, der mit dem Hacken den Ball zwischen die Latte gezirkelt hat. Oder Zidane, wie er in kürzester Zeit zwei Tore gegen England geschossen hat.
Und natürlich noch das gesamte Spiel Portugal-England war doch nun wirklich super.
 
Also ich fand den Ausgang der EM auch sehr genial... hab im Finale mit den Griechen mit gefiebert und Gott sei Dank haben sie es geschafft. Spielerisch haben zwar die Protugiesen mehr versucht aber das war eher einfallslos. Für die Griechen reichte dann ein einziger Eckball um die Sache klar zu machen... ein einziger, mehr hatten die gar nicht. Und wieviele hatten die Portugiesen? Ich hab nach 7 aufgehört zu zählen. Also für mich war das Ergebnis perfekt.
 
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