Gespräch mit einem Frachter-Kapitän
Andere Kapitäne entdecken neue Welten und dringen dorthin vor, wo noch nie zuvor jemand gewesen ist. Worin liegt die Motivation, Frachter-Captain zu werden?
-Als Frachter-Captain ist man sein eigener Herr! Wenn man einen Auftrag bekommt, kann man in ansehen und entscheiden, ob er zu riskant ist oder nicht. Ich kann also das Risiko abwägen und nein sagen. Ein Captain eines Föderation Schiffes kann sich das nicht leisten.
Das ist meine Freiheit zu entscheiden!
Ich bin auf einem dieser Schiffe aufgewachsen, mein Vater flog noch einen Frachter mit Warp 5 Antrieb, was lag näher als in seine Fußstapfen zu treten?
Was unterscheidet Sie außerdem noch von einem Föderation Captain?
-Nun das kann ich ihnen schnell beantworten. Während ein Captain eines modernem Föderationschiffes, Ressourcen in fast unbegrenzter Höhe zur Verfügung hat, muss ein Frachtführer mit seinen Mittel Haushalten. Er kann nicht einfach mal schnell einen Industriereplikator benutzen, wie auf einem der großen Schiffe. Für ein solches Gerät ist einfach kein Platz an Board eines Frachters, auch für die Menge an Antimaterie ist kein Lagerplatz übrig. Der ist für die Fracht gedacht. Mehr Platz für die Fracht bedeutet mehr Geld in die Kasse und eine bessere Wartung eines des Schiffes. Verstehen sie?
Beengte Quartiere, keine Holodecks, Lebenmittelreplikatoren, die 24 Stunden am Tag arbeiten, das ist alles Luxus, den wir auf einem Frachtschiff nicht haben. Mit meinem Warp 8 Antrieb sind wir kein sehr schnelles Schiff, dafür habe ich eine größer Entscheidunsgfreiheit gegenüber eines Föderationcaptains.
Uns stehen einfach nicht die Mittel zur Verfügung uns den Luxus leisten zu Forschungen auf Planeten zu unternehmen.
Sie sprachen von Profit. Aber was kann man auf einem Frachtschiff schon mit mehr Geld anfangen, wenn bereits alle Systeme runderneuert wurden?
-Ein Frachtschiff besteht nicht aus dem Modernsten und neuesten Systemen, wie ein Forschungsschiff. Wie ich schon erwähnte, haben wir keinen Industriereplikator, was bedeutet, wir müssen unsere Warpspulen kaufen, das erhöht natürlich den Wartungskostenaufwand ehmens. Zwar mag es für Bürger der Föderation normal sein, sich um Geld keine Sorgen mehr machen zu müssen. Aber als Ziviles Frachtschiff steht uns nur der Ersatzteilmarkt des Freien Handels offen.
Ein Frachtschiff besteht nie aus komplett neuen Teilen und es wird kaum jemals zu 100 Prozent runderneuert sein. Dazu würde das Kapital nie ausreichen!
Es ist der ewige Kampf um das Überleben und die Findigkeit des Ingenieurs das Schiff am Leben zu erhalten.
Da ich auch keine Illegalen Waren, Waffen oder biomemetischen Gel transportiere, dürfte der Profit auch nicht so bald für ein zweites Frachterschiff ausreichen. Da investiere ich lieber in ein neues Waffensystem, es gibt ja auch noch andere Hindernisse auf unseren Transportrouten.
Meine Crew hat ja auch ihren Anteil an dem Profit, und für mich reicht es vollkommen aus, an diesem Abenteuer Teil zu nehmen!
Welche Hindernisse meinen sie da jetzt genau?
-Wie soll ich sagen, aus unseren Frachtrouten gibt es auch Wegelagerer, in früheren Jahrhunderten nannte man diese verklärt Piraten. Auch mein Großvater und mein Vater kannten das Phänomen der unrechtmäßigen Warenaquierung! Selbst Heute ist diese Art von Warenbeschaffung noch üblich, es wird gerne verschwiegen, dennoch muss man im weiten des Alls immer mit so etwas rechnen.
Wir versuchen bei solchen Fällen unser Heil in der Flucht zu suchen. Wie ich schon sagte unsere Energie und unsere Waffen sind für so was nicht ausgerichtet.
Welche Ladung transportieren Sie im Moment?
-Die Ladeliste ist lang. Aber zu 90% iridiansiches Erz, das soll nach Norkan 5 um dort veredelt zu werden. Einen alten Warpkern des Typ 3, den haben wir aus einem Frack ausgeschlachtet. Der wird für dringende Reparaturen eingetauscht.
Ist das Frachter-Geschäft nicht sehr stressig?
-Stressig? Nein, es kommt darauf an wie man seinen Job macht. Wenn man die sicheren Routen nimmt, kann einem eigentlich nicht viel passieren!
Ich rate ihnen nur, bei Ferengie besonders aufmerksam die Frachtgüter zu prüfen und deren Nachverhandlungen über den Frachtpreis sind eher nervig als stressig!
Gab es denn schon mal Probleme mit der Transportgütern oder gar mit dem Abnehmer?
-Mit den Transportgütern weniger. Ich vermeide es lebende, gasförmige oder mir unbekannte Dinge zu transportieren, das macht das Leben sicherer.
Ich hatte mal eine gasförmige Lebensform und kautanische Rhinozerosse an Board. Die Wolke saugte den Rhinos das Blut aus, ich musste die Tranportsektion absprengen und mit den Plasmawerfern in die Luft jagen.
Mit den Abnehmern hat man immer Probleme, mal stimmt angeblich die Anzahl der gelieferten Dinge nicht. Mal soll etwas kaputt sein, mal sind wir zu spät. Aber daran habe ich mich gewöhnt, meist geht es darum den Preis zu drücken. Hier muß man nur hartnäckig sein und damit drohen, die Fracht in die nächste Sonne zu werfen. Und schon klappt es mit der Nachverhandlung!
Ich sage ja nichts wenn es berechtigt ist! Wie ich schon sagte, die Ferngie sind da am Schlimmsten, aber daran gewöhnt man sich!
Welche Route würden Sie unbedingt mal fliegen wollen und warum?
-Das ist eine Frage, die ich mir seit Jahren nicht mehr gestellt habe. Ich denke, die Galanfälle würde ich mir gerne einmal angucken, die sollen ein unglaubliches Raumphänomen sein. Das zu sehen wäre eine wunderbare Traumerfüllung!
Die kosten für die Antimaterie wären viel zu groß um eine Reise dahin zu machen.
Unter welchen Bedingungen könnten Sie sich vorstellen, Ihr Frachtschiff in andere Hände zu geben?
-Nur mit den Füßen vorran......
Wenn die Zeit gekommen ist werde ich in den Ruhestand gehen, aber bis dahin kann ich mir keinen besseren Job vorstellen. Wer soll dann die kleinen Kolonien mit dem nötigstem versorgen?
Danke für das Gespräch....
...Eberhard
